Reicht Akzeptanz für eine Ehe?

AW: Reicht Akzeptanz für eine Ehe?

Liebe Niki,

als du vor einigen Tagen in deinem alten Thread schriebst, du hast das Gefühl, er geht seinem Ende zu, hatte ich das gleiche Gefühl. Und wie du das so begründet hast, das hat mich sehr beschäftigt. Du weißt ja, es gibt viele Parallelen zwischen deiner und meiner Situation. Ich dachte längere Zeit über eine Antwort meinerseits nach, hatte das Bedürfnis, darauf zu reagieren. Aber schwupps, hast du schon einen neuen Thread gestartet, diesen hier.

Du machst grad mal wieder so eine rasante Entwicklung durch, scheinbar. In Wirklichkeit ist es, denke ich, so, dass deine Entwicklung schubweise von sich geht und manches schon lange tief drin in dir klar ist aber du erst später formulieren kannst, sicher auch angeregt und angeschubst durch die Beiträge der anderen.

Irgendwie blöde Frage, aber ich stell sie trotzdem: Was müsste passieren, damit du wieder deinen Mann begehrst?

Ganz andere Frage: Wenn du dir deinen Mann "backen" könntest, wie wäre der?

Du hast ja geschrieben, dein Mann ist eigentlich ein ganz guter. Mir kam dabei der Gedanke: Ihr seid ja schon viele Jahre zusammen. Viele Paare begehren sich nach vielen Jahren nicht mehr, sondern mögen sich, leben in guter Freundschaft und Kameradschaft miteinander, vielleicht auch nebeneinander. Man begehrt einander nicht mehr, schläft evtl. auch nicht mehr miteinander, aber man mag sich, hat nichts gegen den anderen, alles ist eingespielt, aber vielleicht auch langweilig. Wie oft geben sich Männer mit sowas zufrieden, und haben ganz selbstverständlich nebenher eine Freundin - für den Sex, oft auch ohne große Gefühlsinvestitionen. Frauen tun sich da vielleicht schwerer.

Manchmal frage ich mich, sind wir Frauen vielleicht zu anspruchsvoll? Ich werde oft um meinen Mann beneidet, weil er ein guter ist. Es gibt kaum etwas, was ich ihm wirklich vorwerfen könnte. Und trotzdem bin ich unzufrieden mit ihm. Wenn ich mir dann anhöre, was die anderen Frauen über ihre Männer zu klagen haben, stehen mir die Haare zu Berge. Dann habe ich zweierlei Gedanken: Mein Gott, ich darf gar nicht meckern, mir geht's doch eigentlich gut. Und: Wie blöd sind diese Frauen, dass sie das mit sich machen lassen. Irgendwo ist auch mal Schluss. Ich schwanke da hin und her.

Niki, du befürchtest, eine Trennung auf Probe könnte die Vorbereitung auf eine endgültige Trennung sein. Sie kann aber auch eine Chance sein, für eure Beziehung. Hast du denn deinen Mann schon mal "anders" erlebt? So wie ich, als ich nach vier Wochen Ausland zurückkam einen "anderen" Mann vorfand, weil auch er Abstand von mir hatte. Wir sind uns neu begegnet und das ging mit viel intensiven Gefühlen einher. Nun, der Alltag hat einen jeden von uns wieder eingeholt... Aber wir wissen, im Kern lieben wir uns noch.

Weisst du, ich meine das so: Du bist eine starke Frau, mit viel Power. Vielleicht fühlt sich dein Mann dadurch etwas "klein" und unsicher und das führt zu Verhaltensweisen, die du ablehnst, weil sie dich anwidern. Wenn dein Mann jetzt etwas Abstand zu dir hätte, könnte er vielleicht aufatmen, und mehr er selbst sein. Dann könnte er wieder attraktiver für dich werden.

Aber vielleicht lieg ich auch total daneben?
Kann es sein, dass du mit der Trennung zögerst, weil du irgendwo tief drin spürst, es ist noch nicht alles versucht worden in eurer Beziehung?

Das waren meine heutigen Gedanken.

Liebe Grüße
Solida
 
Werbung:
AW: Reicht Akzeptanz für eine Ehe?

Hi liebe Solida ;)
ich freu mich immer wieder, von dir zu lesen!

Hi liebe Wasserfall ;)
sorry, ich wollte da nicht "antreiben

oh oh - keine Angst, das tust du nicht. Ich hab das nur so hingeworfen, dass ich ausgelaugt bin....weil es einfach so ist. Aber du treibst nicht an - im Gegenteil! Ich freu mich immer über deine Inputs und sie bringen mich immer ein schönes Stück vorwärts! ....(und wenn ich grad nicht kann - zwecks Energie.....dann reagier ich sowieso nicht :D )

Zitat von Niki
ich versuch schon in letzter Zeit, das zu kommunizieren, was ich gerne möchte - die Bedürfnisse die ich habe darzustellen;
und mit ihm zu kommunizieren, in welchen Belangen wir scheinbar anderer Ansicht sind.
Ich hoffe, dass wir auf diese Weise gemeinsam mehr und mehr Bedürfnisse (auch von seiner Seite) ansprechen - und schauen, in welcher Weise wir da übereinstimmen, und wo auch nicht.


Zitat von Wasserfall
das war mir nicht ersichtlich. ich dachte wohl (keine ahnung warum), dass du da mehr "ausweichst" in der praxis. war ein irrtum.

naja - es stimmt beides. In letzter Zeit (den letzten Wochen) versuche ich eben schon - dort wo es möglich ist - zu kommunizieren. Aber in manchen Bereichen tu ich mir sehr schwer....besonders, wenn er mich darauf anspricht:
"Du kuschelst dich überhaupt nicht mehr her zu mir....!"
"Du hast überhaupt kein Bedürfnis mehr nach Sex....soll das alles sein?"
"Ich habe das Gefühl, dass wir immer mehr auseinandertriften...."

Ich tu mir dann sehr schwer, hier ehrlich zu kommunizieren. Ich versuch's zwar....aber die Wahrheit meinerseits wäre ja:
"Ich halte deine körperliche Nähe derzeit schwer aus..."
"Ja, wir triften auseinander, wir haben total unterschiedliche Interessen...."
"Ja, ich habe kein Bedürfnis nach Sex......(mit dir)"

Ich formulier das dann meistens so:
"Es stimmt, ich hab derzeit weniger Bedürfnis nach körperlicher Nähe. Ich möchte mich nicht dazu zwingen. Willst du denn, dass ich mich dazu zwinge? Es prallen halt derzeit sehr viele Dinge auf mich ein....".

"Ja, wir haben sehr viele unterschiedliche Interessen. Ich möchte meine Interessen nicht unterdrücken. Wir können ja gemeinsam versuchen, diesen nachzugehen....".



