AW: Kein warmes Essen für meinen Mann
.... die größte Hürde beim Annehmen ist die BEWERTUNG der Sachen, es geht überhaupt nicht drum, etwas für gut oder schlecht zu befinden und genau, WEIL du das immer tust, kannst du die Dinge nicht annehmen ......
Zum Loslassen ist die erste Voraussetzung die althergebrachte Denkweise von gut/schlecht oder gut/böse loszulassen. Also erkenne mal, wo du überall bewertest und stelle fest, dass du bewertest - auch Bewerten ist was es ist (weder gut, noch schlecht). Dann kannst du schön langsam das Bewerten loslassen, einfach indem du erkennst, dass du es tust und es dann unterlässt und zwar ganz bewusst.
liebe spirit,
die "wogen" waren hoch, als ich im laufe meiner forums-therapie (ja, so nenne ich das
) meinen standpunkt dahingehend erklärt habe, dass ich einfach annehme, was IST, und aus dieser situation das für mich bestmögliche schöpfe. d.h. ich habe in etwa erklärt, dass ich - im wahrsten sinne des wortes - neben meinen mann weiterverweilen werde, weil es die beste lösung ist in bezug auf kinder/ in bezug auf kosten. da prallten so einige gegenargumente auf mir nieder (welche ausreden ich denn noch hätte, damit ich "den arsch nicht bewegen müsse" etc.). argumente, die mich aber nicht wirklich niedermachen konnten, aber mich zum nach-denken anregten
(
nach-denken, denn ich hatte das denken bereits sein lassen und es lebte sich eine zeitlang leichter).
also rein dieses für mich entschiedene nicht-mehr-bewerten wurde an den pranger gestellt (nicht bewerten würde bitteschön auch nicht genügen, weil man ja die positiven seiten dann auch außer acht lässt.....- und einfach in die ignoranz geht......), und so hab ich dann DOCH weitergemacht mit dem bewerten.
wahrscheinlich sollte man es aber wirklich sein lassen :clown:
Liebe Chira,
du hättest mit wenigen Worten sagen können, dass du nicht willst dass er Therapie macht. Das was du da geschrieben hast ist einfach nur MÜLL!
LG
liebe elke,
kann sein, dass es nur müll ist, ist aber mein bauchgefühl.
Ich glaube nicht, dass es uns zusteht zu beurteilen ob die Kindheit unserer Partner schlimmer war als unsere eigene.
... und ich glaube auch nicht, dass es mir zusteht, über ihn zu bestimmen, ob er eine therapie zu machen hat oder nicht. das ist SEINE entscheidung, meine entscheidung ist, ob ich an seiner seite bleibe oder nicht.
Wir alle, ausnahmslos, haben unsere Päckchen aus der Kindheit zu tragen, teilweise einfach deshalb weil wir das Tun unserer Eltern oder Menschen überhaupt anders interpretierten als andere Menschen.
... wenn er sich seine illusion bewahren will diesbezüglich (die dahingehend lautet, dass er KEIN päckchen aus der kindheit zu tragen hat), dann bitteschön. der heiligenschein der eltern bleibt so ein lebenlang für ihn bestehen, und ich gönne ihm das auch.
welche scherben dass entstehen können, wenn man sich die eigene geschichte anseht, das seh ich ja bei unserer familiensache. ich war nämlich NICHT zu feige, das alles anzusehen:
ich habe dort vorher NICHT bewertet, alles nicht angeschaut, habe mit schuldgefühlen zu hadern gehabt, denn mein unterbewusstsein hat mir den weg in die distanz gewiesen. es war dann zwangsläufig, und bedingt durch eine "initialzündung", dass ich mir alles anschaute. der weg war hart.
er ging über das ganz-tief-reingehen über das verstehen-können des verhaltens des anderen, und siehe da, ich war dann plötzlich frei von bewertung. ich ließ die sache los, aber dadurch, dass familie nicht einfach aus dem leben gelöscht werden kann, ist noch immer etwas DA, was ich eigentlich gar nicht mehr möchte.
auch nicht leicht.
da soll mein mann sich doch bitte seine heile-welt in der familie bewahren und weiterhin das über-gefühl haben dürfen, das er hat im zusammensein mit der familie.
Was löst dieser Gedanke in dir aus?
was der gedanke auslöst??? ja, es löst ein gefühl aus, das besagt, ich gönne ihm NICHT, dass er so hadert wie ich wegen des elternhauses. denn es ist kein gutes gefühl.
bei ihm gibt es wahrscheinlich nicht großartig etwas zu beanstanden, aber alleine dieses absolute-ohne-tiefgang-bestehen-um-den-schein-zu-bewahren gibt schon ein wenig zu denken.... . ihm fällt das nicht auf. gut so.
Es geht um das JETZT und nicht darum wie furchtbar die Kindheit war.
genau, es geht um das JETZT. und wenn seine kindheit da seines erachtens nicht reinspielt, dann ist es ja gut so (sofern er es schafft, wegzukommen von seinen lastern.... - was rollt man da bitte alles mögliche auf???).
In der Beschreibung wie du eine therapeutische Begleitung empfindest wird auch deutlich wie groß deine eigene Angst möglicherweise ist, dich auf solch einen Weg zu begeben, vielleicht überrollt zu werden von den eigenen Gefühlen und keine Ausweichmöglichkeit mehr zu haben. Durch eine Angst hindurch zu gehen macht Angst, ja das kann ich bestätigen!
mein thema für eine therapie wäre sooo komplex, soooo kompliziert, alleine von der herkunftsgeschichte aus. ich würde stunden über stunden benötigen, alleine um zu erklären, um was es da geht. es geht da auch ums geld, wenn ich ehrlich bin.
angst mich auf den therapie-weg zu begeben hätte ich nicht, denn ich ging schon durch so viele tiefen gefühlsmäßig. schließlich dauert der "weg zu mir" (den wir fast alle mal gehen) schon über ein jahr (oder eigentlich schon 15 jahre :clown: )
lg chira