Wer hat Mut über seine eigenen Komplexe zu schreiben?

Ritter Omlett

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7 November 2004
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Wer möchte kurz eine Reise ins Innere seiner Selbst machen und Komplexe eingestehen? Wer möchte darüber schreiben? Es ist eigentlich eine Mutprobe und beginne damit einen eigenen Komplex von mir selber zu beschreiben.

Schuldkomplex:

Ich wurde früher als Kind immer beschimpft und runtergemacht von meinen Eltern, wenn etwas schiefgelaufen ist oder ich in der Schule nicht entsprochen haben. Dass äussert sich heute z.B. im Arbeitsleben wie folgt: Ich glaube alles besonders gut machen zu müssen. Wird z.B. irgendwo darüber gesprochen, dass ein Fehler passiert sein muss, fühle ich mich sofort betroffen, obwohl ich es gar nicht gewesen bin. Ich denke immer noch viel zu oft, ich muss jedem alles zurechtmachen.

Das ganze Leben ist Arbeit an sich selber, dazu gehört eigene Macken anzuerkennen und sich trotz erkannter Fehler zu lieben.

Welchen Komplex erkennst du an dir?
Hast du den Komplex, du hast einen Komplex von dem du weisst und getraust dir nicht zu schreiben und überlegst 10x ob du es tun sollst, obwohl du es eigentlich dir gerne von der Seele schreiben würdest? :)
 
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Den Komplex den du erwähnt hast, den kenne ich - hab ich auch...

Hmm, bei mir kommt, oder besser kam, noch ein Minderwertigkeitskomplex zu Stande. Reagiere allergisch auf verschiedene Dinge und meine Haut sah eine Zeitlang aus wie mit Sandpapier behandelt - natürlich war es nicht wirklich schlimm, aber in meiner subjektiven Sichtweise war's hässlich. Dabei sah man eigentlich gar nix, aber was soll's - Wunder der menschlichen Psyche...

hmm, sonst?

Keine ahnung, aber irgendwo hab ich bestimmt noch ein paar vergrabene Komplexe... :)
 
mangelnder Selbstwert

Ok...eine echte Herausforderung!
Ich bin absolut unsicher und kann mich selbst nicht leiden.
Ich finde oft, dass ich nicht gut genug bin und ziehe mich dann total zurück- selbst wenn ich Unterstützung oder Zuspruch bekomme, kann ich's nicht glauben. Ich denke das kommt ebenfalls aus meiner Kindheit- ich bekam nie etwas in die Hände was kaputt gehen könnte+ bekam oft gesagt das ich das sowieso nicht kann.
Mein Vater war in dieser Beziehung sehr rücksichtslos und ließ mich immer wieder spüren wie ungeschickt ich bin und wie tollpatschig.
Meine Umwelt bekommt das überhaupt nicht mit, weil ich eine gute Tarnung im Laufe der Jahre aufgebaut habe- ich werde für sehr selbstbewusst und vorlaut eingeschätzt!
Momentan stösst es mir aber übel auf, denn wer viel austeilt muss auch kräftig einstecken können + das kann ich fast gar nicht!

Ich versuche zur Zeit mit mir ins Reine zu kommen und fange an mich wieder richtig zu ernähren- zu meditieren und zu überlegen was ich denn wirklich will...das klingt nicht neu- aber ich habe total die Balance verloren- wenn ich sie überhaupt jemals hatte?

Gutes Thema- :rolleyes:
Liebe Grüsse
Starbuck
 
Mein Komplex

Hallo Ritter Soletti!

Hast mich zum Nachdenken gebracht und siehe da, auch ich habe einen Komplex, jedenfalls einer der mir sofort einfiel:

Ich mag es nicht alleine in ein Lokal reinzugehen bzw. nachzukommen, wo ich eventuell mich sogar umsehen muß wo meine Freunde sitzen. Wenn ich nämlich wo alleine reingehe, kommt mir vor, daß 1000 Augenpaare an mir haften, und so was hasse ich, denn dann glaube ich, ich sehe aus wie ein :schaf: oder stehe kurzweilig im Mittelpunkt eines Gesprächs usw. Jedenfalls bekomme ich richtig Bauchweh wenn es heißt ich soll wo nachkommen, außer ich weiß wo wer sitzt, weil dann könnte ich ja zielbewußt dorthin gehen.
Komischerweise im Ausland ist mir das völlig wurscht.

