Zufall
Tarot schrieb:
Ich glaube nicht, daß es Zufälle gibt. Ich glaube, das alles vorherbestimmt ist. Nur weiß ich noch nicht, ob mir die Wahl bleibt frei zu handeln? Also, wenn ich Entscheidungen treffen soll - habe ich dann eigentlich noch die Wahl?
Tarot
Hallo Tarot, hallo Alle
An anderer Stelle hab ich über dieses Thema schon mal Dethlefsens Abhandlung über den Zufall zitiert :
Der Zufall als ein nicht berechenbares und nicht gesetzmäßiges Geschehen würde jeden Kosmos in ein Chaos verwandeln. Bauen wir einen Computer, so stellt dieser in sich einen kleinen Kosmos dar: ER ist gesetzmäßig konstruiert, sein Funktionieren ist von der Einhaltung dieser Gestze abhängig. Lötet man in dessen Schaltkreise willkürlich ein paar Transistoren, Kondensatoren und Widerstände ein, die nicht zum gesetzmäßigen Schaltplan gehören, so verwandeln diese eingebauten Repräsentanten des Zufalls den gesamten Kosmos in ein Chaos, und der Computer arbeitet nicht mehr sinnvoll.
Das gleiche gilt auch für unsere Welt. Bereits beim ersten zufälligen Ereignis würde unsere Welt aufhören zu existieren.
Auch die Wissenschaft verläßt sich meistens auf die Gesetzmäßigkeit der Natur, scheut sich aber nicht, gleichzeitig den Zufallsbegriff zu bemühen. Läßt man einen Stein aus einer gewissen Höhe fallen, so fällt dieser nicht zufällig, sondern gesetzmäßig nach unten. Trifft dieser Stein Herrn X auf den Kopf, so wird Herr X nicht zufällig, sondern ebenso gesetzmäßig von einem Stein getroffen.
Weder die Tatsache, daß Herrn X ein Stein auf den Kopf fällt, noch der Zeitpunkt, an dem dies geschieht, ist zufällig. Man wird nicht zufällig krank, nicht zufällig von einem Auto angefahren, nicht zufällig von armen oder reichen Eltern geboren usw.
Nochmals: Es gibt keinen Zufall. Hinter jedem Ereignis steht ein Gesetz. Nicht immer können wir dieses Gesetz auf Anhieb erkennen. Dies berechtigt uns jedoch nicht, seine Existenz zu lerugnen. Die Steine fielen auch zu jenen Zeiten gesetzmäßig nach unten, als die Menschen das Fallgesetz noch nicht entdeckt hatten.
Es ist wohl wieder die Ironie des Schicksals, das jene professionellen Verfechter des Zufalls, die Statistiker, es sich nicht nehmen lassen, eigenhändig die Unhaltbarkeit ihres Zufallsbegriffs mit methodischer Akribie zu beweisen. Ein Statistiker glaubt nämlich, daß beim Werfen eines Würfels dieser nur zufällig die 3, die 5 oder eine andere Ziffer zeigen kann. Würfelt man jedoch lange genug, so ergibt die Summe aller Zahlen eine gesetzmäßige Kurve, genannt Normalverteilung
Welch Wunder offenbart sich hier. Die Summierung nichtgesetzmäßiger Einzelergebnisse ergibt eine Gesetzmäßigkeit.
Die Beobachtung dieser Welt zwingt uns, von einem Kosmos zu sprechen und jegliche Zufälligkeit auszuschließen.
Übrigens erkennt man bereits an dem Wort " Zufall " daß dieses ursprünglich wohl eine andere Bedeutung hatte. Denn es bezeichnet das, was dem Menschen gestzmäßig zufällt.
Wenn der Kosmos aber eine geordnete Einheit darstellt, dann muß auch überall die gleiche Gesetzmäßigkeit herrschen, im Großen wie im Kleinen, wie oben so unten.
Lieben Gruß ...........................Juppi