Probleme mit dem Verzeihen

AW: Probleme mit dem Verzeihen

Liebe Chira,

lass' dich mal fest umarmen und drücken, es kommt so viel Schmerz rüber mit deinen Worten. Und sie zeigen gleichzeitig, wie einfühlsam du bist, weit weg von Gleichgültigkeit und Verdrängung. Das ist gut und wichtig - aber es tut weh. Ich wünsche es dir sehr, dass du diesem gefühlsbetonten Wesenszug in dir viel Anerkennung entgegenbringen kannst, denn es ist leichter, sich zu versperren als sich zu öffnen und hinzuschauen.
Schon alleine deshalb hab ich große Achtung vor dir, ehrlich.

Ich verstehe auch, dass du unter einem gewissen (inneren) Druck stehst, weil Familienereignisse wie Geburstage anstehen. Du willst damit angemessen umgehen können und gleichzeitig sollen deine Handlungen (oder auch die Nicht-Handlungen) stimmig für dich sein

Wenn ich mich in irgendeinem Teilbereich wiederhole, dann entschuldige bitte.

weiß ich nicht, ob es mir "zusteht", mich dauerhaft vom vater abzuwenden, der eigentlich erwartet, dass man sich ihm unterwirft,

er ist ja schließlich der vater.

Du wirst dir denken, das sagt ja gerade die Richtige ....!! In der Theorie weiß ich ja auch, wie's geht... Ich denke, es geht in erster Linie darum, deinen Vater (innerlich und mit Überzeugung) anzunehmen. Und zwar all das, was du selbst als "gut" empfindest und all das andere, das ihn ausmacht. Nach dem Motto "alles oder gar nichts". Und wenn du "es" (eben das, was deinen Vater
ausmacht), mit Liebe nehmen kannst, dann achtest du ihn gleichzeitig, und die Ordnung ist wieder hergestellt. Das sagt sich so leicht.

Aber, Chira, mit deiner Mutter ist dir das ja auch ganz gut gelungen, oder? Wie du das hingekriegt hast, finde ich beachtlich.

Deine Wortwahl, dass dein Vater "Unterwerfung" erwartet, sagt eigentlich schon sehr viel aus. Du denkst, er möchte das so, weil dein Maßstab, natürlich, die Vergangenheit ist. Deutlich sichtbar wird hier, dass es um Macht geht. Aber auch von deiner Seite, denn du willst dich nicht beugen, dein Macht-Instrument ist die Abwendung.

Um bei dem Wort, ganz bewusst, zu bleiben: worin besteht die SCHULD (das Versäumnis, das Fehlverhalten) deines Vaters? Kannst du sie benennen oder ist es ein Gefühl?

ich bin mir dessen bewusst, dass er so sehr verletzt wurde, dass er einfach so "geworden" ist.

Mit dieser Bewusstheit hast du doch schon viel erreicht.
Kennst du die Hintergründe, die zu seinem Verhalten geführt haben könnten? Wenn ja, könntest du ihn dann verstehen in dem Sinne, dass es einen Grund gibt, warum er so geworden ist, wie er ist?

Ich weiß, auch das Wissen um die Vergangenheit eines Elternteils kann nicht für Liebe auf Befehl sorgen. Aber es ist ja auch ein Weg der kleinen Schritte. Ich kenne dieses Dilmma selbst, immer ein bißchen eine Gratwanderung zwischen Verständnis und Resignation - und auch Herablassung, oder?

Deine Eltern sind geschieden. Warst du, vielleicht unbewusst, in einer Situation, die dich zerrissen hat? Wo du geglaubt hast, dich nur einem Elternteil zuwenden zu können? Und dass das dann die Mutter war, im Endeffekt.
Trotz aller vernünftiger Gegenargumente halte ich nämlich nach wie vor daran fest, dass Scheidungen für Kinder, sogar noch für große, traumatische Ereignisse sind.
Ist da vielleicht ein Ansatzpunkt für dich - dass du vielleicht deinen Vater für
den Familienbruch verantwortlich machst?

Etwas habe ich rein sachlich nicht verstanden: du und deine Familie, deine Mutter und dein Vater, ihr wohnt alle im selben Haus? Wenn das so ist, dann stelle ich mir das schon gespannt vor.

er hatte es nicht mal für notwendig empfunden, mir persönlich zu meinem 40. geburtstag zu gratulieren

Das tut einfach nur weh.
Wenn dein Vater sich erklären würde, was denkst du, würde er hierzu für eine Erklärung abgeben?
Glaubst du zu wissen, was und wie dein Vater denkt? Willst du es wissen?
Es ist anzunehmen (aber nicht selbstverständlich!), dass deine Mutter die Beweggründe deines Vaters, sich so zu verhalten, kennt. Vielleicht wäre es ja ein Weg über deine Mutter, mehr zu erfahren.
(Bei meiner Mutter wäre das unmöglich, sie würde in echauffierter Weise eine Rechtfertigung nach der anderen präsentieren, und ich wäre, wie so oft, einfach schachmatt.).