Aber in Wirklichkeit kommt das wohl bei ihm anders an.....bzw. läuft die Kommunikation dann in der Art und Weise weiter, dass er beleidigt ist, trotzig reagiert oder verletzt ist. Dann nehm ich ihn wieder mal in den Arm (wirklich aus dem Gefühl heraus, und er glaubt, es ist alles wieder in Ordnung).

von Niki
Ich brauch wahrscheinlich wieder mal Geduld. Ich hätte am liebsten alles schon morgen gelöst....


Zitat von Wasserfall
oh ja, das kenn ich....gut, dass du da auf deine "energiereserven" schaust. und vom ausgelaugt sein weg mal wieder kraft tanken....

ja. Am liebsten würde ich wirklich 14 Tage alleine irgendwohin fahren. Ich weiß noch nicht, ob ich das durchsetzen kann. Vielleicht gelingt es mir....

Danke liebe Wasserfall,
....und halt dich nicht zurück, mich herauszufordern ;)

lg Niki
 
AW: Reicht Akzeptanz für eine Ehe?

Liebe Karin,
:umarmen:

Ich liebe diesen Mann immer noch und wünschte, dass dem nicht so wäre.

Ich finde es so schön, dass du das nach all dem, was gewesen ist, sagen kannst. Wirklich!
Ich persönlich habe Angst, dass die Liebe zwischen mir und meinem Freund "verloren" geht, wenn wir nicht täglich Kontakt haben und unsere Anziehungskraft täglich neu auffrischen....
(ich weiß zwar, dass das Blödsinn ist - aber ich hab echt Angst, ihn zu verlieren; bzw. dass diese große Zuneigung und Anteilnahme abkühlt...)

Heute ist mir auch ein Satz von ihm eingefallen, den ich irgendwie ganz verdrängt hatte: nachdem sein Verhältnis offen lag, sagte er "... und ich habe die ganze Zeit nie aufgehört, dich zu lieben".
Unter dem ganzen Schutthaufen von Verlustangst und Kränkung hatte ich es wohl versäumt, ihm zu glauben.

Ich find das total schön. Glaubst du, dass du es zulassen kannst, ihm JETZT zu glauben, so nach und nach????
so wie du deinen Ex-Mann beschrieben hast, ist er sehr ehrlich mit dir umgegagen, so wird diese Aussage auch wahr sein.

Ich hab so das Gefühl: Auch wenn ihr nicht mehr beisammen wohnt, so wird immer etwas sein zwischen euch, was euch stark aneinander bindet. Es ist eine Verbundenheit da, die durch deine Worte auch für mich spürbar ist....und wenn du willst, kannst du das wahrscheinlich immer haben.

Was müsste passieren, dass du deinen Schmerz loslassen kannst und die Verbundenheit genießen kannst?

Lg Niki
 
AW: Reicht Akzeptanz für eine Ehe?

Hi liebe Solida ;)

Irgendwie blöde Frage, aber ich stell sie trotzdem: Was müsste passieren, damit du wieder deinen Mann begehrst?

Das ist echt eine schwierige Frage.
Ich fang mal so an:
Ich begehre meinen Mann, wenn....
....er ruhig und innerlich stark kommunizieren kann; wenn er Selbstbewusstsein zeigt, dass er nicht in übertriebenem Verhalten nach außen tragen muss, sondern einfach innere Stärke;
wenn er soziale Stärke zeigt;
wenn er sich nicht so stark an mich hängt, sondern mir zeigt, dass er auch selbstständig und alleine gut leben kann und nicht auf mich angewiesen ist;
wenn ich gute Gespräche mit ihm führen kann, die auch mich inspirieren....

Ich glaube, es ist sein unsicheres Verhalten, dass mich abstößt (Spiegeleffekt: wahrscheinlich bin ich selbst zu unsicher). Doch ich brauch auch jemanden, der soziale Stärke besitzt - und das Selbstbewusstsein, diese zu zeigen.

Es ist gut, dass du diese Frage stellst. So habe ich sie mir noch nie gestellt.
Es beinhaltet die Chance, dass er etwas verwirklicht....oder ich etwas verwirkliche.
Ich habe jedoch den Eindruck - bis ER zu dieser sozialen Stärke kommt, die ich benötigen würde, dass beansprucht seeeeeehr viel Zeit.....und ich weiß nicht, ob ich diese Zeit aufbringen möchte. Meines Erachtens würde das Jahre dauern....

Ganz andere Frage: Wenn du dir deinen Mann "backen" könntest, wie wäre der?

Juchu, ich back mir jetzt einen Mann:D :banane:
Also: die Zutaten wären:

reifes Alter (ab 33)
dunkelhaarig, dunkle Augen,
gut aussehend,
attraktiv gekleidet,
selbstbewusst,
Wärme ausstrahlend - besonders in den Augen sichtbar,
intelligent,
soziale Stärke im Umgang mit Menschen (gute Kommunikation, tolerant, diplomatisch, selbstbewusst, hat hohen Selbstwert, ...)
emotionale Intelligenz (kann Verhaltensweisen anderer Menschen verstehen, ev. tolerieren, kann damit umgehen,....)
lässt sich nicht sehr leicht aus dem Gleichgewicht bringen,....
drückt seine eigenen Ansichten aus aber toleriert auch Ansichten anderer Menschen;
kann gute Freundschaften pflegen,
ist beliebt,
ist sehr warmherzig,
zärtlich,
liebt Erotik und Sex,
liebt die Natur,
ist romantisch,
überrascht mich hin und wieder mit lieben Aufmerksamkeiten,
liebt die Gesellschaft aber auch das Alleinsein,
mag "Rustikales, Traditionelles,...)
spiet mit mir bei der Blasmusik
kann gut tanzen
.
.
.
.
Juchuu, darf ich diese Bestellung jetzt ins Universum schicken???:D

okay, ich geb diese Bestellung jetzt ernsthaft auf....und freu mich schon auf die Lieferung

Manchmal frage ich mich, sind wir Frauen vielleicht zu anspruchsvoll? Ich werde oft um meinen Mann beneidet, weil er ein guter ist. Es gibt kaum etwas, was ich ihm wirklich vorwerfen könnte. Und trotzdem bin ich unzufrieden mit ihm.

ja, das denke ich mir auch manchmal.
Es ist vielleicht ein blöder Vergleich....aber wenn ich auf einer Arbeitsstelle bin, die mir irgendwann zu langweilig wird, suche ich mir wieder eine neue Herausforderung. Warum sind wir in Beziehungen so festgefahren? Ich denke, es liegt viel an der Tradition...und an dem: "das gehört sich nicht!"

Ich frag mich auch oft, ob ich zu anspruchsvoll bin.... ich kann es momentan nicht ordnen in meinen Gedanken.

