Lucille
Well-Known Member
- Registriert
- 6 Februar 2006
- Beiträge
- 3.035
Hallo ihr Lieben die ihr noch da seid!
:winken1:
Ich habe mich so lange nicht gemeldet, weil ich (auf Einladung meiner Schwester) drei Tage in einer Therme verbracht habe. So mit allem
drum und dran, inklusive großem TÜV (d.h. check-up und so). Fühle mich
jetzt richtig rundum-erneuert, geölt, es sind auch alle Schrauben wieder
angezogen ...:daisy:
Liebe Niki,
du weißt, ihr kann dir nicht wirklich nachempfinden, aber ich denke ich kann
verstehen wie es dir geht.
Ich sage dir jetzt einfach, was mir spontan dazu einfällt:
Du hast das Wort "unbeschwert" gebraucht. Niki, ich bin sicher, dass eure
Beziehung das noch nie war, nie sein konnte. Das habt ihr euch eingeredet, und dank des Versteckspiels schien es auch eine Zeitlang so zu sein. Doch hinter dem rosaroten Nebel taucht da täglich deutlicher etwas auf, das wahrscheinlich immer schon da war: die GewissenBISSE. Der Ausdruck ist
sogar sehr treffend, denn Bisse tun ja auch weh.
Um den quälenden Zustand, den du bestimmt nicht viel länger aushältst, zu beenden, gibt es meiner Ansicht nach nicht viele Alternativen:
- Kopf in den Sand (da kenne ich mich aus - ist ein grauenvoller Tod!)
- du beendest die Beziehung konsequent. Im Angesicht aller Konjunktive,
die da kommen. Und möglicherweise wirst du schon bei der kleinsten
Auseinandersetzung mit deinem Mann aggressiv, weil du insgeheim
denkst " ... hätte ich doch bloß (nicht) ..."
- du sagst deinem Mann die ungeschminkte Wahrheit so schonungsvoll es
eben geht. Da kannst du dir dann sicher sein, dass irgendwelche Dynamiken in
Gang kommen (müssen ja keine schlechten sein), die zu Entscheidungen
zwingen
Das wird dir sicher nicht hilfreich sein, denn diese Lösungsansätze hast du ja eh schon die ganze Zeit im Kopf. Aber vielleicht gibt doch das "schwarz auf weiss" wieder einen kleinen Denkanstoß.
Ich hoffe, du meldest dich bald wieder und sagst uns wie es dir geht.
Inzwischen viele liebe Grüße
von Karin
***
:blume:
Liebe Mimi,
du hast so lieb geschrieben, dass ich deine Fragen nicht als blanke Neugierde aufgefasst habe, sondern als echte Anteilnahme (danke).
Es paar Fakten kann ich schon sagen:
Schon 1998 begann das Verhältnis meines Mannes. Ende 2001 erst kam ich
dahinter (ich glaube wirklich als Letzte- aber hätte ich's wahrhaben wollen
und hätte ich all die großen und kleinen Anzeichen richtig gedeutet, dann hätte ich es auch früher gewusst).
Aber, wie ich schon mal gesagt habe, ich war "voll von der Rolle", keine
Spur von Souveränität oder klugem Handeln.
2002 war eine Gefühlsachterbahn der Extraklasse mit Trennungen, Versöhnungen, Drohungen, Ultimaten, glauben-dass-man-verzeihen-kann, usw. Dabei war für mich am schlimmsten, dass das "Verhältnis" weiterhin im Betrieb (der ja auch meiner war) arbeitete.
Anfang 2003 rechte mein Mann die Scheidung ein und zog aus. Der Rosenkrieg
(wenn's doch wenigsten Rosen gewesen wären ...) dauerte 2 1 /2 Jahre, die
mein Mann locker bewältigte, ich ging so richtig schön vor die Hunde, jeder
Gerichtstermin (es waren viele) war für mich wie ein Gang zum Henker. Mein
Mann und ich sind da vollkommen verschieden "gestrickt". Er bewahrt immer,
wirklich immer, einen kühlen Kopf. Bei mir tritt die übergroße Verlustangst
zutage und ungezügelte Emotionen. Zwei wie Tag und Nacht (obwohl diese
Verschiedenheit während unserer Ehe und betr. die Kindererziehung eigentlich Vorteile hatte).
