liebe chrisTina, klar geht's darum, aber um emotional zum zuge zu kommen brauch' ich halt ein gegenüber. und dessen zuwendung kann ich nicht beeinflussen, daher die suche, was meinen part in bezug auf das sich näherkommen angeht.
nein - doch
nein - du brauchst kein Gegenüber - du brauchst nur dich und deine Zuwendung zu dir selbst
besser gesagt - solange du dich selbst nicht liebst - mit allen Stärken und Schwächen - ver.hilft dir auch die Zuwendung keiner anderen Person dazu - nicht dauerhaft - der einzige Mensch, der dich wirklich immer und ewig lieben kann - und auch sollte - bist du selbst
und
doch - du kannst die Zuwendung einer einzigen Person beeinflussen - deiner - dir selbst gegenüber
Wieder mal ein persönliches Beispiel - ich war ein spindeldürres Mädel von 1,74 m und knappe 50 kg - jahrelang - sogar nach der Schwangerschaft war ich wieder genauso dürr und unansehnlich wie vorher - ich hätte gerne n paar mehr Kilo auf die Waage gebracht - aber es funktionierte einfach nicht.
Nach 4 Jahren solo lernte ich meinen 2. Man kennen - er bekochte mich und ich begann ein "ruhiges Leben" - und legte zu - ich schaffte es innerhalb von 16 Jahren Beziehung (davon 14 Jahren Ehe) auf an die 80 kg - und ich fühlte mich wohler als zu dem Zeitpunkt, wo ich echt dürr war.
Dann lernte ich meinen 3. Mann kennen und gab mich der Illusion hin, dass er mich liebt - als Frau - und mich wirklich begehrt - war ein Irrtum, wie sich nach 8 Jahren Beziehung (davon 7 Jahre Ehe) raus stellte - es ging ihm nur darum, dass ich ihm wieder Höhepunkte bescherte, die er schon lange nicht mehr hatte.
Klingt jetzt vielleicht brutal - ist aber so - rückblickend.
In dieser meiner dritten Ehe wurde ich dann dreistellig - gewichtstechnisch - was mir sagen hätte sollen, dass auch diesmal wieder nicht wirklich alles stimmt - mein Körper wusste es - er baute sich einen weiteren Schutzmantel auf - mein Verstand wollte es nicht wahrhaben.
Letztendlich war ich mit 50 auf 111 kg und zum dritten Mal geschieden - und verbrachte meinen 50. Geburtstag alleine und nachhaltig gefrustet - nach 25 Jahren dauernder Partnerschaft (allerdings mit 2 unterschiedlichen Ehemännern).
Ich hasste mich und meinen Körper - weil ich einfach nur fett war - weil ich mein Gewicht mehr als verdoppelt hatte - und weil mir dann erst bewusst wurde, wie viel Schindluder ich während meiner beiden Ehen mit meinem Körper getrieben habe - ich hasste meinen Körper und ich hasste mich.
Und dann lernte ich einen Mann kennen, der der Inbegriff all dessen ist, was ich mir unter einem optimalen Partner erträumt hatte - und er erklärte mir, dass er mich zwar liebe - aber keine Beziehung mit mir möchte - und auch keinen Sex.
Ich weiß, er steht auf Modeltypen - und auf solche Frauen, wie ich sie unter "ordinär" beschrieben hab - er ist ein Mann, der eben beim Anblick von viel Fleisch seinen "Kleinen" nicht wirklich im Griff hat - und ich weiß, dass er bei mir keinerlei Regungen zeigt - nicht mal bei innigen Umarmungen.
Nach diesem klärenden Gespräch, dass ich mir vorstellen könnte, dass "mehr" zwischen uns sein könnte - und er das charmant aber bestimmt ablehnte - stürzte für mich die Welt ein -es war "ärger" als zum 50. Geburtstag allein zu Haus zu hocken und die Nacht durch zu heulen.
Ich kam eine Woche nicht in die Gänge - zweifelte an mir und an der Welt - und haderte mit dem Schicksal - aber er war trotzdem weiter für mich da - wir führten lange und intensive Gespräche - und es wurde mir klar, dass mich niemand so würde lieben, wie ich es gerne hätte, wenn ich nicht selbst damit anfange.
Ich bin noch lange nicht perfekt - aber ich habe begonnen, mich zu lieben, mich für mich selbst "schön" zu machen, weil ich mich eben auch wohler fühle, wenn ich mich im Spiegel sehe - und die Fülle kaschiert ist. Aber ich mach es nicht mehr für einen Mann - ich mach es für mich - weil ich mich mit mir wohler fühle.
Und ich nehme an - nicht aprubt - aber stetig - und ich tu nix dafür - ich belaste mich aber auch nicht mehr mit Dingen, die mich eigentlich nichts angehen. Und ich beginne immer mehr, mein Leben zu geniessen - und auch das Zusammensein mit Männern.
Nein - ich geh nicht auf Aufriss - ich habe mich in keinen Partnerbörsen registriert - ich bin ich - und lebe mein Leben - und mache das, was mir wirklich Spaß macht. Und ich flirte wieder - ich habs nicht verlernt in all den Jahren - und es stärkt mein Selbstbewusstsein unheimlich.