Weisst du, ich meine das so: Du bist eine starke Frau, mit viel Power. Vielleicht fühlt sich dein Mann dadurch etwas "klein" und unsicher und das führt zu Verhaltensweisen, die du ablehnst, weil sie dich anwidern. Wenn dein Mann jetzt etwas Abstand zu dir hätte, könnte er vielleicht aufatmen, und mehr er selbst sein. Dann könnte er wieder attraktiver für dich werden.

ja, da hast du sicher recht. Doch seine Unsicherheit würde ihn wahrscheinlich in meiner Gegenwart bald wieder einholen...und es wäre bald wieder das selbe. Ich suche gerade nach einer Möglichkeit, wo ich wirklich für 2 Wochen weg kann. Ich hab auch schon eine vage Aussicht. Wenigstens könnte es dazu dienen, dass ich meine Gedanken mal ordne, ohne ständig den Anforderugnen von Anderen (Familie, Beruf) genügen zu müssen......

Aber vielleicht lieg ich auch total daneben?
Kann es sein, dass du mit der Trennung zögerst, weil du irgendwo tief drin spürst, es ist noch nicht alles versucht worden in eurer Beziehung?

Ja, ganz sicher! Wir haben noch nicht alles versucht!
Und irgendwo tief drin in mir weiß ich, dass ich momentan total verstört und durcheinander bin.
Ich hab jetzt jahrelang den totalen Druck gehabt - den hab ich mir selbst gemacht mit Haushalt, Beruf, Familie, sehr intensiven Ausbildungen......ich bin überhaupt nicht mehr zu mir gekommen. Für mich ist das unbemerkt abgelaufen, ich hab einfach funktioniert.
Voriges Jahr hab ich mich dann entschieden, dass die Liebe für mich Hauptpriorität hat, und dann ist ER in mein Leben getreten. Ich hab viel gelernt über mich und mein Verhalten, und über meine Ehe und die Beweggründe, die dazu führten. Ich hab auch viel gelernt, was ich erwarte, was für mich Liebe ist, was ich mir in einer Beziehung wünsche usw.
Und ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass das mit meinem Mann nicht geht! Doch ich hab auch das Gefühl, es noch nicht wirklich ausprobiert zu haben….
Doch selbst dem Ausprobieren gegenüber hab ich Widerstand…..

Ich hab Angst, dass ich nur aufgrund der vielen Belastungen, die auf mich einstürmten, so durcheinander bin…und vielleicht vorschnelle Entscheidungen treffe, die ich dann bereuen würde.
(obwohl mein Innerstes ganz etwas anderes sagt).

Gestern abend z.B. lag ich lange wach im Bett. Alle wollten sich zu mir kuscheln: mein Mann, meine beiden Kinder – alle wollten nah zu mir. Mein Mann war dagegen, dass sich die Kinder zu mir kuscheln, weil er meine Nähe suchte…..also schickte ich die Kinder bald wieder in ihr eigenes Bett. Doch ich konnte seine Hand auf meinem Körper fast nicht aushalten. Ich wollte sie am liebsten wegschieben (das hab ich auch getan, als er schlief). Ich habe in letzter Zeit oft das Gefühl, ich brauch Luft! Ich reiß dann die Fenster in meinem Schlafzimmer auf….dann kann ich besser schlafen.
Und ich brauch räumlichen Abstand…von meinem Mann.

Ich hab jetzt noch einige Wochen stark zu kämpfen mit der Uni, ich muss sehr viele Arbeiten dafür erledigen…..und meine Gedanken sind abgelenkt. Danach brauch ich WIRKLICH Ruhe!!!! Ich hoffe, dass ich es dann schaffe, wegzufahren….
Und ich hoffe, wenn der Uni-Stress weniger wird, dass ich dann schön langsam wieder klarer denken kann.
Ich werde mir auch (heute noch) eine Reinigungsfrau holen…ab jetzt regelmäßig….und werde viel für mich tun. Ich werde wieder Musikunterricht nehmen, und ev. Auch Reiten gehen (das gibt mir seelisch total viel).
Und ich wird den Gedanken an Trennung fürs Erste mal ad acta legen.
Ich werd sehen, wie ich dann im Frühjahr darüber denke. Möglicherweise hat sich dann vieles auf wunderbare Weise verändert. Möglicherweise bin ich froh, den Schritt zur Trennung noch nicht gegangen zu sein….
Oder ich hab dann noch immer das bestimmte Gefühl, mich trennen zu wollen, dann kann ich es ja noch immer durchziehen. Denn dann weiß ich sicher, dass ich lange genug überlegt habe.

Ich wird versuchen, ruhiger zu werden, mir nicht zu viele Gedanken zu machen…und mich dem Leben einfach hinzugeben. Wer weiß, was das Leben mit mir vorhat…und das, was kommen soll, kommt sowieso.

Aber das heißt nicht, dass ich hier nicht weiterschreiben werde. So ganz „gedankenlos“ werde ich ja trotzdem nicht sein in der nächsten Zeit, oder??

Alles Liebe
Niki
 
AW: Reicht Akzeptanz für eine Ehe?

Wisst ihr, was mir noch einfällt?
Es klingt vielleicht blöd…..aber ich hab Angst, meinen Mann einfach so zu akzeptieren und mit ihm zufrieden zu sein.
Ich hab direkt Angst, wenn ich mich nun mit ihm „zufrieden gebe“, dass ich mich dann selbst betrüge…meine eigenen Träume aufgebe und mich um das Leben betrüge, dass ich haben könnte…?

Ja, das hört sich wirklich blöd an!
Mein Innerstes lehnt ihn irgendwie ab, denn würde ich ihn annehmen, würde das für mich heißen: „Na siehst du, ich hab dir ja gleich gesagt, dass du Hirngespinste hast….!“
Um mir das zu beweisen, dass ich Liebe verdient habe….muss ich meinen Mann ablehnen.
Lehne ich ihn nicht ab, und akzeptiere ihn, dann bedeutet das irgendwie eine Abschwächung meiner Träume und Sehnsüchte……versteht ihr das?

….eine schon ganz konfuse Niki
 
AW: Reicht Akzeptanz für eine Ehe?

Moin Niki,
Niki schrieb:
Wisst ihr, was mir noch einfällt?
Es klingt vielleicht blöd…..aber ich hab Angst, meinen Mann einfach so zu akzeptieren und mit ihm zufrieden zu sein.
Ich hab direkt Angst, wenn ich mich nun mit ihm „zufrieden gebe“, dass ich mich dann selbst betrüge…meine eigenen Träume aufgebe und mich um das Leben betrüge, dass ich haben könnte…?
vieleicht spielt es da auch eine Rolle, daß sich viele über deinen Mann lustig machen...? Es ist schade, vielleicht....wenn du dich darauf einläßt....kommt das andere von selbst...? wäre doch einen Versuch wert....oder?

