Hat der Tod denn was verändert...???

Werbung:
Auch von mir mein Beileid liebe Abendsonne.

Es ist sehr schwer, wenn Eltern sterben, ich wuensche Dir ganz viel Kraft!

Alles Liebe
cloudlight
 
mein lieber vater,

du bist in meinem herzen und bei mir, heute wäre dein 80. geburtstag gewesen, das wolltest du dir nicht mehr antun :).
diese ehrungen und alle dann da.... . alle verwandten... freunde.... . sie sollten sich so in erinnerung behalten,wie du warst.
die stolze eiche, die nichts so schnell umwirft. innerlich warst du gebrochen. und ich wünsch dir sooo sehr, dass das gewürdigt wird wo auch immer du bist.

so.... vieles mitgemacht.

der pastorialassistet, der die messe gehalten hat, hat gesagt, bei seinen vielen begräbnisreden hat er noch nie so lange nachgedacht wie bei unserer.

ich hab mich sehr, sehr verbunden gefühlt mit diesem herrn, denn er hat bemerkt, dass bei uns was los ist, was in die tiefe geht. es war so eine bestimmte chemie da. mit ihm sind mir die tränen gekommen. da musste er gar nichts sagen. es hat gereicht, dass er so vieles gespürt hat..

bei der urnenbestattung war ich ein bisschen funktionell unterwegs, mein lieber vater. bei barclay-james-harvest - the poor mans moody blues (aus dem album "gone to earth" ... kann mir das jemand reinspielen, der es schafft - aus youtube: BITTE!!!!) hab ich schon so viel geheult, dass ich dann gefasst war.

es war auch kein kleines WUNDER dabei bei der messe, oder an diesem tag.-----

...........
.... aber die hatte ich schon, vorher,

irgendwie..... .es sind diese winzig-kleinen trostgeschichten, die man sich dann so schön einbildet:::

so zum TROST eben....
 
..... ich hab ja immer meine LICHT-phänomene.

diesmal - als ich es erfahren hab, dass mein vater gestorben ist, -- war nichts --- hab ich gedacht.

. ich habs also erfahren, dass mein vater gestorben ist, und hab mir sofort gedacht: meine "begleiter, wunder, synchronizitäten" sind diesmal ausgeblieben.

und dann ists mir eingefallen.

am vortag fuhr ich mit meinem sohn zum therapeutischen klettern. und ich sagte zu ihm:
"""""""diese stimmung, schau mal, dieses rot......
und dieses LICHT - ich hab noch nie so eine schöne stimmung gesehen.""""
und ich hab den gedanken sofort verworfen, und mir gedacht, es ist ja blödsinn .....
denn gäbe es diese lichtphänomene, dann wär ja ständig solch eine stimmung, denn es stirbt ja immerzu jemand..... . ...
aber es war auch DIESMAL wieder, dass ich so eine eingebung hatte: "TOD" . ...


........ ists einfach immer diese ganz persönliche WAHRNEHMUNG, die man dann hat. es verabschiedet sich jemand und sendet dir diese wahrnehmung. .....
so als trost.

am vorabend zur todesnachricht hatte ich das telefon am akku angehängt.
ich hatte zwei anrufe überhört und wollte nicht mehr zurückrufen, weils schon so spät war und hab ABGEDREHT. ich dreh das telefon sonst nie ab.
um 6 uhr 6 hab ich auf die uhr gesehen und mir gedacht: ich hab so einen angenehme schwere, wie gibts denn das, es fühlt sich gerade SOO gut an, hier im bett zu liegen.
es war der todeszeitpunkt.

die pflegerin des vaters hatte mir aufs band geredet, weil das telefon ja aus war.

und ich saß dann in guter stimmung in der arbeit als meine schwägerin kam und mir mitteilte, der papa ist gestorben. mir ist noch nicht mal aufgefallen, dass ich das telefon nicht eingeschaltet hatte.....

ich dachte dann nur: er hats geschafft!! er hats geschafft. er hats geschafft. er ist eingeschlafen -= im schlaf für immer eingeschlafen. welche GUTE nachricht eigentlich.

ich war froh, es SO erfahren zu haben.

mein bruder wäre noch angerufen worden, der papa stirbt jetzt ..... . er war in 7 minuten bei IHM gewesen, es ist sich nicht mehr ausgegangen.
es ist dann so schnell gegangen. es war der geburtstag des bruders, gleich am morgen des geburtstags seines buben. er wollte wahrscheinlich seinen tag am grabstein stehen haben..... .

blödsinn, sagen realisten, welch schwer-kranker mensch sucht sich sowas aus....

