Ich bin völlig am Ende

Mandy schrieb:
Liebes Mondwesen,

ich würde meine Tochter gerne ziehen lassen, wenn ich sehen würde sie zieht in eine gute Richtung.

Aber ich kann doch nicht zusehen, wie sie einem vorbestraften, drogensüchtigen Punk hörig ist - jemand muss ihr da ja raushelfen.

Liebe Grüße
Mandy

Liebe Mandy

Da kann ich dir nur zustimmen, und genau das ist die Gratwanderung.du brauchst nach meinem gefühl wieder einen guten zugang zu ihr, und sie zu dir.

indem du sie wirklich losläßt entsteht ein sog wieder zu dir hin. auf der einen seite signalisierst du, daß du für sie da bist, und gleichzeitig entwickelst du in dir das gefühl, dass sie ganz allein für sich verantwortlich ist - dadurch fühlt sie sich geachtet.
ich weiß im moment nicht wie ich es sonst noch beschreiben kann, entschuldige.
alles liebe
 
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Du hast das sehr gut beschrieben Mondwesen,

vielleicht hast du ja auch recht.

Allerdings habe ich auch Angst davor, sie ziehen zu lassen, weil mir meine Mutter dann wiederrum den Vorwurf machen würde, es mir einfach zu machen und mich nicht um Katharina zu kümmern ....

Ich würde mich als verantwortungslose Mutter fühlen, wenn ich nicht versuchen würde, sie zu schützen.

ratlose Grüße
Mandy
 
liebe mandy!

ich will und kann dir nicht raten, was zu tun wäre - ich habe selbst kinder im gleichen alter und weiß, dass ich von heute auf morgen in einer ganz ähnlichen situation sein könnte.

du hast das problem geschildert, und viele haben viel (meines erachtens) richtiges dazu gesagt, die "schwarze pädagogik" von brigitte todd mal ausgenommen, aber das weißt du eh selber.

die konkrete frage, ob dir eine familienaufstellung helfen kann: wenn du erwartest, dass danach deine tochter wieder zu der lebensgestaltung zurückfindet, die du für gut hältst ... das kann nicht ziel einer aufstellung sein. was du aufstellen könntest, wäre deine schwierigkeit, mit den entscheidungen deiner tochter und ihrem pubertären chaos umzugehen. ich vermag aus der distanz nicht zu beurteilen, ob dann eher eine aufstellung deiner herkunftsfamilie oder eine deines gegenwartssystems angesagt ist; vielleicht mit etwas abstand dazwischen auch beides. ich tippe wegen der akuten zuspitzung eher auf eine aufstellung des gegenwartssystems.

was dabei herauskommen kann? ich bin sehr vorsichtig mit prognosen - ich formuliere es im konjunktiv, es kann auch ganz was anderes sein. naheliegend erschiene mir jedoch, dass es um die achtung deiner früheren partner und um die achtung gegenüber dem jetzigen partner deiner tochter geht, und ich weiß schon, wie das jetzt für dich klingen muss.

es könnte - wenn es gut geht - der schritt weg vom kampf sein, der beide, dich und deine tochter, in fronten festhält. ihr könntet beide ein wenig freier werden - im voneinander lassen, im vertrauen zueinander, im anerkennen eines eigenen weges deiner tochter, auch wenn es keiner ist, den du gutheißt. annehmen, wie es ist ... vielleicht den umstand, dass sie diesen umweg braucht. vielleicht deine einsicht, dass schule etc. jederzeit nachgeholt werden kann. vielleicht kann eine aufstellung dazu führen, dass du deiner tochter sagen kannst, dass du ihren weg als ihre entscheidung achtest, dass du ihn aber nicht mitgehst. dass du sie in ihre eigenverantwortung gehen lässt und für deinen eigenen bereich (wohnung etc.) klare grenzen ziehst. dass du ihre mutter bleibst, in liebe und tiefer verbundenheit, aber dass sie den preis ihrer selbständigkeit auch selbst zu zahlen hat. klare, respektvolle vereinbarungen...

