Kinder wollen beim Vater bleiben

wir hatten das problem schon mal, dass die grosse über die kleine kommuniziert hat; da hab ich beiden gesagt, dass die grosse direkt mit mir abmachen könne, sie kenne meine nummer, ich sei da.

bis später
s

Liebe Seesicht!

Vielleicht macht die Große das aus ihrer Not heraus, um die Loyalität zum Vater nicht zu verlieren. Wenn sie über die Kleine agiert, umgeht sie ihn, hast Du daran schonmal gedacht? Vielleicht ist das eine Hilfsbrücke für sie.

Dich direkt anzurufen, bringt sie in einen Zwiespalt, versuche Dich zu erinnern, wie sehr Du unter seinem Liebesentzug und strafenden Schweigen gelitten hast. Ihr wird es ähnlich ergehen.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
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hallo reinfriede
das kann schon sein, dass sie zu vater loyal sein möchte.... .doch ist er es zu ihr??? wann erkennt sie das?
was die grosse mir alles an den kopf geworfen hat ging auf keine kuhhaut und doch stand ich ihr immer bei, auch 'gegen' ihn, vor allem gegen ihn und jetzt?
ich bin da, das hab ich ihr auch gestern mitgeteilt, indem ich gesagt hab beim tschüss-sagen: bis bald wieder....

gruss
s
 
Hallo Lucille:D,

muß dir nicht peinlich sein. Ich hab´s auch nur gemerkt, weil meine Schwester gestern einen Feiertag hatte.
Bei "Himmelfahrt"(hier ja eher bekannt als "Vatertag":confused:)ist ja hier generell frei.

Einen schönen Tag dir - und all den anderen Foris natürlich selbstverständlich auch!
 
Liebe Simone,

ja, ich denke auch, daß deine Tochter aus Loyalität zum Vater über ihre kleine Schwester kommuniziert.
Das ist sicher ebenso anstrengend für sie - wie auch für euch.

Bleibe bei deinem Weg. Ich bin überzeugt, du verhälst dich richtig. Anbieten, im Gespräch bleiben - nicht aufdrängen.

Es ist natürlich sehr traurig, daß dein Mann die Liebe, die seine Töchter für ihn empfinden, als 'Waffen' gegen dich verwendet. Es ist sehr schlimm, daß er meint so etwas nötig zu haben.

Ich habe sowas im Verwandtenkreis auch erfahren. Die Schwestern meines Mannes, trennten sich fast zeitgleich von ihren Männern.

Wir hielten weiterhin Kontakt zu ihnen, als auch zu ihren Männern. Nach einer Weile bekam ich mit, daß sie meinen Mann(völlig unabhängig voneinander)und seine Loyaltität auszunutzen begannen.

Natürlich liebte mein Mann seine Schwestern. Er wollte lange Zeit nicht wahrhaben, daß beide jahrelang ihre Männer belogen und betrogen hatten. Die Ehemänner hatten sich von ihnen getrennt, weil sie sich nicht anders zu helfen wußten.

Diese unglückselige Parallele zog sich einige Monate hin. Ich beobachtete das ganze ein Weile. Mein Mann meinte, er müsse seinen Schwestern helfen. Er ging mit ihnen zu ihren Anwälten, half bei der Wohnungssuche und sprach mit den Ehemännern. Nie kam ihm der Gedanke, daß sie ihn ausnutzen und manipulieren könnten.

Als die ältere Schwester für ein paar Tage bei uns einzog, weil es ihr angeblich so schlecht ging, begann ich Nachforschungen anzustellen.

Jeden Abend zog sich meine Schwägerin zurück um zu telefonieren, angeblich mit ihrem Mann. Sie wolle sich versöhnen, sei untröstlich. Sie wolle alles tun.

Sie telefonierte über meinen Geschäftsanschluß, in meinem Büro. Dort habe sie mehr Ruhe, meinte sie. Eines Abends bat ich sie, mir mal meinen Schwager durchzustellen in die Wohnung. Ich würde ihn gerne sprechen. Das tat sie nicht, weil er angeblich nicht mit mir sprechen wollte. Er wolle mit uns nichts mehr zu tun haben, weil er uns nie habe leiden können. Ich war schockiert. So kannte ich meinen Schwager gar nicht. Wir hatten stets ein gutes Verhältnis.

