Ich habe noch immer so viel Wut auf meinem Exmann in mir

das mag schon alles sein- aber erstens: wie man sich bettet, so liegt man- zweitens ist sie seit jahren getrennt, da geht es sie, brutal gesagt- einfach nichts mehr an, was er verdient, was er macht- und mit wem.
was ihr rechtlich zusteht- ok, aber alles andere.
und wenn sie nach so langer zeit noch wütend ist, wird sich ein teil dieser wut auch gegen sie selber richten, wird auch ihren teil zum scheitern der ehe beigetragen haben.

m
 
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Lieber Magnet!

Das "aber" in Deinem ersten Satz könntest Du weglassen.;)

Wie Du aus meinen Beiträgen hier im Thread ersehen kannst, gehe ich mit Mimschis Ansichten auch nicht konform bzw. verstehe nicht, warum sie ihm vor allem finanzielle Vorwürfe macht.

Auch bin ich Deiner Meinung, dass es sie nichts mehr angeht, was er jetzt verdient (soferne es nichts mit den Alimentationszahlungen zu tun hat).

Kannst Dir diesen Tag, dass ich mal mit Dir meinungskonform bin, rot in Deinem Kalender anstreichen.:p

Lg
Reinfriede
 
das "aber" find ich wichtig, rf, trotzdem bin ich, ob deines beitrages, in einer euphorischen stimmung, gepaart mit misstrauen- und leichtem stolz.
der rotstift hat seine arbeit schon getan, leichte zweifel nur, obs doch nicht ein frühes weihnachtsgeschenk ist.
aber, scherz beiseite, wer bitte, bekommt schon so viel alimente, in den urlaub nimmt er die kinder auch mit, wenn sein verhältniss zu ihnen so ein gleichgültiges wäre, täte ers nicht.
und- ich denk mir, wenn jemand, auch unabsichtlich, einen brief von mir öffnet, ganz egal was es ist- und es dann der mühe nicht wert empfindet- wenigstens zu sagen: tut mir leid, hab nicht auf den namen geachtet, wär ich auch sauer.(glaube nicht, dass es da um die 30 euro geht)
auch ist es oft so, dass der partner gut ist, das geld nach hause zu bringen, durch mehrarbeit- dann sind halt gewisse verpflichtungen familiärer art-schwer, oder gar nicht möglich.

lg

m
 
@Hallo Mimschi!
Habe den Thread bisschen gelesen, er läuft leider so wie ich es befürchte. Wenn du siehst zu dem Posting #48 schreibst du, die Wutspirale wird sich weiter drehen, weil ich kann mir eine profissionelle Hilfe nicht leisten. Dass heisst, du willst eigentlich gar nicht dass es aufhörst, hauptsache, so siehe #48 sind nun 2 Männer dafür verantwortlich, warum es dir heute schlecht geht. Dein Ex-Mann und der Therapheut den du dir nicht leisten kannst.

Eine wirkliche profissionelle Hilfe kannst du dir hier auch nicht erwarten, keiner ist Therapheut. Für dich ist nur wichtig, dass dich wer versteht, warum du wütend bist.
Für dich sind aber Menschen eher nicht wichtig, die nun nicht verstehen können, warum du wütend bist.

Grundsätzlich ist man nach Trennungen psychisch angeschlagen, doch immerhin sind ja schon bei dir 5 Jahre vergangen.
Vielleicht sollte man sich Ereignisse tatsächlich nicht schönreden, aber muss man sich diese anderseits mit Gewalt schlecht reden?

Ein paar Sachen würde ich hier gar nicht verstehen, zb das mit dem Auto. Ich selber fahre Gebrauchtwägen im Wert von € 2000,- und damit fahre ich toll. Du hättest deinen Mann gar nicht anbetteln müssen, sondern du hättest dir einfach eines gekauft um € 1000, 2000 oder 3000, genauso wie die Globusgeschichte.
Vielleicht hätte der Zweitwagen nicht deinen Ansprüchen Genüge getan, wäre er nur € 2000 wert aus deinem eigenem Geld, weil vielleicht die anderen Frauen zu Schule oder sonstwo mit Schickimickikarossarien vorfahren?