Ist das krank? :rolleyes:


LG Ninja
 
Talkshows u.ä.

Hallo zusammen :) ,

ich kann mir keine Talkshows und ähnliches ansehen. Absolut nicht. Nicht weil ich es ablehne, sondern weil es mir richtig weh tut, ich bekomme so eine Art Stein im Bauch und muss den Raum verlassen, wenn mein Mann aus Langeweile ein solches Programm anschaut. Mir ist irgendwie das Verhalten der Teilnehmer *peinlich*. :rolleyes:
*Zornig sein* ist auch ein Problem für mich: selbst wenn es berechtigt ist, schäme ich dafür... :escape:

Liebe Grüße,

Syndra :daisy:
 
Grüß´euch,

ich habe starke Minderwertigkeitskomplexe (ohne mich jetzt dabei negativ zu bestätigen :) ) die zumindestens teilweise aus meiner Kindheit stammen (frühere Leben?). Meine Mutter hat mich oft misshandelt, allein gelassen (schon als Säugling) und was weiß ich mit mir angestellt. So kommt es dass ich bis dato eigentlich in sehr seltenen Fällen mein volles Potential ausgespielt habe (also meinen bewussten Willen in Sachen Ernährung, Studium, Freizeit etc. durchsetzen - krankhafte Schizophrenie?). Dazu kommen auch körperliche Symptome: Ich habe Keloide (Hautkrankheit) auf der Brust und den Armen und "drehe" mir regelmäßig die Haare aus (in etwa so wie sich Tiere die Haare ausbeissen). An dieser Problematik arbeite ich derzeit mit Hypnose.

Liebe Grüße,

Emerald
 
hallo syndra!

ja, genau das hatte ich eine zeitlang auch. es ist peinlich. es hat sich dann bei mir geändert. vor kurzem konnte ich es gar nicht mehr sehen und musste meinen mann bitten, umzuschalten. er tats dann auch ohne murren und knurren, da er wusste, dass es mir zu viel war. und jetzt, wenn sowas mal läuft, gucken wir zusammen, wenns interessant ist. du musst dich nicht schämen für anderer leute "dummheit". es ist nicht dumm. es ist einfach ein ausdruck für hilflosigkeit oder reiner exhibitionismus, wenn man sich in so eine show stellt.

lg
mina
 
Minderwertigkeitskomplexe sind mir ebenfalls bekannt.
Das hat sich allerdings erst mit der Zeit so geprägt. Seit der Klasse 8 auf meiner Schule begannen alle, zu pubertieren. Ich habe bereits früher damit angefangen und bin um einiges reifer als die anderen (bin nur unter Erwachsenen aufgewachsen). Die kleinen, dünnen Leute aus meiner Klasse sahen mich, weil ich größer und deshalb natürlich etwas breiter gebaut bin als sie, plötzlich als fett und nicht dazupassend. Sie kommentierten jede meiner Bewegungen, machten dämliche Witze über mich und das so lange, bis ich damit begann, krankhaft abnehmen zu wollen. Momentan ist mein Selbstvertrauen aber wieder recht hoch, weil komischerweise ganz Saarland das Gegenteil sagt und meine eigenen Verwandten ebenfalls.
 
Hallo Mina,

verstandesmäßig weiß ich ja, dass diese Menschen und ihr Verhalten nichts mit mir zu tun haben, dass sie sich selbst bloßstellen und es nicht einmal merken oder es ihnen egal ist. Wenn ich nicht rechtzeitig ausweichen kann, dann halte ich mir sogar die Ohren zu wie ein Kleinkind. Jaja, was wären wir ohne unsere Macken... :jump3:

Liebe Grüße,

Syndra
 
Komplexe

Hallo

Dann schließ ich mich mal mutig der Runde an....

