Bin ich selber "schuld", wenn ich krank werde und falls ja, worin genau besteht meine "Schuld"?

Bin auch gerade mit dem Handy unterwegs...

Dieses Beispiel, mit der Diabetikern, habe ich einem Buch Herr Dr. Dahlkes entnommen. Es stammt nicht von mir.

Das nur kurz hierzu. Wenn ich daheim bin, mehr.
 
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So sehe ich es doch auch, liebe Bachstelze. Wenn ich aus einer Krankheit FÜR MICH einen Sinn erkenne und lerne besser mit ihr umzugehen, ist es etwas ganz anderes, als wenn mir jemand seine Ansicht aufstülpt.

Auch meiner Psyche geht es besser, wenn ich lerne klarzukommen. Vielleicht kann ich sogar wieder gesund werden. Positives Denken beeinflusst auch einen kranken Körper und hilft ihm gesund zu werden. Ich denke da auch an den sog. Placebo-Effekt. Die Psyche und unser Körper sollten "eng zusammen arbeiten". So versuche ich schon seit Jahren zu leben.

Aber ich gehe nicht zu kranken Menschen und sage "du hast die Krankheit, dir geht es schlecht, weil du Dieses und Jenes falsch machst." Dazu habe ich nicht das Recht. Das ist anmaßend.

Herr Dr. Dahlke geht da ja sogar noch ein paar Schritte weiter. Er sorgt durch seine Aussagen dafür, dass die Kranken sich noch schlechter fühlen, weil sie so unzulänglich sind. Er redet ihnen eine Schuld an ihrer Krankheit ein. Das finde ich schlimm, sehr schlimm. Sie sollen das glauben, was er ihnen erzählt, sonst geht's ihnen schlecht. Und außerdem sollen sie noch ein wenig Geld ausgeben...

Deswegen brachte ich das Beispiel mit der Diabetikerin.

Ja und es ist auch richtig, dass die Ursachen von Krankheiten oftmals ganz schwer zu finden sind. Und ebenso oft werden sie gar nicht gefunden. Sie liegen meistens nicht so einfach' auf der Hand', wie der Blitz aus dem Blitzgerät der Polizei, der mich daran erinnert, dass ich viel zu schnell gefahren bin und jetzt einen Bußgeldbescheid erwarten darf.
 
Hab gelesen! Danke für den Link, lieber Sebastian!

Der Artikel ist sehr interessant, besonders der letzte Absatz;).
 
Zuletzt bearbeitet:
spannende Diskussion - bin schon neugierig, wie der TE "drüben" auf die Feststellungen re.agiert - weil eigentlich gings ja um ihn - also drüben - schon spannend, wenn man sich jetzt dem so absolut nicht beugen möchte, an zu erkennen, dass es Menschen gibt, die eben ganz anders denken als man selbst ;-)
 
Vielleicht erkenne ich dann ja auch den " Sinn " im Unfall meines Sohns...?!
Der ist ja, wie einige hier wissen, vor Jahren ins Feuer gefallen und schwerst verbrannt....

Nachdem ich auch mitbekommen habe, dass du seither eine neue Liebe - und auch ein neues Leben - gefunden hast - nur ein Denkanstoss - wie sehr hatte es schon gebrannt in der damaligen Familie - damals - vor dem Unfall?

Anders gefragt - was gabs in früheren Zeiten, was mit Feuer und brennen zu tun hatte? Könnte es etwas geben, was er endlich er.lösen wollte - wo niemand hinschaute - was immer und immer weiter getragen wurde?
 
Ja - ich steh in dieser Frage zu 100 % zu den Aussagen von Hortensie - kann aber auch damit leben, dass jemand das als Schwachsinn abtut - nur - wie auch schon erwähnt - dann diskutier ich nicht länger mit dieser Person, weils eh sinnlos ist.

Ich will und brauch niemanden überzeugen - aber wenn ich den Eindruck habe,jemand kann diese Betrachtungsweise annehmen, dann stehe ich gern auch mit meinen Ansichten zur Verfügung :)

Von daher jetzt auch meine Antwort für Ella - weil ihr hilfts vielleicht bei weiteren Überlegungen.

Wenn wer vom Gegenteil überzeugt ist - bitte bleiben - ist ja schön, dass es auch Menschen gibt, die lieber die Schuld im Zufall suchen - denn die Chance ergreifen wollen, die Möglichkeit in Erwägung zu ziehen, ev. in sich was zu ver.ändern, um die aktuelle Situation zu ver.bessern.
 