Ich denke nicht, dass du deinen inneren Frieden mit Kontaktabbruch finden wirst. Zumindest nicht, ohne für KLARHEIT zu sorgen oder es zu versuchen.

Ganz konkret: an deiner Stelle würde ich vielleicht folgendermaßen handeln:

noch vor seinem Geburtstag ihm einen offenen Brief schreiben. Ohne Schuldzuweisung, nur die Wahrnehmung dessen, was DU empfindest. Und wie verletzt DU bist. Und dass ihm deine Tür für Gespräche jederzeit offen steht. Und dass du ihm dankbar bist für das Gute, das er dir zusammen mit dem Leben als solchem ebenfalls mit auf den Weg gegeben hat. Und dass du nicht möchtest, dass sich die Zwistigkeiten auf die Beziehung Opa/Enkel übertragen. Und dass du dich über eine neue Qualität der Beziehung zu ihm freuen würdest (...es ist nie zu spät...).

Zu seinem Geburtstag würde ich ihm dann eine Karte schicken, ohne diese mit weiteren Worten auszuschmücken. Und schön wäre es, wenn du ihm vielleicht ein paar Blumen vor die Tür legen könntest, als Zeichen deiner Bereitschaft, etwas zu ändern im Sinne von Offenheit (nicht Unterwerfung!!).

Es wäre für dich, Chira, vielleicht ein sanftes Ruhekissen, die Möglichkeiten ausgeschöpft zu haben, verstehst du, wie ich das meine?


ich habe mir heute aber fotos angesehen, die entstanden, als ich so alt war wie meine tochter jetzt. da hatte er den liebevollen, stolzen ausdruck im gesicht.
nach diesem vater sehne ich mich.

Dieser Satz von dir ist sooo stimmig, so ehrlich und schön!
Ganz genau den würde ich ihm auch so schreiben, genau so. Der "muss" ja irgendwie ankommen. Denke ich zumindest.


geldschein ausdruck von "nicht-gleichgültigkeit"?

Geldgeschenke (meine Mutter tut das sehr oft) sagen, meines Erachtens, meist "ich will dir nichts schuldig bleiben". Also im Umkehrschluss gehe ich davon aus, dass dein Vater sehr wohl weiss, dass er dir etwas "schuldig" ist, nämlich Hinwendung. Es ist die unbeholfene Art von Menschen, die "zugemacht" haben, sich mitzuteilen, weisst du??
In ihrer Sprache heißt das: "du bist mir nicht egal, aber ich kann es nicht anders zeigen". Das ist meine eigene Interpretation, und sie bezieht sich lediglich auf Geldgeschenke der Eltern an ihre Kinder. Ich meine damit nicht die Scheinchen der Omas und Opas an ihre Enkel, das ist etwas anderes.


meine schwester .....aber sollte ich hinfahren und ihr sagen, ihr sohn hätte sich umgebracht???....

Liebe Chira, du hast mein ganzes Mitgefühl für diese Situation, die ich mir ziemlich schlimm vorstelle. Und ich spüre, du machst dir Gedanken ohne Ende. Das würde ich auch.

Ich könnte mir vorstellen, dass deine Schwester zwar nicht weiß, aber fühlt, dass etwas Schlimmes passiert ist. Es heißt ja immer, Mütter hätten diesen Instinkt. Ich bin mir sicher, so wie du es schilderst, dass es deiner Schwester gar nicht gut gehen KANN. Aber daran bist NICHT DU SCHULD!!! Doch ich denke, sie braucht jemanden, Familie.

Offen gesagt - ja, an deiner Stelle würde ich hinfahren (wenn du magst, komm ich mit). Das gehört zu den Situationen, bei denen es absolut nichts zu verlieren gibt, höchstens etwas zu gewinnen.
Wieder mal, ich hab' leicht reden.
Aber um den Schmerz des Beziehungsabbruchs weiß ich schon. Ich habe einen Bruder in Amerika, der den Kontakt zu mir ohne Vorwarnung vor 8 Jahren abgebrochen hat. Auch meine Briefe blieben unbeantwortet. Die Ungewissheit über seine Beweggründe sind für mich auch schwer zu verkraften. Das endet immer wieder bei Grübeleien. Ich weiß noch nicht mal, wo er inzwischen wohnt, ich habe auch keine Anhaltspunkte. Sch..... ist so etwas.


....halte mich bewusst zurück, all meine liebe auf meinen sohn zu projizieren.
aber die tochter wird es ja spüren, dass ich zu ihm mehr bezug aufbaue. obwohl ich sie liebe.
schwierigkeiten mit der tochter sind also vorprogrammiert...

Liebe BEWUSST projezieren - ich glaube nicht wirklich, dass das überhaupt möglich ist. Projektionen sind unbewusst. Sonst wären sie ja keine.
Ich denke, diesen Teil redest du dir vielleicht ein, aus einer Gefühls-Logik heraus.
Das geht in Richtung "sich selbst vollfüllende Prophzeiung", wenn du förmlich damit rechnest, dass Schwierigkeiten mit deiner Tochter (wie alt ist sie? ich hab's vergessen, sorry) vorprogrammiert sind.

