Die Sache mit Gott ist ne gute - auch, wenns nicht unbedingt Gott sein muss - es können auch Engel sein - oder auch nur die Seelen der Verstorbenen - woran auch immer man glaubt, grad in solchen Situationen hilft es oft ganz enorm weiter.
Und irgendwas muss es da draussen geben - eine höhere Macht, die ihm damals das Leben gerettet hat - und es war sicher nicht, weil einfach ein besch....ener Tag war - sondern, weil er - und du - noch etwas zu erfahren habt - oder lernen wolltet - hier in diesem eurem aktuellen Leben.
Ich möchte dir erzählen, woran ich glaube. Aber vorher, woran ich nicht glaube, ich glaube weder an den alten Mann mit dem Rauschebart noch an die ganzen Sachen, die in der Bibel stehen, weil sie sind unlogisch, vom zeitlichen Ablauf her - und ausserdem sind sie von Menschenhand geschrieb en, bzw. ewig überliefert und irgendwann erst aufgeschrieben worden - von daher - nein - glaub ich nicht, dass irgendwas vonn dem, was in allen Testamentern steht - auch nur irgendwie so oder ähnlich passsiert ist.
- Ich glaube dran, dass die Bibel eine große Metapher ist, die uns zum nachdenken anregen sollen.
- Und ich glaube, dass wir alle, zusammen mit allen, die schon waren, das ausmachen, was als Gott bezeichnet wird.
- Weiters glaube ich dran, dass wir alle, jede und jeder einzelne von uns, sich vor unserer aktuellen Inkarnation eine Aufgabe ausgesucht haben, was wir in diesem Leben lernen und erfahren wollen - einen großmaschigen Reiseplan, innerhalb dessen wir jederzeit inne halten und/oder umkehren können. Aber mein Plan ist von mir (mit)erstellt, von daher kann und darf und muss ich auch dahinter stehen,
Diese meine Überzeugung entspricht keiner einzelnen Religion, es ist eine Mischung aus Vielem, was ich im Laufe der Jahre gehört habe - und ich habe mir meinen Gott zusammen gebaut - und meine Lebensphilosophie.
Jetzt gehts mir - ich diesem Zusammenhang jetzt - darum, falls du der Idee was abgewinnen könntest, wärs vielleicht auch leichter - ich bin überzeugt davon, das alles, was passiert, einen Sinn hat - rückblickend - irgendwann - einen Sinn zeigt - und je länger ich das schon glaube, desto schneller erschliesst sich der auch immer wieder.
Mir war ja voriges Jahr der 6jährige Junge ins Auto gelaufen, 2 Tage bevor ich den neuen Job anfangen hätte wollen - ich blieb stark, wollte das durchdrücken - nach einer Woche hab ich die Nerven weg geschmissen - es machte mich fertig, täglich 2x 1 Stunde im Auto zu sitzen und drüber nach zu grübeln, warum ein 6jähriger Junge genau in mein Auto laufen musste.
Ich war nicht schuld, es gab nicht mal eine Verhandlung, es war offensichtlich, dass ich keine Chance hatte, er kam von der Seite, stiess mit dem Kopf an meinem Rückspiegel auf der Beifahrertür und bleib benommen und blutend stehen - Schädelbrüche und Gehirnblutungen - er lab 3 Tage auf Intensiv, absolute Lebensgefahr.
Was wäre gewesen, wenns nicht ich gewesen wäre? Wenn ich nicht im Schrittempo unterwegs gewesen wäre? Wenn ich nicht noch das Auto verrissen hätte, als ich aus dem Augenwinkel was kommen sah? Möglicherweise wär er tot gewesen - bevor er noch zu leben begonnen hätte. Die da oben, wer immer die sind, die wussten schon, dass ich ihzm letztendlich nicht töten würde - aber dass er und seine Eltern - und die ganzen Ortsbewohner etwas ganz wichtiges lernen konnten - und zwar auch ohne, dass ich mir deshalb das Leben nahm.
