Liebe Johanne!
Danke für Dein liebes Posting, ich habe mich über Deine Einschätzung sehr gefreut.
Wäre es eine Idee für dich zu schreiben? Einen Blog, ein Buch, einen Ratgeber?
Naja, irgendwie hab ich das schon. Vorab, mein Vater hat Bücher geschrieben (die auch publiziert wurden), auch meine mittlere Tochter hat ihr erstes (600 Seiten dickes) Buch voriges Jahr fertiggebracht.
Mein Buch hab ich vor ca. 5 Jahren geschrieben, es war kein Hobby, sondern ein Muss. Meine Gedanken mussten einfach in das Buch rein, weil ich sonst zuviel im Kopf hatte. Klingt jetzt doof, aber danach war mein Kopf wieder frei. Ich fühlte mich danach richtig erleichtert. Meiner Tochter gings bei ihrem Buch genauso - jetzt schreibt sie am zweiten.
Im Gegensatz zu meinem Vater liegen sowohl bei meiner Tochter als auch bei mir unsere Erstlingswerke in der Lade, gut verschlossen. Mein Vater musste sich auch nicht selbst um die Veröffentlichung kümmern, sondern schrieb nur auf Auftrag von Institutionen.
Bei meiner Tochter und mir scheitert es vor allem an finanziellen Gründen (auch BoD kommt ganz schön teuer, ISBN-Nummern kosten auch was etc.) und bei mir selbst auch nochmal daran, dass das Buch ein Thema betrifft, das umstritten ist, ich bin schlicht zu feige dazu.
Wenn ich im Lotto gewinnen würde, wäre das erste, was ich tun würde, meiner Tochter die Herausgabe des Buches zu finanzieren. Bei einem gscheiten Verlag mit guten Konditionen für sie, der auch Werbung dafür macht, der sich um alles kümmert. Meines bliebe weiterhin in der Lade, denn Mut kann man sich nicht kaufen.
Autoren gibt es leider auch wie Sand am Meer. Dass ein Buch publiziert wird, bedeutet nicht, dass es irgendwer liest, geschweige denn kauft. Im überwiegenden Teil der Fälle steckt der Autor viel Geld in sein Buch ohne relevantem Output.
Bei meiner Tochter sind wir gerade am Überlegen, ob eine E-Bookversion für den Beginn nicht vorteilhafter wäre, ist aber auch mit Kosten und Bürokratismus verbunden.
Die Idee mit dem Lebensberater finde ich gut, ich war schon mal bei Vorbereitungsvorträgen, allerdings war das nicht für mich, ich war nur Begleitung dabei.
Wäre mir auf Dauer glaube ich zu anstrengend. Ich vermute, dass das ein Beruf/eine Berufung ist, die einen ziemlich auslaugen kann, ich weiss nicht, ob ich (jetzt noch) die Ausdauer und die Nerven dafür hätte. Ich hatte mal in der Branche einen Job, ich denke, ich wäre auf Dauer zu dünnhäutig dafür. Kann aber auch gut sein, dass sich das noch ändert, ich gehe jetzt nur vom Moment aus.
Es freut mich, dass Du das geschrieben hattest, ich werde diese Ziele im Auge behalten.
Liebe Grüße
Reinfriede