wie gesagt, ich habe selber kids, und ich weiß nicht, ob meine phantasie überhaupt reicht, mir vorzustellen, wie es wäre, wenn... es klingt wohl sehr nüchtern und abgehoben, was ich dir schreiben kann.

alles, was du für dich tust, tust du auch für deine tochter. es gäbe - auch aus deinen postings hier - etliches zu sagen, wo vielleicht ansatzpunkte lägen. zerreden wir es nicht hier, trag es hinein in eine aufstellung, wo es dir zu kraft werden kann. du wirst bestimmt eine/n gute/n aufsteller/in finden... wenn du's aus dem bauch heraus spürst, dann tu's...

lass dich einfach mal umarmen, rücken stärken... alles liebe, jake
 
Jake schrieb:
die "schwarze pädagogik" von brigitte todd mal ausgenommen

Ja. Der Blick auf die Kinder ist meistens nicht der, welcher weiter hilft. Gut, wenn die Tochter aus der Schusslinie genommen wird. Um die und ihr Verhalten geht es vermutlich nicht. das ist nur das Symptom.

Jake schrieb:
die konkrete frage, ob dir eine familienaufstellung helfen kann: wenn du erwartest, dass danach deine tochter wieder zu der lebensgestaltung zurückfindet, die du für gut hältst ... das kann nicht ziel einer aufstellung sein.

Ganz genau, jake! Neulich habe ich erlebt, wie eine Kollegin für eine Frau aufstellte, die mit dem Anliegen kam, das Verhalten ihres Mannes so zu gestalten, wie sie es sich wünschte. *grusel*

Jake schrieb:
was dabei herauskommen kann? ich bin sehr vorsichtig mit prognosen - ich formuliere es im konjunktiv, es kann auch ganz was anderes sein. naheliegend erschiene mir jedoch, dass es um die achtung deiner früheren partner und um die achtung gegenüber dem jetzigen partner deiner tochter geht,

Auch hier stimme ich besonders zu, Jake. Die Männer scheinen nicht wirklich geachtet zu sein.

Gruß
Christoph
 
Mandy schrieb:
... ich habe endlich eine schöne Beziehung gefunden, die jetzt auch schon ziemlich belastet ist...

Liebe Mandy!

Wenn ich es richtig verstehe, hast Du eben nur eine Tochter?
Seit wann lebt ihr alleine zusammen?(=ohne ihren Vater)
Seit wann hast Du die schöne Beziehung?

Ich frage das, weil ich auch früher Probleme mit meiner Tochter hatte.
Sie konnte nicht ertragen, wenn ich einen Freund hatte.( Es war ihr
aber nicht bewusst.)
Es ist möglich, dass es Deiner Tochter ähnlich geht. Vielleicht wart Ihr
früher ganz fest zusammengebunden ( echte Freundinnen, Partnerinnen) und jetzt wenn Du einen Freund (neuen Partner) hast, fühlt sie sich verlassen, verraten und sie protestiert unbewusst dagegen.

Das sind so Überlegungen von mir.

Alles Gute :)
 
Hallo zusammen,

lieber Jake - die Überlegung mit der Aufstellung war für mich nicht dafür bezogen, dass meine Tochter dann so lebt, wie ich es gerne hätte. Ich suche nur einen Weg, wieder Zugang zu ihr zu bekommen und dass unser Verhältnis wieder besser wird.
Weisst du, ich hab sie vor ein paar Wochen mal gefragt: Katharine, sag mir bitte was du eigentlich willst" - da hatte sie so einen kurzen Moment der Offenheit und sie sagte spontan: Ich will, das wieder alles so ist wie früher!

Ich sagte wann früher, wie früher - aus war wieder der Moment der Offenheit, sie hat wieder zugemacht und die typische abgenervte Katharina-Antwort: Ich weiss nicht.

Was mir eben am meisten Sorgen macht ist diese Hörigkeit ihrem Freund gegenüber. Und das ist gar nichts was mit der Pubertät zusammenhängt. Es gibt 40jähriger Frauen, die einem Mann hörig sind.