Diskussion lebt allerdings auch von gegenteiligen Meinungen und unterschiedlichen Sichtweisen. Warum sollte sonst kontrovers diskutiert werden?

Mir sind Menschen sehr lieb, die bei ihrer Sichtweise bleiben und ihre Meinungen nicht wechseln wie ihre Unterwäsche. Ich will niemanden meine Meinung aufzwingen. Umgekehrt mag ich das auch nicht.

Hortensie ist ganz anderer Ansicht als ich. Das stimmt. Wir haben uns gestern noch ausgiebig darüber ausgetauscht. Wir verstehen uns trotzdem - oder vielleicht gerade auch deswegen. Es gibt bei uns viele Schnittpunkte und viele Punkte, in denen wir uns sehr einig sind. Aber eben nicht nur. Ist doch auch gut oder?

Ich diskutiere mit Leuten, die nicht meiner Ansicht sind. Ich dachte das sei der Sinn einer Diskussion.:)
 
Grüss euch!
Ein paar Gedanken lass ich dazu noch hier, teilweise noch einmal zusammengefasst: Ich habe mir alles noch einmal durchgelesen, mein Posting ist einfach wie ich mir alles dazu denke ohne bestimmte Stellen des Threads zu zitieren. Es wird lange befürchte ich ;-)

Zu Krankheiten und Schuldfragen:
Der Körper ist nur für eine bestimmte Lebenszeit geeignet. Der menschliche Körper ist daher immer und jederzeit anfällig für Krankheiten, amsonsten würden wir alle Lebenserwartungen von Jahrhunderten haben. Die Gründe für Krankheiten sind für mich sehr vielfältig, bereits von Geburt an bestehende besondere Empfindlichkeiten, seelische Konflikte, Umwelteinflüsse, Lebensstil, viele Gründe können sein, müssen aber nicht.

So ergeben sich für mich doch vielfältige Aussagen mit der Beschreibung kann sein.
Es kann sein, dass von Natur aus der Körper empfindlich war und die Krankeit amsonsten keinen Zusammenhang hat, mit dem Leben was ich führe und sonstigen Umständen.
Ja, das erklärt warum Krankheiten, schwere Krankheiten bereits beispielsweise in der Kindheit entstehen, oder trotz zufriedenem Leben man plötzlich einer Erkrankung ausgesetzt ist zb einer Tumorerkrankung.

Es kann sein, dass seelische Umstände die Krankheit ausgelöst haben.
Ja das könnte sein, zb Dauerstress kann die eigene Abwehr mit der Zeit schwächen, es entstehen Krankheiten. Das bedeutet aber nicht, dass dein Leben bislang unbedingt für die Krankheit gesorgt hat und diese du nicht sowieso bekommen hättest, es ist die Verarbeitung dessen, die Folge daraus, wie kann ich mein Leben anders gestalten um meine körpereigene Abwehr zu kräftigen, wie kann ich künftig mein Leben positiv gestalten, kann oder will ich Erkenntnisse daraus ziehen.

Schuldfrage?
Keine, das Leben sind Schwankungen es gibt immer eine Phase wo es läuft, oder wo es schwierige Aufgaben zu lösen gibt. Manch menschlicher Körper ist kräftigerer Struktur und schafft solche Phasen ohne Beeinträchtigung der Gesundheit, manch menschlicher Körper reagiert empfindlich und wird einfach krank.

Die Thematik unabhängig von Krankheit oder nicht könnte für jeden Menschen bedeuten, wie lebe ich mein Leben, kann ich etwas mehr für mich tun, gibt es was zu ändern an Begebenheiten oder an der Einstellung.

Als Beispiel, mein Freund der an Lungenkrebs gestorben ist, hatte zwar aufgehört zu rauchen, bekam aber Lungenkrebs. Ich kam eigentlich nie auf die Idee ihm zu sagen, für das bist du selber verantwortlich, denn woher sollte ich wissen ob ihm das als Nichtraucher nicht genauso passiert wäre.

Mein zweiter Freund verstarb ein Jahr später an Metastasen. Er lebte als Landwirt und ernährte sich gesund und wanderte viel. Jeder rätselte wie das sein kann bei diesem Lebensstil.

