aufklärung bringt immer was. das thema konkret aus diesem blickwinkel betrachtet ist eben dein ansatz damit umzugehen. ich denke aber, unsere beiden sichtweisen haben gut nebeneinander platzt. was denkst du ?
Ja.
welche konsequenzen siehst du denn daraus ergehen ? deine gedanken dazu würden mich sehr interessieren!
Sorry, wenn das missverständlich rübergekommen ist - meine Konsequenzen war der nächste Absatz, nämlich dass frau finanziell möglichst auf eigenen Beinen stehen muss, um frei sein zu können.
abgesehen davon, dass ein einzelfall niemals eine ganze population repräsentieren kann, sollte dein leben hier gar nicht zur debatte stehen.
tatsache ist: es gibt heute so viele akademisch gebildete hausfrauen wie nie zuvor, die es trotzdem nicht schaffen- oder nicht wollen - ökonomisch und emotional unabhängig zu leben (und damit meine ich NICHT, dass alle frauen alleinstehend sein sollen! es geht darum, theoretisch und zu aller erst ohne mann glücklich leben und eigenständige entscheidungen treffen zu können).
frauen verdienen noch immer um vieles weniger als männer, für die selbe arbeit.
Ja, da gebe ich Dir recht. Obwohl sich einiges - doch immer noch zu wenig - geändert hat. Und dafür zu kämpfen, dass es fairer wird, ist völlig ok.
und was die sexuelle freiheit angeht: es gibt zwar den trend zu immer mehr freizügigkeit. gleichzeitig werden wir aber überflutet von immer mehr menschenverachtender pornographie (männer die immer potenten hengste, die frauen auf jede nur erdenklich art erniedringen) - um jetzt die kurve zum topic zu kratzen: ich könnte mir vorstellen, dass dieser trend sich auch in dieser szene auswirkt.
Auch hier gebe ich Dir recht - und ich bin überzeugt davon, Abendsonne auch.
und genau diese entwicklung zeigt, dass es immensen aufklärungsbedarf gibt: frauen DÜRFEN heute vordergründig ALLES - aber sie sind, wenn sie von diesem recht gebrauch machen, immer noch schlampen, die sich für etwas "hergeben" (dass auch du so denkst, hast du vor nicht all zu langer zeit in einem anderen thread bewiesen, in dem du zu johanne`s beleidigendem geschimpfe laut beifall geklatscht hast.).
Hier nicht mehr - und hier ziehe ich auch andere Konsequenzen als Du.
Davor muss ich noch etwas aufklären, was ein Missverständnis sein dürfte - ich hatte es in (ich glaube es war Mizunos Thread) bereits erklärt - meiner Meinung nach waren Deine und Johannes Meinung gar nicht so weit voneinander entfernt, wenn man die Formulierungen mal beiseite lässt. Denn es ging um die Würde der Threaderstellerin.
Es ging ihr nämlich NICHT gut. Sexuelle Freiheit, wenn frau dahintersteht, verursacht KEIN schlechtes Gefühl. Und das ist der springende Punkt. Dieses Gefühl wird in meinen Augen nicht dadurch erst ausgelöst, dass andere Frauen sie verurteilen würden, sondern ist immer da - unabhängig nun von der Sexualität - wenn frau etwas gegen sich selbst tut. Mizuno hat etwas GEGEN IHREN WILLEN getan, gegen ihr Gefühl. Bzw. wurde ihr etwas gegen ihren Willen getan. Und das ist würdelos. Und darum hat mir Johannes Beitrag gefallen, es ging nicht um die Forumulierung, sondern um das Aussprechen, dass sie etwas gegen ihre Würde tut bzw. sich etwas gegen ihre Würde antun lässt.
Die Definition "Würde" ist etwas sehr persönliches. Meine Würde wird vielleicht durch Aktionen verletzt, die eine andere Frau völlig kalt lassen würde und umgekehrt.
Mizuno wurde von dem Mann befummelt, bis sie blutete. Und sie machte sich (!!) Vorwürfe, versagt zu haben. Ihr natürlicher Selbstwert, ihr Bauchgefühl dafür, was ihr guttäte und was nicht, war ausgeschaltet. Wenn man in dieser Situation darauf besteht, dass frau sich wie eine Schlampe benehmen sollte und Freiheit fordert, geht das in meinen Augen am Problem vorbei. Denn es tat ihr sichtlich nicht gut, da nützt die Freiheit nichts.
Dass ich im Thread selbst nicht geantwortet hatte, lag am Verhalten der Threaderstellerin. Und wenn Du ihre anderen Threads alle durchliest, wirst Du bemerken, dass der betreffende Thread weit davon entfernt war, auch nur im Ansatz etwas mit sexueller Freiheit zu tun zu haben, sondern eher damit, sich unterdrücken zu lassen.
Nun zu den Konsequenzen, die ich angesprochen habe:
Ich finde es völlig falsch, nun Frauen dazu zwingen zu wollen, sich sexuell nun anders zu verhalten als sie es fühlen. Das muss jede Frau selbst wissen, spüren und entscheiden dürfen, wie sie sich verhält. Du propagierst, Frauen sollten sich schlampenhaft verhalten, um frei zu sein.
Nein. Frauen sollen sich so verhalten dürfen, wie SIE es wollen. Wenn es für Dich befreiend ist, muss das nicht für andere Frauen befreiend sein. Ich habe als Beispiel geschrieben, dass ich kein Verlangen habe/hätte, mit einem anderen Mann zu schlafen als mit meinem LG. Auch wenn Du meinst, es geht nicht um mich - es ist ein Beispiel. Du kannst Frauen nicht einfach umdrehen, das wäre genauso Gewalt wie vorher, nur mit einem andersfarbigen Mäntelchen. Wobei ich erwähnen möchte, dass ich die sexuelle Freiheit der Frau prinzipiell befürworte, aber auch mit der Betonung auf "frei" - wie "frei-willig".
Liebe Grüße
Reinfriede