Hat der Tod denn was verändert...???

Astroharry schrieb:
Ich liebe das Meer und wenn ich deine Geschichte lese, dann fühle ich mich an die Gestaden des wilden Meeres versetzt.
Dieses Meer der Gefühle ist unendlich tief Chira und je tiefer Du abtauchst umso mehr lösen sich Schmerz und Leiden auf in der Unendlichkeit der Liebe Gottes die alles durchdringt. Der Schmerz schwimmt wie die Trümmer eines Schiffwrakcks auf der Oberfläche, wo wir uns im Alltag in unserem Lebensschiffchem befinden.
lieber astroharry,
ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll..... es ist einfach so schön, wie du das beschreibst.....
ich liebe das meer auch genauso wie du. damit ich mich immer davon inspirieren lassen kann hab ich mir das meer vor einiger zeit ins wohnzimmer geholt. wenn ich morgens so dasitze und diese bilder mit dem tiefblauen meer auf mich wirken lasse, dann werde ich bestimmt oft an deine worte erinnert sein und darauf hoffen, dass mein inneres einmal diesem meer gleicht, das sich auf meinen bildern darstellt: die von sonnenstrahlen berührte glitzernde oberfläche als zeichen für die stille. oftmals verspüre ich diese stille schon.

..... wie du es beschreibst, das abtauchen in die tiefe, es tat so gut, und ich konnte es bisher noch mit keinem, nur mit euch.
mit meinem mann kann ich es schon gar nicht, dieses in die tiefe gehen. er ist ein rationalist absolut. das hilft einem, an der oberfläche zu bleiben, aber will ich das auf ewig?? mit ihm kann ich gerade mal die zehenspitze ins wasser halten.
liebe grüße an euch
chira
 
Werbung:
Hi Chira,

es ist schon witzig. Ich habe diesen Vergleich auch noch nicht gberaucht. Zum erstenmal hier in diesem Beitrag.
Passt aber doch zum Wohnzimmer nicht? :daisy:
Nimms als ein Geschenk für Dich, er gehört zu deinem Poster :blume:

Das mit deinem Mann ist aber jetzt ein anderes Thema, und möchte uns beiden da nicht zu nahe treten. In einer Partnerschaft kann man nicht immer auf Tauchstation gehn. :)
Du bist ne sarke Frau Chira. All meinen Respekt.

Lieben Gruß
Willibald
 
Astroharry schrieb:
es ist schon witzig. Ich habe diesen Vergleich auch noch nicht gberaucht. Zum erstenmal hier in diesem Beitrag.
Passt aber doch zum Wohnzimmer nicht? :daisy:
Nimms als ein Geschenk für Dich, er gehört zu deinem Poster :blume:
hallo,
in diesem forum "passieren" ziemlich steile dinge fällt mir auf. wir sind alle irgendwie verbunden.... .
danke für dein geschenk, die assoziation mit meinem poster war sofort da!
astroharry schrieb:
Das mit deinem Mann ist aber jetzt ein anderes Thema, und möchte uns beiden da nicht zu nahe treten. In einer Partnerschaft kann man nicht immer auf Tauchstation gehn. :)
findest du das gut/normal/, sollte man sich zufrieden geben?? es wäre ein gutes neues thema. passt nicht so hierher.... - wär aber interessant.
liebe grüße nach....
bayern??
chira
 
Liebe Chira,

es ist einzig und allein Deine Sache, wie Du das siehst. Ich würde dich da niemals in irgendeiner Weise beeinflussen wollen.
Beziehungen sind immer irgendwie schwierig, das ist überall das Gleiche. Du hast Dir den Partner ausgesucht und Du mußt wissen warum.
Wenn Du dich entscheidest die Beziehung zu beenden, dann ist das Deine Entscheidung.
Wenn Du dich entscheidest um die Beziehung zu kämpfen, dann ist das ebenso Deine Sache.
Meißt ergeben sich die Dinge von Selbst, wenn man die Lektion gelernt hat, die es zu lernen gilt.