Dann sucht man sich irgendeine Geschichte heraus, aber da war ich auf Elternsprechtag, ich war da und dort und wo war mein Mann, nicht hier. Hätte er zu diesem Zeitpunkt irgendwo gesoffen oder sich amüsiert wären da schon 20 Seiten darüber gestanden, aber meistens sind solche Männer in der Firma um den Job nicht zu verlieren, den man für eine Familie braucht.

Es fehlt einfach das zugehen auf beiden Seiten, zeig mir dein Leben, ich will es verstehen, ich zeige dir deines, bitte versuche es zu verstehen.
Vieles versinkt in Beziehung auf Wut die auf Basis Egoismus gebaut ist. Der/die hat dies und jenes, du musst mich verstehen, aber ich will niemals versuchen dich zu verstehen.

Dann ist man in der Wutpirale, die ist auch recht bequem, vielleicht will man sie auch gar nicht ändern. Es hat wehgetan, mir alleine, aber ich niemals meinen Expartner, weil er... er... er.... und ich macht nur das was ich wollte.

Ich hatte Ansprüche, er wollte sie mir nicht erfüllen. Ok, er wollte nicht in diesen Wasserpark, na und? da wollte er halt einmal was nicht mitmachen.

Ja vielleicht hätte er dies und jenes besser machen können, aber jeder und jede hätte dies und jenes besser machen können, es ist Vergangenheit.

Wartest du jetzt mit deiner Wutspirale tatsächlich auf den Therapheuten den du dir nicht leisten kannst? Wie klingt das für dich? Ja, ich stimme dir zu, eine Scheidung die kann weh tun.
Aber wie war dein Exmann, vielleicht hatte er Existenzängst, wollte nie zuviel Geld ausgeben, wollte Reserven haben, weil es können Zeiten kommen wo man Reserven braucht, oder sollte man einen positiven Gedanken gleich im Keim ersticken?? weil...??
mhh..wahrscheinlich deswegen weil er heute unbedingt Golfspielen will.
lg
Omlett
 
also eines vorweg, ich möchte natürlich auch verstanden werden! sonst würde ich ja wohl meinen frust nicht von der seele schreiben. und es tut auch weh, dass ich manchmal nicht verstanden werde. ich bringe es wohl nicht so richtig rüber.
vielleicht hatte er existenzängste, er war immer eine "sparefroh" und geizhals. und meiner meinung nach war der große volvo kombi auch nicht notwendig, für die urlaube im jahr hätte es ein etwas kleinerer wagen auch getan! und dann ziert er sich wenn ich einen wagen möchte.

und ich finde es schon unfair, wenn ein partner sehr gut verdient und sich einiges mehr leisten kann, als der andere und der andere tümpelt mit dem geringen gehalt herum und rutscht immer mehr ins minus (hatte vor der scheidung schon ein minus von € 6.000,00. brauchte einige jahre bis ich es derzeit auf weniger als die hälfte reduziert hatte). und deshalb rege ich mich so auf, weil er mich in der ehe so kurz gehalten hat und ich es natürlich auch zugelassen hatte. im prinzip habe ich im monat mindestens genausoviel an meinen kosten ausgegeben wie er, aber er verdiente um einiges mehr und vom bonus rede ich gar nicht. und ich selber habe davon halt nicht viel mitbekommen. das war "seines", außer dass wir die urlaube gemacht haben, die aber jetzt auch nicht so extrem luxuriös bzw. abgehoben waren, also gehobene mittelklasse (magic life z.b.).

es ist vielleicht nicht so rüber gekommen. ich gebe meinem ex nicht alleine die schuld. klar er hat mich in die scheidung gerissen, wo vorher für mich doch noch alles in ordnung war (dachte ich zumindest - mir wurde ja nachher erst bewusst was alles nicht gepasst hat). und dass ich die schulden habe, da gebe ich ihm irgendwie die schuld. aber ich weiß natürlich dass ich nicht glücklich war es mir eigentlich nichts besseres passieren hat können, dass ich ihn los war.

