Clara Clayton
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- 7 Februar 2011
- Beiträge
- 4.430
Hallo ihr Lieben,
nachdem ich monatelang nichts mehr geschrieben habe, hier nun ein Update.
Es ist sehr viel passiert. Mein Mann ist inzwischen operiert. Es geht ihm gut. Heute ist sein erster Tag in der ambulanten Reha.
Nachdem wir aus dem hiesigen Krankenhaus nichts mehr gehört haben, weil der Arzt dort meinen Mann komplett vergessen hat, haben wir uns Mitte August dazu entschlossen 2.- und 3. Meinungen einzuholen. Wie sich herausstellte, hatte die freundliche Ärztin gar keine Ahnung wie der genaue Behandlungsablauf meines Mannes sein sollte. Der Chefarzt, der eigentlich mit meinem Mann sprechen sollte, stand im OP und hatte sich die Unterlagen meines Mannes nur kurz, zwischen Tür und Angel sozusagen, angeschaut. Danach hatte er sich nicht mehr gekümmert...
Der Urologe meines Mannes war gar nicht damit einverstanden, dass wir uns noch andere Arztmeinungen einholen wollten. Zwar hat er die Überweisungen ausgestellt, doch meinte er, mein Mann solle unbedingt in das von ihm preferierte Krankenhaus gehen. Das sei da ganz gut, auch wenn da einiges schiefgelaufen sei. Als er dann auch noch sagte, er habe mit dem Arzt dort gesprochen ( er ist ein Freund von ihm) und man sei sich nun doch nicht mehr sicher, ob eine OP so gut wäre, sind wir aus allen Wolken gefallen.
Also haben wir uns auf nach Hamburg und nach Berlin gemacht. In beiden Kliniken hat man meinen Mann dringend zu einer Operation geraten. Weil auch schon einige Lymphdrüsen befallen schienen, käme auch eine anschließende Bestrahlung in Frage. Das bliebe abzuwarten.
In Berlin nahm sich der Chef, ein überaus freundlicher Professor, persönlich für uns Zeit und erklärte uns wie er operieren würde, wenn er denn dürfe. Während in Hamburg noch eine Tumorkonferenz entscheiden sollte, ob und wann operiert werden sollte, konnte das der Professor selber entscheiden.
Mein Mann entschied sich für Berlin, weil er sich dort einfach besser aufgehoben fühlte. Auch war der Kontakt zu dem behandelnden Arzt dort von Anfang an sehr persönlich und vertraut. Das war sehr gut. Unsere Tochter lebt ja auch in Berlin und so konnte ich immer in der Nähe meines Mannes sein.
Am 30. September war die Operation. Es war eine große, sehr aufwendige OP, die lange dauerte. Danach gab es unerwartete Komplikationen und es ging meinem Mann nicht so gut. Doch nun ist alles in Ordnung. Die OP war erfolgreich. Der Tumor ist weg. Und am 60. Geburtstag meines Mannes kam dann noch die gute Nachricht: von all den vielen entnommenen Lymphknoten, war nur einer befallen. Hier bei uns hatte der Urologe gesagt, viele Lymphe wären wahrscheinlich befallen.
Aus zwei Wochen Berlin sind, aufgrund der Komplikationen, letztendlich vier geworden. Seit letzter Woche sind wir wieder daheim. Und auch, wenn ich das hier so locker schreibe, hatten wir eine sehr schlimme Zeit. Ich bin inzwischen in psychoonkologischer Behandlung, was mir sehr gut tut. Meine Angst- und Panikattacken haben etwas nachgelassen. Ich kann wieder an andere Dinge denken, als an Krebs. Das habe ich aber auch unserer Tochter und ihrem Lebensgefährten zu verdanken, die immer für mich da waren.
Ende November geht es wieder nach Berlin. Dort wird abgeklärt wie der weitere Behandlungsverlauf sein soll.
Einen heftigen Schock bekamen wir übrigens noch, als uns der Bericht aus dem Krankenhaus in Hamburg an einem Samstagmorgen ins Haus flatterte. Darin stand, dass in der Lunge meines Mannes mehrere "Rundherde" zu sehen seien. Vor einer Operation sollte abgeklärt werden, ob es sich hierbei um Metastasen handeln könnte. Mein Mann kontaktierte umgehend den Professor in Berlin, der aber sofort meinte, das wäre sehr unwahrscheinlich. Wir sollten uns keine Sorgen machen. Wie sich inzwischen herausstellte, hat man uns ganz umsonst so einen Schreck eingejagt. So eine Nachricht, herausgeschickt an einem Freitag, finde ich höchst bedenklich. Was arbeiten eigentlich für unsensible Menschen in so einem großen Krankenhaus? Das darf nicht sein!