Du liebst deine Tochter. Sage es ihr und zeig es ihr (sonst nehmen deine Unterlassungen den Kurs auf vorgelebte Verhaltensmuster deines Vaters!!).

Liebe Chira, soweit meine Gedanken.
Ich wünsch' dir auch noch einen schönen Sonntag,

lieben Gruß,
Karin
 
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AW: Probleme mit dem Verzeihen

liebe laura, liebe karin,

vielen dank für eure beiträge. sie sind mir sehr nahe gegangen.
ich hab echt die ganze zeit tränen in den augen ob der worte, die ihr gefunden habt und der schilderungen..... .

bis später

:liebe1:
chira
 
AW: Probleme mit dem Verzeihen

Ich kann über das Verhältnis und das verzeihen über meine Mutter nicht viel schreiben, da ich sie ja mit 19 Jahren verloren habe.
Ich kann das alles nur so hinnehmen wie es war.

Leider hat sich diese Erfahrung auch auf meine Kinder in einer anderen Weise übertragen.
Wenn ich von meiner Tochter ausgehe, hat sie unter meinen Defiziten leiden müssen. Sie ist mit 4 Jahren von ihrem Vater großgezogen worden und ich habe den Sohn großgezogen.

Klargeworden ist mir das aber erst, daß mit meiner Tochter vieles schief läuft, da war sie in der Pubertät. Mir wurde klar, daß es da einen roten Faden Mutter - Tochter - Tochter gibt.

Mir wurde bewußt, daß ich vieles hätte anders tun müssen, aber aus der damaligen Sicht nicht konnte, weil ich zu sehr mit mir selbst beschäftigt war und dem Elend, das mich umgab.

Nachdem ich mit meinen Exmann und seinen Eltern vieles ausgefochten habe und mich durchgesetzt habe, konnte ich
mit meinem Exmann und seinen Eltern ein gleichberechtigtes Verhältnis aufgebauen. Mein Exmann und ich, wir haben uns ausgetauscht, wie wir unsere Kinder halbweg unverletzt groß bekommen, mit dem was wir mit uns rumtagen aus unseren Familien.

Wir wollten natürlich alles besser machen. Wir haben es geschafft, daß unsere Kinder zu beiden gehen konnten mit allen Problemen die sie hatten.

Ich habe es geschafft, mit meiner Tochter ihre Vergangenheit im Bezug zu meiner aufzuarbeiten, damit sie nicht die gleichen Fehler machen muß wie ich.

Ich stärke ihr heute wo sie selbst einen Sohn hat in jeder Hinsicht den Rücken und sie kann sich immer auf mich verlassen und sie weiß ich würde ihr immer die Wahrhweit sagen und zu ihr stehen und sie verteidigen.

Wir haben manche Kämpfe ausgefochten, aber ich habe nicht kapituliert, weil ich diesen Kreislauf durchbrechen wollte.

Manchmal muß ich Mutter sein und sie trösten und aufbauen, ein anderes Mal muß ich mich abgrenzen und ein Machtwort sprechen, dann unterhalten wir uns auf der Ebene von zwei erwachsenen Frauen. Wir machen viele Phasen durch und wenn ich zurückblicke, haben wir eine Menge für uns erreicht.

Wir können heute auch Kritik üben, ohne das der andere sich in Frage gestellt fühlt und müssen uns nicht mehr gegenseitig verletzen. Sie kann mich auch mittlerweile dann besser annehmen, wenn ich nicht stark bin und da haben wir noch eine Lernaufgabe zu bewältigen.

Mittlerweile können wir uns auch in unserer Verschiedenheit annehmen und müssen nicht mehr über die Vergangenheit reden, wir leben im Hier und Jetzt, wie wir das am besten meistern können.

Meine Tochter ist eine sehr starke Frau, die ihren Weg durchzieht und sehr selbstbewußt ist, sie muß noch lernen, daß man auch mal schwach sein darf.


Ich lerne viel durch meine Kinder und bin heute froh, daß ich sie habe.

Ich habe mir verziehen, daß ich ihnen nicht das geben konnte, was ich ihnen gerne gegeben hätte und sie können heute damit leben.

Ich würde mir wünschen, daß dieses Familienkarma sich auflösen läßt und nicht immer wieder weitergegeben wird. Wir abeiten immer noch daran.

LG Laura
 
AW: Probleme mit dem Verzeihen

Liebe Laura,

jetzt bin ICH diejenige, die Tränen in den Augen hat, beim Lesen deines Beitrages. Du hast so klar und eindringlich geschrieben.

Du hast meine tiefe Bewunderung dafür, wie bewusst du diesen Kreislauf gemeinsam mit deiner Tochter zu durchbrechen imstande bist. Und ich hoffe, du kannst dir oft selbst die Anerkennung dafür geben, sie ist nämlich angebracht.

