Doch, liebe Johanne, ich war sehr neugierig. Ich weiß ja auch viel über seine Interessen und die Musik, die er gerne hört und Bücher, die er sich kauft. Er erzählt mir ja all das gerne. Ich weiß auch viel über seine Eltern, weil er da eher ein großes Bedürfnis hat, die Dinge mit jemandem zu teilen. Wenn er seine Mutter besucht hat, dann hat er mir sehr ausführlich über die Gespräche erzählt..........
Ich habe mich immer "nur" in diesem einen Punkt betrogen gefühlt und dieser Punkt ist natürlich nicht unerheblich, in Wahrheit der Wichtigste.
Ich glaube, dass er wirklich sehr unglücklich in seiner Situation ist, aber er kann es nicht ändern, sei es auf Grund der Schuldgefühle oder weil ihm, aus welchen Gründen auch immer, die Kraft dazu fehlt.
Und ich bin der Mensch, der zunächst immer glaubt, was man erzählt bekommt. Ich gehe eigentlich immer von der Ehrlichkeit der Menschen aus. (Ich weiß, schon eine Kollegin hat einmal zu mir gesagt: Wie kann man so alt und so naiv sein!)
Dass ich die Erfahrung gemacht habe, dass er doch recht gut lügen kann ( Urlaub mit der Mutter und als ich ihm am Anfang fragte, wie er alleine mit dem Haushalt zurecht komme, da hat er mir auch gesagt, er mache das alleine und ein bisschen mit Hilfe der Mutter ), hat meine allmählichen Zweifel zusätzlich genährt. Klüger wäre es natürlich gewesen, den Kontakt auf alle Fälle abzubrechen, als ich auf die erste große Lüge gestoßen bin. Aber auch diese Lüge hat er ja damit gerechtfertigt, dass ich so heftig reagiere und er wollte mir nicht sagen, dass er alleine auf Urlaub fährt. Also hatte ich auch da wieder den Schwarzen Peter und überlegt zuerst, ob ich wirklich so unmöglich bin, dass man zu diesen Methoden greifen muss.
Liebe Grüße Panda