Niki schrieb:
Ja, das hört sich wirklich blöd an!
Nein, nu wirklich nicht!

Niki schrieb:
Mein Innerstes lehnt ihn irgendwie ab, denn würde ich ihn annehmen, würde das für mich heißen: „Na siehst du, ich hab dir ja gleich gesagt, dass du Hirngespinste hast….!“
Um mir das zu beweisen, dass ich Liebe verdient habe….muss ich meinen Mann ablehnen.
Das anzunehmen hieße für dich, deine ganzen Grundsätze (und ev. vorerst auch Träume) über den Haufen zu schmeissen. Wäre das so schlimm?


Niki schrieb:
Lehne ich ihn nicht ab, und akzeptiere ihn, dann bedeutet das irgendwie eine Abschwächung meiner Träume und Sehnsüchte……versteht ihr das?
Ich verstehe das schon, doch ist das wirklich so? Wie gesagt - einen Versuch wäre es wert.
Penelope
 
AW: Reicht Akzeptanz für eine Ehe?

Liebe Niki,

bist du mein Klon oder bin ich deiner?:D

Ich begehre meinen Mann, wenn....
....er ruhig und innerlich stark kommunizieren kann; wenn er Selbstbewusstsein zeigt, dass er nicht in übertriebenem Verhalten nach außen tragen muss, sondern einfach innere Stärke;
wenn er soziale Stärke zeigt;
wenn er sich nicht so stark an mich hängt, sondern mir zeigt, dass er auch selbstständig und alleine gut leben kann und nicht auf mich angewiesen ist;
wenn ich gute Gespräche mit ihm führen kann, die auch mich inspirieren....

Kennst du das Buch "Die Sehnsucht der starken Frau nach dem starken Mann" oder so ähnlich? Lies das mal, bitte.

Ich glaube, es ist sein unsicheres Verhalten, dass mich abstößt
Hast du das Gefühl, so eine Art große Schwester oder Vorbild zu sein, an der dein Mann sich orientiert? Hast du das Gefühl, dein Mann nährt sich an dir, nimmt dir was weg, dass du dich ausgelaugt fühlst? Es hat seine Gründe, dass dein Mann so ist, die liegen aber m.E. in erster Linie bei ihm und nicht alleine bei dir. Hast du mit deinem Mann schon DARÜBER gesprochen? Wie fühlt er sich in deiner Gegenwart, wie siehst er sich selbst? Fühlt er sich selbst denn unsicher?

Ich suche gerade nach einer Möglichkeit, wo ich wirklich für 2 Wochen weg kann.
Sehr gut! Tue das, was dir gut tut, aber bitte lenk dich nicht ab.

Es ist vielleicht ein blöder Vergleich....aber wenn ich auf einer Arbeitsstelle bin, die mir irgendwann zu langweilig wird, suche ich mir wieder eine neue Herausforderung.
Spannend. Brauchst du immer wieder einen Kick? Warst du als Kind auch schon so? Bist du eine Leistungstochter, wie in dem Buch "Vatertöchter" beschrieben? Hast du das Gefühl, es steckt noch vieles in dir drin, das raus und gelebt werden will? Kann so betrachtet dein Mann ein ruhender Pol in deinem Leben sein, einer der dich auf den Boden zurückbringt? Wenn nur die erotische Komponente nicht wäre?

Und ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass das mit meinem Mann nicht geht!
Und trotzdem hast du ihn geheiratet und mit ihm Kinder bekommen. Das, was er dir bieten konnte, war vielleicht in dem Moment, zu dieser Zeit wichtiger. Wie waren dein Vater oder andere wichtige männliche Bezugspersonen deiner Kindheit und Jugendzeit?

Wie sah es am Anfang eurer Beziehung aus mit erotischer Anziehung? Wie war eure Beziehung anfangs überhaupt? Mein Mann und ich waren ein halbes Jahr zusammen, da hat ein älterer Herr uns für Geschwister gehalten. Gut, wir sind von der Statur her ähnlich, haben die gleiche Haarfarbe und die gleiche Haarstruktur. Aber das alleine kann es nicht gewesen sein. Es muss die Art und Weise gewesen sein, wie wir miteinander umgegangen sind und was davon der Mann wahrgenommen hat. Das ist jetzt bald 21 Jahre her und mich beschäftigt das heute noch!

Und ehrlich gesagt: Ich habe das Gefühl, als seien wir füreinander bestimmt, weil wir aneinander reifen und lernen sollen, jeder das was er braucht zu seiner Weiterentwicklung. Ohne meinen nicht einfachen Mann wäre ich heute nicht da wo ich stehe. Ich habe das Gefühl, dass es NICHT unsere Bestimmung ist, ein Leben lang ein Liebespaar zu sein. Aber die Bedürfnisse nach Erotik, Sexualität, Spaß und Leichtigkeit sind bei mir zumindest stark. Nur kann und will ich sie nicht mit meinem Mann leben, er ist dafür nicht der Richtige.
Aber damit wären wir bei deinem alten Thema...:escape:

Hast du auch das Gefühl, dass ihr trotz allem irgendwie füreinander bestimmt seid?

Ich hab jetzt jahrelang den totalen Druck gehabt - den hab ich mir selbst gemacht mit Haushalt, Beruf, Familie, sehr intensiven Ausbildungen......ich bin überhaupt nicht mehr zu mir gekommen. Für mich ist das unbemerkt abgelaufen, ich hab einfach funktioniert.
Ja, ja, das kenne ich. Diese Akivitäten lenken auch von sich selbst ab. Und ich glaube, man legt sich das so zurecht, damit man nicht an sich arbeiten muss, weil die Zeit dafür noch nicht reif ist.

Ich war die letzten 20 Jahre schwer beschäftigt mit mehreren Kindern, mehreren Umzügen, mehreren Ausbildungen und Studium, Engagements etc. Es war ständig was los. Ich muss aber auch sagen, auf vieles hätte ich auch gerne verzichtet. Dinge, die über mich oder uns hereingebrochen sind und denen wir ausgeliefert waren. Im Frühjahr hab ich mein Studium beendet und keine vier Wochen später wurde ich krank. Ich habe dir davon berichtet. Das heißt: Beruflich war ich jetzt in einer Position, an der ich lange gebastelt habe, die Kinder sind groß, finanziell haben wir uns gefestigt, die Umzüge haben ein Ende. Jetzt "durfte" ich krank werden und wurde gezwungen, nach mir selbst zu schauen.