Von der Natur aus hat man Selbstheilungskräfte mitbekommen, aber nicht unendliche, wie ich Anfangs geschrieben habe, der Körper ist eben nur für eine bestimmte Lebenszeit geschaffen. Es kann eben sein dass der eine Mensch seine Selbstheilungskräfte soweit aktivieren kann, dass er damit grossartige Erfolge oder Heilung hat und der andere nicht.

Die mentale Einstellung ist wichtig, sie ist aber nicht Allheilmittel.
Mentale Einstellung verwendete ich immer im Sport. Zum Beispiel war ich früher Tischtennisspieler ähem war 25 Jahre zurück und hatte einmal einen zweiten Platz in einem kleinen Turnier erreicht. Nach 25 Jahren nahm ich wieder den Tischtennisschläger in der Hand und verlor gegen den einen Spielpartner immer. Bis auf die letzte Partie, wo ich gesagt habe, es ist heute der Tag wo ich spiele wie es an dem einem Tag vor 25 Jahren war und plötzlich gewann ich und spielte sensationelle Punkte.

So gesehen, kann man durch ein Mentaltraining sicher seine Kräfte in Schwung bringen, aber es ist kein Allheilmittel, aber ein Fördern und Stärken der körpereigenen Abwehr ist aber für mich immer möglich.

Mein Vater war immer depressiv, er sagte immer ich kann nicht alt werden, er hat schwere Krankheiten und es dauert nicht mehr lange, da war er so 50. Aus lauter Angst ging er nie zu Untersuchungen. Mit 75 hatte er die erste umfassende, bei der alles in Ordnung war und der Blutbefund ausgezeichnet war. Er konnte sich suggerieren an negativem was er wollte, scheinbar war sein Körper nie anfällig.

Zusammenfassend würde ich niemanden pauschal sagen, deine Krankheit ist Ausdruck deiner Seele. Das Leben ist Auf und Ab und niemand kann die Stabilität erlangen wie Maschinen mental immer auf der Welle mir gehts gut, alles super zu schwimmen. Es kommen immer wieder Ereignisse zb Verlust eines geliebten Menschen auf den Menschen zu, wo die Seele Schwerstarbeit verrichten muss und in dieser Phase hat der Körper entweder Robustheit oder könnte krank werden.

Vielleicht ist manche Krankheit Ausdruck des Lebens an sich, aber niemals einfach Schuld eines betroffenen selbst.

Zu Unfällen:
Ich schliesse so gut wie aus, dass Unfälle irgendetwas höherer Natur ist, wo uns was mitgeteilt werden soll.
Das Leben besteht aus viel Baumaterial, was irgendwann ermüdet. So kann ich nicht jeden Reifenplatzer, abbröckelnde Wände, Maschinen die den Geist aufgeben und dadurch Unfälle passieren, als irgendeine Mitteilung auffassen.
Menschen sind manchen Tag unkonzentriert. Einen Augenblick Unkonzentriertheit genügt für einen Unfall, daraus kann ich nicht eine umfassende Bewertung meines Lebens zuvor analysieren, weil es nur der Augenblick war und Unkonzentriertheit und Fehler werden jeden Menschen immer und immer wieder passieren.

Anders ist es wenn ich aus dem Unfall für mich eine Erkenntnis entwickeln will/kann.

Einen Teil Selbstschuld würde ich zubilligen, bei Hobbys wo ich grösseres Risiko bewusst eingehe, dafür gibts sicher einige Beispiele.
Gut ich bin fertig!

Danke für das Thema
LG
Ritter Omlett
 
Dein 2. Absatz ist sehr interessant, lieber Ritter. Unsere Körper sind nicht für ein ewiges Leben ausgerichtet. Sie sind nicht ewig haltbar. Sie sind von Geburt ab an (und eigentlich auch schon vorher) anfällig für Krankheiten, Unfälle usw.

Untrennbar gehört, Zeit unseres Lebens, die Seele bzw. unsere Psyche, fest zu unserem Körper. Ich bin davon überzeugt, sie gibt Signale, die unser Handeln in Bezug auf Krankheiten bzw. Unfällen, beeinflussen. Wir können sie ignorieren, wir können sie als Warnungen verstehen.

Manchmal sind diese Warnungen ganz einfach und konkret. Gerade habe ich ein ganz gutes Beispiel aus der letzten Woche parat.

Bei uns im Treppenhaus ist ein vor ein paar Tagen die Abschlussschiene einer Treppenstufe defekt. Soll heißen, es fehlten ein paar Schrauben an dieser Metallschiene, sie stand in der Mitte etwas hoch und "lud" sehr zum Stolpern ein.

