Langzeitarbeitslose = Sozialschmarotzer ?

AW: Langzeitarbeitslose = Sozialschmarotzer ?

Guten Morgen,
so mal weg von dem Spiegelgequatsche. Ich war jetzt aktuell auf dem Sozialamt (oder wie immer das auch jetzt heißt). Berichtigt mich bitte, wenn ich da jetzt etwas falsch verstanden habe. mal verkürzt:
Wenn du bedürftig bist, hast du für jede Person, die in deinem Haushalt lebt einen bestimmten Betrag, und fürs Wohnen mit der Personenzahl auch. Von jedem, der etwas verdient, wird der Verdienst dann auch angerechnet. Du hast 100,00 Euro von deinem Verdienst, die nicht berücksichtigt werden. Du hast dann, sagen wir jetzt mal als alleinstehende Frau mit drei Kindern einen Betrag von fiktiven 1.800,00 Euro als Satz. Kindergeld und Verdienste abgerechnet. Da ist aber der Haken - meiner Meinung nach. Ob du arbeiten gehst oder nicht du kommst auf den fiktiven Betrag (außer die 100,00 Euro - die haste für dich) :confused: Warum sollte ich dann arbeiten gehen, wenn ich das Geld sowieso bekomme :confused:
Ich denke doch, dass mein Hirn noch einigermaßen funktioniert - warum sollte ich mir da Arbeit suchen??? Mal überspitzt - die habe ich doch schon mit meinen Kindern und die Restfreizeit kann ich doch mit etwas anderem verbringen als mit Arbeit. :confused:
Oder habe ich den Menschen auf dem Amt (hab´ den Namen des Amtes schon wieder vergessen) komplett falsch verstanden?
Penelope
 
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Interessant woher die Zahlen kommen.
Annahme: Alleinerziehende Mutter mit 3 Kindern
1 Kind unter 14 Jahren
2 Kinder zwischen 14 und 25 Jahren
Vor dem ALGII bestand kein Anspruch auf ALGI

Bei einer Wohnung von rund 360 Euro inklusive Nebenkosten
plus Heizkosten plus Kindergeld würde diese Bedarsgemeinschaft
in Nordrhein-Westfalen maximal um 1.500 Euro erhalten. Hierbei
wurde das Kindergeld nur grob geschätzt. Der Anspruch von ALGII
selbst läge bei rund 870 Euro plus Kindergeld. Um es einmal genauer
zu setzen.

Die gleiche Rechnung mit nur einem Kind unter 14 Jahren würde ca. folgendes Ergebnis zeigen: Ca. 980 Euro komplett. Ca. 730-740 Euro ALGII plus Kindergeld

Und davon bitte jeweils die Kosten der Unterkunft wieder abziehen. Da bleibt nicht unbedingt viel übrig.

Aber was ist mit einzelnen Personen ohne Kinder? Die haben teilweise zwischen 580 und 620 Euro abzüglich der Unterkunft. Die kann in der Regel mit ca. 300 - 320 Euro warm angesetzt werden. Auch alles zuviel? Lohnt sich arbeiten auch nicht? Wer mal ein wenig seine Logik nutzt, wird schnell erkennen, dass mit diesen Zahlen keine Teilhabe an der Gesellschaft mehr drin ist. LG Noul
 