Ich für meinen Teil möchte immer darauf achten, dass eine Beziehung ausgewogen ist. Wenn die Waage zu sehr auf einer Seite hängt, dann muss man das korrigieren. Meißt sind es die Frauen, die zu viel nachgeben und Verzichten um des lieben Friedens willen. Das kann mal ok sein, mal kann das auch in eine Sackgasse führen und endlose Frustration zur Folge haben. Dann ist man gezwungen zu kämpfen. Aufgabe oder Flücht halte ich nicht für richtig.

Aber das ist nur meine Meinung. Und ich möchte auch nicht von mir behaupten, dass ich eine perfekte Beziehung führe, oder alles darüber weis wie das gehen soll.

Ich bewundere dich, weil Du wirklich wenig Rückhalt hast und diese Familiensache ganz aus dir selbst heraus erkämpft hast. Das ist wirklich wunderbar. Ich bin es auch gewohnt, die Dinge aus mir selbst heraus zu entwickeln und weis wie schwer das sein kann, wie viele innere Kämpfe man ausfechten muss. Aber letztendlich muss das jeder Mensch tun, anders ist kein Fortschritt möglich.

Ja ja Bayern ganz im Süden in der Nähe von Salzburg

Liebe Grüße Willibald
 
Astroharry schrieb:
es ist einzig und allein Deine Sache, wie Du das siehst. Ich würde dich da niemals in irgendeiner Weise beeinflussen wollen.
Beziehungen sind immer irgendwie schwierig, das ist überall das Gleiche. Du hast Dir den Partner ausgesucht und Du mußt wissen warum.
Wenn Du dich entscheidest die Beziehung zu beenden, dann ist das Deine Entscheidung.
Wenn Du dich entscheidest um die Beziehung zu kämpfen, dann ist das ebenso Deine Sache.
Meißt ergeben sich die Dinge von Selbst, wenn man die Lektion gelernt hat, die es zu lernen gilt.
hallo,
ich interessiere mich einfach für die meinung anderer. mich vom leben leiten lassen, das geht generell sehr gut alleine, aber hilfreich ist oft auch
ein wenig einfluss von außen. ansonsten würde jeder alles mit sich selber ausmachen und würde gar nicht im forum oder sonstwo von sich erzählen......

die frage, die sich mir stellt, ist, ob ich mich mit meinen "alten" beziehungsformen zufrieden geben will. es heißt ja: alte kindheitsmuster werden wiederholt. wir schaffen uns natürlicherweise immer wieder situationen, wie sie in der kindheit erfahren wurden, um endlich einen positiven ausgang zu erleben. wenn es jemand von vorne herein gut mit mir meinte, dann wich ich diesem menschen aus, denn diese situation war mir fremd.
es musste immer alles mit einem gewissen kampf einhergehen. also, in dem maße, wie sich der andere mir entzog, fing ich an, um diesen menschen zu kämpfen. auf die dauer kostet dieses verhaltensmuster viel substanz.
jetzt bin ich es einfach leid, zu kämpfen. besser, ich müsste nicht kämpfen, ich weiß, mein mann liebt mich. ich müsste nur eine kleine sache bei ihm einbringen: es gibt das einen spruch, der besagt genau dies:
"eine partnerschaft ist wie eine berghütte: man findet nur das vor, was man selber mitbringt". ich habe aber momentan den punkt erreicht, wo ich das nicht mehr will. ich möchte mich auch mal zurücklehnen können und ich finde, ich darf es mir wert sein, dass auch mal der andere auf mich zugeht, ohne dass ich am zügel ziehen muss.
die rolle, die ich aufgrund der prägung meines vaters übernommen habe, ist eine rolle, die nicht mehr mir selber entspricht. als hätte ich meine lektion nach vielen jahren wirklich gelernt.
irgendwie spüre ich, dass das leben noch etwas anderes für mich bereit hält, und das macht mir gleichsam angst...... . bewusst halte ich mich deshalb von allem fern, was für mich eine "gefahr" darstellen könnte.
....denn irgendwie hab ich auch eine kleine idylle..... - einmal so, einmal so....
die frage ist, wieviel von meinem glück - wenn es da ist - ich mir einrede.
liebe grüße
chira
 
Liebe Chira!
Deine Geschichte hat mich sehr, sehr berührt!!
Ich wünsche dir Kraft, dass du den Bann auflöst und dich von deinem Vater ablöst - er hat Mitleid nicht verdient!
Eltern bekommen immer das zurück, was sie Kindern gegeben haben!