Und ich brauch räumlichen Abstand…von meinem Mann.
Besteht denn die Möglichkeit, innerhalb eures Hauses getrennte Schlafzimmer einzurichten? Sag nicht, das geht nicht. Wir haben seit 15 Monaten getrennte Zimmer und das tut mir so gut! Auch ich hatte nachts Atemnot...

Ich werde mir auch (heute noch) eine Reinigungsfrau holen…ab jetzt regelmäßig….und werde viel für mich tun. Ich werde wieder Musikunterricht nehmen, und ev. Auch Reiten gehen (das gibt mir seelisch total viel).
:saugen: :banane:

Dein gebackener Mann unterscheidet sich nur in wenigen Punkten von meinem:move1:

In einer Beziehung passen Menschen sich oft so sehr an, dass sie ihre ureigene Identität fast aufgeben. Kennst du das auch, dass du Menschen nach einiger Zeit wieder triffst und glaubst, sie nicht wieder zu erkennen? Weil sie sich in ihrer Beziehung so aufgegeben haben? Wie sieht das bei dir aus?

Weisst du Niki, was du schreibst könnte von mir sein und die Fragen die ich dir gestellt habe hab ich gleichzeitig auch mir selbst gestellt.

Ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzung und wenn bei dir eine Entspannung einkehren sollte, halte uns - deine treue Fangemeinde - doch auf dem Laufenden.

Alles Liebe, :winken5:
Solida
 
AW: Reicht Akzeptanz für eine Ehe?

Hi @all,
einmal noch kurz antworten, dann muss ich wieder etwas arbeiten....bin schon im Verzug:angel2:

von Solida
Hast du das Gefühl, so eine Art große Schwester oder Vorbild zu sein, an der dein Mann sich orientiert? Hast du das Gefühl, dein Mann nährt sich an dir, nimmt dir was weg, dass du dich ausgelaugt fühlst? Es hat seine Gründe, dass dein Mann so ist, die liegen aber m.E. in erster Linie bei ihm und nicht alleine bei dir. Hast du mit deinem Mann schon DARÜBER gesprochen? Wie fühlt er sich in deiner Gegenwart, wie siehst er sich selbst? Fühlt er sich selbst denn unsicher?

Ich habe eher das Gefühl, ich nähre meinen Mann mit meiner Stärke, mit meiner Emotionalität, mit meiner Wärme.....weil er das anscheinend nicht so kann, auch nie gehabt hat in seiner Familie.
Gleichzeitig wertet er mich aber ab (Machtkampf), um mich "klein" zu machen.....denn könnte ich zu "groß" für ihn werden, dann würde er irgendwie die Kontrolle über mich verlieren. So hält er mich von ihm abhängig (hielt er mich...)
"leider" bin ich jetzt erwacht und das Spiel funktioniert nicht mehr....


Hast du mit deinem Mann schon DARÜBER gesprochen? Wie fühlt er sich in deiner Gegenwart, wie siehst er sich selbst? Fühlt er sich selbst denn unsicher?

ja, dessen bin ich mir ziemlich sicher. Wahrscheinlich trag ich auch noch das meinige dazu bei, indem ich ihn kritisiere....
aber DAS könnte ich ja verbessern.
Ich werd mir jetzt vornehmen, ihn nicht zu kritisieren, sondern ihn sein zu lassen, wie er ist - und einfach mein Befinden dazu mitteilen...

Spannend. Brauchst du immer wieder einen Kick? Warst du als Kind auch schon so? Bist du eine Leistungstochter, wie in dem Buch "Vatertöchter" beschrieben? Hast du das Gefühl, es steckt noch vieles in dir drin, das raus und gelebt werden will?

jaaaa, so vieles!!!!!!!!! Das würd wahrscheinlich kein Mann verkraften....:D
Kann so betrachtet dein Mann ein ruhender Pol in deinem Leben sein, einer der dich auf den Boden zurückbringt?

nein, eher nicht. Ich fühle mich eher aufgerieben in seiner Gegenwart. Ich hab das Gefühl, als müsste ich "etwas erfüllen" ihm gegenüber. Ich würde eher einen ruhenden Pol BRAUCHEN......
Ich hab da noch irgendein Muster. Ist er in meiner Nähe, habe ich das Gefühl, nicht ICH sein zu dürfen, sondern FUNKTIONIEREN zu müssen, Ansprüche erfüllen zu müssen.....

Wie waren dein Vater oder andere wichtige männliche Bezugspersonen deiner Kindheit und Jugendzeit?

sehr unstet und sehr unzuverlässig. Ich hab ihn mir ausgesucht, weil er mir wirklich Stabilität gab - und er wirklich total zuverlässig ist. Ich brauchte das für mein Leben, um mich weiterentwickeln zu können, um eine gewisse Unsicherheit auszuschalten.
Heute liegt mein Fokus auf Liebe - sich auf das Leben einlassen - und das Leben IST unsicher.....ich möchte LEBEN...und seine Starre, Zuverlässigkeit, Diszipliniertheit hält mich irgendwie fest.....

Wie sah es am Anfang eurer Beziehung aus mit erotischer Anziehung? Wie war eure Beziehung anfangs überhaupt?
Es war für mich nicht die erotische Anziehung...
Doch er war mein erster Sexualpartner. Und ich war neugierig - und es war schön. Ich konnte mich auch nie über unser Sexualleben beschweren.
Doch der feine Unterschied ist: es war LUST.
Bei meinem Freund war es NÄHE und VERBUNDENHEIT, die den erotischen Funkten entzündetet....der Sex war dazu da, um den höchsten Grad von Nähe zu erfahren.....um Verschmelzung auf einer anderen Ebene zu erfahren....
das habe ich bei meinem Mann NIE erfahren. Ich vermisste immer das vielgepriesene "Glücksgefühl" nach dem Sex....weil es einfach für mich "biologische Lust" war.

Ich habe das Gefühl, als seien wir füreinander bestimmt, weil wir aneinander reifen und lernen sollen, jeder das was er braucht zu seiner Weiterentwicklung.

Ja, ich bin auch mit meinem Mann gereift. Hätte ich ihn nicht gehabt, wäre ich vielleicht nicht da, wo ich heute bin. Wäre ich nicht vor der Herausforderung gestanden, mich auf diese Weise weiterzuentwickeln.
Doch ich habe nun das Gefühl, dass sich unsere gemeinsamen Wege bald trennen werden....damit wir uns weiterentwickeln können.

Ja, ja, das kenne ich. Diese Akivitäten lenken auch von sich selbst ab. Und ich glaube, man legt sich das so zurecht, damit man nicht an sich arbeiten muss, weil die Zeit dafür noch nicht reif ist.

mhm. Ich denke, es war mein Ego, dass sich damit identifizierte.
Was ich komisch finde: ich war bis vor einem Jahr immer total glücklich in meiner Beziehung, hatte nie etwas beanstandet....aber wahrscheinlich war noch nicht der Zeitpunkt, hinzuschauen....