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Hi nightsoul,
nightsoul schrieb:
Interessant woher die Zahlen kommen.
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Original vom Amt.
Tatsache: Alleinerziehende Mutter mit 3 Kindern
1 Kind unter 14 Jahren
2 Kinder zwischen 14 und 17 Jahren (beide noch Schule)
Mutter arbeitet z.Zt. halbtags bekommt um die 500,00 € netto mtl. (wobei netto fast wie brutto ist) und Job mit mtl. 100,00 - 200,00 €.
Hat bis vor zwei Jahren ganze Tage gearbeitet - war dann arbeitslos.
Jetzt Trennung, Mann zahlt nicht, wird es wahrscheinlich so hinbiegen, daß er auch nicht zur Zahlung herangezogen werden kann.
Ich meine der Beamte hatte 1.800,00 € aufgeschrieben, lass es 1.600,00 € gewesen sein...
Ich weiß selber, das es nicht viel ist. Mir ging es darum...der Endbetrag bleibt. Ob die Mutter arbeitet oder nicht. Das finde ich beängstigend.
Die Frau möchte arbeiten - auch volle Tage. Darum geht es nicht. Es gibt aber immer noch genug, die sich sagen, warum sollte ich arbeiten gehen, es wirkt sich doch nur gering aus.
Vor der Trennung hat die Frau mit den Kinder übrigens nicht mehr zur Verfügung gehabt, eher weniger, weil noch zwei Personen mehr da waren.
Klar ist das Sch....
Aber gerade anhand dieses Beispiels, denke ich, daß es Leuten, die nicht arbeiten wollen es auch immer noch nicht unbedingt müssen. Weil (sie werden vielleicht nicht mit ihrem Standard zufrieden sein, das möchte ich dahingestellt lassen), aber sie akzeptieren ihn so und es läßt sich damit leben. Und es gibt immer noch genug, die dann noch schwarz arbeiten gehen, aber das wäre wieder zu weit ausgeholt.
Nur, dass meinetwegen ein Familienvater, der normal Vollzeit arbeiten geht, mit einem Nettolohn von ca. 1.300,00 - 1.600,00 €, so wie es bei uns in der Region der Fall ist, davon alles bestreiten muss. Er hat nicht so viel Freizeit und im Prinzip den gleichen Standard. Da müsste die Frau ja theoretisch auch arbeiten gehen oder er einen Nebenjob annehmen, damit sie sich etwas leisten können.
Verstehst du, was ich meine?
Penelope
 
AW: Langzeitarbeitslose = Sozialschmarotzer ?

Aber was ist mit einzelnen Personen ohne Kinder? Die haben teilweise zwischen 580 und 620 Euro abzüglich der Unterkunft. Die kann in der Regel mit ca. 300 - 320 Euro warm angesetzt werden. Auch alles zuviel? Lohnt sich arbeiten auch nicht? Wer mal ein wenig seine Logik nutzt, wird schnell erkennen, dass mit diesen Zahlen keine Teilhabe an der Gesellschaft mehr drin ist.
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Wieso ist da keine Teilnahme an der Gesellschaft mehr möglich.
Meine Söhne leben alle drei seit vielen Jahren von genau diesem Betrag, 2 weil sie studieren und einer Hartz IV. Und ich will dir was sagen, die sparen auch noch davon. Ich weiß nicht, wie die das machen, aber es gelingt ihnen.
Einer der beiden Studenten hat jetzt sein Diplom und anschließend eine Assistentenstelle an der Uni und bekommt fast das doppelte und plötzlich rinnt ihm die Knete nur so durch die Finger.
LG
Elke
 
AW: Langzeitarbeitslose = Sozialschmarotzer ?

Hallo!

Die Menschen richten sich nach dem vorhandenen System.

Es kommt - so scheint es jedenfalls - keinem in den Sinn, dass hinter der Bezeichnung "Staat", auch die Eltern, Freunde und Nachbarn stehen. Die Eltern oder Freunde würde man ja nie ausnützen.

Jeder bewegt sich im System, dass zur Verfügung steht. Und dazu kommt, dass jeeder immer glaubt, er zahlt in eine Sparkasse ein, wo er am Ende zumindest das raus bekommen muss, was er eingezahlt hat.

Hier sind nicht nur die Menschen gefragt (außer bei der Wahl) sondern vor allem die Politik. Solange sie die echten Sozialschmarotzer nicht dingfest machen können und dementsprechend bestrafen, wird sich da wohl kaum was ändern.

Und nach wie vor werden die, die arbeiten wollen und das Geld, das ja nur eine Übergangslösung sein soll, brauchen, durch die, die auf unsere Kosten leben wollen, immer weiter runter gezogen.

LG
Katze
 
AW: Langzeitarbeitslose = Sozialschmarotzer ?

Hallo ChrisTina,

wenn Menschen lange arbeitslos sind, sind sie nicht unbedingt faul. Ich würde eher sagen: faul=ängstlich. Leute, die lange nicht im Arbeitsprozess waren, entwickeln Ängste, alles nicht mehr richtig zu packen.