Mitte 2005 erfolgte die Scheidung. Seitdem bin ich mehr als alleine und bin
damit beschäftigt, wieder zur Realität und vorallem zu mir selbst zu finden.
Ich bete jeden Tag darum, dass meine zwei Mädchen bald wieder zu mir kommen (der Große kommt ja), doch ich möchte ihnen das Bild einer starken Mutter vermitteln und keiner, die am Leben zerbricht. Ich denke, dass ich das auch schaffen werde. Es ist echte Arbeit, so komisch das auch klingt, die Scherben des Selbst zusammenzuklauben.
Ich habe trotz allem auch keine Hassgefühle für meinen Ex-Mann, ganz im
Gegenteil. Nicht, weil ich so ein großherziger Mensch bin, sondern - nun, das kann ich gar nicht in kurzer Form erklären, das ergibt sich aus den ganzen
Lebensläufen, seinem und meinem. Es gibt leider (oder gottseidank?) keinen
"Aus"-Schalter für Gefühle.
Soviel zu den Fakten. Deine Fragen, Mimi, sind zwar persönlich, das macht aber nichts. Ich würde sie auch gerne beantworten. Aber das geht schlicht und ergeifend nicht, denn da kommt so viel zusammen, dass ich sehr sehr weit ausholen müsste, um alle Facetten zu schildern und verständlich zu machen.
Denn würde ich nur Abläufe, die aus dem Zusammenhang gerissen sind,
erzählen, dann würde das ein falsches Bild ergeben. Ich bin dabei, alles auf
schriftlichem Weg festzuhalten und strukturiert niederzuschreiben, was gar nicht so einfach ist. Vielleicht finde ich ja einen gnädigen Verleger ...!
Wie geht es dir, Mimi? In einem anderen Thread habe ich ganz zufällig in einem Betrag von dir gesehen, dass du PA's hast. Kenne ich, ist gar nicht
lustig, gell???
Bis bald, für heute liebe Grüße,
Karin
:winken1:
Ich habe mich so lange nicht gemeldet, weil ich (auf Einladung meiner Schwester) drei Tage in einer Therme verbracht habe. So mit allem
drum und dran, inklusive großem TÜV (d.h. check-up und so). Fühle mich
jetzt richtig rundum-erneuert, geölt, es sind auch alle Schrauben wieder
angezogen ...:daisy:
Liebe Niki,
du weißt, ihr kann dir nicht wirklich nachempfinden, aber ich denke ich kann
verstehen wie es dir geht.
Ich sage dir jetzt einfach, was mir spontan dazu einfällt:
Du hast das Wort "unbeschwert" gebraucht. Niki, ich bin sicher, dass eure
Beziehung das noch nie war, nie sein konnte. Das habt ihr euch eingeredet, und dank des Versteckspiels schien es auch eine Zeitlang so zu sein. Doch hinter dem rosaroten Nebel taucht da täglich deutlicher etwas auf, das wahrscheinlich immer schon da war: die GewissenBISSE. Der Ausdruck ist
sogar sehr treffend, denn Bisse tun ja auch weh.
Um den quälenden Zustand, den du bestimmt nicht viel länger aushältst, zu beenden, gibt es meiner Ansicht nach nicht viele Alternativen:
- Kopf in den Sand (da kenne ich mich aus - ist ein grauenvoller Tod!)
- du beendest die Beziehung konsequent. Im Angesicht aller Konjunktive,
die da kommen. Und möglicherweise wirst du schon bei der kleinsten
Auseinandersetzung mit deinem Mann aggressiv, weil du insgeheim
denkst " ... hätte ich doch bloß (nicht) ..."
- du sagst deinem Mann die ungeschminkte Wahrheit so schonungsvoll es
eben geht. Da kannst du dir dann sicher sein, dass irgendwelche Dynamiken in
Gang kommen (müssen ja keine schlechten sein), die zu Entscheidungen
zwingen
Das wird dir sicher nicht hilfreich sein, denn diese Lösungsansätze hast du ja eh schon die ganze Zeit im Kopf. Aber vielleicht gibt doch das "schwarz auf weiss" wieder einen kleinen Denkanstoß.