Weil ich, durch mein ehemals kaputtes Knie, sozusagen "vorgewarnt" bin, achte ich meistens auf sowas. Ich rief die Hausverwaltung an, die beseitigte das Problem - allerdings erst 2 Tage später.

Am Morgen nach meinem Anruf bei der Verwaltung, hörten wir ein kräftiges Gepolter im Treppenhaus. Jemand war über die Schiene gestolpert und hingefallen.

Wir liefen in den Flur und halfen unserem Nachbar auf, der sich wohl ordentlich den Fuß verstaucht hat. Er hatte die kaputte Schiene gar nicht gesehen. "Das nächste Mal mache ich besser die Augen auf", meinte er als der Schmerz ein wenig nachließ.

Das ist der Unterschied. Ich achte auf solche vermeintlichen Kleinigkeiten, weil ich, eingeschränkt durch mein kaputtes Knie, öfters mal ins Straucheln gekommen bin. Unser Nachbar hatte auf diese Stolperfalle gar nicht bemerkt. Er hatte es gar nicht als Gefahr zu stürzen erkannt. Ihm war sowas noch nie passiert.

Was er als Lehre aus diesem Sturz zieht, hat er ja erzählt. Ob er das macht? Keine Ahnung. Menschen haben die Angewohnheit sofort zu vergessen, wenn es ihnen wieder gut geht. Welche Schlüsse wir aus Unfällen oder auch Krankheiten ziehen, bleibt uns ganz allein überlassen.

Im Leben geschehen so viele Dinge, die wir zu verarbeiten haben. Du drückst dich da sehr treffend aus, lieber Ritter. Alles beeinflusst uns, unsere Psyche und unseren Körper. Wir werden krank, wir gesunden, wir verunfallen, wir müssen Krankheiten und/oder den Tod nahestehender Menschen verarbeiten. Wir sind traurig, wütend, glücklich und und und...

All dieses macht unser Leben aus. Manche Menschen werden sehr alt. Manche werden alt trotz schwerer Erkrankungen. Manche Menschen denken niemals nach einer Erkrankung nach, was sie anders machen müssen in ihrem Leben. sie machen weiter wie zuvor und leben ihr Leben. Leben sie deswegen schlechter? Sind sie sich selber weniger wert, weil sie sich solche Gedanken nicht machen?

Ich kann das nicht glauben.

Sebastian hat einen interessanten Link zu einem Artikel eingestellt. In diesem geht es um die genaue Berechenbarkeit(Berechnung) allen Lebens, wenn ich das jetzt so richtig wiedergebe. Demnach ist alles, was uns passiert, unser ganzes Denken und Tun vorbestimmt. Es ist also ganz egal, was wir machen. Es gibt keine Zufälle. Alles kommt, wie berechnet.

Demnach kommen wir uns wichtiger vor, als wir eigentlich sind... Könnte man meinen.
 
Ja - ich steh in dieser Frage zu 100 % zu den Aussagen von Hortensie - kann aber auch damit leben, dass jemand das als Schwachsinn abtut - nur - wie auch schon erwähnt - dann diskutier ich nicht länger mit dieser Person, weils eh sinnlos ist.

Ich will und brauch niemanden überzeugen - aber wenn ich den Eindruck habe,jemand kann diese Betrachtungsweise annehmen, dann stehe ich gern auch mit meinen Ansichten zur Verfügung :)

Von daher jetzt auch meine Antwort für Ella - weil ihr hilfts vielleicht bei weiteren Überlegungen.

Wenn wer vom Gegenteil überzeugt ist - bitte bleiben - ist ja schön, dass es auch Menschen gibt, die lieber die Schuld im Zufall suchen - denn die Chance ergreifen wollen, die Möglichkeit in Erwägung zu ziehen, ev. in sich was zu ver.ändern, um die aktuelle Situation zu ver.bessern.


lächel

Ja, das gab es und ich denke, das wir das " gelöscht " haben.....

Auch bin ich ja esoterisch angehaucht und habe diese ganze Sache mehrmals durchleuchtet und bin zu vielen " schlüssen " gekommen.
 
Liebe Clara!

Ich bin nur selten hier, allerdings möchte ich in diesem Thread etwas dazuschreiben.

Und zwar etwas Prinzipielles, von dem ich glaube, dass es hier hakt in der Definition.

Das Thema Schuld ist der Punkt, warum es hier so viele Missverständnisse geben kann.