"wer nicht an wunder glaubt, ist kein realist"
das ist MEINE realität.

als wir ins zimmer kamen, wo der vater verstorben da lag, war ein ähnlicher frieden wie damals bei der schwiegermutter .und er hat so gelöst ausgesehen.

es hat sich bei meinem telefon eine musik eingeschaltet, die sich öfter zuschaltete: "you an me". millow.
gleich bei betreten des wohnzimmers.

das war öfter so...keine besonderheit.

aber diesmal ... hat sich die musik nicht mehr ausschalten lassen....

ich brauchte fast 10 minuten. ... mein bruder meinte, das wäre so.... ein hinweis, dass wir diese interpretation beim begräbnis spielen sollten. es würde aber niemand die hintergründe kennen, deshalb... nicht.... .

als mein vater abgeholt wurde, schauten seine pflegerin und meine schwägerin noch beim fenster nach.

ich weiß bis heute nicht, warum ich das nicht auch getan hab.

als er weggefahren war, setzte sich in einem abstand von 20 cm eine kohlmeise auf einen zweig, der fast ins fenster ragte und schaute voll rein. den damen ist das aufgefallen. ich hab die meise auch noch gesehen.
mein bruder sagte, er saß im büro am vortag, dachte an den vater ,und hat dann eben auch eine kohlmeise wahrgenommen.

ich hab gegoogelt. es gibt eine bibelstelle. "wenn ein mensch gestorben ist, dann ist es, als würde eine kohlmeise tot da liegen.......... .......... aber der mensch ist nicht tot..... er kann sich aussuchen, welchen weg er geht...... ".

ist das nicht.... sonderbar. ..... die kohlmeise alleine war wie ein tröstender gast. .... im oberen stock der zweig, der bis zum fenster geht, und die schaut da genau in DIESER minute, als der vater wegfährt, voll ins zimmer....
und dann gibst die kohlmeise in der bibelstelle im zusammenhang mit "wenn jemand gestorben ist...".

mich erstaunen solche geschichten schon immer wieder.

und jede einzelne könnte ein winzig kleiner hinweis sein, dass es noch was gibt jenseits unserer vorstellungskraft.

wer im leben von solchen geschichten begleitet ist - und wenn sie auch eingebildtet wären.... - ist im leben von einem ZAUBER begleitet,

wer kennt ihn, diesen zauber.

es sind diese "synchronizitäten" anscheinend zeichen von "oben" : "ich bin gesehen".

wenns wirklich so ist, dann ist das ein rieeesentrost in allen lebenslagen. jeder macht sich seinen trost. vielleicht können ihn manche aber nicht wahrnehmen.

ich schon. und DARÜBER bin ich - wem auch immer - sehr sehr dankbar.

abendsonne
 
ps. mir ist gerade aufgefallen:
diese seite beginnt mit eben SO einer stimmung (avatar von vinzenz)
lichtTRAUM.

meine kollegin erzählte, als ihr vater begraben wurde, da gibt der nebel auf und ein lichtstrahl fiel genau ins grab. sogar ihr sonst so nüchterner bruder hat sie dann darauf angesprochen.

abendsonne
 
liebe lucille,

vielen herzlichen dank für die mühe, die du dir gemacht hast.
die live-version kannte ich gar nicht.

danke.

auch dafür, dass du so berührt warst.

abendsonne
 
und jede einzelne könnte ein winzig kleiner hinweis sein, dass es noch was gibt jenseits unserer vorstellungskraft.

wer im leben von solchen geschichten begleitet ist - und wenn sie auch eingebildtet wären.... - ist im leben von einem ZAUBER begleitet,

wer kennt ihn, diesen zauber.

es sind diese "synchronizitäten" anscheinend zeichen von "oben" : "ich bin gesehen".

wenns wirklich so ist, dann ist das ein rieeesentrost in allen lebenslagen. jeder macht sich seinen trost. vielleicht können ihn manche aber nicht wahrnehmen.

ich schon. und DARÜBER bin ich - wem auch immer - sehr sehr dankbar.

abendsonne

Liebe Abendsonne!

Das erinnert mich jetzt an ein Begräbnis, der Mensch, der begraben wurde, bedeutete mir sehr viel.