Ich rief zurück. Er war freundlich wie immer, wenn auch traurig und verzweifelt. Ich wußte sofort, dieser Mann wird belogen. Er weiß immer noch nicht die Hälfte von dem, was seine Frau da spielt. Ich sprach mit meinem Mann. Der wollte mir nicht galuben. Seine Schwester würde doch nicht lügen.

Ich ließ mir einen Einzelverbindungsnachweis von der Telefongesellschaft geben. Um die Sache abzukürzen: meine Schwägerin telefonierte jeden Abend mit ihrem Lover(dessen Frau ebenfalls nichts ahnte).

Mein Mann war enttäuscht. Zumal seine jüngere Schwester ähnlich abgebrüht vorgegangen war.

Heute haben wir keinen Kontakt mehr zu den Schwestern meines Mannes. Mein Mann ist immer noch wütend so ausgenutzt und belogen worden zu sein. Den Kontakt zum einen Schwager halte ich. Hin und wieder hören wir voneinander.

Du, liebe Simone, kannst den Kontakt nicht so einfach abbrechen zu deinem Noch-Ehemann. Deine Töchter brauchen euch beide. Aber du verhälst dich vernünfig. D. h. du hälst dich da raus, du versuchst neutral zu sein. Das ist eine gute Basis zur Deeskalation.

Ich wünsche dir alles Gute!
 
Hallo Ihr alle,

ja, ich denke auch, daß deine Tochter aus Loyalität zum Vater über ihre kleine Schwester kommuniziert.

wenn ich von mir selbst ausgehe, dann kann es schlicht auch einfach sein, dass die Große zu verunsichert ist, um direkt mit ihrer Mutter zu sprechen.

Zwischen Mutter und Tochter ist so viel vorgefallen. Die Tochter hat seesicht, wenn ich das richtig lese, ja wohl im Laufe der Zeit richtig viel an den Kopf geworfen, und bei einigem dämmert ihr vielleicht ja auch, dass das nicht ok war.

Also wie jetzt umgehen damit, aus ihrer Sicht? Wenn sie mit ihrer Mutter spricht, muss sie damit rechnen, dass auch mal unangenehme Dinge zur Sprache kommen. Also vermeidet sie es vielleicht ganz einfach. Gleichzeitig passieren immer wieder Dinge, die sie kränken. Dann kann sie aus Trotz und Verletztheit nicht aus sich heraus. (und man lege noch ein Scherflein Manipulation seitens des Vaters hinzu....)

Alles, was seesicht hier erzählt, zeigt, dass kein einziges Familienmitglied wirklich gut und konstruktiv mit Konflikten umgehen kann (das soll kein Vorwurf sein, und ihr seid sicher beileibe nicht die einzigen - ich weiche Konflikten auch ganz gerne aus, weil ein Teil von mir der fixen Überzeugung ist, dass man an Konflikten stirbt ;)).

Wie sollte die Große in dieser für alle hochgradig belasteten Situation nun unbeschwert mit seesicht kommunizieren? Loyalität ist da glaube ich noch der geringste Hintergrund. Reinfriede hat das gut formuliert, ich glaube auch, dass es für die Grosse sehr hilfreich ist, wenn die - unbefangenere - Kleine die Kommunikation übernimmt.

Den Grat zwischen Liebe und Aufdrängen finde ich persönlich ehrlich gesagt auch ziemlich schmal. Aber natürlich hat jeder von uns einen anderen persönlichen Hintergrund, und was genau jetzt für seesicht und ihre Tochter das Richtige ist, ist von hier aus zumindest für mich überhaupt nicht einschätzbar.

lg
B.
 
hallo alle miteinander

vielen lieben dank für eure zeilen.
ich weiss gar nicht recht, wo ich anfangen soll. - am besten mit meinem gefühl zur ganzen situation.
ich denke im moment nicht, dass sie mich wirklich vermisst, sondern eher dass sie es geniesst, in dieser 'machtposition' zu sein und bei ihm wesentlich leichteres spiel zu haben, wenn sie was durchhaben will.
beispiel: beim freund übernachten. nach dem 5. mal fragen bei vater, flippt dieser ziemlich regelmässig aus, schnappt sich die joggingschuhe oder flüchtet in den keller und meint: mach doch was du willst.... spiel satz und sieg für die grosse!

