Zufälle sind jene Fälle, die nicht aus dem aktuellen Tagesbewusstsein heraus geplant wurden, Begegnungen oder Ereignisse, die das Ego nicht direkt vorhersehen kann, die also die aktuelle Erwartungshaltung zu einem Wechsel auffordern. Dennoch sind auch diese Ereignisse logische Folgen einer zeitlich-räumlichen Kausalkette, also aus höherer Sicht miteinander verknüpft. Da alles miteinander verknüpft ist, gibt es auch keine Zufälle ohne Bedeutung. Jedoch kann man gewisse Bedeutungshierarchien feststellen, die sich allerdings individuell auswirken. Einige Ereignisse sind bedeutungsschwangerer als andere, einige Begegnungen wichtiger als andere, vor allem jene mit tatsächlichen Seelenverwandten.
Wenn man mal seine Begegnungen über die Zeit reflektiert, kann es passieren, dass man gewisse Muster erkennt, die immer wieder auftauchen, wenngleich auch häufig in abgewandelter Form. Einige Personen erinnern einen an frühere, oder sind Zusammenfassungen mehrerer früherer Begegnungen. Hilfreich ist es, das Leben als Film zu betrachten, als ständige Inszenierung oder auch als Rollenspiel. Die Ereignisse und Begegnungen richtig einzuordnen bedeutet, das Drehbuch mit allen Rollen und ihrem Verhältnis zueinander kennenzulernen. Je besser man das Drehbuch kennt, desto besser kann man auf der Bühne reagieren.
Daher ist es vorteilhaft zu wissen, wer wofür steht. Das Prinzip hinter gewissen Begegnungen zu erkennen, was häufig ein Wiederholungsprinzip ist. Allerdings verlaufen gute Filme, und der göttliche Film ist ein guter, da der Regisseur ein kompetenter ist, selten rein statisch ab, heißt, man wird aufgefordert, immer wieder seinen Blickwinkel zu wandeln, ständig neue Perspektiven einzunehmen. Geht man darauf ein, empfindet man den Film als ein dynamisierendes, kraftbringendes Schauspiel.
Natürlich sollte man letztendes die Grundtendenz des Filmes erahnen können, heißt man sollte wissen, worum es beim Film des Lebens eigentlich wirklich geht. Was ist der Motor aller Dinge? Warum sind wir hier?
Von dem, was ich bisher erlebt habe, kann ich nur stark vermuten, dass es letztenendes darum geht, die ursprüngliche Seelenfamilie zu finden. Die Ursehnsucht des Menschen ist die Verbindung mit anderen Individuen. Niemand will ganz alleine sein. Natürlich ist die Verbindung mit Individuen, die auf derselben Welle reiten, letztlich gesünderer Natur, daher sollte ein Grundaxiom bei jeglicher Partnerwahl lauten: Passen muss es!
Ob es passt, kann man jedoch nicht aus jenem statischen Denksystem heraus erkennen, nach dem wir alle erzogen wurden. Das kann man nur, wenn man dieses unpassende System sprengt und die wahrhaft innere Stimme sprechen lässt, die da ist das Gefühl. Man kann es nur fühlen, aus dem Zentrum heraus. Zu diesem Zwecke muss man des Innehaltens mächtig sein, was aber nicht besonders schwer ist, denn es ist nur ein simpler Schritt, ein Schritt zurück, der in etwa den Erfolgsaussichten der rückwirkenden Armhaltung beim Ballwurf entspricht. Nur wer weit ausholt, kann weit werfen.
Das heißt also, man muss in sich jegliche Ansteckungsgefahr bzgl. der allgemeinverbreiteten Hektik eliminiert haben. "Was immer auch geschieht, ich bleibe ruhig!"
Diese innere Ruhe sollte oberste Lebenspriorität sein, denn nur aus dieser zentralen Ruhe heraus ist wirkliche Bewegung möglich und nur aus dieser Position heraus kann man die genauen Bedeutungshierarchien von Zufällen erkennen.