aber dieses ungerechtigkeitsgefühl nagt einfach extrem an mir und das kann ich derzeit nicht vergessen.

ich musste immer ausreden für ihn finden. ich konnte den kindern ja nicht sagen, dass papa keine lust hat zu kommen oder was besseres zu tun hat. er war ja bei sportlichen ereignissen auch nie dabei.

und toll, er fährt mit ihnen in urlaub! das ist die einzige woche im jahr die er mit den kindern verbringt. okay, jetzt sind sie älter und haben selber keinen bock mehr drauf. aber es war von anfang an so! die ersten 2 jahre im sommer maximal zwei wochen, und dann bis jetzt nur die eine urlaubswoche. und jeden 2. winter eine woche. ist ja nicht wirklich viel, wenn ich bedenke, dass es väter gibt die die kinder im sommer einige wochen bei sich haben wollen (mein freund z.b.).

und wenn er früher die kinder an einem wochenende hätte haben sollen, ging das nicht, wenn er am sonntag in urlaub geflogen ist. denn dann hätte er das ganze wochenende vorher stress und da können die kinder nicht zu ihm. und wenn er freitag oder samstag zurück kommt dann gehts auch nicht, weil da muss er koffer auspacken und wäsche waschen. ich meine, das ist ja auch nicht normal.

ich weiß, ich rege mich über sachen auf die lange her sind, aber ich will verstanden werden, warum ich so eine wut auf ihn habe und ich der meinung bin, dass ihm alles andere egal ist.

sicher hat er auch stress in der arbeit gehabt. er hat meinen job immer belächelt, weil ich nicht so lange im büro arbeiten muss und nicht soviel stress habe. naja, dann hätte sich ja überhaupt niemand um die kinder kümmern müssen. aber er hat es nicht honoriert oder zur kenntnis genommen, dass ich mich mit den kindern täglich abgestrudelt hatte. er sah das ja als "spaß" für mich. und ich arbeite ja nicht im büro, sondern ich sei nur "beschäftigt". sein üblicher scherz. ich sitz nur rum und tu nichts.

ich verstehe halt nicht so ganz, weshalb mein ex hier so in schutz genommen wird. ich bilde mir die sachen ja nicht ein, die er getan oder nicht getan hat. und die wut kommt ja nicht aus dem nichts. die hat ja irgendwo die wurzeln.

ich bin normalerweise kein negativer mensch! aber wenns um eigenschaften oder so geht fallen mir beim besten willen keine positiven ein. egal bei wem. bei mir selber auch nicht. da habe ich schon einmal eine psychologin ein bisserl zur verzweiflung gebracht als ich mich beschreiben sollte und mir nur negative dinge einfielen.

achja und ich habe ihm ja gesagt dass ich das schreiben aus versehen aufgemacht hatte. halt erst nachdem er es erhalten hat. aber normalerweise sollte das doch kein problem sein. ich hätte ja auch nicht so reagiert, wenn mir jemand ein schreiben an mich adressiert gibt, welches schon geöffnet wurde. er wohnt seit jahren nicht mehr da also da schau ich doch nicht mehr ob post für ihn kommt.

lg
 
dass er den wasserpark nicht mitmachen wollte ist okay, aber dürfen wir dann auch nicht? er machte im urlaub sowieso was er wollte. wir fuhren meist mit einer befreundeten familie in urlaub und die männer gingen sowieso immer alleine weg was trinken, stellten uns frauen vor vollendeten tatsachen. wir konnten das nicht, denn wir mussten selbst im urlaub vorher "anfragen" ob wir wohl am abend weggehen könnten. leider war der mann meiner freundin ähnlich gestrickt. die männer saßen zwischendurch sehr oft abseits im cafe oder so. und wenn wir uns einmal abmelden wollten, bekamen wir gleich als antwort, dass wir die kinder eh mitnehmen könnten. also von gleichberechtigung war da nix zu spüren.

