Bitte um Meinungen!

DagoBert schrieb:
Einer der Drogen nimmt,
er der im Milieu arbeitet,
will sterben.

Guck doch hin, wie es da zugeht, es ist lebensgefährlich. Einer der Drogen immt, im Millieu arbeit riskeirt sein Leben, der hat einen Zug in den Tod. Und das wirkt viel stärker als irgendeine kleine Sachhilfe.
Was denkst warum soviele beim Entzug scheitern ?! Weil die Dynamik wie ein Sog wirkt.
Darum muss sehen was den Sog bewirkt.


Damit es den Klienten nicht lähmt, muss Hilfe immer Hilfe zur Eigeninitiative sein. In der Frankfurter Zeitung (?) kam heute ein grosser Bericht über die Hilfsaktionen in den Flutkatastrophengebieten. Darin geht um Hilfe die zum Scheitern verurteilt ist, und Hilfe die nützt. Sehr interessant und lesenswert. Bei Bedarf such ich es genauer raus, vielleicht gibts den Bericht auch online.


Und zu euch, vielleicht gibts doch was ?
Warum sind deine Tanten nach Malaysia ausgewandert ?
(Mein Onkel ist nach Afrika ausgewandert, in Auswanderfamilien gibt es manchmal besondere Schicksale, auswandern hat manchmal mit einer schweren Schuld, die auf dem Familiengewissen liegt zu tun).
Das nur als Hinweis, wenn es dir zu persönlich ist, dann pn oder wir beenden das Gespräch hierzu. Ist lieb gemeint!

Liebe Grüße Dagmar

Liebe Dagmar,

Nein, es ist mir nicht zu persönlich. Ich glaube nur nicht, dass hinter Helfern immer ein persönliches Schicksal stehen muss.
Meine Großtante ist vor 50 Jahren mit ihrem Mann nach Australien ausgewandert, weil das Leben dort besser schien. Die eine Schwester von meinem Dad hat dann ihren Mann bei einem Autounfall verloren und ist zur Erholung quasi für ein paar Monate nach Australien zu meiner Großtante gezogen (das war aber alles vor meiner Zeit) Als sie wieder zurückfliegen wollte hat sie im Flieger einen Malayen kennengelernt und den später geheiratet. Drum lebt sie bei ihm in Malaysia. Und ihre Schwester ist ihr gefolgt, weil es ihr dort so gut gefallen hat und sie einen tollen Job gefunden hat. Aber ich mag die beiden Schwestern meines Dads nicht, weil sie früher immer sehr boshaft zu meiner Mum waren und sie nicht leiden konnten. Ich mag auch meine Oma väterlicherseits nicht besonders aus demselben Grund.

Du hsat schon recht, dass sie vielleicht unbewusst sterben wollte, aber vielleicht wollte sie es ja ändern? Sie hat es sich einfach anders überlegt und deshalb um Hilfe gebeten.

@Paulina und Klanshexal: vielen Dank für eure lieben Worte. Ich weiß schon, dass es besser wäre, berufliches und privates auseinanderzuhalten, aber ich hatte in diesem speziellen Fall das Gefühl, es sei notwendig.
Aber ich hab es ja im Endeffekt nicht getan. Ich habe auch nicht vor, es jemals zu tun.

Liebe Grüße
 
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ät Allegra

du schreibst
Ich glaube nur nicht, dass hinter Helfern immer ein persönliches Schicksal stehen muss.

da stimme ich zu. nicht immer. darum schrieb ich in der weiteren herleitung:

auswandern hat manchmal mit einer schweren Schuld,

also, differenziert muss es bleiben.
ein helfersyndrom entstand meist in der herkunftsfamilie.
zum helfersyndrom gab es bereits links zu ruppert und ordnungen des helfens.

lieben gruss dagmar
 
nun ja, vielleicht hab ich ja kein klassisches Helfersyndrom. Bei mir hat sich das überhaupt erst in den letzten Jahren entwickelt, dass ich mich so engagiere.
Für meine Freunde hab ich zwar immer alles getan, aber wem ich nicht mochte...naja.
Ich glaub, ich war ein "tyrannisches" kind.

Aber ich schätz, das ist nicht mehr zu klären, warum und wieso ich so bin. Ist ja auch egal, im Prinzip.

Übrigens Dagobert, tut mir sehr leid, deine Familiengeschichte. Liest sich furchtbar!

Wünsch dir viel Kraft.

Liebe Grüße
 
allegra,
schlimmer ist mitleid.
menschen mit einem schweren schicksal haben spezifisches gewicht und viel kraft, menschen die viel zu geben haben.
und mein leben. hm, ich schätze nicht als so schwer ein. es gibt viel schwereres.

lieben gruss dagmar
 
Oh, Dagmar, jetzt verstehe ich, was du mir die ganze zeit sagen wolltest.

Ich war wirklich schwer von Begriff.

Bitte verzeih mir, ich wollte dich nie kränken, ich hab nur nicht verstanden. Aber jetzt verstehe ich!!!!!

Allegra
 
Würd ich auf keinen Fall tun,vor allem auch, weil mir meine eigenen vier Wände heilig sind und ich zuviele Bedenken hätte,dass sie unehrlich ist und mich ausnützt.

Ich rate dir davon echt ab!
 