Ich hoffe, du meldest dich bald wieder und sagst uns wie es dir geht.
Inzwischen viele liebe Grüße
von Karin
***
:blume:
Liebe Mimi,
du hast so lieb geschrieben, dass ich deine Fragen nicht als blanke Neugierde aufgefasst habe, sondern als echte Anteilnahme (danke).
Es paar Fakten kann ich schon sagen:
Schon 1998 begann das Verhältnis meines Mannes. Ende 2001 erst kam ich
dahinter (ich glaube wirklich als Letzte- aber hätte ich's wahrhaben wollen
und hätte ich all die großen und kleinen Anzeichen richtig gedeutet, dann hätte ich es auch früher gewusst).
Aber, wie ich schon mal gesagt habe, ich war "voll von der Rolle", keine
Spur von Souveränität oder klugem Handeln.
2002 war eine Gefühlsachterbahn der Extraklasse mit Trennungen, Versöhnungen, Drohungen, Ultimaten, glauben-dass-man-verzeihen-kann, usw. Dabei war für mich am schlimmsten, dass das "Verhältnis" weiterhin im Betrieb (der ja auch meiner war) arbeitete.
Anfang 2003 rechte mein Mann die Scheidung ein und zog aus. Der Rosenkrieg
(wenn's doch wenigsten Rosen gewesen wären ...) dauerte 2 1 /2 Jahre, die
mein Mann locker bewältigte, ich ging so richtig schön vor die Hunde, jeder
Gerichtstermin (es waren viele) war für mich wie ein Gang zum Henker. Mein
Mann und ich sind da vollkommen verschieden "gestrickt". Er bewahrt immer,
wirklich immer, einen kühlen Kopf. Bei mir tritt die übergroße Verlustangst
zutage und ungezügelte Emotionen. Zwei wie Tag und Nacht (obwohl diese
Verschiedenheit während unserer Ehe und betr. die Kindererziehung eigentlich Vorteile hatte).
Mitte 2005 erfolgte die Scheidung. Seitdem bin ich mehr als alleine und bin
damit beschäftigt, wieder zur Realität und vorallem zu mir selbst zu finden.
Ich bete jeden Tag darum, dass meine zwei Mädchen bald wieder zu mir kommen (der Große kommt ja), doch ich möchte ihnen das Bild einer starken Mutter vermitteln und keiner, die am Leben zerbricht. Ich denke, dass ich das auch schaffen werde. Es ist echte Arbeit, so komisch das auch klingt, die Scherben des Selbst zusammenzuklauben.
Ich habe trotz allem auch keine Hassgefühle für meinen Ex-Mann, ganz im
Gegenteil. Nicht, weil ich so ein großherziger Mensch bin, sondern - nun, das kann ich gar nicht in kurzer Form erklären, das ergibt sich aus den ganzen
Lebensläufen, seinem und meinem. Es gibt leider (oder gottseidank?) keinen
"Aus"-Schalter für Gefühle.
Soviel zu den Fakten. Deine Fragen, Mimi, sind zwar persönlich, das macht aber nichts. Ich würde sie auch gerne beantworten. Aber das geht schlicht und ergeifend nicht, denn da kommt so viel zusammen, dass ich sehr sehr weit ausholen müsste, um alle Facetten zu schildern und verständlich zu machen.
Denn würde ich nur Abläufe, die aus dem Zusammenhang gerissen sind,
erzählen, dann würde das ein falsches Bild ergeben. Ich bin dabei, alles auf
schriftlichem Weg festzuhalten und strukturiert niederzuschreiben, was gar nicht so einfach ist. Vielleicht finde ich ja einen gnädigen Verleger ...!
Wie geht es dir, Mimi? In einem anderen Thread habe ich ganz zufällig in einem Betrag von dir gesehen, dass du PA's hast. Kenne ich, ist gar nicht
lustig, gell???
Bis bald, für heute liebe Grüße,
Karin