und so war es halt auch im alltag. ich kann solche dinge leider nicht vergessen oder in eine schublade stecken und zusperren. ich bin ja nicht so heiß darauf. und es ist ja auch nicht ständig so. gerade halt wenn irgendwas als auslöser fungierte kommt alles wieder hoch. zwischendurch halte ich es ein wenig unter verschluss. doch dann passiert etwas und alles kommt in geballter ladung hoch.

lg
 
@abendsonne
du hast mich falsch verstanden. ich habe mich natürlich riesig gefreut dass er mir die 5.000 draufgezahlt hat! aber er hat auch eine menge mehr verdient als ich und brauchte sein auto nur um von einer garage in die garage im büro zu fahren (und danach ins fitnesscenter), er hatte keine kundentermine oder ähnliches. und das mit dem riesigen volvo, der bis auf 1 std. vielleicht den ganzen tag in garagen stand. das war auch nicht unbedingt notwendig. und die garage beim büro war auch nicht gerade günstig.

es ist halt ein zusammenspiel von vielen dingen. ich strudelte mich ab, hatte mein konto immer mehr im minus und konnte mir selber nicht viel kaufen/leisten. und ihm ging es blendend und merkte nicht einmal dass ich strudelte. wenn ich mir über irgendwas sorgen machte, belächelte er mich und meinte, na meine sorgen hätt er gerne. hm, irgendwann habe ich aufgehört ihm von meinen gedanken oder sorgen zu erzählen. ich kam mir selber immer mehr unwichtig und uninteressant vor. so wie er mich behandelte.
 
Vielleicht steckt noch immer mehr Liebe dahinter zu deinem Ex-Partner als du dir selber eingestehen möchtest. Das wäre mir noch spontan und gefühlsmässig zu dieser Geschichte eingefallen, ohne dass ich dies jetzt begründen könnte.
lg
 
im prinzip habe ich im monat mindestens genausoviel an meinen kosten ausgegeben wie er, aber er verdiente um einiges mehr und vom bonus rede ich gar nicht. und ich selber habe davon halt nicht viel mitbekommen. das war "seines", außer dass wir die urlaube gemacht haben, die aber jetzt auch nicht so extrem luxuriös bzw. abgehoben waren, also gehobene mittelklasse (magic life z.b.).

Du schreibist, "im Prinzip" habe ich....entschuldige, wenn ich da jetzt nachhake, aber es erscheint mir wichtig.

Das heisst, seine Ausgaben für die Wohnung (Miete, Wohnungskredit, BK, Strom, Gas?) und Urlaube bzw. Dein Auto waren im Jahr gleich viel wie Deine Kosten für die Kinder?

Wer bezahlte das Essen? Habt Ihr Euch die Essenskosten geteilt? Wer zahlte die diversen Versicherungen etc.? Wer bekam die Kinderbeihilfe? Wer bezahlte die Ausbildung der Kinder (auch im Freizeitbereich)?

Ich weiss, ich stelle diese Fragen übergenau. Aber so, wie Du es geschildert hattest, bietet es ein unklares Bild.

Warum ich darauf so herumreite, habe ich weiter oben erklärt. Wenn Du draufkommen möchtest, was Dich mit ihm nach wie vor so negativ verbindet, sodass Du nicht loslassen kannst, so ist es eine probate Möglichkeit, nach dem Ausschlussverfahren vorzugehen.

Wenn Du die genauen Zahlen gegenüberstellst, so hast Du hier entweder einen Grund oder eine definitive Ausschlussmöglichkeit der finanziellen Ursache.

Wichtig ist dabei, dass Du nicht nach Deiner gefühlten Erinnerung gehst, sondern nach Fakten. Und das sind nunmal Zahlen.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Reinfriede
Wenn Du die genauen Zahlen gegenüberstellst, so hast Du hier entweder einen Grund oder eine definitive Ausschlussmöglichkeit der finanziellen Ursache.

