Wie "überleben" Fernbeziehungen?

Hallo Marian,

Du hast recht. Diese Frau hat nichts mit unserer Liebe zu tun. Sie kann gar nicht zwischen uns stehen. Am Anfang war das ganz schlimm und ich bin fast durchgedreht. Mittlerweile kann ich viel besser damit umgehen. Es geht nicht mehr so sehr um sie sondern viel mehr, daß wir nicht die Zeit füreinander haben die wir gerne haben möchten. Aber er ist so lieb und einfühlsam und gibt mir trotzdem viel Sicherheit. Er sagt immer, daß sich das alles ins Positive wenden wird und dies gemeinsam zu überstehen macht uns nur noch stärker. Ach er ist einfach nur toll :-)
Das mit der weißen Weste ist so: er ist Muslime. Und eine Scheidung von seiner Frau würde seine und vor allem ihre Familie entehren. Ehre usw ist für die Moslems extrem wichtig und hoch angesiedelt. Er kommt aus der Geschichte nur gut raus, wenn er sich scheiden läßt, weil er sie nicht liebt oder weil sie sich nicht verstehen und er mit dieser Frau keine Kinder haben will. Als Scheidungsgrund eine andere Frau anzuführen kommt da gar nicht gut und da würde er richtig Schwierigkeiten bekommen. Seine Familie ist auch ein wichtiger Bestandteil seines Lebens und da will er nichts kaputt machen auch schon wegen unserer gemeinsamen Zukunft. Die beiden wurden einfach miteinander verheiratet und mögen sich gar nicht. Aus der Sicht der Frau ist das doch auch schrecklich.
 
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Die Suchende schrieb:
Hallo liebe Aayla Liah,

deine Schilderung hört sich nach Vergangenheit an, d.h. du lebst nun wieder mit deinem Partner zusammen? Wie war denn die erste Zeit? Die Umstellung muss gewaltig sein...

Alles Gute.
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Hallo Suchende!

Ja es war die Vergangenheit und jetzt nach 10 Jahren "Nicht-zusammen-wohnen" sind wir endlich zusammen gezogen.
Davor haben viele Faktoren dies verhindert. Zum einen wollte ich damals noch nicht, er hatte sein Abi grad fertig, also auch kein Geld und dann kanm das Studium. Bafög gab es nicht, da seine Eltern zu viel verdienten, also zog es sich lange hin.
Zum Angang der Auswärts-Semester, mußte ich mich erst einmal daran gewöhnen. So hat man sich wenigstens am Wochenende gesehn und das Kind ist ja auch noch da. Es war sehr schwierig für uns beide, da ich zugeben mußte, er hatte sich von mir entfernt. Ich wußte nur noch sehr wenig von ihm und je weniger wir uns sahen um so weiter entfremdeten wir uns.
Gott sei Dank ist uns das aufgefallen, bevor es zu spät ist.
Man darf ja auch nicht vergessen, dass das telefonieren heut zu Tage auch sehr teuer ist und die Kilometeranzahl nicht unbeding niedrig.
ich habe es mir immer vor Auge gehalten, dass es für uns alle ist, was er auch immer wieder sagte. Es ist schon ein Kampf und ich kämpfte mich von einem Wiedersehn zum anderen. Wir haben es überstanden, denn ein Ende gibt es in jedem Fall. Das haben wir uns auch vor Augen gehalten, es ist nicht für immer.
So was darf auch nicht für immer sein!

Die Umstellung jetzt, ist aber wesentlich gewaltiger :D

Liebe Grüße
Aayla
 
Liebe Ayla,

Ich finde es ganz toll, dass ihr so lange durchgehalten habt!