Liebe Grüße
Clara
nachdem ich monatelang nichts mehr geschrieben habe, hier nun ein Update.
Es ist sehr viel passiert. Mein Mann ist inzwischen operiert. Es geht ihm gut. Heute ist sein erster Tag in der ambulanten Reha.
Nachdem wir aus dem hiesigen Krankenhaus nichts mehr gehört haben, weil der Arzt dort meinen Mann komplett vergessen hat, haben wir uns Mitte August dazu entschlossen 2.- und 3. Meinungen einzuholen. Wie sich herausstellte, hatte die freundliche Ärztin gar keine Ahnung wie der genaue Behandlungsablauf meines Mannes sein sollte. Der Chefarzt, der eigentlich mit meinem Mann sprechen sollte, stand im OP und hatte sich die Unterlagen meines Mannes nur kurz, zwischen Tür und Angel sozusagen, angeschaut. Danach hatte er sich nicht mehr gekümmert...
Der Urologe meines Mannes war gar nicht damit einverstanden, dass wir uns noch andere Arztmeinungen einholen wollten. Zwar hat er die Überweisungen ausgestellt, doch meinte er, mein Mann solle unbedingt in das von ihm preferierte Krankenhaus gehen. Das sei da ganz gut, auch wenn da einiges schiefgelaufen sei. Als er dann auch noch sagte, er habe mit dem Arzt dort gesprochen ( er ist ein Freund von ihm) und man sei sich nun doch nicht mehr sicher, ob eine OP so gut wäre, sind wir aus allen Wolken gefallen.
Also haben wir uns auf nach Hamburg und nach Berlin gemacht. In beiden Kliniken hat man meinen Mann dringend zu einer Operation geraten. Weil auch schon einige Lymphdrüsen befallen schienen, käme auch eine anschließende Bestrahlung in Frage. Das bliebe abzuwarten.
In Berlin nahm sich der Chef, ein überaus freundlicher Professor, persönlich für uns Zeit und erklärte uns wie er operieren würde, wenn er denn dürfe. Während in Hamburg noch eine Tumorkonferenz entscheiden sollte, ob und wann operiert werden sollte, konnte das der Professor selber entscheiden.
Mein Mann entschied sich für Berlin, weil er sich dort einfach besser aufgehoben fühlte. Auch war der Kontakt zu dem behandelnden Arzt dort von Anfang an sehr persönlich und vertraut. Das war sehr gut. Unsere Tochter lebt ja auch in Berlin und so konnte ich immer in der Nähe meines Mannes sein.
Am 30. September war die Operation. Es war eine große, sehr aufwendige OP, die lange dauerte. Danach gab es unerwartete Komplikationen und es ging meinem Mann nicht so gut. Doch nun ist alles in Ordnung. Die OP war erfolgreich. Der Tumor ist weg. Und am 60. Geburtstag meines Mannes kam dann noch die gute Nachricht: von all den vielen entnommenen Lymphknoten, war nur einer befallen. Hier bei uns hatte der Urologe gesagt, viele Lymphe wären wahrscheinlich befallen.
Aus zwei Wochen Berlin sind, aufgrund der Komplikationen, letztendlich vier geworden. Seit letzter Woche sind wir wieder daheim. Und auch, wenn ich das hier so locker schreibe, hatten wir eine sehr schlimme Zeit. Ich bin inzwischen in psychoonkologischer Behandlung, was mir sehr gut tut. Meine Angst- und Panikattacken haben etwas nachgelassen. Ich kann wieder an andere Dinge denken, als an Krebs. Das habe ich aber auch unserer Tochter und ihrem Lebensgefährten zu verdanken, die immer für mich da waren.
Ende November geht es wieder nach Berlin. Dort wird abgeklärt wie der weitere Behandlungsverlauf sein soll.
Einen heftigen Schock bekamen wir übrigens noch, als uns der Bericht aus dem Krankenhaus in Hamburg an einem Samstagmorgen ins Haus flatterte. Darin stand, dass in der Lunge meines Mannes mehrere "Rundherde" zu sehen seien. Vor einer Operation sollte abgeklärt werden, ob es sich hierbei um Metastasen handeln könnte. Mein Mann kontaktierte umgehend den Professor in Berlin, der aber sofort meinte, das wäre sehr unwahrscheinlich. Wir sollten uns keine Sorgen machen. Wie sich inzwischen herausstellte, hat man uns ganz umsonst so einen Schreck eingejagt. So eine Nachricht, herausgeschickt an einem Freitag, finde ich höchst bedenklich. Was arbeiten eigentlich für unsensible Menschen in so einem großen Krankenhaus? Das darf nicht sein!
Liebe Grüße
Clara