Ich möchte dazu auch etwas beitragen, denn ich war in einer ähnlichen Situation, als ich noch jünger war. Damals war es üblich, dass man vor der Fahrschule halt mit Freunden irgendwo in der Einöde mal Autofahren übt.
Mein Freund ließ mich ans Steuer und ein Hase (es war schon dunkel) lief mir vors Auto, ich konnte nicht mehr bremsen und verriss den Wagen. Wir landeten mehr oder weniger im Graben, das Nummernschild hing verbeult herunter und vorne war ein Blechschaden.
Ich war total geschockt, suchte überall heulend den verletzten Hasen, fand ihn aber nicht. Lange zerfleischte ich mich wegen der Selbstvorwürfe.
Mein Freund reparierte den Schaden und als er gefragt wurde, woher die Delle kam, antwortete er: "UNS ist ein Hase ins Auto gelaufen, DAS hat den Schaden verursacht". Jeder glaubte damit, er wäre gefahren.
Er wäre nie auf den Gedanken gekommen, mich bloßzustellen, dazu zu lächeln oder zu erzählen, dass ich das verursacht hatte, weil ich den Wagen verrissen hatte.
Denn er liebte mich.
Und er hätte es nie zugelassen, dass ich mich kränke. Es reichte schon, dass ich mir selbst Vorwürfe machte.
Und ich handhabe das ähnlich - wen ich liebe, den stelle ich nicht bloß.
Liebe Grüße
Reinfriede