Deshalb wird in einigen Berufsorientierungskursen erst einmal wieder ein strukturierter Arbeitstag mit gestellten Aufgaben organisiert. Dann sind diese Teilnehmer besser auf den Arbeitsalltag eingespielt.

Althea
 
AW: Langzeitarbeitslose = Sozialschmarotzer ?

Hallo Natürlich gibt es solche und solche.

Die, die wirklich arbeit suchen, und die, die so tun, als ob sie arbeit suchen

Viele wollen nicht als Fliesenleger arbeiten, weil es ein Knochenjob ist, das haben verkäuferinnen, die bei aldi arbeiten auch.

Die müssen jeden Tag so und soviel Tonnen mit einer Hand über den Scanner ziehen.

Kein Job ist ein wirklicher Traum job!!!

Arbeiten muss man überall

Marion
 
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Hallo Leute,
so nun ist einige Zeit vergangen... und ich muss sagen ich habe mich getäuscht.
Penelope schrieb:
...
Ich weiß selber, das es nicht viel ist. Mir ging es darum...der Endbetrag bleibt. Ob die Mutter arbeitet oder nicht. Das finde ich beängstigend.
Die Frau möchte arbeiten - auch volle Tage. Darum geht es nicht. Es gibt aber immer noch genug, die sich sagen, warum sollte ich arbeiten gehen, es wirkt sich doch nur gering aus.
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...und da frau das Geld vom Sozialamt sowieso bekommt, ist sie nun arbeitslos (vorher lange krank geschrieben, erst ernsthaft, dann gefiel es so gut) ....weil man äh frau kann ihre Zeit sinnvoller nutzen (z.B. auf Männerfang) gehen.
Da bekomme ich echt das :3puke:
Ich warte mal ab, wie sich das weiterentwickelt. Ich bin ja eigentlich kein Pessimist, aber da sehe ich irgendwie schwarz. ...oder rot :escape:
LG Penelope
 
AW: Langzeitarbeitslose = Sozialschmarotzer ?

Alles hat seine Zeit und für diese Frau ist eben die Zeit der Muße angesagt. Die Regierung ermöglicht es, also tut sie es. Mich wundert das nicht und ich kann es auch nicht verurteilen! Mit drei Kindern, auch in diesem Alter, ist es eh nicht einfach. Geht sie arbeiten, wird ihr Gesamteinkommen vermutlich nicht höher sein, als das was sie jetzt bekommt! Ich kann mir vorstellen, dass ich in dieser Situation, nach einigem Nachdenken, ähnlich handeln würde!
LG
Elke
 
AW: Langzeitarbeitslose = Sozialschmarotzer ?

ElkeB schrieb:
Alles hat seine Zeit und für diese Frau ist eben die Zeit der Muße angesagt. Die Regierung ermöglicht es, also tut sie es. Mich wundert das nicht und ich kann es auch nicht verurteilen! Mit drei Kindern, auch in diesem Alter, ist es eh nicht einfach. Geht sie arbeiten, wird ihr Gesamteinkommen vermutlich nicht höher sein, als das was sie jetzt bekommt! Ich kann mir vorstellen, dass ich in dieser Situation, nach einigem Nachdenken, ähnlich handeln würde!
LG
Elke
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Hallo Elke!
Nein, nein, das ist okay. Geht sie arbeiten hat sie "nur" 100,00 Euro mehr. Ich mache es den Leuten nicht zum Vorwurf. (In diesem Fall bin ich ein bischen brassig, weil sie ihre Kinder ein wenig vernachlässigt, na ja, und weil sie jetzt auf den Trichter gekommen ist sich mal so richtig "durchzuschnorren", hm ihre Motive irritieren mich halt und ihre Argumentation - aber egal.)
Ich mache es dem Staat zum Vorwurf. Stell´ dir mal vor, ich würde so haushalten wie der Staat.
:nudelwalk
LG Penelope
 
AW: Langzeitarbeitslose = Sozialschmarotzer ?