Die Umstellung jetzt, ist aber wesentlich gewaltiger
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hmmm.. das denke ich mir. Vor allem wenn ich mir vorstelle, dass da noch ein Kind im Spiel ist. Ich denke, du warst ja fast schon Allein-Erziehende. Und jetzt plötzlich die Erziehung "zu teilen", das stelle ich mir sehr schwer vor. Ich lebe in einer "normalen" Beziehung und mir fällt es ja schon schwer, abends und am Wochenende meinen Partner mit einzubeziehen...

Alles Gute.
 
Hihi, das glaube ich Dir aufs Wort!

Ja im Moment ist es sehr schwer, da wir eine kleine Familienkrise zwecks der Erziehung unserer Prinzessin haben. Da mein Schatz im Moment nicht so recht mit dem Kräftemessen unserer Tochter klar kommt, ist hier schon ein bisschen die Kacke am Dampfen. Im Moment habe ich zwei Kinder :D.

Aber als Familienmanagerin muß man auch sowas bewältigen können ;).

Ja im Prinzip war ich schon Alleinerziehend und hatte auch noch einen eigenen Laden und ohne Rückhalt ist es schwer. Ich bin froh, dass ich mich entscheiden mußte.

Nein es ist nicht einfach, da auch wir uns jetzt erst die Hörner abstoßen, wir fangen nach 10 Jahren da an, wo andere längst nach 2 Jahren durch sind. Aber ist auch interessant, denn ich lerne ihn jeden Tag neu kennen.
Und wenn ich ihn nicht lieben würde, dann wäre ich nicht die 750 km hinterher gezogen und hätte alles zurück gelassen.

Liebe Grüße
Aayla
 
Shiny schrieb:
Hallo Ihr Lieben!

Es ist mal wieder Donnerstag, und dass ist irgendwie immer der Schlimmste, zusammen mit dem Mittwoch! :-) da geht's mir immer so dreckig, nix scheint noch Sinn zu machen und ich hab so ne Wut im Bauch...

Wie machen andere dass mit Fernbeziehungen? Gibt's da Geheim- oder andere Tipps, damit das Ganze nicht so schwer ist?
Ich werd immer so wütend, unsinnigerweise auch auf meinen Liebsten, wütend weil er nicht bei mir ist... Dabei kann er ja gar nix für... Aber es nervt mich einfach alles!!

Wie übersteht man das?
Wäre Euch wirklich unheimlich dankbar für Anregungen, mich machts das Ganze irgendwie fertig!

Danke und allen einen schönen Abend!!

Eure Shiny
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Fernbeziehungen als auch Beziehungen generell überleben meist genauso wie bei Dir durch sinnlose Leidenzustände.
 
Hallo zusammen!

Also erstmal: sinnlosen Leidenszustand würd ich das nicht nennen. Wenn man jemanden liebt möchte man Zeit mit ihm verbringen, wenn das nicht geht ist man traurig. SinnVOLL mag das vielleicht nicht unbedingt sein, aber durchaus eine verständliche Sehnsucht.

Wie auch immer, ein Update:
seit Samstag wohne ich mit meinem Freund zusammen, er hat jetzt einen Job in der Umgebung gefunden und wir sind beide sehr sehr glücklich!
Also hat sich das Warten gelohnt, deshalb noch einmal mehr: die Sehnsucht zeigt doch nur klar, dass man der Überzeugung ist, den richtigen Partner zu haben und den auch an seiner Seite haben zu wollen, was von oben betrachtet doch eigentlich ein schöner Beweis einer Liebe ist!
Und somit bin ich zur Überzeugung gelangt, dass Fernbeziehungen durchaus eine reelle Chance haben zu überleben, sofern beide das wollen und auch bereit sind, zu investieren!
Allen, die eine Fernbeziehung führen, wünsche ich viel Kraft und Geduld, vor allem aber sehr viel Liebe um diese Zeiten des Alleineseins zu überstehen und das Beste herauszuholen!
Kämpft für Euer Glück!

Alles Liebe
Shiny
 
Na siehst Du, auch wenn es manchmal den Anschein hat, es nimmt kein Ende.
Sowas endet immer!
Wichtig ist nur der Ausgang....