Liebe Grüße
Möwe
 
Hallo Möwe,

Möwe schrieb:
Liebe Chira!
Deine Geschichte hat mich sehr, sehr berührt!!
Ich wünsche dir Kraft, dass du den Bann auflöst und dich von deinem Vater ablöst - er hat Mitleid nicht verdient!
Eltern bekommen immer das zurück, was sie Kindern gegeben haben!
Liebe Grüße
Möwe

da bin ich absolut nicht deiner meinung. du urteilst sehr hart. jeder kann nur das geben wozu er emotional fähig ist. und alle eltern glauben ihren kindern das beste zu geben oder gegeben zu haben.
hast du kinder?
 
Hallo Chira,

Ich hab mir jetzt diesen Beitrag durchgelesen und muss dir ein Kompliment aussprechen. Nicht jeder hat die Kraft, ein Trauma aus der Kindheit zu verarbeiten oder zu überwinden um sein eigenes Leben zu leben. Sich hiervon zu lösen erfordert auch viel Mut. Respekt.

Es heißt in einem "Sprichwort": Eltern kann man sich nicht aussuchen, Freunde schon.

Viele Kinder leben leider auch das Leben ihrer Eltern nach, und ich denke das du dich davon Distanzieren konntest, auch das erfordert sehr viel.
Die Bindung zu den Eltern zu trennen ist etwas sehr schweres, ich spreche da leider aus erfahrung, aber ich denke es würde in diesem Falle bei dir helfen. Klar musst du das für dich selbst entscheiden.

Geh in dich, geh in dein Herz und suche den Teil der deinem Vater gehört... Ein Bild wird erscheinen und zieh von dem bild die farbe ab, dann das weiße aus dem schwarz-weiß bild... und dann das schwarze. bis es sich auflöst... so kannst du auch beginnen es zu verarbeiten.

Ich wünsche dir viel Licht, Hoffnung und Liebe in deinem Leben, den Kraft, bringst du selbst auf. Das hast du bereits bewiesen.

Thara
 
hallo ihr lieben!
möwe, thara, raphael - danke für eure beiträge. ich wollte noch ein paar tage warten, ob möwe sich meldet. ich finde deine ansicht, möwe (dein nickname gefällt mir soo gut!) nicht schlecht. insgeheim hab ich glaube ich zu beginn dieses treads gehofft, dass alles in die richtung läuft, wie möwe es angesprochen hat: dass ich alle gründe hätte, mich von meinem vater zu distanzieren. es wäre der viel einfachere weg gewesen.
aber es ist anders gekommen, wie ihr wisst. und darüber bin ich im nachhinein froh.
am meisten hat mich unter anderem verblüfft, was auf mentaler ebene möglich ist. dieses niederschreiben damals: "ich konnte ihm verzeihen", - und ein paar minuten später der erste persönliche anruf seines lebens.
ich wusste nicht, warum es so war, dass es mir körperlich plötzlich so schlecht ging. es war jedenfalls ganz schlimm. ich glaube es war diese gleichzeitigkeit der dinge, die mich einmal mehr so verblüfft hat, dieses wieder einmal sehen, dass es auf höherer ebene mit sicherheit etwas gibt..... .
.... und ich war nervös, als würde ich auf kevin kostner treffen.... .
gottseidank hat mein mann der ganzen situation damals - als mein vater kam -eine unverfängliche note gegeben, ich alleine wäre nicht so zurecht gekommen. mit dem herzen war ich noch nicht ganz dabei, ich muss mich erst daran gewöhnen, einen vater zu haben, der verändert erscheint. schließlich konnte es morgen schon wieder anders sein. aber es war trotzdem ein netter nachmittag. kaum zu glauben - er war wie jeder andere liebe Vater/opa an diesem tag!
....
es sind jetzt schon fast zwei monate vergangen seither.
ich wäre nicht mehr hingefahren zu ihm, wenn von seiner seite nichts gekommen wäre. ich hätte ihm verziehen gehabt, aber nicht mehr... . und das verzeihen war eher, um mich selber aus einer verstrickung zu befreien.
....
so war es dann aber, dass es mir schon tage später nicht schwer fiel, zu ihm ins elternhaus zu fahren (meine mutter wohnt auch noch im gleichen haus, sie sind aber schon ewig geschieden). mein vater war im angrenzenden betrieb, ich kam ihm mit meinem kleinen jungen am arm entgegen und grüßte ihn freundlich. er in seiner manier hat nicht einmal den gruß erwidert, sondern sagte gleich im befehlston: "so, du hilfst da jetzt mit!". es war eine kiste zu schleppen. er war also wieder wie eh und je! aber es hat sich etwas verändert: ES TAT MIR NICHT MEHR WEH! ich konnte ihn plötzlich annehmen, wie er IST. er ist nun mal anders als die meisten anderen. und ich kann sogar ein wenig anfangen, das zu lieben.
wenn ich jetzt an ihn denke ist da kein groll mehr, so wie ich ihn seit zwei, drei jahrzehnten hegte.
wenn seine lebensgefährtin alleine vorbei kommt - so wie gestern - und sie hat etwas von ihm mit, dann kann ich mich darüber freuen und denke nicht mehr: er macht es sich leicht, er kauft sich wieder frei.... . ich habe mich wirklich ein stück weit befreit.