Wenn man das Word Schuld durch das Wort Trauma oder Verletzung oder auch Konflikt ersetzt, dann wird es vielleicht klarer, worum es bei dieser Grundhaltung, dass die Körperzellen Ausdruck des Inneren sind, eigentlich geht.

Ich möchte ein Beispiel aus einem der Bücher von Prof. Dr. Rommelfanger anführen, das diese biochemischen Prozesse meiner Meinung nach sehr gut erklärt.

Das momentan in den Medien verteufelte Cholesterin ist ein Fett, das zum größten Prozentsatz von der eigenen Leber hergestellt wird (die Zufuhr über die Nahrung ist in Wahrheit marginal). Jede Körperzelle hat eine Hülle, die sie von der anderen Körperzelle abgrenzt, diese Hülle besteht aus Cholesterin.

D.h. Cholesterin ist ein lebenswichtiger Baustoff im Körper.

Wenn man sich nun in den Finger schneidet, dann produziert die Leber auf Hochtouren Cholesterin, um einerseits für die Reparatur der Zellen und andererseits für die Bildung neuer Zellen als Ersatz genügend Zellwände aufbauen zu können.

Es gibt jedoch ein Phänomen:

In Erwartung einer Verletzung beginnt die Leber bereits Cholesterin zu produzieren. Das heißt, wenn in Urzeiten der Säbelzahntiger vor einem gestanden ist, lief bereits die Cholesterinproduktion an, um die zu erwartenden Schäden schnellstmöglichst wieder erfolgreich reparieren zu können - das ist ein Überlebensprogramm im Körper, das einfach genial ist und perfekt funktioniert.

Diese Phänomene haben biologisch einen Sinn, nämlich den, das Überleben zu sichern.

Viele Prozesse im Körper laufen präventiv ab, d.h. die Produktion beginnt noch VOR einem Ereignis.

Nun fragt man sich, wenn man sich das Beispiel mit dem Säbelzahntiger ansieht, wie bzw. auf welchem Weg das eigentlich funktioniert - die Leber selbst kann den Säbelzahntiger ja nicht sehen.:cool: Trotzdem produziert sie sofort.

Es funktioniert mittels neuronaler Botenstoffe. Die Angst, die entsteht, wenn der Säbelzahntiger gesichtet wird, löst eine chemische Reaktion im Körper aus, die diese Hormone in Nullzeit auf die Reise schickt um der Leber den Befehl zu geben: Alarm-Produktion von Cholesterin beginnen.

Auch ein Blinder würde genauso reagieren, wenn man ihm z.B. sagen würde, dass Gefahr besteht. Es sind nicht die Augen, die diesen Befehl weitergeben, sondern:

Einzig und allein das Gefühl.

Die Angst löst diesen biochemischen Prozess in einem Bruchteil von Sekunden aus.

Gefühle, starke Gefühle steuern die Körperprozesse.

Dafür gibt es etliche Beispiele, die sicher jeder vielleicht schon einmal an sich selbst beobachten konnte:

Wenn man sich ärgert oder zeitlich unter Druck gerät, steigt der Blutdruck. Oder der Herzschlag wird schneller.
Bei starker Angst arbeitet die Verdauung plötzlich auf Hochtouren.
Gewisse Probleme zu wälzen kann nicht nur sprichwörtlich gesehen Magenschmerzen verursachen, etc.

Gefühle sind nichts, was außerhalb von uns ist, sondern sind mittendrin, direkt beteiligt an der Steuerung von Körperprozessen.

Besonders starke bzw. prägende Gefühle entstehen bei Schocks oder Traumata. Sie lösen im Körper auch die dementsprechenden Prozesse aus, die eben damit sehr tiefgreifend sein können.

Um zu verstehen, was der Körper damit bezweckt, müsste man zurück in die Entwicklungsgeschichte gehen.

Prinzipiell macht der Körper nichts, was uns schadet - im Gegenteil, alles was diese Steuerung tut, sind Versuche, geniale Versuche, uns das Überleben zu sichern.

Wir heute leben - wenn man das mit den Urzeiten der Evolution vergleicht - jedoch zeitversetzter als damals.

Nehmen wir wieder das Beispiel mit dem Cholesterin:

In Urzeiten gab es genau zwei Möglichkeiten: Der Mensch, der dem Säbelzahntiger gegenüberstand, wurde

a) gefressen oder
b) nicht gefressen, weil er flüchten konnte.