Besteht denn die Möglichkeit, innerhalb eures Hauses getrennte Schlafzimmer einzurichten? Sag nicht, das geht nicht. Wir haben seit 15 Monaten getrennte Zimmer und das tut mir so gut! Auch ich hatte nachts Atemnot...

Wie konntest du deinem Mann das beibringen?
Räumlich gesehen wäre es schon möglich. Nur ich hab das Gefühl, das wäre für ihn ein Scheidungsgrund….


In einer Beziehung passen Menschen sich oft so sehr an, dass sie ihre ureigene Identität fast aufgeben. Kennst du das auch, dass du Menschen nach einiger Zeit wieder triffst und glaubst, sie nicht wieder zu erkennen? Weil sie sich in ihrer Beziehung so aufgegeben haben? Wie sieht das bei dir aus?

Ja, ich fürchte, das hab ich auch getan. Wobei....ich hab auch früher meine wirkliche Identität nicht gelebt....ich war so sehr dem Elternhaus verpflichtet....es gab viel zu tun, und ich hatte viel Verantwortung, und "getraute" mir einfach nicht, auch für mich Ansprüche zu stellen.....

....doch jetzt bin ich gerade dabei, mich zu entpuppen...meinen Kokon aufzubrechen....damit der Schmetterling herauskann und fliegen kann....:flower2:

....und das ist teilweise sehr unbequem für alle anderen!!!

Zitat von Niki
Wisst ihr, was mir noch einfällt?
Es klingt vielleicht blöd…..aber ich hab Angst, meinen Mann einfach so zu akzeptieren und mit ihm zufrieden zu sein.
Ich hab direkt Angst, wenn ich mich nun mit ihm „zufrieden gebe“, dass ich mich dann selbst betrüge…meine eigenen Träume aufgebe und mich um das Leben betrüge, dass ich haben könnte…?

Zitat von Penelope
vieleicht spielt es da auch eine Rolle, daß sich viele über deinen Mann lustig machen...? Es ist schade, vielleicht....wenn du dich darauf einläßt....kommt das andere von selbst...? wäre doch einen Versuch wert....oder?

ich weiß es nicht - ich trau mich nicht!
Vielleicht kann ich es mit einem Vergleich besser erklären:
ich komm mir vor wie jemand, der über eine hohe Mauer klettern will (vielleicht in die Freiheit). Doch ich bin zu klein, um überhaupt über diese Mauer drüberzusehen.....
ich brauche meinen Mann, damit er mir eine "Räuberleiter" baut (kennst du das? ...die Hände zusammenhalten, damit ich draufsteigen kann und höher bin).
Durch mein "Draufsteigen" bin ich nun höher und kann drüberblicken....aber gleichzeitig stelle ich mich auf ihn (oder auf seine Schulter) .... und mache ihn dadurch kleiner.....
ich brauch ihn aber unter mir, sonst seh ich nicht drüber. Würde ich mich mit ihm auf gleiche Höhe stellen, sehe ich auch nicht drüber.
ich muss erst noch wachsen, damit ich selbstständig drübersehen kann....dann brauch ich mich auch nicht auf ihn "drauf" zu stellen und ihn klein machen....

Hört sich ganz blöd an, aber diese Metapher ist mir gerade eingefallen. Ich werd auf jeden Fall schauen, dass ich mich gut ernähre (mich selbst pflege und mir gut tue), damit ich schnell wachse und damit ich mich nicht auf IHN stellen muss. Könnte sein, dass ich ihm damit weh tue....das möchte ich nicht.

lg @all
Niki
 
AW: Reicht Akzeptanz für eine Ehe?

Liebe Niki,
Du wirst dich immer wieder im Kreis drehen, wenn du nicht endlich einen entscheidenden Schritt machst. Es ist einfach entwürdigend, wie du über deinen Mann denkst, wie du dich fühlst in seiner Gegenwart und es ist entwürdigend für dich. So empfinde ich das.
Dein MANN, ist ein erwachsener Mensch und du schaust auf ihn herab???? Du schaust auf dich selber herab in diesem Moment.
Es ist schade um jeden Tag, den du mit dieser Art Leben vergeudest.
Wie war das, machst du Therapie????
LG
Elke
 
AW: Reicht Akzeptanz für eine Ehe?

Liebe Elke,

Dein MANN, ist ein erwachsener Mensch und du schaust auf ihn herab???? Du schaust auf dich selber herab in diesem Moment.

ja, ich schau auf mich selber herab....ich weiß um dieses Spiegelprinzip.
Ich empfinde es auch als entwürdigend....doch ich möchte nicht eher gehen, als dass ich meinen Mann annehmen kann, ohne ihn zu entwürdigen.
Ich werde DANN gehen, wenn ich in Gelassenheit gehen kann, weil ich mit absoluter Sicherheit weiß, es ist der Richtige Schritt und das Beste für alle. Dann, wenn ich in Liebe gehen kann - um es besser auszudrücken....weil ich mit mir selbst im Reinen bin.
Dann, wenn ich in mir keine Panik, kein schlechtes Gewissen verspüre, sondern mit Gewissheit verspüre, dass es der richtige Weg ist, dass ich gehe. Und wenn ich spüre, es ist für alle Beteiligten das Beste, wenn ich gehe.

Er hat Respekt verdient - wie jeder Mensch. Und ich weiß, dass es mit mir selbst zu tun hat, wie ich fühle und denke.

Und: JA, ich mach Therapie. Eben deswegen.

Ich möchte dahin kommen, ihn nicht mehr als Spiegel meiner selbst "runterzumachen".....sondern ihn als wirklich liebenswerten Menschen sehen, mich auch als liebenswerten Menschen sehen.....und auf dieser Basis sagen können: "schau, unsere Wege passen wirklich nicht mehr zueinander - es ist besser, wenn wir jeder unseren eigenen Weg gehen."

Lg Niki
 
AW: Reicht Akzeptanz für eine Ehe?

okay, Elke's Beitrag hat mich dazu angespornt, mal die positiv-Seite zu sehen:

Was finde ich alles toll an meinem Mann:

Ich finde es toll, dass er so hilfsbereit ist - er hilft wirklich gerne, wenn er jemanden mag;

ich finde es toll, dass er so zuverlässig ist. Ich kann mich wirklich auf ihn verlassen.

Ich finde es toll, dass er echt fleißig ist. Er arbeitet oft auch nach der Arbeit noch irgendwo weiter.

Ich finde es toll, dass er das Geld nicht beim Fenster rausschmeißt. Im Gegenteil, er macht sich echt Sorgen um unsere Finanzen.