Deiner ursprünglichen Geschichte habe ich, sehr betroffen, entnommen, dass das, was in deinem Leben passiert war, tatsächlich traumatisches Format hat. (Das Wort wird oft missbraucht).

In meiner Kindheit ist absolut nichts Traumatisches vorgefallen. Eine intakte Familie (nach außen). Geordnete, wohlbehütete Verhältnisse ohne materielle Defizite. Keine Gewalt, kein Alkohol, wirklich nichts dergleichen.

Und trotzdem ... ich weiß nicht mal richtig, wie ich das ausdrücken soll. In der Familie gab es ... keine Seele. Keinen inneren Halt. Ich schäme mich, das so widerzugeben, aber so ist meine Wahrnehmung. Meine Mutter dominierte die Stimmungslage mit ihren andauernden beleidigten Rückzügen. Sie sprach oft tagelang kein Wort, und ich wusste oft nicht mal, warum. Ich hatte dauernd Schuldgefühle ihr gegenüber, ohne dass ich diese jedoch hätte benennen können. Wenn sie dann wieder sprach, dann hagelte es Schuldzuweisungen ohne Ende. Das ist heute noch (!!) so, am Telefon. Und ich kann nicht angemessen damit umgehen. Auch wenn sie in vielen Dingen Recht hat - ich lehne diese Art des Kommunizierens einfach ab.

Ich komme einfach nicht weiter.

LG
Karin
 
AW: Probleme mit dem Verzeihen

Hallo liebe Karin,

deine Beiträge betreffs deiner "Mutter-Problematik" verfolge ich ja nun schon eine ganze Weile durch die verschiedenen Threads.
Sag, ist dir vielleicht schon einmal der Gedanke gekommen alle Dinge - also Gedanken und Gefühle - bzgl. dieser Sache einfach mal so stehen zu lassen wie sie sind?
Also nichts "tun" wollen, dich nicht verändern oder verbessern zu wollen, an dir "arbeiten" wollen?
Meine Wahrnehmung ist, dass du unglaublich hart mit dir ins Gericht gehst und anscheinend annimmst,
du müsstest anders sein/denken/fühlen als du bist.
Kannst du dich mal in den Arm nehmen, mit Mitgefühl und einfach nur so nehmen wie du gerade bist? Mit ALLEM? Auch mit der Unzufriedenheit, den Schuldzuweisungen, den Schuldgefühlen, der Verzweiflung ect?
Und was mir noch gerade so in den Sinn kommt.........kannst du diesen Schmerz fühlen, der damit verbunden ist/ war (als Kind), das die Dinge so gelaufen sind wie sie gelaufen sind ohne ständig über das Warum nachzudenken? Für manche Dinge gibt es keine Erklärung, sie können nur hingenommen werden - und selbst wenn man oftmals eine Erklärung bekommt.......sie dient dem Verstand und ändert nichts an der Wahrnehmung der Wirklichkeit.

Lieben Gruss
Rucola
 
AW: Probleme mit dem Verzeihen

Liebe Rucola,

ich danke dir sehr für deinen Beitrag.

Es ist ganz genau so, wie du sagst:
Ich glaube, anders denken/fühlen zu müssen, was meine Mutter betrifft. Das Verhältnis ist mehr als gespannt und unbefriedigend seit ich ein Teenager war. Ich MÖCHTE ihr keine Schuld zuweisen. Es ist auch nicht mein Recht, Gefühle von ihr einzufordern, die sie nicht hat. Es funktioniert auch nicht, das alles mit ihr gemeinsam aufarbeiten zu wollen, sie WILL das nicht.
Das Schlimme ist, je mehr ich an mir "arbeite", analysiere, Klarheit bekomme, desto frustierter bin ich. Das ist ein Widerspruch, ich weiß es.

Und es stimmt, die Frage nach dem "Warum" sollte ich besser einfach stehen lassen.

Das Thema "Mutter" ist seit der Trennung von meinem Mann wieder so brennend. Zwei meiner Kinder sind beim Vater geblieben, ich habe auch kaum Kontakt. Dass ich hier mitschuldig bin, an der Situation, das ist so.
Dennoch halte ich es fast nicht aus, diese Abwesenheit meiner Kinder in meinem Leben. Und ich glaube auch nicht, dass es den Kindern wirklich gut geht dabei.

Eben nach dieser Trennung habe ich begonnen, mich mit Familienaufstellungen und "Ordnungen" innerhalb der Familie zu befassen. Und daher kommt auch das Gedankengut "wenn die Beziehung von mir zu meiner Mutter nicht >in Ordnung< ist, dann können meine eigenen Kinder nicht zu mir kommen".

Deswegen wahrscheinlich, nein, sicher sogar, diese Verbissenheit von mir. Weil eben die Zuwendung meiner Kinder an eine Bedingung geknüpft zu sein scheint. Und es macht mir Angst, nackte Angst, wenn ich die Bedingung nicht erfüllen kann.