Das ist die eine Sache. Und die fände ich ebenfalls gut.
Die nüchterne Betrachtung würde Dir sicher weiterhelfen.

Gleichzeitig denke ich, dass der gesamte materielle Aspekt, sprich, die gefühlte Unausgewogenheit betreffend die Vergangenheit eher
einen Symbol- und Stellvertretercharakter hat.

mimschi
- er war immer ein "sparefroh" und ein geizhals
- machte im urlaub sowieso was er wollte
- ihm ging es blendend und merkte nicht einmal dass ich strudelte
- wenn ich mir über irgendwas sorgen machte, belächelte er mich
- er hat meinen job immer belächelt, ich arbeite ja nicht im büro, sondern ich sei nur "beschäftigt"

Geiz, im Gegensatz zu Sparsamkeit, ist eine Charaktereigenschaft - aber keine positive. Da bringt es jemand nicht über sich, dem andern eine Freude zu machen. Er geizt nicht nur mit Geld, sondern auch mit seiner Hingabe.
In mimschis Fall fehlendes Einbringen in die Familie, ferner geizte er mit seinem Verständnis für ihre persönlichen Sorgen.

Oft wird diese Art von Geiz verschleiert durch ein paar kompensierende freiwillige Gesten der Großzügigkeit, aus Gnade sozusagen. Womit nichts anderes bewirkt wird, als dass das eigene Persönlichkeitsgefühl auf Kosten des anderen gehoben wird.

Den Partner nicht ernst nehmen sehe ich als Abwertung und massive Beleidigung, besonders dann, wenn gleichzeitig die eigenen Bedürfnisse, die
eigene "Wichtigkeit", einen ungleich höheren Stellenwert einnehmen.

In dieser Beziehung kann ich mimschi schon verstehen.


Dennoch ist dies hier ein Widerspruch:

mimschi
er hat mich in die scheidung gerissen, wo vorher für mich doch noch alles in ordnung war

Dass für Dich vorher alles in Ordnung war, fällt mir schwer zu glauben, mimschi.
"Alles in Ordnung" bedeutet, dass Du zufrieden warst.
Auch heute, retrospektiv, kannst Du das, schon anhand Deiner Schilderungen, nicht wirklich gewesen sein.
Vielleicht hättest Du es damals nicht benennen können, was Dich unglücklich gemacht hat.

Auf der einen Seite wirst Du Deinen Mann geliebt haben, auf der anderen Seite bist Du mit seiner Persönlichkeit nicht
zurecht gekommen und musstest erkennen, dass eure Bedürfnis-Schere immer weiter aufgeht.

Heute glaube ich, dass sich bestimmte Muster und inkompatible Eigenheiten in einer Beziehung relativ schnell abzeichnen.
Aber jahrelang befindet man sich im familiären und beruflichen Aufbau, man ist total vereinnahmt.
Schaut auf die Kinder, auf den Beruf, auf die Wohnungssituation, auf die Finanzen, auf die sozialen Kontakte ... to be continued.
Der Blick hin zum Wesentlichen wird überlagert vom ganz normalen Wahnsinn des Lebens.
Und so verliert man sich selbst und den emotionalen Kern der Beziehung aus den Augen.
Bis einer, nach Jahren, wieder zu sich kommt, ein Resümee zieht - und es knallt ...
"SO will ich den Rest meines Lebens nicht verbringen" ....

Ich bin genau so lange geschieden wie Du, mimschi. Und auch ich habe festgestellt, dass das Verarbeiten einer Trennung ein sehr sehr
langer Prozess ist. Durchaus bestehend aus gänzlich widersprüchlichen Phasen:
Wut, Erleichterung, Schuldzuweisung, Anerkennung der eigenen Anteile, Bedauern.

Letzteres empfinde ich als besonders quälend. Das Bedauern darüber, an einem Lebensprojekt gescheitert zu sein und Chancen, es anders
und besser zu machen, verpasst zu haben. Die "was-wäre-gewesen-wenn" Gedanken-Spirale hat mich auch heute noch öfter im eisernen Griff,
und den tieferen Sinn erkenne ich lediglich in der Gewissheit, dass ich die gleichen Fehler nicht noch einmal machen würde - dafür eben andere ;--) ...