Hey Penelope,
durchschnorren kann sie sich doch nur, wenn die andere Seite mitmacht!
Ihre Kinder sind schon relativ groß, möglich dass es an der Zeit ist, dass sie sie mehr loslässt und der äussere Grund auf Männerfang zu gehen ist nur ein vom Universum herbeigestelltes Mittel zum Zweck!???
Mein jetziger Mann trat in mein Leben, als meine Kinder etwa im gleichen Alter waren, die haben einiges entbehren müsen, haben aber auf der anderen Seite auch einiges lernen dürfen.
Wenn das Verhalten deiner Freundin allerdings in Vernachlässigung ausartet, würde ich schon klare Worte sprechen!
LG
Elke
 
AW: Langzeitarbeitslose = Sozialschmarotzer ?

ElkeB schrieb:
Hey Penelope,
durchschnorren kann sie sich doch nur, wenn die andere Seite mitmacht!
Ihre Kinder sind schon relativ groß, möglich dass es an der Zeit ist, dass sie sie mehr loslässt und der äussere Grund auf Männerfang zu gehen ist nur ein vom Universum herbeigestelltes Mittel zum Zweck!???
Mein jetziger Mann trat in mein Leben, als meine Kinder etwa im gleichen Alter waren, die haben einiges entbehren müsen, haben aber auf der anderen Seite auch einiges lernen dürfen.
Wenn das Verhalten deiner Freundin allerdings in Vernachlässigung ausartet, würde ich schon klare Worte sprechen!
LG
Elke
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Hallo Elke,
ja du hast recht, deswegen ziehe ich mich jetzt auch zurück. Ich hoffe, das ist für diesen Thread jetzt nicht zu off topic (´tschuldige ChrisTina).
Ich habe jetzt erst gemerkt, dass sie es schon immer gemacht hat und sich eigentlich nie richtig mit ihren Kindern beschäftigt hat. Es ist mir vorher nicht so aufgefallen. Ich muss erst mal sehen, was hier so extrem spiegelt. (Ich schick dir eine PN, dann wird es nicht zu off topic.)
Sie hat aber jetzt dank des Staates mehr Geld als vorher. Womit wir wieder beim Thema wären. Es wundert mich also nicht, das einige sich gar nicht bemühen.
LG Penelope
 
AW: Langzeitarbeitslose = Sozialschmarotzer ?

Penelope schrieb:
Ich hoffe, das ist für diesen Thread jetzt nicht zu off topic (´tschuldige ChrisTina).
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Der Thread ist in Bezug auf das Eingangsposting schon lang offtopic, aber ist für mich kein Problem mehr, ich hab ihn eh schon seit Beginn des spiegelhaften Zickenterrors abgehakt.

Ich kann ihn dir auch gern vererben, wennst magst :daisy: - deine weiteren Erkenntnisse würden mich nämlich interessieren - vor allem, wie du weiterhin mit der Situation umgehst - könnt auch mir Anregungen bringen für die nächste Umschulung.
 
AW: Langzeitarbeitslose = Sozialschmarotzer ?

ChrisTina schrieb:
Der Thread ist in Bezug auf das Eingangsposting schon lang offtopic, aber ist für mich kein Problem mehr, ich hab ihn eh schon seit Beginn des spiegelhaften Zickenterrors abgehakt.
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Das ist aber schade.
ChrisTina schrieb:
Ich kann ihn dir auch gern vererben, wennst magst :daisy:
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Nö, nö, danke.

ChrisTina schrieb:
...- deine weiteren Erkenntnisse würden mich nämlich interessieren - vor allem, wie du weiterhin mit der Situation umgehst - könnt auch mir Anregungen bringen für die nächste Umschulung.
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Welche Erkenntnisse meinst du jetzt? Die mit meiner Freundin oder mit den Arbeitslosen und Harz IV- Empfängern, die ich kenne.
LG Penelope
 
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Speziell jetzt mal die mit deiner Freundin - denn diese Situation erinnert mich an mein Eingangsposting damals ;-) Aber ich nehm gern auch andere Erfahrungen, speziell mit Langzeitarbeitslosen.
 
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