Es war ein sehr kalter Tag und in der Kirche lag seitlich der Sarg aufgebahrt.

Als wir an der Messe teilnahmen, schien das Licht durch das seitliche Kirchenfenster direkt auf den Sarg, das war total mystisch. Plötzlich waren 3 Schmetterlinge über dem Sarg, die in dem Licht tanzten. Es war einfach unbegreiflich, es war gar keine Jahreszeit für Schmetterlinge - viel zu kalt.

Dieses Bild war fast surreal, ich starrte die ganze Zeit nur auf die Schmetterlinge.

Für mich sind Schmetterlinge ein Symbol für eine Metamorphose, für einen Übergang in eine neue Daseinsform. Das Verlassen der Hülle und das freudige Fliegen....im Licht.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Liebe abendsonne,

wie ist es dir ergangen seid der Beerdigung?

Als meine Mutter vor fünf Jahren gestorben ist, trat nach ihrer Beerdigung so eine Art "Ernüchterung" ein. Nach all dem Trubel folgte dann eine Zeit der Stille. Es war alles geregelt, was zu regeln war.

Erst in dieser ruhigen Phase habe ich so nach und nach begriffen, was da alles eigentlich so alles passiert ist.
 
liebe clara,

danke dir für die anteilnahme.

ich erFASSe das ganze leben irgendwie nicht.

und zu überlegen "was das alles passiert ist" kommt wahrscheinlich automatisch.


ich weiß nicht.... ich bin auch irgendwie ernüchtert. ich bin froh über die trauerstimmung nach dem tod meines vaters, hab da diese starke liebe gespürt.

jetzt blende ich sie schon wieder aus und bewahre sie ganz im letzten hinterstübchen meines herzens. wenn ich reinschau in dieses kämmerchen kommt der schmerz sofort.
daher lass ich es lieber.
auch wenns kein riesiger schmerz ist, so wie ihn jemand zu haben vermag, der eine sehr sehr enge beziehung zu seinem elternteil hatte.

anderseits bindet gerade ein es-nicht-wirklich-geschafft-haben noch mehr.

es ist irgendwie jetzt VORBEI und ich war niemals sein kleines mädchen. und somit konnte ich IHM auch nicht diese tochter sein.
ich fühl mich ein wenig einsam, verloren, ohne fundament, das einem ein
stark
sein-mädchen-liebender-vater mitgegeben hätte.

ich fühl mich verloren. OHNE diesen schutz: VATER.
als er lebte, hatte ich ihn noch irgendwie. er war ja mächtig und zumindest in meinem bewusstsein präsent. ich wusste, wenns sein MUSS ist er DA.
es musste aber nie sein.

und..... diese nicht-vollständig-gelöste beziehung hat ja was gemacht mit mir.
jetzt fehlt etwas in meinem leben.

ich war vorher immer eingenommen von einer art schuldgefühle, weil ich nie hingefahren bin zu ihm oder nur selten. jetzt im nachhinein tuts mir echt ein wenig leid, dass ich nicht öfter bei IHM war in der phase, wo ich zu ihm gefunden hatte.

aber es war wie so eine vergeltung.... .

ich hab da was emotional ausgeglichen. damit ist jeglicher groll von früher weg. ich war ja doch immer noch in gewisser art und weise in negativ-empfindungen drinnen .sonst hätte ich es mir nicht zugestanden, NICHT hinzufahren. jetzt, wo diese "verpflichtung" weg ist, bleibt nur mehr die liebe.

es fehlt der männliche anteil in meinem leben, der GUT zu mir ist.
der DA ist.

ich hatte keinen vater und keine männer, bei denen ich es einfach GUT hatte.

mit meinen 46 jahren fühl ich mich ganz schön verloren manchmal, weil ich merke, ein ganz ganz wesentlicher lebens-ANTEIL geht mir ab.
ich möcht mich anlehnen können, meine liebe zu männern ist aber eingefroren. es gibt sie nicht mehr.
 