Liebe Grüße,
Karin
 
AW: Probleme mit dem Verzeihen

Hallo liebe Karin,

deine Beiträge betreffs deiner "Mutter-Problematik" verfolge ich ja nun schon eine ganze Weile durch die verschiedenen Threads.
Sag, ist dir vielleicht schon einmal der Gedanke gekommen alle Dinge - also Gedanken und Gefühle - bzgl. dieser Sache einfach mal so stehen zu lassen wie sie sind?
Also nichts "tun" wollen, dich nicht verändern oder verbessern zu wollen, an dir "arbeiten" wollen?
Meine Wahrnehmung ist, dass du unglaublich hart mit dir ins Gericht gehst und anscheinend annimmst,
du müsstest anders sein/denken/fühlen als du bist.
Kannst du dich mal in den Arm nehmen, mit Mitgefühl und einfach nur so nehmen wie du gerade bist? Mit ALLEM? Auch mit der Unzufriedenheit, den Schuldzuweisungen, den Schuldgefühlen, der Verzweiflung ect?
Und was mir noch gerade so in den Sinn kommt.........kannst du diesen Schmerz fühlen, der damit verbunden ist/ war (als Kind), das die Dinge so gelaufen sind wie sie gelaufen sind ohne ständig über das Warum nachzudenken? Für manche Dinge gibt es keine Erklärung, sie können nur hingenommen werden - und selbst wenn man oftmals eine Erklärung bekommt.......sie dient dem Verstand und ändert nichts an der Wahrnehmung der Wirklichkeit.

Lieben Gruss
Rucola
Ergänzen möchte ich diesen guten Text noch mit der Möglichkeit einfach nur mal zu zeigen, wenn du sauer und enttäuscht bist, gönne es dir, auch wenn dein Hirn immer nach Entschuldigungen für die Anderen sucht. Nimm einfach mal hin, dass das alles dich nervt, runter macht und was noch alles. Nimm dich auch in den Gefühlen an, die bisher immer zurück gehalten werden mussten. es gibt keinen Richter für Gefühle, ausser dich selber.
LG
Elke
 
AW: Probleme mit dem Verzeihen

Es ist grausam, was ich hier teilweise so lesen, welch furchtbaren Situationen ihr da auszuhalten habt. Ich kann dem Leben einfach nur dankbar sein, für ein vergleichweise einfaches Schicksal.
LG
Elke
 
AW: Probleme mit dem Verzeihen

Liebe Elke,

danke für deinen Beitrag vorher. besonders für den Satz "es gibt keinen Richter für Gefühle". Ich fühle mich immer als Täter, Opfer und Richter in einer Person.

Es ist grausam, was ich hier teilweise so lesen, welch furchtbaren Situationen ihr da auszuhalten habt. Ich kann dem Leben einfach nur dankbar sein, für ein vergleichweise einfaches Schicksal.

Meinst du das sarkastisch?

Ich denke mal, unter dem Aspekt, dass man das erntet, was man sät, warst du vielleicht ein besserer Mensch als ich. Das meine ich nicht sarkastisch.

LG
Karin
 
AW: Probleme mit dem Verzeihen

Liebe Elke,

danke für deinen Beitrag vorher. besonders für den Satz "es gibt keinen Richter für Gefühle". Ich fühle mich immer als Täter, Opfer und Richter in einer Person.



Meinst du das sarkastisch?

Ich denke mal, unter dem Aspekt, dass man das erntet, was man sät, warst du vielleicht ein besserer Mensch als ich. Das meine ich nicht sarkastisch.

LG
Karin

Um Himmels willen, nein Karin. Das meine ich absolut nicht sarkastisch sondern bitter ernst.
Ich möchte eure Leben nicht eine Sekunde geschenkt bekommen. Von meinen Kindern getrennt zu leben, als sie noch jünger waren, hätte mich vermutlich um den Verstand gebracht. Meine Jugend, naja ich glaube das ist etwas, was im Laufe der Jahre in Vergessenheit gerät und nicht mehr so nachwirkt und vorallem hatte ich ja auch schöne Zeiten.
Ich glaube nicht dass ich ein besserer Mensch war, wenn ich dieser Rückführung glauben soll, die ich mal gemacht habe, dann war ich eher naiv und verträumt und habe irgendwie nichts wirklich negatives in der Welt wahrgenommen.
In diesem Leben hatte ich zu lernen bewusster hinzusehen, auf mich auf meine Umwelt. Ich bin da so im Zweifel ob es wirklich diese Karma gibt.
Für mich war es irgendwann Zeit daran zu glauben, dass ich das Recht auf ein schönes Leben habe und irgendwie hat es geklappt (mit normalen, menschlichen Ausnahmen).
Alles Liebe
Elke
 
AW: Probleme mit dem Verzeihen

Liebe Elke,

danke für deinen Beitrag vorher. besonders für den Satz "es gibt keinen Richter für Gefühle". Ich fühle mich immer als Täter, Opfer und Richter in einer Person.
Oh je das kenne ich auch. In mir leben auch all diese Eigenschaften. Ist das nicht völlig normal? Nur Karin, wenn der Richter in dir die Oberhand bekommt, dann machst du dich nur noch fertig, das ist meiner Meinung nach nicht angemessen. Wenn in dir z.B. Gefühle von Wut aufsteigen, dann sind die halt da, nimm dich doch an Stelle von Schelte zu verteilen, einfach mal in den Arm und tröste dich. Sei nett zu dir, koch dir einen Tee, mache einen schönes Spaziergang und sei besonders nett zu dir, wenn Gefühle auftauchen, die du dir normalerweise nicht gestattest. Das wirkt Wunder, das garantiere ich dir.