......aber es ist, als wäre eine sache repariert und das ding (mein leben)funktioniert noch immer nicht.
danke euch!

chira
 
.....
ein weiteres problem, mit dem ich zu kämpfen habe (hatte), ist (war) dass meine mutter ihren herzinfarkt nach dem tod meines neffen als waffe gegen mich eingesetzt hatte.
ich sollte immer und überall verständnis für meine mutter einbringen, kann das aber nicht.
vor 3 jahren jahren bereits hat meine mutter eine klage gegen meinen vater eingereicht, das gemeinsam erwirtschaftete haus betreffend. ich will nicht erläutern, worum es genau geht. auf jeden fall läuft dieser prozess noch immer, die kosten sind schon so hoch, dass - um sie zu bezahlen - letztlich das haus verkauft werden muss. mein vater spielt das spiel so lange, bis es ihn nicht mehr betrifft.
ich habe meine mutter nicht verstanden. um alles aufzubauen mussten wir kinder absolut zurückstecken. in den ferien waren wir immer woanders untergebracht - gemeldet hat sich fast nie jemand -. wenn wir während der schulzeit mittags heimkamen, stand das essen zwar vorgekocht im rohr, die eltern waren aber im betrieb. vormittags, wo ruhe im haus war, ist die mutter da gewesen. am wochenende fuhren sie - zumindest in der zeit meiner pubertät - getrennt voneinander (meine mutter hatte dann schon einen freund) ganztägig in die berge oder sonstwohin. erholung war notwendig. auch von den kindern, die man eh nie richtig sah.
so gab es kein familienleben. ich suchte meine geborgenheit bei meinen freunden, war mit 12, 13, 14 schon immer woanders.
ich dachte immer, wenigstens bin ich später einmal eine sorge los. wenn meine eltern sterben würden, ist es wenigstens einmal ein trost, einen teil dieses hauses zu bekommen.
naja, jetzt geht es an die rechtsanwälte. meine mutter versteht mich nicht, wenn ich meine, sie schadet ja nicht meinem vater mit diesem verspäteten rosenkrieg, sondern nur uns kindern. mein vater ist über 70 jahre, begleicht bestimmt keinen cent mehr von den rechtsanwalts- und gerichtskosten. meine eltern spielten ihren kampf bezüglich dieser klage auch über uns kinder aus. immer, wenn gelegenheit war, wurde gegen den anderen gehetzt. das war auch die einzige sache, wo mein vater mit mir sprechen wollte ("sie mag euch nicht!"). ich wollte dann echt nichts mehr hören. jeder dachte, ich halte zu dem jeweils anderen. bzw. meine mutter dachte, ich bin auf das erbe aus.
dabei stimmt das nicht. wenn sie in die südsee fahren würde, ich würde es ihr echt gönnen, aber so! alles für die anwälte! DAS ist schlimm für mich.
 