------------- xxx ----------------- xxx ------------------

ähmm Christopf - was du jetzt damit aussagen wolltest versteh ich nicht ganz. Ist ja aber auch mehr an Jake gerichtet gewesen.


------------- xxx ----------------- xxx --------------------

liebe Zauberin,

diese Gedanken hatte ich auch schon.
Ich bin mit meiner Tochter seit ihrer Geburt alleine. Ich hatte all die Zeit über keine richtige Beziehung, also nicht was über 2 Monate hinaus gehalten hätte.
Vor 5 Jahren habe ich geheiratet - bin aber seit zwei Jahren wieder getrennt.
Katharina hat noch nie einem Mann weggeekelt, auch meinen Ex-Mann nicht. Die Beziehung scheiterte aus ganz anderen Gründen.
Und die Situation mit meinem jetzigen Freund ist die, dass er ja nicht hier in Wien lebt, sondern in Bayern, wir sehen uns ja grad mal alle 3 - 4 Wochen.
Die Beziehung ist aber sehr liebevoll und sehr stabil. Nur sind eben auch die wenigen Wochenenden die wir haben, oft überschattet, weil ich eben nicht wirklich fröhlich und ausgelassen sein kann, so wie eben noch vor einem Jahr, als wir uns kennengelernt haben. Die Probleme mit meiner Tochter fingen im September an.

Und du hast ja recht, wir waren früher immer sehr fest zusammen - wir hatten ja nur uns. Aber das hat ein Mann noch nie stören können und mein jetziger Freund ja gar nicht, weil er ja nicht bei uns lebt.
Sie ist nur stur und sagt, wenn du meinen Freund nicht magst, dann mag ich eben deinen auch nicht. Und macht Stress, wenn mein Freund mal übers Wochenende da ist.


Aber was soll´s irgendwie muss ich da durch. Vielleicht leide ich ja mehr als meine Tochter - vielleicht brauch eher ich Hilfe als sie.

Liebe Grüße
Mandy
 
Liebe Mandy!

Wenn Deine Tochter sagt, dass sie möchte, dass alles wieder so wie früher sein soll, heißt es für mich, dass sich etwas in Eurer Beziehung geändert hat, womit sie nicht umgehen kann.
Bei meiner Tochter begannen diese Probleme, als sie 16 wurde, vorher war
alles in Ordnung.
Ich glaube, dass Deine Tochter fühlt, dass Du Deinen jetzigen Freund wirklich
liebst = Du bist wahrschenlich oft in Deinen Gedanken bei ihm und wenn er
am Wochenende kommt, konzentrierst Du Dich vorallem auf ihn. Dadurch
entsteht in Deiner Tochter Gefühl, dass sie Dir nicht mehr so wichtig ist,
dass Du ihr etwas wegnimmst. Nur mit Vernunft kann sie damit nicht
fertig werden. Also nimmt sie sich den ersten Jungen, der ihr über den Weg
läuft und wird sie ihm "hörig" >>>damit Du sehen kannst, dass ihr AUCH je-
mand wichtiger ist als Du es bist. Wenn Du leidest, gibt es ihr das Gefühl des Ausgleichs, weil sie selbst auch leidet. Und niemand ist glücklich - SCHLIMM!

Ich bin sicher viel älter als Du, meine Tochter wird heuer 30 und lebt schon
seit fünf Jahren nicht mehr bei mir. Aber wir werden immer eine enge, wenn
auch nicht immer leichte Beziehung haben. Sie hängt an mir sehr (obwohl
sie sich darüber oft ärgert), weil ihr Vater gestorben ist, als sie 7 war. Seitdem hatte sie eigentlich nur mich. Wir waren nicht allein - ich war dann noch zwölf Jahre verheiratet und sie hat zwei Brüder bekommen, die sie sehr mag.
Grundsätzlich hat es sich aber dadurch an ihrer Beziehung zu mir nicht viel
geändert.