Wir müssen nicht immer gut sein, wir können auch mal absolut fies und gemein sein und hämisch und schadenfroh. Das sind doch alles menschliche Eigenschaften, die an keinem vorbei gehen. Sag ihnen "Guten Tag..Schadenfreude, schön dich zu sehen. Du tust mir heute so gut!" oder so.
Klingt für dich vielleicht absolut fragwürdig, aber ich finds richtig!
Alles Liebe
Elke
 
AW: Probleme mit dem Verzeihen

:liebe1:
Wenn in dir z.B. Gefühle von Wut aufsteigen, dann sind die halt da, nimm dich doch an Stelle von Schelte zu verteilen, einfach mal in den Arm und tröste dich. Sei nett zu dir, koch dir einen Tee, mache einen schönes Spaziergang und sei besonders nett zu dir, wenn Gefühle auftauchen, die du dir normalerweise nicht gestattest.

....
:liebe1:
 
AW: Probleme mit dem Verzeihen

hallo,

hast du dich eigentlich jemals gefragt, ob sie irgendeinen grund hatte, so zu handeln? kannst du dir eigentlich vorstellen, wie schwer es ist, ein kind allein großzuziehen und perfekte mutter zu sein?
du hast höchstwahrscheinlich mehr oder weniger als opfer gesehen all die jahre UND was man DIR angetan hat bzw. dir passiert ist.
ich kann absolut verstehen, das du unsicher bist, und nicht weißt, wie du die situation handhaben sollst.
daher mein tip: geh einfach in dich in stillen minuten und frag dein herz, das wird den richtigen weg dir weisen, glaub mir´s.

alles liebe und gute für dich
heidi
 
AW: Probleme mit dem Verzeihen

hallo,

hast du dich eigentlich jemals gefragt, ob sie irgendeinen grund hatte, so zu handeln? kannst du dir eigentlich vorstellen, wie schwer es ist, ein kind allein großzuziehen und perfekte mutter zu sein?
Ich glaube die Frage stellt sich einfach garnicht. Es ist einfach so, dass wir als Kinder etwas vermisst haben und es sehr schwer ist dieses Manko irgendwann wieder auszugleichen. Ja, es ist schwer Kinder allein groß zu ziehen, aber es sind hier nicht nur Kinder von Alleinerziehenden, sondern auch Kinder aus ganz normalen Familien, wo Zärtlichkeit, Liebe, Hinwendung und das alles nicht gelebt werden konnte. Es dauert lange sich da raus zu hangeln und ein anderes Leben zu führen, das mehr Zufriedenheit und Glück verspricht.

Perfekte Mutter muss niemand sein, aber geliebt werden wollen Kinder schon.
LG
Elke
 
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AW: Probleme mit dem Verzeihen

liebe karin,

nochmal vielen dank für dein posting.
Liebe Chira,

lass' dich mal fest umarmen und drücken, es kommt so viel Schmerz rüber mit deinen Worten. Und sie zeigen gleichzeitig, wie einfühlsam du bist, weit weg von Gleichgültigkeit und Verdrängung. Das ist gut und wichtig - aber es tut weh. Ich wünsche es dir sehr, dass du diesem gefühlsbetonten Wesenszug in dir viel Anerkennung entgegenbringen kannst, denn es ist leichter, sich zu versperren als sich zu öffnen und hinzuschauen.
Schon alleine deshalb hab ich große Achtung vor dir, ehrlich.
... Ich denke, es geht in erster Linie darum, deinen Vater (innerlich und mit Überzeugung) anzunehmen. Und zwar all das, was du selbst als "gut" empfindest und all das andere, das ihn ausmacht. Nach dem Motto "alles oder gar nichts". Und wenn du "es" (eben das, was deinen Vater
ausmacht), mit Liebe nehmen kannst, dann achtest du ihn gleichzeitig, und die Ordnung ist wieder hergestellt. Das sagt sich so leicht.

Aber, Chira, mit deiner Mutter ist dir das ja auch ganz gut gelungen, oder? Wie du das hingekriegt hast, finde ich beachtlich.

Deine Wortwahl, dass dein Vater "Unterwerfung" erwartet, sagt eigentlich schon sehr viel aus. Du denkst, er möchte das so, weil dein Maßstab, natürlich, die Vergangenheit ist. Deutlich sichtbar wird hier, dass es um Macht geht. Aber auch von deiner Seite, denn du willst dich nicht beugen, dein Macht-Instrument ist die Abwendung.