ja bachstelze, der grat ist wirklich ziemlich schmal, doch ich bin überzeugt, dass es richtig war, nicht ans grillen zu fahren ohne einladung. ... und ich weiss auch nicht, was im moment das beste ist. ich höre aber wieder mehr auf mein bauchgefühl und das sagt im moment einfach mal warten, freundlich bleiben wenn ich die kleine hochbringe, mehr kann ich nicht machen. ich habe ihr vor dem auszug immer wieder gesagt, dass ich da bin, dass sie ein zimmer hat, dass ich sie lieb hab..... auch bei ihrer stippvisite hier hab ich versucht, das gefühl rüberzubringen, ... doch annehmen kann nur sie.
wenn es dann mal wieder eine annäherung geben wird, sind wohl klärende und eher standortbestimmende klare worte unumgänglich, aber dann stehen die uhren für mich wieder auf null. nachtragend sein hat keinen sinn und irgendwie müssen beide wieder dem vertrauen eine chance geben....

ich hab jedenfalls heute weitere kisten mit büchern aufräumen können, denn ich hab endlich ein erstes büchergestellt gekauft.... langsam wird's schon was!!

nun schlaft gut und bis bald wieder
s
 
Liebe seesicht,

wie gesagt, keiner von uns steckt drin, und wir sind alle verschieden.

Zwischen meiner Mutter und mir gab es nur wenig offene Konflikte, aber ich hatte nie ein gutes Verhältnis zu ihr. Ich habe sie immer als zu aufdringlich empfunden, und je mehr sie für mich da sein wollte, desto weniger habe ich sie gelassen, ich fühlte mich von ihr immer bedrängt. Ich habe definitiv immer viel Raum gebraucht, um von selber auf sie zugehen zu können.

Das ist bis heute nicht viel anders (ich bin jetzt 36 ;)) und es sieht erst jetzt so aus, als würden wir ein bisschen Beziehung auf die Reihe bekommen.

Wie gesagt, kein einfaches Thema weil jeder anders empfindet.

lg
B.
 
Ich habe sie immer als zu aufdringlich empfunden, und je mehr sie für mich da sein wollte, desto weniger habe ich sie gelassen, ich fühlte mich von ihr immer bedrängt.

Das ist interessant, liebe Bachstelze.
Dieses "zu aufdringlich sein" ist nämlich meine größte insgeheime Befürchtung in der Beziehung zu meinen
Kindern, hier finde ich die Gratwanderung wirklich schwer.

Kannst Du beschreiben, was Du meinst und was das in Dir ausgelöst hat?
Worin unterscheidet sich in Deinen Augen Desinteresse von Distanz?

LG
Lucille
 
Liebe Lucille,

es ist unglaublich schwer, darauf eine Antwort zu geben. Wahrscheinlich geht es auch nur, wenn ich ein wenig aus dem Verhältnis zwischen meiner Mutter und mir ein wenig beschreibe.

Zwei Dinge vorweg, die unsere Geschichte, glaube ich, bestimmt haben:

Sehr, sehr viele Leute verwechseln Bedürftigkeit mit Liebe. Meine Mutter hat mich Zeit ihres Lebens GEBRAUCHT. Und wenn ich jetzt in Deinem Post Desinteresse und Distanz lese, dann bekomme ich ein wenig den Verdacht, das meine Mutter sich nie für mich interessiert hat.

Obwohl ich sie ganz sicher mit nichts mehr verletzen könnte, als mit dieser "Unterstellung". Denn soweit es sie betrifft und es ihr bewusst ist, bin ich ihr ein und alles, und sie hätte ihr Leben lang immer alles für mich getan.

Und da fängt aber das Problem schon an. Ich wollte nicht, dass sie alles für mich tun würde. Sie war so sehr auf mich fixiert, dass es mich erdrückt hat.

Sie hat mir so oft vorgeworfen, dass ich mich nicht für sie interessiere, und dass ich ihr sowieso aus Prinzip immer widersprechen würde, und ihre Ansichten nie gut fände. (fand ich auch nicht). Sie und ich, wir sind unglaublich verschieden.

Weil sie der festen Überzeugung ist, dass man ausserhalb der eigenen Familie nicht schlecht über ein Familienmitglied spricht, hat sie sich immer bei mir über meinen Vater ausgekotzt - und als ich alt genug wurde um ihr zu sagen, dass sie damit bei mir nicht an der richtigen Adresse ist, war sie zutiefst beleidigt.

