Ihr Lieben!
Danke für Eure Antworten - es stimmt schon, es gibt viele Situationen, die sich damit vergleichen lassen. Alles, was im weiteren Sinn mit dem Thema "Abschied" zu tun hat und mit der Auseinandersetzung mit dem, was die Zukunft bringen wird.
Das kann der Abschied von einem geliebten Menschen genauso sein wie Jobverlust oder Abschied von langjährigen Gewohnheiten.
Manchmal dauern Zustände einfach so lang, dass man glaubt, ohne sie gar nicht mehr sein zu können, weil sie ein Teil von einem geworden sind.
So wie der Job, den man jahrelang gehabt hatte - es entwickeln sich Beziehungen, es ist ein langer Teil des Tages, den man dort verbringt. Oder eben, wie in Claras Fall, die eigene Firma, die Teil des Lebens geworden ist.
Oder halt die Kinder, die groß werden und mit ihrem Auszug nehmen sie auch das Gefühl mit weg, gebraucht zu werden.
Sandy, Du meinst, mit 80 einfach abtreten zu dürfen?
Ich denke, das dauert heutzutage meistens länger....meine Oma wurde fast 100, d.h. ich wär grad in der Mitte.
Was wiederum auch heißt, dass ich noch ein halbes Leben Zeit habe, um mich an die Ich-kümmer-mich-nur-um-mich-Situation zu gewöhnen.
Ich war heute nach einem Spaziergang in der Stadt *bibber* in der Konditorei. Und ich gestehe, ich habe dort viele alte Menschen beobachtet und meine Gedanken schweifen lassen.
Die meisten sahen so aus, als würden sie das Leben genießen, das war schön zu sehen. Und ich hab außerdem noch mit Erleichterung festgestellt, dass die Kluft zwischen ihnen und mir auch noch eine ziemlich große ist. Dazwischen gibt es für mich noch eine ganze Menge zu erleben - und das macht auch irgendwie Mut.
Was mir dann auch noch aufgefallen ist, war die offensichtliche Zufriedenheit bei diesen Menschen. Und das ist auch so ein Thema, das da mitreinschwingt.
Denn ich kann mich gut daran erinnern, wieviele Wünsche ich hatte, als ich noch im Teenie-Alter war.
Heute? Irgendwie bin ich wunschlos. I've done the job, alles erledigt. Mir fällt nichts ein, was noch "offen" wäre. Leben um des Lebens willen? Einfach nur so? Ohne Ziel und ohne bestimmten Zweck?
Vielleicht ist das dann besonders schön, wer weiss? Bis jetzt hatte ich meine Funktion, die mir lebenswert schien.
Bin ja schon mal gespannt...
Liebe Grüße
Reinfriede