Heute morgen ging es uns so richtig mies. Mein Mann fand gar nicht aus dem Bett und ich bin zum ersten Mal auch einfach liegen geblieben. Ich konnte zwar nicht mehr schlafen, doch ich kam irgendwie nicht hoch.
Mein Mann macht heute Home Office, weil er morgen sein Arztgespräch im Krankenhaus hat. Er wollte einfach ein wenig Zeit haben, um sich vorzubereiten.
Zum Glück wurden wir plötzlich durch ein lautes Krachen aus dem Bett gerissen. Bei uns gegenüber, beim Getränkeladen, fiel eine Bierkiste laut krachend auf das Pflaster. Da wurden wir munter. Auch meldete sich unser Hund. Er musste mal raus.
Danach ging es besser. aber als ich mittags vom Joggen kam, hatte ich wieder eine Panikattacke. Da habe ich beim Krebsinformationsdienst angerufen und mir eine Beratung geholt. Das war wirklich gut. Ganz pragmatisch hat mir die Ärztin die einzelnen Punkte der Behandlung von Prostatakrebs dargelegt. Viele Dinge hatte ich schon gelesen, anderes war mir noch neu. Tatsächlich gibt es die Eine Behandlung gar nicht. Jeder Patient ist anders, individuell. Natürlich gibt es Grenzen und Abstufungen, doch ich solle mich frei machen von einem festen Chemo. Auch könne mein Mann ganz frei entscheiden, wie und was gemacht wird. Auch zu einer Zweitmeinung hat sie uns geraten. Kurzum, das Gespräch hat mir ganz gut getan. Ich hoffe, ich komme damit bis morgen über die Runden.
Jetzt ist mein Mann zum Training gefahren. Er braucht jetzt Bewegung, sagt er. Und ich bin ganz froh mal ein wenig allein zu sein.
Liebe Grüße
Clara