AW: Wie die Beziehung zu den Eltern gestalten?
liebe timmi,
da wir ja ähnliche mütter haben, vielleicht hilft dir/anderen diese darstellung vom celestine-verfasser james redfield:
"
das arme ICH"
Das passivste Kontrolldrama ist die Opfer-Strategie, die ich als "armes-ICH" bezeichnet habe. Anstatt OFFENSICHTLICH um Energiezufuhr zu ringen, bemüht man sich um Aufmerksamkeit, indem man Symphathie oder Mitleid erregt. Wir merken das sofort, ob wir es mit einem "armen-ich" zu tun haben, denn beim Eintritt in sein Energiefeld werden wir unverzzüglich in einen beunruhigenden Dialog verwickelt, der grundlose Schuldgefühle in uns aufsteigen lässt, denn es ist, als würden wir von der anderen Person in die Rolle des Verantwortlichen gedrängt. Das "arme-ich" verlangt nach Sympáthiekundgebung, indem es impliziert, dass man seine Misere gefälligst aus der Welt schaffen soll. Nun darf man nicht vergessen, dass dieses Drama weitgehend unbewusst ist. Es entspringt einem frühkindlichen Weltbild und der damit einhergehenden Überlebensstrategie. Für das "arme-ich" ist die Welt ein Platz, an dem sein Wohlergehen, sein Bedürfnis nach Anerkennung und Wertschätzung von niemanden in Betracht gezogen wird. In der Realität des "armen-ichs" besteht das einzig mögliche Verhalten darin, Symhathiebeweise durch Schuldeinflößung und demonstratives Gekränktsein hervorzurufen.
Im Umgang mit einem "armen-ich" muss man sich vergegenwärtigen, dass es ihm nur um die Energiegewinnung geht. Also müssen wir gewillt sein, dem "Ärmsten" ganz bewusst Energie zu spenden, schon mit dem ersten Wort, das wir an solche Menschen richten. Auf diese Weise wird das Drama am schnellsten aus dem Weg geräumt.
aus vision von celestine
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als ich diese ausführungen zu den prophezeiungen von celestine gestern las, musste ich schmunzeln. denn genau diese "taktik" hat mir die beziehung zu meiner mutter erleichtert. seit ca. einem halben jahr betrachte ich meine mutter als die auf jeden fall hilfebedürftigere von uns beiden (ich kann mir ja die energie aus dem universellen holen :clown: ), fühle mich nicht mehr angegriffen und bin bereit, nichts mehr zu erwarten. im gegenteil, ich versuche, einfach ein wenig auf SIE einzugehen, indem ich mich nach ihrem (ewig schlechten) wohlbefinden erkundige, etc. ... immer fällt es mir nicht leicht, denn ich merke, dass ich dennoch einfach nicht wirklich mit ihr "kann".
außerdem mag ich nicht ALLZUviel von mir geben, da bin ich ganz ehrlich, denn ich musste es ganz alleine schaffen, aus meiner eigenen misere rauszufinden und konnte noch niemals seitens meiner mutter eine hilfestellung erwarten (ich meine jetzt in bezug auf gespräche etc....). was nicht leicht fiel, denn ich bin in einer sehr schwierigen konstellation groß geworden, die mutter eben dieses "arme-ich", der vater der absolute "einschüchterer", wie er von james redfield genannt wird. dieses bild der eltern setzte sich bis zum heutigen tag fort, und das in seiner absolutesten weise.
der unterschied zum "armen-ich" der mutter und meinem "armen-ich" ist der, dass ich mich durch das beschäftigen mit diesem "armen-ich", das ja auch bei mir da ist (weil ich eben sehr verletzt bin) immer eine lösung anpeile, und dass ich froh bin, wenn ein abschnitt "durch" ist, eine lösung gefunden ist.
und dass ich versuche, die energie, derer ich auch bedarf, nicht von anderen menschen abzuziehen, die selber nicht die kraft dazu haben.
meine mutter scheint sich aber geradezu in ihrem "armen-ich" zu baden, egal mit wem sie es zu tun hat, wie schlecht dass es dem anderen geht, und sie schein vor allem keine konstruktive lösung suchen zu wollen.
also versuchte ich es wirklich einfach mit diesem "akzeptieren", mich selbst schützen, und zumindest ein wenig von mir "geben".
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lt. james redfield kann man aber versuchen, wenn die freiwillige energiezufuhr nicht hilft, dem anderen nahezubringen, was man empfindet!!
hier stehen die zwei "negativen" reaktionen:
bei der ersten schnappt der betroffene vollends ein und bricht jede weitere Kommuniktation ab. Der Betroffene kann die Offenheit als grundsätzliche Ablehnung auffassen.
ER verstummt oft zutiefst gekränkt und zieht sich dann zurück.
Der andere reagiert womöglich mit verblüffter Empörung oder Bissigkeit.
Im günstigen Fall versteht die Person, was wir bezwecken wollen, wenn wir sie auf ihre Taktiken aufmerksam machen und öffnet sich für ein anderes Selbstverständnis
Da ich immer annahm, dass meine mutter die erste möglichkeit in "anspruch" nehmen würde, habe ich es bisher sein lassen, ein gespräch in diese richtung zu führen.
timmis thread hat mein verhalten dann bestätigt, denn bei dieser geschichte sind ja auch ganz klar die negativen reaktionen zum tragen gekommen.
wenn ich an den vater von dir denke, timmi, dann ist er wahrscheinlich der
"vernehmungsbeamte".
"In der Anwesenheit des Vernehmungsbeamten haben wir das eindeutige Gefühl, überprüft zu werden. Gleichzeitig kommt es uns vor, als würde uns die Rolle des Unzulänglichen zugewiesen - als wären wir nicht ganz zurechnungsfähig und könnten unsere eigenen Lebensaufgaben nicht ohne Hilfe meistern".
Als oftmalige Reaktion beim Offenlegen steht beim Vernehmungsbeamten das "Bestreiten".
Bei der zweiten Reaktion dreht der Vernehmungsbeamte noch dazu den Spieß um und wirft uns vor, dass wir ihn kritisiert haben.
kommt dir das bekannt vor???........
laura zu karin:
Du machst mir den Eindruck, daß du einfach schlecht drauf bist.
... also DAS finde ich nun wirklich nicht.
lg an euch
chira