Die Frage soll wirklich nicht hämisch klingen - aber verstehst Du heute, warum sich Dein Mann getrennt hat?
Ich meine, kannst Du es aus seiner Sicht nachvollziehen?
Wenn Dir das gelingt, dann bist Du ein großes Stück weiter und es wird Dir auch helfen, aus der Opferhaltung heraus zu finden.

LG
Lucille
 
Der Blick hin zum Wesentlichen wird überlagert vom ganz normalen Wahnsinn des Lebens.
Und so verliert man sich selbst und den emotionalen Kern der Beziehung aus den Augen.
Bis einer, nach Jahren, wieder zu sich kommt, ein Resümee zieht - und es knallt ...
"SO will ich den Rest meines Lebens nicht verbringen" ....
so treffend geschrieben!!!
Gleichzeitig denke ich, dass der gesamte materielle Aspekt, sprich, die gefühlte Unausgewogenheit betreffend die Vergangenheit eher
einen Symbol- und Stellvertretercharakter hat.



Geiz, im Gegensatz zu Sparsamkeit, ist eine Charaktereigenschaft - aber keine positive. Da bringt es jemand nicht über sich, dem andern eine Freude zu machen. Er geizt nicht nur mit Geld, sondern auch mit seiner Hingabe.
In mimschis Fall fehlendes Einbringen in die Familie, ferner geizte er mit seinem Verständnis für ihre persönlichen Sorgen.

Oft wird diese Art von Geiz verschleiert durch ein paar kompensierende freiwillige Gesten der Großzügigkeit, aus Gnade sozusagen. Womit nichts anderes bewirkt wird, als dass das eigene Persönlichkeitsgefühl auf Kosten des anderen gehoben wird.

Den Partner nicht ernst nehmen sehe ich als Abwertung und massive Beleidigung, besonders dann, wenn gleichzeitig die eigenen Bedürfnisse, die
eigene "Wichtigkeit", einen ungleich höheren Stellenwert einnehmen.

In dieser Beziehung kann ich mimschi schon verstehen.
bringts total auf den punkt. der materielle aspekt hat symbol-und stellvertretercharakter für die wertigkeit, die beigemesssen wird.
das bin ich ihm also "wert". so seh ich es auch. ich kenn das auch sehr gut von meiner geschichte. und die andre seite gibts, dass sich manche mit materielllen dingen tatsächlich frei-kaufen wollen. "kompensierende gesten der großzügigkeit". wenn du da an einen menschen geraten bist, der sich ständig "frei-kaufte", dann bist mitunter mal froh, wenn jemand geizt und das nicht macht. mimi hatte halt diese unausgewogenheit. auf der einen seite knausert er , auf der andren spielt er den großen gönner. magic-life,...... für mich IST magic life luxus, so ein urlaub für 5 kostet auch an die 7000 euro,


die wut wird auch ein stück weit darin begründet gewesen sein, dass er nach außen super-toll in erscheinung getreten ist (finanziert eh das ganze haus und gewährt der familie einen tollen urlaub), im hinter-stübchen aber tatsächlich gegeizt hat, indem er die bedürfnisse, die tagtäglich anstanden, einfach nicht wahrgenommen hat. da schlägt der frau dann oft noch der neid entgegen: "dieee hats gut, er ist so ein lieber,.............. und da traut sie sich noch zu beklagen!!!
auch nicht einfach.

teilzeit-oder hausfrauen haben auch noch "empfindungsmäßig" den nachteil, dass sie automatisch "kurz" gehalten sind und sich oft ein eigenes standbein gar nicht aufbauen könnten- selbst wenn sie wollten. wie soll man sich was sparen mit diesem teilzeit-aspekt.
das mit dem eigenen auto ist auch so symbol für eigenständigkeit, vielleicht ists dem mann lieber, wenn die frau gar nicht so aus kann und schön an haus und herd gebunden ist. mit öffentlichen verkehrsmitteln überlegst es dir halt länger, als wenn du schnell ins auto springen kannst und WEG bist. das wird mimschis mann schon gewusst haben.