Aber ich suche mir die Männer sehr gut aus, mit denen ich mich abgebe - und wenn mir jemand nicht sympathisch ist, dann geb ich mich mit dem auch nicht ab. Je mehr ich mich selbst liebe, desto beliebter bin ich auch - nicht bei allen - aber bei denen, für die ich - und die mir - wichtig sind.
Ich strahle einfach etwas anderes aus als noch vor 4 Jahren, das merke ich auch immer wieder im Gespräch mit einem ehemaligen Seminarteilnehmer - der hatte mich kennen gelernt, ziemlich genau ein Jahr vor meiner letzten Scheidung - und er sagt mir jedes Mal, wenn wir uns zum Kaffee treffen, dass ers fast nicht aushält, wie sehr ich mich verändert habe.
Es war ein langer Prozess - für mich und in mir - wenn ich nackt vorm Spiegel steh packt mich noch immer die Ver.zweif.lung - aber sie wird immer weniger - weil ich einfach dann halt mit luftigen Tüchern kaschiere, was mir an mir nicht gefällt - und ich fühle mich einfach anders als noch vor 3 Jahren - trotz der Ablehnung, die ich in der Form vorher nie erlebt hatte.
Weil letztendlich hat er mir genau das gegeben, was ich immer schon wollte - als Mensch respektiert und geschätzt zu werden. Ich weiß, dass er mich liebt - auf seine Art - und er gehört zu mir und meinem Leben - aber es wird nie eine Beziehung oder Sex zwischen uns geben, damit habe ich mich abgefunden - aber er hat mir geholfen, die Liebe zu mir selbst zu finden - und dafür werde ich ihm ewig dankbar sein.
Und seit ich diese Situation so sehen kann - klappts auch wieder mit anderen Bereichen meines Lebens. Das, was ich von ihm nicht bekomme, bekomme ich von einem anderen - vergnügliche Stunden mit viel Leidenschaft.
Vielleicht klingt das jetzt irgendwie "strange" - und/oder unmoralisch - aber mir gehts gut damit - ich nehme niemanden etwas weg, was er gerne von mir hätte - aber ich begnüge mich auch nicht mit dem, was mir jeder Einzelne von den beiden zu geben bereit ist.
Ich kaprizier mich nicht mehr darauf, dass ich von einem Menschen alles bekomme, was ich für mein Wohlbefinden brauche. Nein, ich möchts auch nicht als allgemeingültigen Idealzustand darstellen - aber für mich passts zur Zeit voll - und ich möchte nichts von dem, was ich zur Zeit frei.willig bekomme - missen.
Ich liebe mich - immer mehr - und wenn wer meinen Weg kreuzt, der auch von mir geleibt werden möchte - gerne - aber es muss nicht sein - ich bin mir selbst genug - und alles, was von aussen zusätzlich an mich heran getragen wird, ist ein Zuckerl, über welches ich mich freue - aber ich würde auch ohne dem glücklich sein - oder wenns nicht die wären, die es sind, wären es möglicherweise andere.
Nein, ich hab nicht mit jedem Sex, ders will - es gibt einen Einzigen, den ich es zur Zeit gestatte, von meinem Körper Besitz zu ergreifen - und er hat nicht weiter zu gehen, als es für mich angenehm ist. Für mich wird mein Körper immer mehr zum Tempel - wo ich heilige Rituale zelebriere - manchmal allein - manchmal mit männlicher Beteiligung.
Für mich war Sex lange Jahre eine Art Pflicht und eine körperliche Ertüchtigung - es hatte nie etwas "Heiliges" an sich - es war wie Zähneputzen und der tägliche Stuhlgang. Heute ist es etwas Besonderes - mit besonderen Menschen - es gab Zeiten, wo es mir auch egal war, wer von meinem Körper Besitz ergriff - ja, auch ich habe andere Zeiten erlebt - aber es gab irgendwann den Moment, wo ich den Schalter umlegte - von - mich benutzen lassen - zu - ich ent.scheide, wer mich in welcher Form benutzen darf.
Und seither ist es ein Spiel - ein Spiel mit Emotionen - das Flirten bekommt wieder Kultstatus - und Umarmungen werden wieder zu etwas "Besonderen" - auch, wenn sie manchmal nur als flüchtige Begrüssung gedacht waren - es macht einen Unterschied, jemanden Küsschen auf die Wange zu hauchen - oder diesen Menschen wirklich zu umarmen und kurz fest zu halten, während man Küsschen auf die Wange haucht.
Zusammenfassend - ja, ich weiß, ich schon wieder *lach* - alles, was ich bewusst mache - und auch bewusst im Sinne von - darauf achten, was mir und meinem Wohlbefinden gut tut - bekommt eine andere Wertigkeit - und auch eine weit höhere Qualität.
In diesem Sinne - glaub mir - sobald du dir selbst wieder wichtiger wirst - wirst du auch viel mehr Offenheit und Anerkennung in deiner Umwelt finden.