Ich finde es toll, dass er mich wirklich großartig im Haushalt unterstützt, wenn ich lernen muss.

Ich finde es toll, dass er ein wirklich ehrlicher Mensch ist - oft naiv ehrlich.

Ich finde es toll, dass er wirklich große Stücke auf seine Eltern hält.


:dontknow:
ich bemühe mich....mir fällt zu jedem Satz ein "aber" ein, dass ich aber jetzt nicht hinzufügen möchte.
Er IST ein guter Mann.....doch mir fehlt Wesentliches...

Scheinbar ist es die Lebensauffassung, die uns trennt:
Ich die Lebenslustige, Fröhliche, Unbeschwerte, Risikofreudige,....
Er der Brave, Fleißige, Disziplinierte, Autoritäre......

Eigentlich könnten wir uns ja perfekt ergänzen. Ich finde es ja gut, dass er mich manchmal ein wenig an die Zügel nimmt und in Bahnen lenkt, die ich manchmal vielleicht zu leichtfertig verlassen würde.
In manchen Dingen muss ich auch noch mehr Verantwortung für mein Handeln übernehmen, damit ich am Boden der Tatsachen bleibe.
Trotzdem hab ich das Gefühl, in einem goldenen Käfig zu stecken, das Leben nicht spüren zu dürfen, weil er mich hier festhält.

....in Wirklichkeit lasse ich es selbst nicht zu, die Leichtigkeit des Seins genießn zu dürfen. Zu groß ist noch die Prägung meiner Kindheit, brav und angepasst zu sein, nicht zu DÜRFEN.....

.....das waren wieder mal meine Gedanken.
Nur zum Verständnis für manche: es will hier nicht jammern, sondern einfach meine Gedanken niederschreiben. Da ich sehr viel schreibe, hat es vielleicht den Anschein, als würde ich mich im Kreis drehen - doch ich merke schon auch, dass ich über die Monate Fortschritte mache.
Danke an alle für eure Inputs!!!

lg Niki
 
AW: Reicht Akzeptanz für eine Ehe?

ich hab momentan so das Bedürfnis, meinem Mann liebevoll entgegenzukommen...es zu probieren, und ihn nicht abzulehnen...
Ich kann mir im Moment vorstellen, wirklich zu probieren, auf liebevoller Basis neue Wege zu finden....
....gleichzeitig macht mir das Angst!

Ich hab Angst davor, mich zu öffnen, und gleich wieder abwertende Äußerungen zu hören zu bekommen;
ich hab Angst davor, mich preis zu geben - und dafür keine Anerkennung zu bekommen, sondern Ablehnung;
für das was ich bin, Ablehnung zu bekommen;
für das, was ich leben möchte, Ablehnung zu bekommen.....

insgesamt abgelehnt zu werden....

Ich weiß es nicht, aber ich vermute mal, mein Mann hat mir so oft entwürdigendes Verhalten entgegengebracht, dass ich mich halt so verhalten habe, wie ich für ihn "passte"....um nicht abgelehnt zu werden.
Ich möchte aber nicht mehr "passen", sondern ich möchte
"ich selbst sein dürfen"!!!!
Dieser Drang ist ganz stark! So stark, dass ich dafür sogar meine Ehe aufs Spiel setzen würde....! Und wenn er mich nicht so annimmt, wie ich bin, dann setze ich mein Wohlergehen über unsere Beziehung....

Und warum hat ER mich so abwertend behandelt?
Wahrscheinlich, weil er unsicher war! Ich bin so voller Leben, so voller Energie, ich möchte so viel machen....und er hat mich dauernd gebremst.....wahrscheinlich hatte er Angst, dass ich ihm davonzische...;), er wollte mich an seiner Seite haben, ganz brav und unter Kontrolle.....
nur das funktioniert jetzt nicht mehr. Der Lebensdrang ist einfach zu groß....

Ich MUSS einfach leben!

Lebe ich so, wie ich bin....lebe ich meine Energien aus, wird er sich wahrscheinlich ziemlich alleine vorkommen, da ihn meine Interessen meist nicht interessieren....
Er wird unsicher sein, ich könnte ihm davonschwimmen.....er wird versuchen mich zu halten, indem er Kontrolle ausüben wird und versuchen wird, mich zu manipulieren.....indem er eifersüchtig und grantig ist....
er weiß, ich bin konfliktscheu.

Da ist der Machtkampf schon wieder vorprogrammiert.

Wie kann ich nun leben, ohne ihn vor den Kopf zu stoßen?
-> ich muss es ehrlich kommunizieren, dieses Bedürfnis zu leben....
-> ich muss meine Bedürfnisse ausleben - das Unterdrücken führt nur dazu, dass es anderswo wieder hochkommt....

Ein guter Freund von mir hatte recht: er sagte schon vor 2 Jahren zu mir:
"irgendwann wirst du aus diesem Käfig ausbrechen...."
und voriges Jahr sagte er zu mir: "dein Mann passt wirklich überhaupt nicht zu dir..."

Beide Male dachte ich mir, er ist ein bisschen verrückt. Nun muss ich ihm recht geben. Er hat anscheinend eine gute Menschenkenntnis.

Mein Weg für die nächste Zeit wird also sein:
Mein Bedürfnis zu LEBEN (wie das auch immer in den verchiedensten Bereichen aussehen mag) auszudrücken, und meinem Mann zu kommunizieren, dass ich ihn damit nicht verletzen will, sondern dass das ICH bin....

(....wenn ich daran denke, komm ich mir schon ein bisschen vor wie auf einer Achterbahn....:roll: )

Lg Niki
 
AW: Reicht Akzeptanz für eine Ehe?

Mehr und mehr komme ich zu der Erkenntnis, dass ich eigentlich immer die Beziehung (meine Ehe) über mein Wohlergehen gestellt habe.
Der Drang nach Leben in mir ist jedoch jetzt so groß, dass ich ohne schlechtes Gewissen MEIN Wohlergehen ÜBER meine Beziehung stellen kann.

Wie Wasserfall einmal gesagt hat:
Warum gehe ich eine Beziehung ein? Weil ich glaube, dass sie zu meinem Wohl dient. Wenn sie dann nicht mehr zu meinem Wohl dient, wofür ist die Beziehung dann da....um mich selbst zu verletzen?
Keine Frage, ich kann aus Beziehungen sehr viel lernen. Das Wohlergehen in der Beziehung/durch die Beziehung sollte jedoch vorrangig überwiegen, denke ich.

Wenn ich jetzt so bin, wie ich bin (mit meiner ganzen Wesensart)...und die Beziehung zu meinem Wohlergehen dienen soll....dann darf ich erstmal vor allem nicht daran gehindert werden, ich selbst sein zu dürfen. Der nächste Schritt wäre sogar noch, mich darin zu unterstützen, ich selbst zu sein....