Ich war als Kind sehr introvertiert - sie fand mich nicht normal, hatte Angst, ich könnte autistisch sein. Noch heute erklärt sie mir immer wieder, sie hätte mich vielleicht einfach mehr zwingen sollen, Kontakt zu anderen haben, dann täte ich mir wohl heute leichter.

Mein Leben lang hat sie mir immer vorgeworfen, so distanziert wie mein Vater zu sein... sie ist auch der festen Überzeugung, mein Vater könne nicht über Gefühle reden - und wie er kann! (mit ihr kann ers nicht)

Wenn ich eine Woche auf Skikurs war, habe ich in dieser Zeit einen oder zwei lange Briefe mit Berichten von zu Hause bekommen.
Und wenn mein Vater auf Dienstreise war, hat sie mir vorgeschlagen, ich könne doch bei ihr schlafen. Erst als ich 18 war, ist mir aufgegangen, dass ich das nicht mehr möchte.

Zu ihr nein zu sagen, ist fast unmöglich - erst seit einem halben Jahr schaffe ich das - weil sofort der Vorwurf kommt, man würde sie nicht genug lieben. Gleichzeitig bekommt sie aber in solchen Situationen auch echte Panik, das merkt man.

In ihrer riesengroßen Bedürftigkeit nach Liebe konnte sie mir nie, nie Raum geben. Und in meinen Beziehungen habe ich immer das Thema, nie nein sagen zu können - aus Angst, der andere liebt mich dann nicht mehr.

Schwierig, das alles zu beschreiben.
Kannst Du was damit anfangen?

Dafür, wie die Gratwanderung ausgeht, ist vielleicht das zugrundeliegende Motiv entscheidend. Interessiere ich mich für mein Kind, so, wie es ist, als komplett eigenständige Person, die ganz anders sein kann als ich, so, wie der Partner auch? Oder "brauche" ich die bedingungslose Liebe, die kleine Kinder ihren Eltern entgegenbringen?

Kann ich mein Kind so wertschätzen, wie es ist, auch wenn es meine Bedürftigkeiten nicht füllt, und ich mich um diese selber kümmern muss?

Dieses Jahr Ostern ist es mir das ERSTE MAL in meinem ganzen Leben gelungen, etwas schönes und positives in meiner Mutter zu sehen.

lg
B.
 
Vielen Dank für deinen ausführlichen Post, der mir sehr zu Herzen geht.

Wie unterschiedlich doch Mütter sein können. Wie unterschiedlich auch ihre Liebe sein kann/ist.

Über die Liebe meiner Mutter stand immer in großen Lettern: Forderung. Ich fordere von dir, mein Kind, Leistung, Pflichterfüllung, Gehorsam. Dann bekommst du meine Liebe. Kannst du auch nur eines von all dem nicht leisten, dann entziehe ich sie dir wieder. Dann bist du nicht mehr das Kind meiner Wahl. Meine Geschwister wurden dann zum Vergleich herangezogen. "Sieh her, dein Bruder, hat seine Mathearbeit prima hingekriegt. Du mal wieder nicht..."

So war das bei uns zu Hause. Als älteste Tochter stand ich dem ziemlich hilflos gegenüber. Die einzige Macht, die ich hatte, war für mich die Verweigerung der Nahrung. Damit konnte ich meine Eltern auf die Barrikaden bringen.

Ich habe erst im Erwachsenenalter begriffen, daß meine phasenweise Magersucht(mit seltenen Brechattacken. Ich ekle mich davor)die einzige Möglichkeit für mich war, gegen meine Eltern - und auch gegen mich selbst - zu rebellieren. Hier hatte ich mich unter Kontrolle. Das konnte ich, während ich sonst nicht so funktionierte wie gewünscht.

Ansonsten galt bei uns daheim: willst du die Liebe deiner Eltern, dann darfst du kein Versager sein. Damit war vor allen Dingen der schulische und berufliche Erfolg gemeint.

Du hattest deine Norm überdurchschnittlich zu erfüllen. Eine Norm, an der meine Eltern kläglich gescheitert wären, hätte diese jemand für sie angelegt.

Was es bedeutet bedingungslos zu lieben - und geliebt zu werden, weiß ich erst, durch meinen Mann und meine Tochter.

