Lucille
Well-Known Member
- Registriert
- 6 Februar 2006
- Beiträge
- 3.035
Sie hat nicht die Kraft dazu einen anderen Weg einzuschlagen - und vermutlich auch nicht den Mut.
Hallo Clara ,
wenn man von "Baustellen" (wie someone sie ja beschreibt) umzingelt ist, dann ist es
immer schwer, überhaupt einen Schritt zu machen. Was ihr fehlt, das ist die Perspektive auf
eine Besserung ihrer Lebensqualität. Und damit ist nicht zwingend der finanzielle Part gemeint.
Someone hat sich mit ihrem Leid - und ihrem Leiden! - schon zu sehr arrangiert, um sich überhaupt
Alternativen zuzuwenden. Als gelingendes Coaching würde ich es ansehen, wenn sie neue und
lohnende Wege aufgezeigt bekäme.
Liebe someone,
..... ich meine, ich muss einiges wieder gut machen an meinen Kindern, insbesondere bei meinem Sohn, weil sie die ganzen Streitereien mit bekommen haben.
Du fühlst Dich schuldig, weil Du Dir selbst und Deinen eigenen moralischen Ansprüchen nicht gerecht
wurdest - warum auch immer.
In einem Familiensystem gibt es selten nur einen Schuldigen. Es gibt nur Menschen, die ihren Anteil am gesamten System haben. Es ist also niemandem damit gedient, wenn Du Dir alleine die gesamte Schuld (wofür konkret, das weiß ich nicht) für eine aus dem Ruder gelaufene Familie aufbürdest.
Wenn Du Deinen (!) eigenen Anteil gegenüber den Kindern erkennst, dann benenne ihn und sage Deinen Kindern,
dass es Dir Leid tut. Dann können Deine Wiedergutmachungs-Absichten in einem ganz anderen Licht gesehen werden.
So, wie es jetzt läuft, ist in Dir der Wiedergutmachungs-Gedanke (der ja prinzipiell auch in Ordnung ist) präsent, aber Deine Kinder werden ihn nicht einzuordnen wissen.
Wiedergutmachung kann einfach bedeuten, dass Du verstärkt sie und ihre Bedürfnisse wahrnimmst,
Dich ihnen innerlich mehr zuwendest. Dass Du sie ermunterst, Dir ihre Befindlichkeit betreffend die Familie auch
anzuhören. Dass Du ihnen ihre Wahrnehmung nicht absprichst ... und dass Du das aushältst, ohne Rechtfertigung und
ohne Klein- und Schönreden.
Wiedergutmachung hat aber nichts damit zu tun, Dich selbst unterzuordnen.
Es gibt nur einen Grund, warum ein Mensch einen anderen respektlos behandelt: weil dieser es zulässt.
Dein Mann buttert Dich unter, weil er es kann!!
Immerhin hast Du es geschafft, Dir gegen die familiären Widerstände einen Job zu suchen, und dafür hast
Du meine volle Bewunderung. Sehe es als gutes Omen für zukünftige Weichenstellungen.
Steig aus dem Hamsterrad aus - und Du wirst sehen, die ganze Familiendynamik wird sich ändern.
LG
Lucille