hallo silent_wings,
Ichbindieichbin hat da etwas wichtiges angesprochen. natürlich sind nicht alle Männer so, aber es ist tatsächlich so, daß ein mensch, wenn er sich zu sehr umklammert fühlt, nach einiger zeit oder auch sehr schnell das Bedürfnis hat, etwas Abstand zu gewinnen. Freilich hat das auch nichts mit "gute Männer" - "schlechte Männer" zu tun, wie Samuz es ein wenig suggeriert (vielleicht hab ichs auch nur mißverstanden)
es ist schlicht eine Frage des ganz persönlichen freiraums, den jeder mensch braucht. Wo der anfängt und ab wann der Partner etwas als "klammern" empfindet, das ist ganz verschieden und das muß man einfach zusammen herausfinden.
Er hat dir eine klare Botschaft gesandt (über die art und weise könnte man freilich geteilter meinung sein) und sie lautet: "laß mir bitte mehr luft".
wenn du das kannst (es ist ein lernprozeß), dann versuch es einfach mal. wenn du spürst, daß es dich fertig macht, dann sag es ihm auch genau so: daß du ihm gerne raum lassen würdest, daß du dich aber einfach nach mehr nähe und beisammensein sehnst.
dann habt ihr die möglichkeit, eine lösung zu suchen und zu finden, mit der ihr beide gut leben könnt.
findet ihr eine solche nicht, dann wird's wahrscheinlich nichts mit euch beiden.
das klingt hart, ist aber m.E. so.
auf gar keinen fall solltest du permanent in eine leidensrolle dich drücken lassen, so wie du es derzeit schon tust, wie ich glaube: das heißt letztlich läuft alles 100% so wie er es möchte, egal wie es dir dabei geht.
damit bin ich beim nächsten, m.E., wichtigsten punkt:
eine partnerschaft ist nicht immer schön und zuckerschlecken, es sind dabei auch kompromisse zu schließen, die zuweilen weh tun oder zumindest sehr schwer fallen.
da ich mir aus der ferne kein urteil anmaßen kann und will, wäre mein vorschlag an dich, doch einfach mal alle situationen gedanklich und in ruhe durchzugehen, wo es zwischen euch in irgendeiner weise konflikte oder probleme , meinungsverschiedenheiten etc. gab.
und dann notiere ganz ehrlich im kopf oder besser noch auf einem blatt papier, wer dabei letztlich dem anderen wie weit entgegen gekommen ist.
(obwohl ich nicht alle deine threads gelesen habe, habe ich so eine vermutung, wie diese bilanz aussehen könnte.)
ist es so, daß im prinzip vor allem einer von euch beiden ständig über seinen schatten springt und die zugeständnisse macht, dann bedeutet das, daß die machtbalance zwischen euch sehr einseitig ist. das geht auf dauer nicht gut, weil immer zu lasten des schwächeren. bei aller liebe und verliebtheit: auch die stärksten verliebtheitsempfindungen können das auf dauer nicht kompensieren. in keiner partnerschaft darf sich einer ständig auf kosten des anderen ausleben. das macht nämlich nach und nach den anderen kaputt und damit letztlich auch die partnerschaft. diefreilich genau genommen dann keine partnerschaft mehr ist, sondern ein abhängigkeitsverhältnis.
liebe Grüße
Stephan