Solida
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- Registriert
- 14 Oktober 2005
- Beiträge
- 68
Hallo Niki,
schön, wieder von dir zu lesen. Du weißt ja, ich sehe so viele Parallelen zwischen deinem Leben und meinem.
Ich bin ja vor drei Wochen ziemlich krank geworden. Beim Krankenhausaufenthalt wurde mir vieles klar. Ich bin noch immer nicht gesund, muss noch einige Arzttermine wahrnehmen und habe eine Kur beantragt. So geht es nicht mehr weiter.
Ich habe festgestellt, dass eine Scheidung mich finanziell vollends in den Abgrund stürzen würde. Und zwar deshalb, weil ich im Falle eines Todes meines Mannes sehr gut abgesichert bin. Das würde wegfallen. Und so lange ich noch drei Kinder (z.T. erwachsen) habe, die finanziell noch nicht auf eigenen Füssen stehen, kommt eine Scheidung auf gar keinen Fall in Frage.
Mir tut mein Mann auch leid, aber Mitleid ist keine Basis für eine Partnerschaft. Eine Beziehung wird nicht mehr gehen, ich liebe meinen Mann nicht mehr. Ausserdem erkenne ich jetzt, wo ich den Abstand hatte und hier im Haus den räumlichen Abstand weiter ausgedehnt habe, dass ich jahrzehntelang vieles mitgemacht habe, womit ich eigentlich nicht einverstanden war. Für mich ist die Frage jetzt: Warum habe ich das alles mitgemacht??? Warum habe ich mich so verbogen? Mein Wohlbefinden unter sein Wohlbefinden gestellt? Meine Bedürfnisse vernachlässigt? Und, und, und. Der Blick ist jetzt auf mich gerichtet, weniger auf meinen Mann - was mich so nervt an ihm etc. Ich will mein Leben leben.
Ich habe vor meiner plötzlichen Erkrankung das Lied "Ich will alles" von Gitte Haenning sehr oft gehört. Vielleicht hab ich das hier schon erwähnt. Wenn du willst, setz ich den Text hier rein, der ist einfach nur gut.
Ich werde mir das Buch besorgen, das du da erwähnt hast. Und ich habe so das Bedürfnis, alles auszusprechen, was ich in der Beziehung erlebt habe und zwei Jahrzehnte lang mit mir rumgetragen habe. Das muss raus - das Negative - das Positive kann ich erst wieder sehen, wenn das Negative mal raus ist. Aber wohin damit? Therapie? Ich würde am liebsten ein Buch schreiben über den Wahnsinn, dem man ausgesetzt ist, wenn man mit einem Mann wie meinem zusammen ist. So was gibt's nur einmal, diese sehr spezielle Kombination.
Liebe Niki, du siehst, du hast hier eine treue Fangemeinde. Es ist auch für mich tröstlich zu wissen, dass auch andere Frauen kämpfen müssen.
Würde gerne mehr schreiben, bin aber noch geschwächt.
Liebe Grüße,
Solida
schön, wieder von dir zu lesen. Du weißt ja, ich sehe so viele Parallelen zwischen deinem Leben und meinem.
Ich bin ja vor drei Wochen ziemlich krank geworden. Beim Krankenhausaufenthalt wurde mir vieles klar. Ich bin noch immer nicht gesund, muss noch einige Arzttermine wahrnehmen und habe eine Kur beantragt. So geht es nicht mehr weiter.
Ich habe festgestellt, dass eine Scheidung mich finanziell vollends in den Abgrund stürzen würde. Und zwar deshalb, weil ich im Falle eines Todes meines Mannes sehr gut abgesichert bin. Das würde wegfallen. Und so lange ich noch drei Kinder (z.T. erwachsen) habe, die finanziell noch nicht auf eigenen Füssen stehen, kommt eine Scheidung auf gar keinen Fall in Frage.
Mir tut mein Mann auch leid, aber Mitleid ist keine Basis für eine Partnerschaft. Eine Beziehung wird nicht mehr gehen, ich liebe meinen Mann nicht mehr. Ausserdem erkenne ich jetzt, wo ich den Abstand hatte und hier im Haus den räumlichen Abstand weiter ausgedehnt habe, dass ich jahrzehntelang vieles mitgemacht habe, womit ich eigentlich nicht einverstanden war. Für mich ist die Frage jetzt: Warum habe ich das alles mitgemacht??? Warum habe ich mich so verbogen? Mein Wohlbefinden unter sein Wohlbefinden gestellt? Meine Bedürfnisse vernachlässigt? Und, und, und. Der Blick ist jetzt auf mich gerichtet, weniger auf meinen Mann - was mich so nervt an ihm etc. Ich will mein Leben leben.
Ich habe vor meiner plötzlichen Erkrankung das Lied "Ich will alles" von Gitte Haenning sehr oft gehört. Vielleicht hab ich das hier schon erwähnt. Wenn du willst, setz ich den Text hier rein, der ist einfach nur gut.
Ich werde mir das Buch besorgen, das du da erwähnt hast. Und ich habe so das Bedürfnis, alles auszusprechen, was ich in der Beziehung erlebt habe und zwei Jahrzehnte lang mit mir rumgetragen habe. Das muss raus - das Negative - das Positive kann ich erst wieder sehen, wenn das Negative mal raus ist. Aber wohin damit? Therapie? Ich würde am liebsten ein Buch schreiben über den Wahnsinn, dem man ausgesetzt ist, wenn man mit einem Mann wie meinem zusammen ist. So was gibt's nur einmal, diese sehr spezielle Kombination.
Liebe Niki, du siehst, du hast hier eine treue Fangemeinde. Es ist auch für mich tröstlich zu wissen, dass auch andere Frauen kämpfen müssen.
Würde gerne mehr schreiben, bin aber noch geschwächt.
Liebe Grüße,
Solida