Lucille
Well-Known Member
- Registriert
- 6 Februar 2006
- Beiträge
- 3.035
AW: Probleme mit dem Verzeihen
Liebe Laura,
sich selbst verzeihen - das steht am Ende eines Leidensweges und macht wahrscheinlich tatsächlich frei.
ABER .... es geht um den Lebensgehalt dazwischen. Wir übernehmen unbewusst Muster. Und ebenso unbewusst "suchen" wir uns Partner, mit denen wir unser eigenes Muster ausleben können, die uns quasi die Plattform dafür bieten. Das gleiche gilt auch natürlich für unseren Partner --> er lebt die Muster seiner Herkunftsfamilie nach.
Daraus entstehen im ungünstigen Fall dann die Dramen und Verstrickungen.
Nachdem all dies, erst mal, auf eben einer Ebene jenseits des Verstandes geschieht, sind sich auch unsere Eltern keiner Verhaltensfehler bewusst.
Wenn man selbst viele Irrfahrten hinter sich hat und tatsächlich das negative Muster erkannt hat, dann glaubt man, auch die Eltern "müssten" es jetzt genau so sehen, be-greifen.
Und wenn sie das nicht so sehen können/wollen, dann beginnen eben die "Probleme mit dem Verzeihen" (Thread).
Das "Problem" besteht, im Kern darin, dass man weiß, dass die Eltern NICHT
ABSICHTLICH und nicht mit bösem Vorsatz so gehandelt und sich verhalten haben. Daraus lässt sich ableiten, dass es, im Grunde genommen, nichts zu verzeihen gibt. Den auf ihre Art lieb(t)en uns die Eltern.
Aber dann kommt die menschliche Komponente in's Spiel: Schuldzuweisungen, Groll, Wut.
Und dann beginnt dieser innere Zwist: Verstand gegen Gefühl, Liebe gegen Auflehnung, Eigenverantwortung gegen systemische Treue ...
Wie meinst du das?
Was hätte dein Vater tun können/sollen?
Hallo Elke, was denkst du, konnten sie nicht anders?
Ist es auch - und eher die Ausnahme, solch eine reife Einsicht.
Nein, das geht nicht. Aber, deiner Geschichte zu entnehmen, ist die Heftigkeit einer negativen Erfahrung wie du sie hattest gottlob nicht die Regel.
Nicht jeder erlebt so offensichtlich Traumatisches. Das ist grenzwertig. Das
macht es für dich aber auch nicht anders in der Wahrnehmung.
Im Endeffekt lassen sich einzelne Schicksale nicht wirklich miteinander vergleichen.
Betroffene können einander nur mit ihren eigenen Lösungsansätzen gegenseitig unterstützen.
Ja, das geht. So hat mein Ex-Mann sein Familiendrama "bewältigt"
Wie glaubst du, das sehen zu können?
LG
Karin
Denke man muß sich selbst erst einmal verzeihen können.
Sollte ein Elternteil von sich aus um Verzeihung bitten, man könnte vielleicht einiges verstehen.
Bestenfalls, kann man verhindern die gleichen Fehler zu machen.
Liebe Laura,
sich selbst verzeihen - das steht am Ende eines Leidensweges und macht wahrscheinlich tatsächlich frei.
ABER .... es geht um den Lebensgehalt dazwischen. Wir übernehmen unbewusst Muster. Und ebenso unbewusst "suchen" wir uns Partner, mit denen wir unser eigenes Muster ausleben können, die uns quasi die Plattform dafür bieten. Das gleiche gilt auch natürlich für unseren Partner --> er lebt die Muster seiner Herkunftsfamilie nach.
Daraus entstehen im ungünstigen Fall dann die Dramen und Verstrickungen.
Nachdem all dies, erst mal, auf eben einer Ebene jenseits des Verstandes geschieht, sind sich auch unsere Eltern keiner Verhaltensfehler bewusst.
Wenn man selbst viele Irrfahrten hinter sich hat und tatsächlich das negative Muster erkannt hat, dann glaubt man, auch die Eltern "müssten" es jetzt genau so sehen, be-greifen.
Und wenn sie das nicht so sehen können/wollen, dann beginnen eben die "Probleme mit dem Verzeihen" (Thread).
Das "Problem" besteht, im Kern darin, dass man weiß, dass die Eltern NICHT
ABSICHTLICH und nicht mit bösem Vorsatz so gehandelt und sich verhalten haben. Daraus lässt sich ableiten, dass es, im Grunde genommen, nichts zu verzeihen gibt. Den auf ihre Art lieb(t)en uns die Eltern.
Aber dann kommt die menschliche Komponente in's Spiel: Schuldzuweisungen, Groll, Wut.
Und dann beginnt dieser innere Zwist: Verstand gegen Gefühl, Liebe gegen Auflehnung, Eigenverantwortung gegen systemische Treue ...
Zitat von Laura
Ich habe manchmal Mitgefühl, weil er (der Vater) so wenig aus seinem Leben gemacht hat
Wie meinst du das?
Was hätte dein Vater tun können/sollen?
Zitat von Elke
....dass es ein Wunder ist, dass sie mich behalten haben. ... Heute weiß ich, dass sie einfach nicht anders konnten und Punkt.
Hallo Elke, was denkst du, konnten sie nicht anders?
Zitat von Elke
...mein Jüngster sagte mir ganz gelassen: "Du Vorwürfe haben wir dir doch in der Pupertät genug gemacht, heute sehe ich so viele Dinge anders und wenn ich heute aufgrund meiner Kindheit ein Problem habe (und die hat er), dann suche ich für mich nach einer Lösung" Ich finde das wahnsinn
Ist es auch - und eher die Ausnahme, solch eine reife Einsicht.
Zitat von Laura
Wenn die Seele einmal zerbrochen ist, geht das nicht, ab ZAck Vergangeheit Weg, ich sehe alles Positiv.
Nein, das geht nicht. Aber, deiner Geschichte zu entnehmen, ist die Heftigkeit einer negativen Erfahrung wie du sie hattest gottlob nicht die Regel.
Nicht jeder erlebt so offensichtlich Traumatisches. Das ist grenzwertig. Das
macht es für dich aber auch nicht anders in der Wahrnehmung.
Im Endeffekt lassen sich einzelne Schicksale nicht wirklich miteinander vergleichen.
Betroffene können einander nur mit ihren eigenen Lösungsansätzen gegenseitig unterstützen.
Zitat von Laura
Es sei denn, ich habe meine Emotionen abgeschaltet und stell mich da tot und lebe alles vom Verstand her
Ja, das geht. So hat mein Ex-Mann sein Familiendrama "bewältigt"
Zitat von Laura (betreffend Elke)
Du scheinst sehr oberflächlich durch die Themen zu gehen
Wie glaubst du, das sehen zu können?
LG
Karin