Um bei dem Wort, ganz bewusst, zu bleiben: worin besteht die SCHULD (das Versäumnis, das Fehlverhalten) deines Vaters? Kannst du sie benennen oder ist es ein Gefühl?

Mit dieser Bewusstheit hast du doch schon viel erreicht.
Kennst du die Hintergründe, die zu seinem Verhalten geführt haben könnten? Wenn ja, könntest du ihn dann verstehen in dem Sinne, dass es einen Grund gibt, warum er so geworden ist, wie er ist?

Ich weiß, auch das Wissen um die Vergangenheit eines Elternteils kann nicht für Liebe auf Befehl sorgen. Aber es ist ja auch ein Weg der kleinen Schritte. Ich kenne dieses Dilmma selbst, immer ein bißchen eine Gratwanderung zwischen Verständnis und Resignation - und auch Herablassung, oder?

Deine Eltern sind geschieden. Warst du, vielleicht unbewusst, in einer Situation, die dich zerrissen hat? Wo du geglaubt hast, dich nur einem Elternteil zuwenden zu können? Und dass das dann die Mutter war, im Endeffekt.
Trotz aller vernünftiger Gegenargumente halte ich nämlich nach wie vor daran fest, dass Scheidungen für Kinder, sogar noch für große, traumatische Ereignisse sind.
Ist da vielleicht ein Ansatzpunkt für dich - dass du vielleicht deinen Vater für
den Familienbruch verantwortlich machst?

Etwas habe ich rein sachlich nicht verstanden: du und deine Familie, deine Mutter und dein Vater, ihr wohnt alle im selben Haus? Wenn das so ist, dann stelle ich mir das schon gespannt vor.



Das tut einfach nur weh.
Wenn dein Vater sich erklären würde, was denkst du, würde er hierzu für eine Erklärung abgeben?
Glaubst du zu wissen, was und wie dein Vater denkt? Willst du es wissen?
Es ist anzunehmen (aber nicht selbstverständlich!), dass deine Mutter die Beweggründe deines Vaters, sich so zu verhalten, kennt. Vielleicht wäre es ja ein Weg über deine Mutter, mehr zu erfahren.
(Bei meiner Mutter wäre das unmöglich, sie würde in echauffierter Weise eine Rechtfertigung nach der anderen präsentieren, und ich wäre, wie so oft, einfach schachmatt.).

Ich denke nicht, dass du deinen inneren Frieden mit Kontaktabbruch finden wirst. Zumindest nicht, ohne für KLARHEIT zu sorgen oder es zu versuchen.

Ganz konkret: an deiner Stelle würde ich vielleicht folgendermaßen handeln:

noch vor seinem Geburtstag ihm einen offenen Brief schreiben. Ohne Schuldzuweisung, nur die Wahrnehmung dessen, was DU empfindest. Und wie verletzt DU bist. Und dass ihm deine Tür für Gespräche jederzeit offen steht. Und dass du ihm dankbar bist für das Gute, das er dir zusammen mit dem Leben als solchem ebenfalls mit auf den Weg gegeben hat. Und dass du nicht möchtest, dass sich die Zwistigkeiten auf die Beziehung Opa/Enkel übertragen. Und dass du dich über eine neue Qualität der Beziehung zu ihm freuen würdest (...es ist nie zu spät...).

Zu seinem Geburtstag würde ich ihm dann eine Karte schicken, ohne diese mit weiteren Worten auszuschmücken. Und schön wäre es, wenn du ihm vielleicht ein paar Blumen vor die Tür legen könntest, als Zeichen deiner Bereitschaft, etwas zu ändern im Sinne von Offenheit (nicht Unterwerfung!!).

Es wäre für dich, Chira, vielleicht ein sanftes Ruhekissen, die Möglichkeiten ausgeschöpft zu haben, verstehst du, wie ich das meine?




Dieser Satz von dir ist sooo stimmig, so ehrlich und schön!
Ganz genau den würde ich ihm auch so schreiben, genau so. Der "muss" ja irgendwie ankommen. Denke ich zumindest.




Geldgeschenke (meine Mutter tut das sehr oft) sagen, meines Erachtens, meist "ich will dir nichts schuldig bleiben". Also im Umkehrschluss gehe ich davon aus, dass dein Vater sehr wohl weiss, dass er dir etwas "schuldig" ist, nämlich Hinwendung. Es ist die unbeholfene Art von Menschen, die "zugemacht" haben, sich mitzuteilen, weisst du??
In ihrer Sprache heißt das: "du bist mir nicht egal, aber ich kann es nicht anders zeigen". Das ist meine eigene Interpretation, und sie bezieht sich lediglich auf Geldgeschenke der Eltern an ihre Kinder. Ich meine damit nicht die Scheinchen der Omas und Opas an ihre Enkel, das ist etwas anderes.




Liebe Chira, du hast mein ganzes Mitgefühl für diese Situation, die ich mir ziemlich schlimm vorstelle. Und ich spüre, du machst dir Gedanken ohne Ende. Das würde ich auch.