.....


die parte für meine schwester ist nicht zurückgekommen.

ich dachte, sie WURDE ALSO ZUGESTELLT.

also, wir wussten ja nie wirklich wo meine schwester ist. sie ist OBDACHLOS, unter der brücke gewesen. jahrelang. jetzt ist sie aufgegriffen..

jetzt hat sie eine meldeadresse und ich hab angerufen. es ist in wien ein haus der caritas. es geht ihr gut:
wie sie halt ist, soweit gehts ihr gut - wurde gesagt.

kein interesse an kontakten, kein interesse an gesprächstherapien.

dass ihr bub nicht mehr lebt, wird sie mit der parte mitbekommen haben..... .

meiner mutter sagten wir,dass wir wissen wo die schwester lebt.

sie will es ausblenden.

wenn etwas nicht ist wie es sein sollte ist es besser nichts darüber zu wissen.

abendsonne
 
Liebe Abendsonne,

ja, das was du da über die "Vergeltung" schreibst, kenne ich auch.

Meine Mutter und ich hatten ja nie ein so gutes Verhältnis zueinander. Meine Mutter war eine harte Frau. Als ich krank wurde(meine Tochter war gerade mal ein Jahr alt), war sie nicht bereit auch nur einmal zu uns nach Hause zu kommen um im Haushalt zu helfen. Mein Mann mußte sehen wie er klar kam.

Ich lag im Krankenhaus und machte mir Sorgen wegen meiner Familie und ob ich jemals wieder gesund werden würde - und meine Mutter sagte mir lockerflockig am Telefon, sie habe keine Zeit zum Babysitten. Sie habe mir ja stets gesagt, wenn ich ein Kind haben wolle, solle ich selber drauf aufpassen. Das war schlimm.

Später habe ich meine Mutter so wenig wie möglich besucht. Ich wollte nicht bei ihr sein, weil sie mich im Stich gelassen hatte, als ich sie brauchte.

Wenn wir an Weihnachten oder an ihrem Geburtstag doch einmal zu Besuch waren, bereute ich es oft, weil sie sich meistens beklagte, daß wir doch nur Arbeit machten mit unseren Besuchen.

Als sie einmal zur Reha war, nach einer Hüftoperation, nahm ich es wörtlich, als sie sagte, sie wolle ihre Ruhe haben, wir sollten sie nicht anrufen. Ich wußte, daß sie es nicht so meinte. Sie "haute" öfters mal so harte Sätze heraus. Meine Geschwister machten sich nichts daraus und riefen trotzdem an. Ich tat das nicht. Mit Absicht - um es ihr heimzuzahlen.

Als sie aber später krebskrank wurde, war ich bei ihr. Da habe ich es geschafft mich zu überwinden. Plötzlich war all das Vorgefallene nicht mehr so wichtig. Vielleicht lag es auch daran, daß meine Mutter durch ihre Erkrankung nicht mehr die harte, gefühlskalte Frau war wie früher. So kannte ich sie nicht. So schwach und zart.

Wir haben unseren Frieden miteinander gemacht. Das war gut. Ich kann mir vorstellen, daß es bei dir ähnlich ist, liebe Abendsonne.

Die Gefühle, die wir für die Eltern haben, sind widersprüchlich. Aber sie sind da und sie sind wichtig, denn sie beeinflussen unser Leben. Positiv und negativ.

Mir hat die letzte Zeit mit meiner Mutter sehr viel gegeben. Ich denke sehr oft daran.

Später, wenn der Tod deines Vaters eine Weile her sein wird, wirst du den nötigen Abstand haben. Dann werden die Gedanken an deinen Vater nicht mehr so konträr sein.

Ich schicke dir eine Umarmung!
 
liebe clara

danke dir!! vielmals.
unsere geschichten sind wirklich sehr ähnlich...

ich weiß nie, wer das größere herz hat: derjenige, der sich alles zu herzen nimmt und dann den abstand nehmen muss,
oder derjenige, der da drüber steht und es TROTZDEM schafft, den kontakt zu halten.

abendsonne
 
Werbung:
@mein Beileid Abendsonne

Ich selber habe meinen Vater vor 5 Wochen verloren. Es ist manchen Tag nicht leicht. Er war die letzten Jahre leider ein Pflegefall, als meine Mutter verstarb, die ebenfalls ein Pflegefall war. Ich bin zwar heute noch etwas müde von dieser langen Zeit die durch viele Hiobsbotschaften durchzogen war, was mir aber immer hilft ist es zu sagen, ich nehme das Leben an, wie es ist, es hilft mir wirklich.

@hallo Clara, so ähnlich war es auch, er machte eine grosse Persönlichkeitsveränderung durch. Es war eine mehr als lehrreiche und intensive Zeit für mich.
lg
Ritter Omlett
 
Zurück
Oben