diese generalisierte wut, wenn der andere auf so großem fuß lebt, während man selber zu kämpfen hat, kann sich bis ins alter reinziehen.

das darf man auch nicht unterschätzen.

wenn mimschi jetzt finanziell noch kämpft, überzogen ist am girokonto, dann ziehts noch immer das gefühl der ungerechtigkeit nach sich. weil er lebt ja den großen gönner vor, aber nur in bezug auf sich selber ,

dann wird sich das ja noch zuspitzen. mimi ging zeilzeit arbeiten, und ich würde mir mein letztes geld zu verwetten trauen, dass ER nicht dafür gesorgt hat, dass pensionszeiten nachgekauft werden für mimschi, ----- wie es halt bei fast niemanden ist. das ist ja das nächste problem: bis vor einigen jahren wurden ja die kindererziehungszeiten nicht auf die pensionszeiten angerechnet, spätere fehlzeiten durch teilzeitarbeit schon gar nicht.
wir frauen müssen uns dann oft mit der mindestpension begnügen, während ER in der welt herumflaniert mit einem beachtlichen pensionskonto.
das spüren halt viele frauen ihr ganzes leben schon.... . ER wirds mal gut haben später, wenn er dann im ruhestand ist, kann sich die ganze welt anschauen, während sie schauen muss, dass sie die heizkosten finanziert. bei DEN mietkosten heutzutage geht fast die ganze pension ja dann für "wohnen" drauf.

ICH will jedenfalls diesem groll mal nicht erlegen und sorge vor, damit diese unausgewogenheit nicht voll zuschlägt gehe ich ganztags arbeiten. auf kosten der kinder.

such es dir also aus: irgendwer zieht den kürzeren: SELTEN auf jeden fall der mann.

sicher hatte auch er in der berufslaufbahn stress.
ABER: wenn er nach der arbeit noch zeit für sich braucht, setzt er sich halt in den golfclub oder ins wirtshaus an die bar und schaut den kellnerinnen beim bunten treiben zu.

mutter managt derweilen die termine der kinder. die KÖNNTE es sich ja gar nicht so gut machen.
ich spüre jetzt, wie es sich in etwa anfühlt, wenn man nicht zu einer punktuell bestimmten zeit daheim stehen muss . man fühlt sich schon ein wenig freier. das kennen halt die meisten männer, kommen heim, wann sie wollen :).


lg abendsonne
 
Liebe Abendsonne!

Als selbst Teilzeitbeschäftigte (nicht mehr lange, leider) - kann ich Dir sagen, dass es auch wesentlich angenehmer ist als vollzeitbeschäftigt zu sein. Dieses Mehr an Lebensqualität in den letzten Jahren werde ich bei meiner Pension/Rente wieder bezahlen müssen.

Auch wenn ich es gerne anders hätte (eh klar, wer möchte schon wenig Rente beziehen?), unfair in dem Sinne finde ich es auch nicht.

Denn ich HABE ja was davon. Nachmittage im Schwimmbecken, während andere im Job schwitzen, als Beispiel.

Lg
Reinfriede
 
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so eine gegenüberstellung der ausgaben ist nicht schlecht. der kiga/hort ist nicht billig, zusammengerechnet kam das wohl nicht ganz der miete gleich. natürlich hatte er mit den versicherungen, auto und urlauben mehr ausgaben.
jedoch bekam er die familienbeihilfe ausbezahlt.
und ich zahlte die freizeitveranstaltungen der kinder, vereine, tanzkurse, diverse schulveranstaltungskosten (ausflüge, schulgeld, ...) die kleidung (auch schibekleidung und schi, eislaufschuhe, inline-skater, ...), und was die kinder halt sonst brauchten. im gymnasium kam dann die nachmittagsbetreuung dazu, okay dafür war kein hort mehr zu zahlen.
wenn man aber bedenkt wieviel er verdiente, ließ er mich - meiner meinung nach - trotzdem sehr viel selber zahlen. damit er sich einen schönen polster aufbauen konnte, für später. er musste schon länger vor der scheidung gewusst haben dass er sich trennt.
die einkäufe zahlte ich. außer er fuhr mit dem auto mal am wochenende einkaufen, dann zahlte er. aber da ich meistens kochte und für den vollen kühlschrank verantwortlich war, zahlte ich halt auch diese einkäufe.

