Reinfriede
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In dem Fall, liebe Reinfriede, fallen mir die Worte einer sehr sehr weisen Therapeutin ein, die immer sagt: das Beste, was eine Mutter für ihre Kinder tun kann, ist zu schauen, dass es ihr selbst gut geht.
Liebe Bachstelze!
Diesen Spruch kenne ich auch, ich predige ihn sogar manchmal. Allerdings in einer etwas abgewandelten Form: Nur eine zufriedene Mutter kann eine gute Mutter sein.
Liebe Clara!
Clara schrieb:was läßt dich denken, daß deine Kinder soetwas eines Tages sagen könnten?
Ganz einfach, z.B. jetzt unsere Diskussion hier. Du schreibst selbst sehr treffend, dass Deine Schwester vieles ganz anders sieht als Du, für sie werden ihre Erinnerungen genauso Realität sein wie Deine für Dich. Und ich weiss nicht (wie könnte ich?) wie MEINE Kinder es tatsächlich erleben bzw. wie ihre Realität aussehen wird. Und wie ich vorhin geschrieben hatte in dem Beispiel der Ausgehzeiten - ihre Realitäten werden konträr sein.
Es gibt keine Garantie, dass man es "richtig" macht, so sehe ich das. Man kann nur versuchen, es möglichst im Sinne der Kinder zu tun - und auch da kann man über das Ziel hinausschießen. Wobei man das durchaus gut meinen kann, nur ankommen wird es vielleicht anders.
Oder wie heißt der Spruch:
Etwas gut zu meinen heisst nicht zwingend, es gut zu tun.
Weiss ich, ob meine Eltern es nicht gut gemeint hatten? Sie hatten nur so gehandelt, wie sie dachten, dass es richtig ist. Damals waren andere Zeiten und der gesellschaftliche Druck, dass Kinder brav, folgsam und tugendhaft sein müssen, war größer als heute. Schläge waren (zumindest in dem Milieu, in dem ich großgeworden war) völlig legitim. Vergiss bitte nicht, dass noch vor 50 Jahren sogar Lehrer die Kinder mit Schlägen strafen durften. Unsere Eltern sind unter einer völlig anderen Gesetzeslage und Norm groß geworden als wir.
Aus der Sicht meiner Eltern war es wahrscheinlich genauso gut gemeint, wie ich es bei meinen Kindern gut gemeint hatte - wobei wie gesagt ein offenes Ende besteht, ob es auch tatsächlich gut WAR.
Liebe Grüße
Reinfriede