Das ist jetzt kein Rat, sondern was ich höchstwahrscheinlich tun würde,
wenn ich in einer ähnlichen Situation wäre:
Ich würde der Liebe zu meinem Freund im Herzen den ersten Platz geben,
aber im täglichen Leben würde ich meiner Tochter den Vorrang geben.( Da-
mit sie wieder fühlen kann, dass sie mir am wichtigsten ist.) Und das so lange, bis sie einen richtigen Freund findet, den sie wirklich lieben wird und mit dem sie glücklich sein wird.
(So ähnlich habe ich es mit meiner Tochter gemacht. Es hat mir eine große
innere Zufriedenheit gebracht und ich habe es nie bedauert.)
Eine WIRKLICHE Liebe zu meinem Freund würde es aushalten. Und wenn es keine wirkliche Liebe sein würde, dann werde ich zu mir (wie immer) sagen:
"Die Männer kommen und gehen, aber die Kinder bleiben." :rolleyes:

Liebe Mandy, dass war KEINE Belehrung. Mein wirklicher Rat wäre: Mach das,
was Dir das meiste Gefühl des Glücks oder mindestens Zufriedenheit gibt.
Was das ist, kannst NUR DU wissen. :)

Ich wünsche Dir und Deiner Tochter, dass Ihr beide den Weg findet, der
Euch glücklich und zufrieden machen wird. :kiss3: :kiss3:

Alles Gute :)
 
Danke Zauberin,

für die Gedanken, die du dir gemacht hast.

Ich muss da länger drüber nachdenken - ich hab natürlich auch daran gedacht, ob es mit meiner Beziehung zusammenhängen könnte, ich hatte aber rein vom Gefühl her nicht den Eindruck, dass dem so ist.
Eben weil ich meinen Freund ja nur selten sehen kann - durchschnittlich so alle 3 Wochen, es waren aber auch oft schon 7-8 Wochen, dass wir uns nicht sehen konnten.

Aber vielleicht hab ich ja auch den einen oder anderen Gedanken nicht mit einbezogen.

Ich wünsch dir auch alles Liebe
Mandy :winken1:
 
Liebe Mandy

Laß mich das Loslassen noch näher erklären - es bedeutet, daß du sie und ihre situation so annimmst wie sie im moment sind. du akzeptierst wofür sie sich entschieden hat und nährst trotzdem deinen wunsch nach veränderung.
gleichzeitig stehst du für dein gefühl, dein leben und deine wünsche ein.
damit achtest du dich selbst und sie und schaffst eine grundlage für neue begegnungen mit ihr.
nach meinem gefühl und dem, was du geschrieben hast hat deine tochter noch nicht gelernt für sich einzustehen und genau das kannst du ihr jetzt vorleben wofür sie dich wiederum mehr achten wird!!!
dieses thema hat mich gestern innerlich so aufgewühlt, daß ich nichts mehr dazu schreiben konnte. ich erlebe es bei meinen kindern immer wieder, lass ich sie los, kommen sie von sich aus - fang ich an zu klammern, weil ich sie oft sehr vermisse(scheidung ect.) sorge ich sofort für abstand, was sie mir unmittelbar zeigen.

Alles liebe
 
Liebes Mondwesen,

Komisch nicht, ich hab das Gefühl, dass meine Tochter sowieso tut und lässt was sie will - was soll ich eigentlich loslassen, ich hab sie ja gar nicht.

Und trotzdem hast du wahrscheinlich recht - es könnte schon sein, dass Katharina das Gefühl hat, ich sei zu dominant.

Aber sie hat eben noch so wenig Verantwortungsbewusstsein, so wenig Pflichtgefühl den Dingen gegenüber, dass ich eben solche Angst habe, dass wenn ich sie ganz "loslasse" einfach alles den Bach runter geht.
Man sieht ja, sie war 4 Wochen nicht zuhaus und schon ist sie schwanger - ich kontrollier nicht und sie schwänzt die Schule, ich bin mir auch sicher, sie macht keine Hausübungen und lernt auch nicht vor Schularbeiten etc.

Es ist nicht einfach Vertrauen zu schenken, wenn Vertrauen so oft missbraucht wurde.

