liebe niki,
es war ja nicht unbedingt etwas besonders, dennoch, es hat mein leben gewandelt:
dieses "fremdgeleitet sein" ist im grunde der beginn von meinem esoterischen interesse gewesen. es war so eine imposante führung, die ich da verspürte, als ich dazumals ganz, ganz am boden war.
und das ist jetzt immerhin 15 jahre her. seither weiß ich einfach, dass diese kraft mich wieder steuert, falls ich einmal den boden völlig unter den füßén verliere, und dieses bewusstsein, dass es da etwas gibt, hat dies bisher nicht mehr soweit kommen lassen.
ich hatte damals innerhalb meiner ersten lebensgemeinschaft (=mein damaliger verlobter) wirklich sehr, sehr schlimm zu kämpfen, hatte wahrlich alle gründe, alles zu beenden, aber da ist eben dieses bewusstsein, dass ich mir immer auch die gefühle des anderen ansehen mag.
das war auch damals schon so, aber sämtliche versuche, es mit worten, ihn-bekehrenden taten, allem möglichen zu versuchen, sind gescheitert. ich hätte ihm sogar eine wohnung gesucht, bin aus meiner eigenen wohnung ausgezogen und hatte ihm das limit von einer woche gesetzt, die sachen zu packen und zu gehen. nach ein paar tagen schon stand er reumütig vor mir, und ich war so froh, wieder heimkommen zu können, es war mir egal, dass sämtliche zerstörbaren accecoires von mir zerstört waren, alles mögliche, ich wollte ihm die 15. chance geben. obwohl so viel arges, die zeit war einfach nicht reif, um diese geschichte zu beenden. ich musste wohl drinnen bleiben in der krassen lernerfahrung.
bis zu einem punkt, da was plötzlich alles anders. an einem punkt, an einem tag, nach einer neuerlichen sache von ihm: ich war wie gesagt fremdgesteuert, einen schritt nach dem anderen habe ich durchgezogen, ohne mit dem bewusstsein völlig dabeizusein... . es war ganz klar, unabwendbar, unumstößlich. alle anderen versuche vorher waren nicht annähernd mit dieser überzeugung geschehen.
das meine ich: wenn der zeitpunkt da ist, dann kann man nicht aus!!"!! dann geht es gar nicht anders!!! alles andere wäre halbherzig und im nachhinein mit zweifeln verbunden, so war ich danach absolut zweifelfrei!!
ich hab ihm die koffer gepackt, eines nach dem anderen durchgezogen, war dabei direkt ein wenig wie "betäubt". fremdgesteuert ist der richtige ausdruck.
im nachhinein war mir ganz klar, da wurde ich eindeutig geleitet, unterstützt, was auch immer. ab diesem zeitpunkt war mein leben anders, tiefgreifender, nicht mehr so oberflächlich.
sanaya roman (die du auch liest) war mein erster wegbegleiter nach einer zeit des endlosen nachdenkens. was nachher kam war so eine tiefe verbundenheit mit dem spirituellen, mit mir selber, mit allem-was-ist. und ich merkte irgendwo, dass ich den weg völlig alleine zu gehen vermag. das hat mir eine andere sichtweise des lebens gegeben. dass ich mit mir selber gipfel erklimmen kann. so war ich aber dann auch immer mehr emotionslos anderen gegenüber, = weil nicht mehr abhängig von deren gunst.
die geschiche, die ich dann mit dem verheirateten mann begonnen habe, die war vorerst auch von so einem oberflächlichen gefühl begleitet...... . irgendwann hat mir diese beharrlichkeit gefallen von ihm, und es gesellte sich dann doch ein funke gefühl dazu.. . aber dennoch, ich wusste irgendwo, es ist nicht diese seelenbeziehung, wie du sie hast.
er hatte auch ein baby, und deshalb die verachtung, die mir von seiten meiner freundin entgegenschlug. ich war soo enttäuscht, weil meines empfinden nach hätte sie wissen müssen, wie es mir ging die ganze zeit vorher, und dass ich niemals etwas ungeprüft mache. es kam hier einfach dieses "sage ich ja zum anderen /(=zu der frau, die ich nicht mal kannte), sage ich nein zu mir selber". ich wollte einmal mich selber nicht wieder zurückstellen. aber nebenbei litt ich dennoch unsagbar unter schuldgefühlen.