Fernebziehungen haben immer ein Chance, wenn man willig ist, die Zeit zu überstehen. Dass es da nicht immer nur Höhepunkte gibt muß man schon beachten.

Viel Glück Euch beiden
Aayla
 
Suse schrieb:
Hallo Marian,

Du hast recht. Diese Frau hat nichts mit unserer Liebe zu tun. Sie kann gar nicht zwischen uns stehen. Am Anfang war das ganz schlimm und ich bin fast durchgedreht. Mittlerweile kann ich viel besser damit umgehen. Es geht nicht mehr so sehr um sie sondern viel mehr, daß wir nicht die Zeit füreinander haben die wir gerne haben möchten. Aber er ist so lieb und einfühlsam und gibt mir trotzdem viel Sicherheit. Er sagt immer, daß sich das alles ins Positive wenden wird und dies gemeinsam zu überstehen macht uns nur noch stärker. Ach er ist einfach nur toll :-)
Das mit der weißen Weste ist so: er ist Muslime. Und eine Scheidung von seiner Frau würde seine und vor allem ihre Familie entehren. Ehre usw ist für die Moslems extrem wichtig und hoch angesiedelt. Er kommt aus der Geschichte nur gut raus, wenn er sich scheiden läßt, weil er sie nicht liebt oder weil sie sich nicht verstehen und er mit dieser Frau keine Kinder haben will. Als Scheidungsgrund eine andere Frau anzuführen kommt da gar nicht gut und da würde er richtig Schwierigkeiten bekommen. Seine Familie ist auch ein wichtiger Bestandteil seines Lebens und da will er nichts kaputt machen auch schon wegen unserer gemeinsamen Zukunft. Die beiden wurden einfach miteinander verheiratet und mögen sich gar nicht. Aus der Sicht der Frau ist das doch auch schrecklich.
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gibt's da einen mittelfristigen und akzeptablen zeithorizont, wann denn die weste weiss genug ist und die scheidung angedacht wird?

das liest sich extrem nach 2. geige...
 
pisces schrieb:
gibt's da einen mittelfristigen und akzeptablen zeithorizont, wann denn die weste weiss genug ist und die scheidung angedacht wird?

das liest sich extrem nach 2. geige...
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Da lohnt es sich, etwas über den Islam zu lesen und den Umgang mit Ehe und Scheidung im jeweiligen Land. Das unterscheidet sich nämlich gewaltig ob da jemand im Iran oder Marroko gelebt hat. Scheidung ist auch im Islam absolut möglich, für den Mann meist noch eher als für die Frau als treibende Kraft.

Auch für eine später angedachte Beziehung mit einem Moslem wäre es wichtig zu wissen worauf ich mich einlasse. Wenn er geschieden ist, wird er nämlich auch nicht mit einer neuen Frau einfach so öffentlich zusammen sein dürfen.
LG
Elke
 
Liebe Shiny,

seit Samstag wohne ich mit meinem Freund zusammen, er hat jetzt einen Job in der Umgebung gefunden und wir sind beide sehr sehr glücklich!
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Ich freue mich für euch! Schön, dass ihr es geschafft habt, die "Wartezeit" zu überstehen.

Wünsche euch viel Spaß in eurer Beziehung.

Alles Gute.
 
@pisces

wie meinst Du das mit der zweiten Geige? Denkst du er hält mich hin? Ich fühle mich nicht so. Sein Herz "gehört" mir. Er will so schnell wie möglich aus der Ehe raus. Das ist auch für ihn ein untragbarer Zustand. Er leidet auch sehr darunter, daß er mir nicht die Zeit und Aufmerksamkeit geben kann, wie er es gerne tun würde und die ich gerne hätte. Es wäre wirklich außerst ungünstig wenn seine Familie jetzt mit kriegen würde, daß er eine andere Frau liebt, als die, die ihm zugedacht wurde.

