Mondelfchen
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- Registriert
- 28 August 2008
- Beiträge
- 9
AW: Angst, nicht gut zu sein
Liebe Ypsilon,
ich habe einige Tage gebraucht, um Dir antworten zu können. Zum einen weil ich erst meine Gedanken ordnen mußte, zum anderen weil ich seit Mittwoch die rechte Hand im Gips und die linke im Schienenverband habe, so daß meine Feinmotorik entsprechend eingeschränkt ist .
Ich weiß nicht, ob man die Tatsache, daß mir ein entsprechendes Testament so wichtig ist, wirklich als Rache bezeichnen kann... sollte... muß...?
Für mich ist es eine weitere Form des Selbstschutzes.
Sofern an Geld was da wäre, so kann sie das ruhig bekommen, auch alles statt nur einen Pflichtteil.
Aber was meine Tagebücher (bislang 900 Seiten), meine selbst geschriebenen Texte und Gedichte angeht, so stehen ihr diese nicht zu! Sie hat mich ein Leben lang ausgeschlossen, das, was ich denke und fühle, zählt nichts und wird höchstens kritisiert... der Gedanke, nach meinemTod mein Inneres, meine wichtigsten und persönlichsten Dinge in ihren Händen zu wissen, ist für mich unerträglich.
Sie ist dem einfach nicht würdig.
Auch die Vorstellung, wie sie meine persönlichen Gegenstände zusammenpackt, wegwirft, aussortiert, macht mich krank. Ich habe gesehen, wie sie und ihre Schwester mit dem Nachlass meiner Oma umgegangen sind, das hat mir gereicht...
Ich möchte, daß mein Gedankengut sowie die mir wichtigsten persönlichen Sachen einem ganz bestimmten Menschen zufallen, der sie zu schätzen weiß und sie ebenso behutsam behandeln würde wie jetzt mich.
Deshalb das Testament.
@Bettymas
Danke für den Buchtipp! Ich wußte gar nicht, daß es dazu ein Buch gibt... werde ich mir auf jeden Fall besorgen, denn mir wurde schon mehr als einmal die Frage gestellt, ob ich mir vorstellen könne, daß meine Mutter an einer Borderline-Störung leidet.
Mit verspäteten, aber nichtsdestotrotz lieben Grüßen
vom Mondelfchen
Eine Sache noch:
Das mit der Patientenverfügung kann ich nachvollziehen, das mit dem Testament gibt mir ein enges Gefühl....warum willst du darüber bestimmen, dass sie nach deinem Ableben nichts von dir bekommt? Das hört sich so viel "enger" an als alles, was du davor geschrieben hast...es hört sich ein bisschen nach Gedankengut oder was auch immer von deiner Mutter an......(das ist jetzt NICHT böse gemeint !) - für mich schwingt da nur etwas Kleineres mit als du bist, sowas wie Rache, Vergeltung oder so.....Macht dich das wirklich frei?
Liebe Ypsilon,
ich habe einige Tage gebraucht, um Dir antworten zu können. Zum einen weil ich erst meine Gedanken ordnen mußte, zum anderen weil ich seit Mittwoch die rechte Hand im Gips und die linke im Schienenverband habe, so daß meine Feinmotorik entsprechend eingeschränkt ist .
Ich weiß nicht, ob man die Tatsache, daß mir ein entsprechendes Testament so wichtig ist, wirklich als Rache bezeichnen kann... sollte... muß...?
Für mich ist es eine weitere Form des Selbstschutzes.
Sofern an Geld was da wäre, so kann sie das ruhig bekommen, auch alles statt nur einen Pflichtteil.
Aber was meine Tagebücher (bislang 900 Seiten), meine selbst geschriebenen Texte und Gedichte angeht, so stehen ihr diese nicht zu! Sie hat mich ein Leben lang ausgeschlossen, das, was ich denke und fühle, zählt nichts und wird höchstens kritisiert... der Gedanke, nach meinemTod mein Inneres, meine wichtigsten und persönlichsten Dinge in ihren Händen zu wissen, ist für mich unerträglich.
Sie ist dem einfach nicht würdig.
Auch die Vorstellung, wie sie meine persönlichen Gegenstände zusammenpackt, wegwirft, aussortiert, macht mich krank. Ich habe gesehen, wie sie und ihre Schwester mit dem Nachlass meiner Oma umgegangen sind, das hat mir gereicht...
Ich möchte, daß mein Gedankengut sowie die mir wichtigsten persönlichen Sachen einem ganz bestimmten Menschen zufallen, der sie zu schätzen weiß und sie ebenso behutsam behandeln würde wie jetzt mich.
Deshalb das Testament.
@Bettymas
Danke für den Buchtipp! Ich wußte gar nicht, daß es dazu ein Buch gibt... werde ich mir auf jeden Fall besorgen, denn mir wurde schon mehr als einmal die Frage gestellt, ob ich mir vorstellen könne, daß meine Mutter an einer Borderline-Störung leidet.
Mit verspäteten, aber nichtsdestotrotz lieben Grüßen
vom Mondelfchen