Ich könnte mir vorstellen, dass deine Schwester zwar nicht weiß, aber fühlt, dass etwas Schlimmes passiert ist. Es heißt ja immer, Mütter hätten diesen Instinkt. Ich bin mir sicher, so wie du es schilderst, dass es deiner Schwester gar nicht gut gehen KANN. Aber daran bist NICHT DU SCHULD!!! Doch ich denke, sie braucht jemanden, Familie.

Offen gesagt - ja, an deiner Stelle würde ich hinfahren (wenn du magst, komm ich mit). Das gehört zu den Situationen, bei denen es absolut nichts zu verlieren gibt, höchstens etwas zu gewinnen.
Wieder mal, ich hab' leicht reden.
Aber um den Schmerz des Beziehungsabbruchs weiß ich schon. Ich habe einen Bruder in Amerika, der den Kontakt zu mir ohne Vorwarnung vor 8 Jahren abgebrochen hat. Auch meine Briefe blieben unbeantwortet. Die Ungewissheit über seine Beweggründe sind für mich auch schwer zu verkraften. Das endet immer wieder bei Grübeleien. Ich weiß noch nicht mal, wo er inzwischen wohnt, ich habe auch keine Anhaltspunkte. Sch..... ist so etwas.




Liebe BEWUSST projezieren - ich glaube nicht wirklich, dass das überhaupt möglich ist. Projektionen sind unbewusst. Sonst wären sie ja keine.
Ich denke, diesen Teil redest du dir vielleicht ein, aus einer Gefühls-Logik heraus.
Das geht in Richtung "sich selbst vollfüllende Prophzeiung", wenn du förmlich damit rechnest, dass Schwierigkeiten mit deiner Tochter (wie alt ist sie? ich hab's vergessen, sorry) vorprogrammiert sind.

Du liebst deine Tochter. Sage es ihr und zeig es ihr (sonst nehmen deine Unterlassungen den Kurs auf vorgelebte Verhaltensmuster deines Vaters!!).

Liebe Chira, soweit meine Gedanken.
Ich wünsch' dir auch noch einen schönen Sonntag,

lieben Gruß,
Karin
deine antwort war so toll, aber ich konnte noch nicht drauf eingehen.... . weißt du warum?? deine fragen waren super, deine ganze stellungnahme.
aber die innerliche mahnung, dass ich eigentlich schon "durch" bin mit dem thema, war sonderbarerweise da,
und die hielt mich ab, mich nach dem tief, das ich ja gehabt habe, weiterhin mit "MEINEN eltern" auseinanderzusetzen (vielleicht hole ich den thread "hat der tod denn was verändert" wieder mal hoch, dann seht ihr, dass ich schon mal ganz tief drinnen war..... - falls es jemanden interessiert).

es tat das gefühl richtig gut, innerlich bestätigt zu bekommen, dass es keiner mühe mehr bedarf.... .

... und die mühe von dir, liebe karin, die war also ganz und gar nicht umsonst, denn ohne deine fragen/dein posting hätte ich das gar nicht so deutlich gemerkt.

was mir auch aufgefallen ist:
wer würde mir im realen leben SO ein angebot machen???
Offen gesagt - ja, an deiner Stelle würde ich hinfahren (wenn du magst, komm ich mit).
also, DAS hat mich am allermeisten berührt. :liebe1: :liebe1: :liebe1:


nie in meinem leben würde ich da jemand so in meine belange einklinken.

in meinem umfeld hier kann ich bestenfalls kurz etwas VON MIR geben, es wird angehört, und dann sofort abgehakt.

also muss ich generell mit meinen gefühlswirrnissen alleine klarkommen.

jetzt ist irgendwie die zeit der "abrechnung" gekommen. die "abrechnung" heißt: auf mich schauen.

das spüre ich ganz stark, das spüren die menschen..... .

beim lesen deines postings, karin, wusste ich jedenfalls innerlich sofort, dass ich eigentlich gar nichts mehr tun mag, dass ich ihm nichts "schuldig" bin = ihm, dem vater. ich BIN ihm einfach nichts schuldig. ich mag nicht mal mehr erklären, warum! so weit bin ich schon.
ich habe sofort gespürt, dass ich mich nicht mal mehr wesentlich mit dem thema vater auseinandersetzen SOLL. ich spürte, es ist die zeit, die ich anderem widmen sollte. den kindern, mir.... .

das ist jetzt eine gewisse härte, die nach außen hin oft zum ausdruck kommt.
dieses FÜR MICH heißt aber nicht mal wirklich GEGEN ANDERE, ich schlage ja nicht mal um mich, ich kümmere mich einfach lediglich nicht mehr. ich tu ja im grunde nur das NICHT, was der andere auch nicht tut.

= vater kümmert sich nicht um mich/meine gefühle = ich mach es ihm gleich = ich mag nicht mehr
= schwester sucht keinen kontakt zu mir/zu uns allen = ich respektiere ihren freien willen

ich mag nicht mal noch wissen, ob das hier zu hart ist oder nicht..... .

lg chira
 
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