es gibt auch noch so viele andere sachen im zusammenhang mit meiner mutter. sie ist so gut und erdrückt mich fast mit ihrer forderung nach gegenleistung in form von anerkennung und liebe (= parallel-tread von timmi). sie tut aber nichts, um mir wirklich zu helfen. sie nimmt mir zum beispiel die kinder nur dann ab, wenn ich fast darum bettle. ansonsten läuft sie mir dauern nach und kommandiert herum, was ich an den kindern verändern soll und welche bedürfnisse sie gerade haben.
wenn ich etwas sage, dann höre ich jetzt immer, ich müsse aufpassen, was ich mit ihr mache, denn: "das herz"....... . also, sie sagte mir zwar einmal, eigentlich hätte sie keinen herzinfarkt bekommen dürfen mit ihrem an und für sich gesundem herz (ich hab auch schon einmal gelesen, dass ein infarkt wirklich durch ein "gebrochenes herz" entstehen kann) - aber trotzdem spielt sie das aus! einmal lief sie dann nebenbei auch noch direkt am abgrund entlang, damit alles noch dramatischer wird...
auch vor dieser sache mit der klage war schon so viel aufgestaut in mir. ich musste meine impulse immer nach außen lassen, weil ich mich sonst kaputt gemacht hätte und mich nicht ehrlich gefühlt hätte. ich erfuhr keine resonanz seitens meiner mutter. einmal ein wort gegen mich von mir, einmal nur!! aber sie wollte sich keine "schuld" anlasten. nur immer ihr mitleidshaschender blick und dann diese klagen bei allen anderen - hinter meinen rücken.
nie ein offenes wort zu mir. so stand sie immer schön auf der heiligen seite.
ein eigenes thema. am schlimmsten meine selbstvorwürfe. meine gute mutter, und ich kann sie nicht genügend lieben.

auch in diese sache konnte ich in den letzten wochen ein wenig klarheit bringen. wie noch nie zuvor! vielleicht hat die bereinigung mit meinem vater auch auf dieses problem gewirkt.
aber es geht mir noch immer nicht wirklich gut. dieses schwere, düstere gefühl: es holt mich immer wieder ein. ich stelle mein ganzes leben in frage.

danke fürs zuhören!
chira
 
mein vater stellte die forderung, kinder haben auf jeden fall auf ihre eltern zuzugehen. "ich weiß, ich hab dir zum geburtstag nicht gratuliert, aber seinem vater gratuliert man". "man fährt zu seinen eltern am heiligen abend".
wenn ich ihn fragte, warum dann seine mutter ganz alleine 100 meter entfernt in ihrer wohnung saß an diesem tag, dann meinte er darauf "wir haben ja kinder gehabt" - und vergisst, dass ICH auch kinder habe.
usw.usf.

das war die schlimmste last in unserer geschichte: dass ich nicht wusste, ob den eltern generell uneingeschränkte akzeptanz zusteht, immer und auf jeden fall, alleine weil sie eltern sind. ich hätte wahrscheinlich wirklich gerne von mehreren seiten möwes ansicht gehört: "er hat dein mitleid nicht verdient".

raphael, du sagst, eltern glauben, ihren kindern das beste zu geben.
da gebe ich dir generell recht, aber ich glaube, mein vater hat sich niemals gedanken darüber gemacht, wie jemand seine ungestümheiten, seine ignoranz, seine schreitirraden etc. empfindet.
es gab so viele sachen, die sich ganz tief eingeprägt hatten, die mich soo verletzt hatten, auch wenn ich zusah, wie er zu anderen menschen ist! es wäre wie ein verrat gegen mich selber gewesen, wenn ich rein aus der erwartungshaltung von seiner seite aus ewig angetanzt gekommen wäre. damit konnte ich nicht mehr leben. also, ich war vor dem tod meines neffen schon so weit: er soll so bleiben, wie er ist, aber ohne mich!... und dann kamen seine tränen während des begräbnisses. er war nachher trotz allem wieder der gleiche a...., aber eben diese tränen!! alles war verworfen.
einfacher wäre wie gesagt zu hören gewesen: "trotzdem, er hat dein mitleid nicht verdient". mit hilfe von einigen bin ich den steinigeren weg gegangen übers verzeihen.