Habe auch einen Minderwertigkeitskomplex. Wurde früher immer als Mauerblümchen und hässliches Entlein angesehen. Meistens hatte ich sozusagen das Pech auf ziemlich oberflächliche Menschen zu treffen, die allein Menschen nach ihrem äußeren bewerten und alles verurteilten, das nicht den typischen Models im TV entsprach. Somit wurde mir immer wieder eingetrichtert - dass "nicht schöne" Menschen im Leben ohnehin keine Chance haben. Aber ich denke dieser Komplex ist in der heutigen Gesellschaft ohnehin weit verbreitet.

Wie auch immer, inzwischen konnte ich den Komplex des "hässlichen Entleins" abschütteln.

Liebe Grüsse
Noir
 
Komplexe...habe ich einige, war ja auch eine Zeit lang in Therapie. Jetzt kann ich besser damit umgehen weil ich weiß, wo sich der Kern der Sache befindet.

Ich kann mich sehr schwer auf Menschen einlassen. Einerseits wirke ich sehr offen, spontan und vertrauenswürdig, aber diese Eigenschaften hinterlassen bei mir Menschen nicht. Ich muss jemanden sehr sehr gut kennen, um mich wirklich zu öffnen. Das kommt durch meine Verlassensängste. Meine Mutter hat sich von meinem Vater scheiden lassen als ich neun war und dann hat sie sich auch noch mit meiner ältesten Schwester zerstritten, da war ich 12.
Sie reden bis zum heutigen Tag nicht miteinander. Meine Mutter kennt gar nicht ihre enkel...eine traurige Situation.
Jedenfalls hat dieses zweimalige Verlassen und auch mich im Stich lassen dazu geführt, dass ich übervorsichtig geworden bin was Menschen angeht und somit lange brauche Freundschaften und Partnerschaften aufzubauen.
 
komplexe sind mir im augenblich keine bewusst.. bis ich vor 1.5 jahren ca zu studieren anfing hatte ich angst auf leute zuzugehen, aber das hat sich jetzt sehr gebessert.. was ich immernoch nicht gerne tue ist telefonieren.. also beim arzt anrufen und einen termin ausmachen ist nun wirklich nicht meine liebingsbeschäftigung..

was mir an mir selbst aber unheimlich auffällt.. ich bin ein perfektionist.. und wenn es nicht perfekt werden kann, dann mach ich es erst gar nicht.. ob das wirklich ein komplex ist weiß ich noch nicht..
 
Komplexe?

Hallo!
Ich dachte immer, ich hab keine Komplexe, mir gehts gut! Vielleicht ist das mein größter Komplex?
Ich hab einen Minderwertigkeitskomplex, fühl mich innerlich klein (was ich auch tatsächlich bin), bin unfähig und wenn ich dann jemanden seh der größer als ich ist und auch hübsch aussieht, dann ist es endgültig vorbei, dann muss ich gehen! Ich arbeite aber schon dran!
Warmen Abend noch! :banane:
 
Komplexe sind dual

Moin !

Ich hatte sie alle !!
Jetzt habe ich keine mehr und werde nicht mehr verstanden.

mlG

AAtamoy AnA :banane:
 
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hallo,

erstmal danke an den ritter für den mut, diesen thread hier zu eröffnen.

ich habe manchmal das gefühl, dass ich zu schwach bin für dieses leben, mich nicht durchsetzen kann usw.
dann empfinde ich alles und jeden als "gegen" mich, ziehe mich vollkommen zurück und glaube, dass ich alles falsch mache.
früher habe ich manchmal versucht, gegen das, was scheinbar gegen mich ist, zu kämpfen, aber das machte alles nur noch schlimmer.

(während ich das schreibe, muss ich lachen über mich .... liebevoll, wie eine mutter über ihr kind :) )



liebe grüße
ladyofthedawn
 
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