@ elkeB

Ja, der Islam ist eine interessante Religion mit durchaus guten Aspekten.
Eine Scheidung ist sehr wohl möglich. Ein Mann hat es da wesentlich leichter als die Frau. "Ein Glück" dass es keine Kinder in der Ehe gibt, denn dann wäre die Scheidung wohl nicht möglich.

Es ist so, daß wir nicht so viel darüber reden. Die wenige Zeit, die wir miteinander haben möchte ich nicht mit solchen Gesprächen vergeuden und belasten, sondern da will ich ihn verwöhnen und ihn genießen.Ich will ihn auch nicht unter Druck setzen.Einerseits möchte ich mehr darüber wissen, auf der anderen Seite nicht. Mir bleibt nichts anderes übrig als ihm zu vertrauen. Klar kommen auch manchmal so Gedanken wie: zieht er es wirklich durch, hat er das im Kreuz sich gegen seine Familie aufzulehnen.
Sicherlich wäre es gut sich damit auseinanderzusetzen. Und ich gebe zu, daß ich das alles ein bißchen verdränge und vielleicht bin ich auch zu blauäugig. Ich bin nun mal ein grenzenloser Optimist und er sagt immer, daß die Zeit kommen wird, in der wir alles nachholen können, was wir jetzt einbüßen müssen.

Ich bin über Ratschläge und Meinungen wirklich sehr dankbar. Vielleicht will mich ja hier jemand wach rütteln?? :-) Vielleicht "seht" ihr Dinge, die ich durch die rosarote Brille nicht sehen kann.

Alles Liebe von Suse
 
@die Suchende und Aayla:

Danke Euch für Eure guten Wünsche!!!

Auch Euch alles Gute!

Shiny
 
Liebe Suse,
ich kann wenig zu deiner Situation sagen, weil ich den Mann und nicht mal dich kenne. Eines weiß ich aber aus Erzählungen und Büchern. Je nach Gegend wird die Geschlechtertrennung sehr ernst genommen. Frauen, die sich einem Mann so nähern wie du es tust, werden von streng gläubigen fast als Huren angesehen. Z.B. im Iran und in Marokko darfst du einen Mann nicht mal ansehen, geschweige denn mit ihm zusammen in Cafes oder Teehäuser gehen.
Wie gesagt es kommt auf die Tiefe des Glaubens und vorallem die Gegend an, in der er aufgewachsen ist, wie lange er hier ist und so weiter.
Tief in dir ist das Wissen um das alles, du brauchst es nur zulassen.
Auch Männer aus dem Islam handeln nicht nur Gesetzestreu (der Glaube ist nämlich Gesetz) und nehmen sich Nebenfrauen, die Frage für dich ist ja, ob er sich je zu dir bekennen kann. Du bist selber zuständig für deinen Blick auf die Realitäten und auch dafür ggf. zu erkennen, dass es vielleicht nur eine begrenzte Zeit ist, die mit ihm hast. Es ist an dir zu entscheiden ob du diese Zeit dann als verschwendete Lebenszeit betrachtest oder als Gewinn und ob du sie so überhaupt leben willst.
Wach rütteln kannst nur du dich, indem du ihn gezielt fragst. Für mich wäre es undenkbar mit einem Mann zusammen zu sein, von dem ich nichts weiß, dazu ist ja gerade diese Fremdartigkeit viel zu interessant.
LG
Elke
 
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charlt.brosnan schrieb:
Fernbeziehungen überleben durch Lügen.
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Ein sehr konstruktiver Beitrag, reich an Erkenntnissen, Erläuterungen, rundum
eine hilfreiche Entgegnung auf eine dezidierte Beziehungsfrage, individuell
und nicht verallgemeinernd beantwortet. Bin tief beeindruckt über ein so hohes Maß an Einfühlungsvermögen.
 
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