Alles Liebe dir
Mandy
 
Liebe Mandy,
loslassen ist in erster linie ein gefühl, was du in dir entwickelst, doch hat dieses gefühl in dir sofortige wirkung auf dich und deine liebe tochter.
wenn du aus dem gefühl sie loszulassen handelst, schaust ob sie hausübungen macht, regelmäßig zur schule geht ect. so wirkt dies positiv für dich und sie. doch wenn du das gleiche aus dem gefühl der kontrolle tust, wirkt es destruktiv und sorgt für abstand.
ich habe selbst oft versucht zu kontrollieren und kann dir versichern, das es nach hinten losgeht - für abstand und mißtrauen sorgt.
sie fühlt sich gefangen(auch wenn sie es vielleicht nicht zugeben würde) und braucht jemanden, die/der ihr einen weg heraus zeigt.
wenn du möchtest gebe ich dir die adresse einer sehr guten unkoventionellen therapeutin.

euch alles liebe
 
Liebes Mondwesen,

ich verstehe gut was du meinst.

und ich arbeite daran :daisy:


bist du so lieb und gibst mir mal die Adresse dieser Therapeutin - ich kann jetzt nicht sagen, ob ich sie in Anspruch nehmen werde, aber wär ganz gut sie zu haben.

wünsch dir einen schönen Tag
Mandy
 
Hallo Mandy,
ich glaube ich kann Dich sehr gut verstehen. Da passiert jetzt die volle Bandbreite der Dinge, die niemand mit seinen Kindern erleben will. Die - für Dich - falschen Freunde und dazu der schulische Einbruch.

Du hast Deiner Tochter alles gegeben, wovon Du glaubtest, dass es gut für sie ist. Nun ist sie fast erwachsen, ich mache das nicht der magischen 18 fest, und muss die Verantwortung für ihr Handeln selbst tragen. Deine Rolle und Deine Führung in den Lebensfragen ist nicht mehr die wie vorher. Das zu akzeptieren bedeutet loslassen. Du musst sie ihren Weg finden lassen, auch wenn Du glaubst , dass es der falsche ist.

Auch wenn ihr jetzt wenig miteinander zu tun habt, bzw. Du meinst nicht an sie ranzukommen, heißt das nicht, dass da nichts mehr ist, oder dass Du losgelassen hast.

Du musst es auch akzeptieren und Dich nicht verantwortlich für alles fühlen, was sie da tut. Sie ist selbst verantwortlich, auch wenn es Dir wehtut. Ich denke es ist wichtig, dass Du nicht mit ihr streitest um sie von der Richtigkeit Deiner Auffassungen zu überzeugen. Sie muss bei Dir immer die Sicherheit haben, dass sie nach Hause kommen kann. Und der Schlüssel - ich weiß nicht wer es geschrieben hat - der steht ihr zu, wenn es ihr Hauptwohnsitz ist, per Gesetz.

Es passieren traurige Sachen, diese Freunde in Deiner Wohnung. Ich weiß, dass Du bestimmt bereit bist vieles zu akzeptieren, aber eben nicht alles.

Meine Schwester hat auch eine 17-jährige Tochter, die momentan auch vieles macht, was ihr nicht passt. Jetzt will sie mit Druck erreichen, dass die Leistungen besser werden und will die Uhr zurückdrehen, Kontrolle verstärken, die zur Ausbildung angemietete Wohnung kündigen. Ich denke, dass so etwas nicht hilft, wenn Du möchtest, dass Deine Tochter ihr Leben in den Griff bekommt.

Du musst auch an Dich denken, deshalb Dir bewusst sagen, dass Du geleistet hast, was Du konntest. Irgendwann ist es nicht mehr Deine Aufgabe. Etwas Abstand, innerlich wird auch Dir helfen.

Meine Tochter ist 18, ihr Zimmer hat was von einem Messi und ich halte mich ganz bewusst so gut wie raus. Ich geh' nicht oft rein, sage nicht immer was. Sie muss es selbst wollen, das Aufräumen, genauso, wie Deine Tochter die Veränderungen in ihrem Leben selbst vornehmen wird. Vielleicht dreht sie sich in den nächsten Monaten um 180 Grad, wenn vielleicht die Beziehung doch nicht so läuft.