@ritter omelett
also das kann ich definitiv verneinen! das kann ich mir einfach nicht vorstellen. sonst hätte ich doch nicht so einen hass auf ihn und würde ihn am liebsten nie mehr sehen oder hören. er ist mir in der ehe zum schluss schon dermaßen auf die nerven gegangen.

@lucille
du hast natürlich recht. er ist mir schwer auf die nerven gegangen. jeden abend wenn er ins bett gekommen ist, hab ich mir "du kotzbrocken" gedacht! echt! was sagt das bloß aus über mich? das war im letzten jahr vor der scheidung so arg. aber trotzdem hatte ich nie an trennung/scheidung gedacht. ich habe damals andere prioritäten gesetzt. ich stellte immer in den vordergrund dass es uns ja eigentlich eh gut gehen würde (liebe kinder, gesund, finanziell gings "uns" gut - ich habe beim finanziellen immer "uns" gesehen, habe nicht rechtzeitig die bremse gezogen, als ich immer weiter ins minus rutschte bzw. nicht gemerkt dass so ein ungleichgewicht herrschte). und mir gedacht, er verdient super, und wir machen tolle urlaube, haben ein großes auto (mit dem ich eigentlich so gut wie nie gefahren bin, weil er ja immer damit ins büro gefahren ist), später halt hatte ich mein eigenes auto, eine schöne wohnung. ich stellte das in den vordergrund und registrierte nicht wie es mir wirklich ging, bzw. stellte ich mich selber sowieso immer hintenan und nahm mich selber überhaupt nicht wahr oder als nicht wichtig genug.

Vielleicht hättest Du es damals nicht benennen können, was Dich unglücklich gemacht hat
genauso war es. deshalb brach für mich eine welt zusammen als er die scheidung verkündete. ich rechnete nie im leben damit oder wollte die anzeichen nicht wahrhaben, die er viell. versteckt gestreut hat. und glücklich war ich sicherlich nicht mehr, was mir aber nicht bewusst war. solange es den kindern gut ging, ging es mir auch gut. auf meine eigenen bedürfnisse schaute ich ja nie.

Die Frage soll wirklich nicht hämisch klingen - aber verstehst Du heute, warum sich Dein Mann getrennt hat?
meine einzige erklärung ist, dass wir uns einfach auseinandergelebt haben und auf dauer halt nicht zusammenpassten. genauer kann ich es nicht erklären. und so wie mir jetzt bewusst wird, dass er immer schon so einen (für mich) miesen charakter hatte, mit dem ich einfach nicht konform gehen konnte, war es natürlich nur eine frage der zeit bis es zur trennung kam. nur für mich zählte halt die familie und die kinder. mir kam eine trennung nicht in den sinn, ich hätte wahrscheinlich noch länger vor mich hin gelitten, während er sich andersweitig vergnügt hätte oder hat er es eh getan. ich weiß es nicht, ist mir jetzt auch egal. selbst wenn es so war, kreide ich ihm das nicht an, weil keine gefühle mehr da sind und auch damals nicht mehr vorhanden waren. ich hatte ihn nach seiner verkündung gefragt ob er eine freundin habe. hat er milde lächelnd verneint und ich dachte mir "du falscher hund". aber es war mir damals egal, und das zeigte mir dass mir ER als person völlig egal war und wenn er zig freundinnen gehabt hätte, wäre mir das egal gewesen.

lg
 
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