und eine innere stimme warne mich nebenbei noch. ich versuchte dann auch, diesen fängen von ihm zu entkommen, beginnend nach einem jahr, fühlte mich verfolgt, denn sobald ich versuchte, diese beziehung zu beenden, ließ er das nicht zu.
irgendwann, als er spürte, es ist völlig vorbei, schrieb er briefe, er ist sich erst jetzt bewusst, wie viel ich ihm wirklich bedeute, er würde sich trennen von seiner frau, er würde alles für mich tun, mich heiraten, was immer..... .
es war vorbei, ich wollte nicht irgendwann die gleiche rolle einnehmen, die seine frau jetzt einnimmt. die rolle der jenigen, die betrogen wird. dachte ich mir doch immer, wenn er SIE jetzt betrügt, dann hat er auch irgendwann nicht die skrupel, es auch bei mir zu tun.
auch dort bekam ich hilfreich zur seite, was letztlich notwendig war. meinen jetzigen mann. der entsprach wieder viel mehr dem muster meiner favourisierten männer. ja immer wieder ein stück weit weg von mir drängend, ja nicht zu viel gefühl entgegenbringend und eigentlich nicht so mein typ von den äußerlichenkeiten.
der verheiratete hätte zumindest in den oberflächlichen aspekten dem "entsprochen", was ich verborgen immer wollte, aber nicht wirklich zuließ.
die angst vor dem verletztwerden, so wie es mein vater immer gemacht hatte bei mir, drängte mich in eine richtung männer, die mir nicht wirklich gefiel.
bzw.
der verheiratete HATTE mir gefallen, aber es waren zwei sicherheiten, wo ich wusste, ich KANN gar nicht verletzt werden: zum ersten dieses gebundensein (ich hatte von anfang an nicht die hoffnung auf mehr), zum anderen eben diese nichtvorhandene seelenbeziehung.. .
ich suchte mir also männer aus, die mich nicht wirklich ganz tief verletzen können, weil sie nicht meinem wunschpartner entsprachen, oder ich ließ eben wieder jemanden in mein leben, der dem schon viel näher kommt, aber gebunden ist.
mein mann war dann nach einem ausflug in zweiteres (der verheiratete, der mir eigentlich gut gefiel und viel für mich tat....), wieder von der 1. dimension, nur war mir das natürlich nicht bewusst.
leider weiß ich jetzt, dass er - so wie viele andere - leider nur eine mission erfüllt hat.
unbewusst habe ich mich von den anderen immer verabschiedet, wenn der erforderliche part beendet war für mich,
bei meinem mann ist es auch schon lange so weit, aber ich hab ja auf jeden fall mein erstes kind in einer zeit bekommen von ihm, wo mir das noch nicht bewusst war.. .... . so ist eine trennung dann nicht mehr so leicht durchzusetzen.
als mir das bewusst wurde, empfand ich fast schon mitgefühl, weil er MICH an der seite hat, und ich ihm diese liebe nicht geben kann/nie geben konnte, die auch er vielleicht brauchen würde, um ein "normales" leben zu führen.
so macht er sich selber sein leben, und ich war immer schön abgelenkt von den wirklichen problemen meines lebens. jetzt fällt es mir schwer, ihn dafür zu verurteilen, denn er war ja sozusagen auch mein notwendiger bewusstseinsförderer. die sache mit diesem vertrauensbruch hat sich dann jetzt fast hilfreich in meine leben gestellt. es war die erste sache, wo ich MICH verraten gefühlt habe, bei den anderen dingen war ich immer nur beobachter, und das hat mir anscheinend nicht gereicht, um mich "befreit" zu fühlen.
auf jeden fall bin ich ihm trotz aller wirrnisse dankbar, denn
in einer intakten, ablenkungsreichen beziehung hätte ich soo vieles verdrängt und niemals in heilung gebracht, was tief in mir verborgen war.
soweit genug.....
lg chira