Mir fällt gerade noch etwas ein, was allerdings mit meiner obigen Einstellung, zu der ich wirklich stehe nicht zusammenpasst. Ein völliger Ortswechsel - sprich Umzug mit neuer Schule würde die Sache natürlich auch grundlegend verändern.

L.G.
Timmi :trost:
 
Hallo zusammen,


Ich hab jetzt den alten Thread rausgesucht, den ich mal hier rein gestellt habe in wirklich tiefster Verzweiflung und möcht euch nun mitteilen, wie alle ausgegangen ist.

Meine Tochter wollte sich ja nach der Abtreibung von ihrem Freund trennen ist dann aber nach kurzer Zeit gleich wieder mit ihm zusammengegangen.
Es wurde immer schlimmer, sie war immer unzugänglicher und ich immer ängstlicher.
Ende Mai dann hat sie sich die Pulsadern aufgeschnitten und war anschließend 3 Wochen in der Jugendpsychiatrie.
Letztlich war es so, dass sie die ganzen Monate über sehr unglücklich war, ja sogar Angst hatte - Angst vor dem Druck, der ihr damaliger Freund auf sie ausgeübt hatte. Er hat sie vergewaltigt, er hat sie beschimpft und er hat sie aber derart gebraucht, dass er unfähig war, auch nur einen Tag ohne sie zu sein. Und sie war völlig verwirrt und auch völlig unfähig sich von ihm zu trennen.
Nachdem sie den ersten Tag dort verbracht hatte, hat ihr Freund wieder angefangen Druck zu machen, er kam sie besuchen und sagte ihr, sie könne nicht auf der Psychiatrie bleiben, weil sie kann ihn ja nicht so allein lassen. Wenn sie nicht sofort mit ihm mitgeht, dann fängt er wieder mit Drogen an oder er würde sich umbringen. Ausserdem würde sie auf der Psychiatrie eh nur mit Tabletten vollgestopft werden und sie käme nie wieder raus aus der Anstalt.
Sie ist daraufhin fast zitternd zusammengebrochen und hat schließlich die Ärzte gebeten ihm Besuchverbot zu geben und den Entschluss gefasst, sich nun endgültig von ihm zu trennen. Und ein danke den Ärzten und Pflegern, die sie dabei so gut unterstützt haben.

Das Schuljahr hat sie natürlich verloren und wiederholt jetzt die 6. Klasse - wär ja nicht so schlimm, es ist halt nur schon das 3. Mal.
Sie geht jetzt aber wieder gern in die Schule und ist sehr ehrgeizig.
Die Ärzte in der Psychiatrie Rosenhügel haben wirklich so toll gearbeitet, sie hat nun wieder Boden unter den Füßen, sie hat eine Perspektive und wir haben wieder ein besseres Verhältnis zueinander. Und vor allem, sie weiss, dass SIE nicht Schuld ist, am kaputten Leben ihres Freundes, dass sie nicht verpflichtet ist, sein Leben in Ordnung zu bringen.

Es ist natürlich noch nicht alles überstanden, sie hat sicherlich noch Narben an der Seele und die ritzt sie sich hin und wieder sichtbar in den Unterarm.
Aber sie geht jetzt in Therapie und ist sehr gewillt ihr Leben wieder ganz auf die Reihe zu bringen.

Danke auch euch für eure Beiträge damals.

Alles Liebe
Mandy
 
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Liebe Mandy,

ich habe den ganze Thread verfolgt, wollte mich aber nicht einbringen, weil ich dieses Thema schon vor 15 Jahre abgehakt habe.

Auch mit falschem Freund, Drogen usw.usw.
Damals haben wir sie ziehen lassen, aber es hat sich mehrere Jahr nix geändert.....
Nun ist sie 29 Jahre alt, hat 2 fertige Ausbildungen und lebt von der Sozialhilfe, weil sie keine Lust hat, überhaupt irgendetwas zu arbeiten.....
 
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