Das ist aber auch ein guter Anreiz an mich, meinem Mann dazu zu verhelfen. er selbst zu sein. Zuerst mal, ihn sein zu lassen, wie er eben ist (okay, ich hab ihn nie dazu gedrängt, sich zu verändern....und ihm dazu zu verhelfen, dass für ihn zu verwirklichen, was er sich wünscht...)

Ich hab ihn schon mal danach gefragt, was er selbst gerne möchte. Er ist es jedoch nicht gewohnt, in solchen Bahnen zu denken. Für ihn gilt: das Leben einfach nehmen wie es ist, weil man sowieso nichts ändern kann, immer fest zu arbeiten und nicht zu klagen....
so wie wir es von unseren "Alten" gewohnt sind.....
Für ihn ist es ein bisschen Humbug, sich vorzustellen, wie das ideale Leben aussehen würde, weil dies unrealistische Wunschvorstellungen für ihn sind....

:flower2: ich hab das Gefühl, ich bin wieder einen ganz schönen Schritt weitergekommen ;)

lg Niki
 
AW: Reicht Akzeptanz für eine Ehe?

Liebe Niki,

ich will ganz kurz auf die Schlafzimmer-Geschichte eingehen. Ich hatte schon länger den Wunsch, ein eigenes Zimmer zu haben, weniger zum Schlafen, eher zum sich-zurückziehen, malen, kreativ sein etc. Als Kind zuhause musste ich immer das Zimmer mit meiner Schwester teilen, hatte nie im Leben ein eigenes Zimmer.

Dann kamen vor vielen Jahren die nächtlichen Atemnot-Anfälle. Nach dem letzten Umzug fing ich auch bald mit dem Studium an. Mein Schreibtisch, Regale, PC sind im Schlafzimmer, es ist sehr groß. Ich bin ein Nachtmensch und Langschläfer - mein Mann ein Frühaufsteher und Früh-Ins-Bett-Geher (sind das jetzt die Lerchen oder die Eulen?). Wollte ich um 23 Uhr noch an einer Hausarbeit schreiben, war er i.d.R. im Bett, wollte schlafen und fühlte sich gestört. Morgens dagegen wachte ich viel zu früh auf, weil er ans Bett stieß, das Licht anmachte, sein Wecker ging etc. Und war gerädert.

Es gab also unterschiedliche Lebensrhythmen. Aber das hat noch nicht gereicht, um getrennte Zimmer zu haben, obwohl mein Mann weiß, das dies seit Jahren mein Wunsch ist.

Vor 15 Monaten sagte ich zu meinem Mann, aus dem Moment heraus: Ich glaube, wenn ich jetzt nicht ein eigenes Zimmer habe, werde ich ernsthaft krank. Ich bin immer mal wieder krank gewesen, war auch zu Zeiten als ich noch nicht studierte sehr ausgelaugt - mein Mann tankte bei mir auf und ich hatte lange Zeit keine Grenzen ziehen können.

Ich wollte meinen Mann damit nicht unter Druck setzen, es kam einfach aus mir heraus und ich hatte ganz tief drin das Gefühl, es geht nicht mehr gut mit uns beiden in einem Zimmer. Mein Mann nahm das sehr ernst und ist am selben Abend "ausgezogen". Jetzt hat jeder von uns sein Schlaf- und Arbeitszimmer und wir wollen das gar nicht mehr anders. Sex findet dennoch statt, aber nur wenn beide wollen.

Ich brauche viel Raum und Platz um mich herum. Ich brauche das Gefühl von Weite. Das habe ich jetzt in meinem Zimmer. Es sieht so aus, wie ICH es will. EIN Zimmer im ganzen Haus, wo ich alleine bestimme, wo was steht, was an der Wand hängt etc. Da das Zimmer groß ist, habe ich auch Platz für meine "Gäste", d.h. meine Kinder sind oft bei mir gewesen während ich noch viel am PC saß. Mein Zimmer hat einfach eine schöne Atmosphäre, die Kinder fühlen sich sehr wohl hier bei mir. Aber auch mein Mann kam immer wieder gerne zu mir.

Es tat mir einfach gut, wenigstens dieses kleine Refugium zu haben. Da bin ich mehr ich selbst als im Wohnzimmer oder in der Küche und wurde für meinen Mann noch interessanter - und konnte mich gleichzeitig besser abgrenzen. Ich war nicht mehr so schwammig, bekam mehr Konturen.

Fällt mir grade was ein: Seit 18 Monaten mach ich eine klassische homöopathische Behandlung - die hat bei mir wie eine Bombe eingeschlagen, v.a. was Beziehung anbelangt. Ich wäre heute nicht da wo ich bin ohne diese Behandlung durch meine tolle Ärztin. Die Globuli haben das was sowieso anstand angeschubst und forciert.

Ich bin sicher, du findest deinem Mann gegenüber genügend triftige und wahre Gründe für getrennte Zimmer. Rein medizinisch betrachtet stört man sich ja gegenseitig im Schlaf - und merkt das nicht. Du hast Angst, für dein Mann könnte das ein Scheidungsgrund sein. Kann es sein, dass du dir deines Mannes sehr sicher bist? Willst du diejenige sein, die entscheidet, ob und wie lange die Beziehung noch weitergeht? Kriegst du kalte Füße, wenn du weisst, auch dein Mann könnte derjenige sein, der einen Schlussstrich zieht?

Bin müde, habe heute renoviert...

Liebe Grüße, Solida

P.S.: Ich bin in diesem Sprech-Schreiben nicht so gut, ich meine nicht so flüssig. Das mündliche, persönliche, kann ich besser. Da ist ja auch noch Mimik, Gestik, Körpersprache dabei und die ganzen Tonlagen... das müsste ich hier alles noch extra mitschreiben oder mit Smileys vervollständigen, das schaff ich einfach nicht. Meine Texte find ich manchmal so ein bißchen sachlich, dabei bin ich das gar nicht...
 
Werbung:
AW: Reicht Akzeptanz für eine Ehe?

Guten Morgen,

Kann es sein, dass du dir deines Mannes sehr sicher bist? Willst du diejenige sein, die entscheidet, ob und wie lange die Beziehung noch weitergeht? Kriegst du kalte Füße, wenn du weisst, auch dein Mann könnte derjenige sein, der einen Schlussstrich zieht?

ja stimmt, eigentlich bin ich mir meines Mannes sehr sicher.
Aber - nein, ich muss nicht diejeinige sein, die entscheidet, wie lange die Beziehung noch weitergeht....wenn er einen Schlussstrich macht, wäre ich zwar im Moment sehr verwundert....aber trotzdem erleichtert.

lg Niki
 
Zurück
Oben