ich lebe jetzt weiterhin ohne die liebe meines vaters. ich möchte sie ehrlich gesagt gar nicht mehr, es ist zu spät. ein bisschen mehr mögen habe ich ihn gelernt, wie gesagt! und das wichtigste: die selbstanklagen haben aufgehört.
das ist das beste, was mir passieren konnte in dieser sache!
....
es ist wie eine therapie, die gedanken werden geordnet, alles erfährt immer mehr klarheit.
....
irgendwie muss es weitergehen

alles liebe für euch
chira
 
Werbung:
das hier und jetzt

.....
ich spüre, dass mein fundament wirklich alles andere als gefestigt ist, im gegenteil, oft denke ich, es ist keines da. ich fühle mich inmitten dieser vielen menschen absolut auf mich alleine gestellt. ich weiß das besonders seit dem tod meines neffen, dass um mich keiner ist, der mich auffängt. keiner, der sich die mühe macht. HIER leben wir alle so nebeneinander her und es erfüllt mich nicht.
...
ich fühle mich alleine hier, in diesem haus, an diesem ort.
obwohl: ich habe familie, freunde, nach meinem babyurlaub wieder meine arbeit....
vielleicht hab ich einfach zu viel zeit zum nachdenken.
vielleicht sollte ich mich wieder mehr um die menschen um mich bemühen, sonst gerate ich in die fußstapfen meiner mutter: in der opferrolle verharrend.... .
es tut weh, plötzlich erinnerungen zu spüren und diese dinge nicht mehr zu haben. je mehr die grauen schleier meines elternhauses sich lichten, desto mehr kommen auch angenehme, behagliche, schöne erinnerungen aus der kindheit zum vorschein. ein warmes haus, gepflegte räumlichkeiten, viel freiheit, viele unternehmungen - wenn auch meist ohne eltern.
vielleicht ist es auch das, was ich jetzt vermisse. ich sitze in einem alten haus, wo sich jemand erhängt hat, habe kein geld für irgendwelche unternehmungen, weil alles in ein haus geht, in dem ich anscheinend nicht glücklich werden kann.
in meinem leben ist so vieles sooo mühsam und schleppend. manchmal denke ich mir, es ist einfach so und sehe es von der positiven seite. als unzählige gelegenheiten, zu wachsen. auf jeden fall hab ich zwei gesunde, liebe kinder.
das ist das größte geschenk.
an vielem bin ich selber schuld:
ich hab nie dort mein glück gesucht, wo ich es einfach bekommen hätte. ich habe es immer dort gesucht, wo ich darum kämpfen musste. nur über das verletzt werden habe ich gespürt, dass ich etwas fühlen kann.
ich mag einfach nicht mehr kämpfen.
ich kämpfe nicht mehr um die liebe meine vaters, nicht mehr um ein wachsen der beziehung zu meiner mutter, nicht mehr um das aufrechterhalten irgendwelcher sozialen kontakte..
ich bin innerlich fast schon gestorben.
ich will mich zurücklehnen.
das einzige, wo ich geben will, sind meine kinder.
so löst sich mehr und mehr in meinem leben ins nichts auf.
in der beziehung mit meinem mann macht jeder sein eigenes ding. mein mann geht nur in dem maße auf mich zu, wie ich es bei ihm mache. so leben wir nebeneinander her und ich stelle mein glück in frage.
es ist auch die geschichte rund um uns nicht einfach.
aber bei wem ist es schon einfach?

ich hatte jetzt endlich wieder einmal die zeit, auch in die anderen treads reinzuschauen. da ist mir wieder einmal mehr aufgefallen, es gibt soo viele sorgen, jeder hat seinen rucksack zu tragen.
vielleicht sollte ich aufhören, traurig zu sein. ich versuche das schon ein leben lang....
wenn ich traurig bin, geht aber so viel verloren. ich übersehe das lächeln meines kindes.
ich werde jetzt zu meinem sohn gehen, in anlachen und ihm sagen, dass
seine mama sich ab jetzt zusammennehmen wird.
versprochen!
danke euch allen fürs zuhören, danke für alles :kiss3: :kiss3: :kiss3:

chira
 
Zurück
Oben