@dagmar und @allegra:

euer dialog und die annäherung berührt mich ... schön zu lesen!

danke dafür :)



lieben gruß
 
ladyofthedawn schrieb:
@dagmar und @allegra:

euer dialog und die annäherung berührt mich ... schön zu lesen!

danke dafür :)



lieben gruß

Ja mir ging es auch so. Es ist schon komisch. Zuerst mauert man, aber dann fängt es langsam an zu bröckeln und wenn man sich dann ein bischen öffnet, ist schon einiges anders. Ich bewundere auch Dagmars Ausdauer und Geduld.

Hier noch mal ein Danke :) (Dagmar weiß schon wieso)

DAnke auch, daß ihr so mutig wart, und den Dialog im Forum weitergeführt habst.

Alles Liebe
SilverWillow
 
Hallo, Allegra!
Ich bin schon seit langer Zeit im Sozialbereich tätig und hatte viel Gelegenheit, einiges an Erfahrung zu sammeln. Dein Mitgefühl kann ich gut nachvollziehen - es ginge mir auch nicht anders. Zu deiner Frage aber auf jeden Fall ein eindeutiges NEIN! 1. Deshalb, weil Menschen, die sich in einem solchen Umfeld aufhalten ständig dazu gezwungen sind, zu lügen (aufgrund ihrer Notsituation und nicht, weil sie irgendwie schlecht sind oder so) und du dir nie wirklich sicher sein kannst, ob das Mädchen ehrlich zu dir ist. 2. Weil diese Mädchen so gut wie immer einen sogenannten Beschützer haben, der es nicht zulassen wird, dass sich eine einfach so davon macht. Ich war bei einem ähnlichen Fall eingebunden und weiß, wie gefährlich so etwas werden kann. In jedem Fall sollte die Betroffene (ev. mit deiner Hilfe) die Kripo kontaktieren, bevor sie sich davon macht - denn selbst in den Nachbarländern wäre sie nicht sicher.

LG, Shambhala
 
hmmmm, aber es gibt doch welche, die aussteigen, oder? Es gibt da in Wien auch eine Organisation, die solchen Mädls hilft. Da habe ich ihr nämlich für morgen auch einen Termin vereinbart.

Jedenfalls, ihr habt mich überzeugt, das Ganze nicht so nah an mich rankommen zu lassen. hach, aber ich war halt unsicher.

Es ist sehr schön, hier eine andere Sozialarbeiterin kennenzulernen.


Danke an euch alle für eure lieben Worte, ihr seid großartig und Dagmar auch!

Liebe Grüße :kiss3:
 
ich erinnere an mein zitat vom olaf henkel, jeder muss sein ärschle selber hochkriegen und wenn der kalte boden im winter noch nicht ausreicht, ja was denn dann noch ?!

Kennst du das Buch von Hans-Olaf Henkel 'Die Kraft des Neubeginns' ?
seite 76

*Fleißarbeit*
Nach dem 2. Weltkrieg, gewann sie (seine mutter) die eigentliche enerige, wie millionen anderer deutscher, aus dem schlichten umstand, dass sie ganz auf sich gestellt war. es gab keinen staat, der vorschriften machte, so wenig wie die aussicht auf hilfsprogramme. man musste buchstäblich das schicksal in die eigene hände nehmen,. und das funktionierte.
weil es keinen funktionierenden staat und kaum behörden gab, die sich der bemutterung und kontrolle der bürger widmete, mobilisierten die detuschen energien, die sie zuvor kaum gekannt hatten.
sie erwachten sozusagen u einer nie zuvor erfahrenen selbständigkeit. sie arbeiten rund um die uhr und kümmerten sich um tausende dinge. sie räumten den schutt beiseite und planten gleichzeitig den neuaufbau. damals musste jeder sein leben selbst organisieren. nichts lenkte einem von diesem ziel ab, kein fernsehen, keine hysterische öffentlichkeit. jeder war ganz nah bei sich selbst und brachte den willen auf, für sich selbst einen platz in der welt zu finden. weil alle mit dieser suche beschäftigt waren, entstand bald wirklich eine neue welt. sie war nicht geschenkt sondern selbst erbaut worden.
....

das helfen:
http://www.esoterikforum.at/forum/showthread.php?t=12050&page=3


ja, mädels und jungs, so ist das mit freund und feind.
auf einmal sehen sie sich als menschen. mit der ganzen menschlichen tiefe. sie begegnen sich.
erkennen sich als gleich. ebenbürtig und nur anders.
auf einmal geht das mit der sprache.
immer dann wenn man ins herz geschaut hat.
ins eigenen und in das des anderen.

lieben gruss dagmar
 
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Liebe Allegra,

ich finde schön, dass du helfen wolltest. Ich finde es gut, dass du hier noch mal gefragt hast, manchmal brauchts einen Denkanstoß. ;)

Ich finde dein Verhalten in zweierlei Hinsicht mutig. Zum einen hast du dir Gedanken um einen anderen Menschen gemacht, der weder dein Freund, noch mit dir verwandt ist. Zum anderen hast du hier gefragt, wohlwissend dass dir auch sehr kritische bis fast feindliche Antworten bevorgestanden haben.

Danke, dass ich Anteil nehmen durfte. :kiss3:

Gandalf
 
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