Bei der glückreichen Variante b) wurde das Cholesterin, das durch die Angst gebildet wurde, auch wieder verbraucht vom Körper, die Wunden heilten, die Zellen erhielten ihre Zellwände aus dem nun im Übermaß vorhandenen Cholesterin und der Spiegel sank wieder auf ein normales Maß.

Unser Körper funktioniert heute noch genauso - nur gibt es keine Säbelzahntiger mehr.:D

"Unsere" Säbelzahntiger heute haben andere Gestalten:

Vorgesetzte, die uns die Existenz kosten können (Jobverlust), aggressive Nachbarn, Verwandte, die in ihren Aussagen immer wieder verletzend sind, u.v.m.

Es ist die Angst vor einer Verletzung, die die biochemischen Prozesse auslöst - gestern wie heute. Auch wenn sich die Umstände, in denen wir inzwischen leben, verändert haben - unsere Körper reagieren auch heute noch genauso wie in Urzeiten - Gefühle steuern die Zellen.

Wie gesagt, die Leber hat keine Augen - sie reagiert einzig und allein auf diese Angst, dass wir eine Verletzung erwarten. Auf der Hut sind vor diesem Gegenüber, Angst haben, angegriffen zu werden - nicht mit Zähnen, sondern mit Handlungen oder Worten.

Der biochemische Prozess ist genau derselbe - ob es der Säbelzahntiger ist oder der Partner, der gerade verletzt.

Ich schrieb vorhin, dass wir heute zeitversetzter leben als damals. Wir sind in Situationen, in denen wir eben nicht nur Variante a) gefressen werden oder b) nicht gefressen werden haben, sondern eine Vielzahl an Möglichkeiten, weil unser Leben heute wesentlich komplexer abläuft.

Im Job haben wir den Vorgesetzten, der uns dauernd runtermachen/verletzen kann, weil er die Macht dazu hat - wir können schlecht ausweichen, weil wir eine Familie zu versorgen haben, keinen Jobverlust riskieren wollen und und und... wir können nicht "flüchten", um uns in Sicherheit zu bringen, wir bleiben.

Wir haben diese direkten Ergebnisse nicht (mehr), der Überlebenskampf hat sich auf eine andere Ebene verlagert - mit dem Ergebnis, dass unsere chemischen Prozesse lange, sehr lange dauern. Und mit dem fatalen Ergebnis, dass diese geniale Überlebensstrategie letztendlich Schäden anrichtet, weil sie vom Körper nicht mehr sinnvoll eingesetzt werden kann.

Die Verletzungen werden oft über Jahre oder Jahrzehnte "ertragen", die direkte Konfrontation wie in Urzeiten gibt es kaum noch.

Und was passiert im Körper?

Richtig, das Cholesterin wird produziert, produziert - nur werden keine Reparaturmittel benötigt, weil keine Schnitt- oder Bisswunden erfolgen. Der Cholesterinspiegel steigt und baut sich nicht mehr ab.

Das war jetzt ein langes Beispiel - ich hoffe, es kommt rüber, wie das mit dem Thema "Schuld" zusammenhängt.

Man ist nicht "schuld", wenn man krank wird.

Die Gefühle, die eigenen Gefühle jedoch verursachen Prozesse im Körper, die (in heutiger Zeit) als Krankheit definiert werden müssen.

Das, was früher eine Überlebensstrategie darstellte, die genial funktionierte, wird heute aufgrund der veränderten Lebensweise zur Krankheit.

War jetzt ein langes Posting, ich weiß. Und in Wahrheit müssten es hunderte von langen Postings sein, um das wirklich gut und nachvollziehbar erklären zu können, das war jetzt nur ein Beispiel von vielen.

Ich verstehe und akzeptiere es, wenn jemand damit nicht konform gehen kann. Es ist nur meine Sicht der Dinge, die nicht für jeden gelten muss.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
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Liebe Reinfriede,

so lang war dein Post gar nicht...;)

Ja, und ich bin da auch ganz deiner Meinung. Und wie ich schon schrieb habe ich das Wort "Schuld" absichtlich in Anführungszeichen gesetzt. Niemand ist "schuldig", weil er krank wird.

Ich finde es ist ein wichtiges Thema - und ausgiebige Posts lohnen sich hierfür.

Ich bin halt eben keine Esoterikerin und da komme ich mit einigen Usern hier nicht auf einen Nenner. Aber das muss ja auch nicht sein:).
 
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