Ich hab zwar den bescheuerten Job geschmissen, aber ich hab mir letztendlich kein Trauma eingefangen. Weil ich davon überzeugt bin, dass alle daraus was haben lernen sollen - und ist ja fast witzig - seither trinkt fast niemand mehr Alk in meinem Bekanntenkreis, wenn sie/er selbst mit dem Auto unterwegs ist - nicht mal mehr das halbe Gläschen Sekt zwegen Kreislauf ;-)
Weil was wäre gewesen, wenn ich beim Zeltfest und betrunken gewesen wäre? Nein, ich kam von zu Hause, am hellichten Tag - vollkommen nüchtern - und die Eltern des Jungen feierten im Zeltfest - während er auf der anderen Strassenseite unbeaufsichtigt spielte. Wie habens alle überlebt - wir haben alle was draus gelernt - es gibt keine Schulkinder mehr in der Gemeinde, die nicht 5x schauen, bevor sie über die Strasse gehen - viele von seinen Schulkolleg.innen waren beim Zeltfest dabei, haben ihm auf der Strasse liegen gesehen - blutüberströmt.
Und auch die Bürgermeisterin wird sich fürs nächste Zeltfest was einfallen lassen, damit sowas nie wieder passiert - wobei sie mit schuld dran war - behaupte ich, weil ihre erste Aussage war - seit 2 Tagen mache ich mir schon Sorgen, dass da ja nix passiert - sie hats angezogen - ich habs ausgebadet.
Wer weiß, wozu euer schrecklicher Unfall letztendlich noch gut war. Nein, sowas kann nicht als gutes und positives Ereignis gesehen werden, aber zumindest werdet ihr irgendwann drauf kommen, dass es nicht ganz sinnlos war - es wird ein abschreckendes Beispiel für andere gewesen sein - dein Löwe hat sich "geopfert", den Part zu übernehmen - weil er der stärkste war, alle anderen hätten es nicht überlebt.
Er ist stark und ist dadurch noch stärker geworden - und stimmt, mir kann ein Baum auf den Kopf fallen, wenn ich bei der Tür raus geh - und mich töten. Und theoretisch könnte auch dein Löwe bei der Operation sterben - aber warum sollte er? Nach allem, was ihr schon geschafft habt? Das würde keinen Sinn machen - und eh schon wissen - ich bin überzeugt, alles hat letztendlich irgend einen Sinn.
Von daher - nochmals - konzentrier dich drauf, wie es sein wird, wenn er ausm Spital zurück kommt - und dann überleg dir, wer dir dabei helfen kann, dein eigenes Trauma endlich auf zu arbeiten. Vielleicht brauchst du ja auch gar keinen menschen dabei - vielleicht hilft dir ja auch etwas wie "Gott".
Für mich sind es auch die Ahnen - das ist mir einmal so richtig bewusst geworden, als ich in der Badewanne eine Übung machen wollte, um mich mit meiner Mutter aus zu söhnen - ich lag im warmen Wasser, stellte mir vor, dass meine Mutter neben der Wanne sitzt - und bat sie, mich in die Arme zu nehmen - und auf einmal spürte ich eine Kraft hinter mir - es war nicht meine Mutter - es waren meine verstorbenen Brüder, die immer hinter mir stehen und mich beschützen.
Und mir ist es egal, ob es wirklich sie sind oder was ganz was anderes - für mich sind es meine Brüder - und als im Vorjahr mein Vater gestorben ist, kam er zu ihnen - jetzt unterstützt er sie noch dabei, mir und meiner Tochter in jeder Lebenslage bei zu stehen.
Ich stelle mir oft vor, wie sie auf einer Wolke hocken, wohlwollen auf uns runter schauen - und fallweise Rommy spielen - einfach so - weils Spaß macht. Wenn es mir nicht gut geht, dann sag ich ihnen, was mir am Herzen liegt, wissend, dass sie es eh sowieso wissen, aber ich mags halt auch immer in meinen Worten formulieren - ja, ich red mit ihnen - ohne Antworten zu erwarten.
Weil die Antworten kommen in anderer Form - entweder ruft mich wer an oder ich les was im Internet - es kommt immer irgend eine Antwort. Von daher bin ich mir sicher, dass sie mich jederzeit beschützen und unterstützen - und es gibt sicher auch in deinem Leben Menschen, die schon von dir ggangen sind, aber die wohlwollend auf dich aufpassen, wenn es wirklich tragisch wird - und die werden sich auch um deinen Löwen kümmern bei der nächsten OP.
Sorry, ist jetzt viel geworden, aber vielleicht hast dus auch nicht so ganz mit Gott, dann wär das vielleicht ne brauchbare Alternative. Wenn du an Gott glaubst, dann bitte ihn einfach um Hilfe.
Weiter knuddel, fallst magst