Ich liebe meine Tochter, weil sie meine Tochter ist - und nicht als Anerkennung für besondere Leistung.

Liebe Simone, entschuldige bitte, daß ich hier in deinem Thread off topic geschrieben habe.
 
Liebe Bachstelze!

Auch wenn ich jetzt damit offtopic werde, danke für Deinen Beitrag, er war sehr verständlich zu lesen. Auch für mich war die Frage interessant, ab wann man als Kind etwas als übergriffig empfinden würde, bin ich doch selbst auch eine Gluckenmutter.:rolleyes:

In ihrer riesengroßen Bedürftigkeit nach Liebe konnte sie mir nie, nie Raum geben. Und in meinen Beziehungen habe ich immer das Thema, nie nein sagen zu können - aus Angst, der andere liebt mich dann nicht mehr.

Es ist schon interessant zu lesen, wie Gemeinsamkeiten unterschiedliche Hintergründe haben können. Ich hatte bzw. habe teilweise dieses Problem in Beziehungen auch, doch meine Mutter war das genaue Gegenteil von übergriffig oder raumfordernd.

Sie war kalt wie ein Stein. Es gab keine Berührungen, kein Lob, kein Wort, das irgendwie an uns gerichtet wurde, wir wurden regelrecht ignoriert (außer wir hatten was falsch gemacht, das sagte sie dann abends dem Vater, dieser verprügelte uns dann dafür - von ihr kam nie etwas). Wir nannten sie unter uns nie Mutter sondern immer nur "Fisch". Weil sie kalt und stumm war wie ein Fisch. Ich bin froh, dass sie heute etwas anders ist als früher, aufgetauter, spontaner und sie kann auch manchmal lachen.

Mag sein, dass ich deshalb in den anderen Pol gekippt bin bei meinen Kindern. Für mich ist Interesse und Fürsorge gleichzusetzen mit Wärme und Liebe.

Aber die Grenze wird genau dort liegen, wo missbräuchliches Verhalten beginnt: Braucht es die Mutter oder brauchen es die Kinder, das ist wohl die Gretchenfrage dabei.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Interessiere ich mich für mein Kind, so, wie es ist, als komplett eigenständige Person, die ganz anders sein kann als ich, so, wie der Partner auch? Oder "brauche" ich die bedingungslose Liebe, die kleine Kinder ihren Eltern entgegenbringen? Kann ich mein Kind so wertschätzen, wie es ist, auch wenn es meine Bedürftigkeiten nicht füllt, und ich mich um diese selber kümmern muss?
liebe bachstelze, sehr treffend formuliert. ich glaube, genau DAS war auch in meinem falle ein problem. ich war ein wunschkind, aber während der schwangerschaft hatte sie große psychische probleme, fast eine psychose, was von den ärzten mit 'futterneid' bezeichnet worden ist.


später hat sie mir immer wieder versichert, ich hätte sie abgelehnt. ich glaube daher - wie du es so sehr treffend beschrieben hast - es war eher so, dass ich ihre bedürftigkeit nicht befriedigen konnte.
 
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Liebe Pisces,

liebe bachstelze, sehr treffend formuliert. ich glaube, genau DAS war auch in meinem falle ein problem. ich war ein wunschkind


ich bin auch ein Wunschkind. (bloss hab ich mich nie so recht nach ihren Wünschen verhalten ;)).
Wunschkind, Einzelkind, sehr, sehr spätes Kind.

Vielleicht wäre alles anders gekommen, wenn ich noch Geschwister gehabt hätte.

später hat sie mir immer wieder versichert, ich hätte sie abgelehnt. ich glaube daher - wie du es so sehr treffend beschrieben hast - es war eher so, dass ich ihre bedürftigkeit nicht befriedigen konnte.

Die traurige Wahrheit ist, ich HABE meine Mutter abgelehnt.
Und schon als kleines Kind fehlte mir komplett jeder Respekt vor ihr - was natürlich nicht gut ist, da die eigene Mutter das allgemeine Frauenbild und auch das Bild, dass man von sich selbst als Frau hat, sehr stark prägt ;)

Meine Mutter hat(te) auch große psychische Probleme, es gab viel zwischen ihr und meinem Vater, womit sie nicht klar kam, und das Ergebnis waren immer hysterische Schreiattacken mit Vorwürfen die so jeglicher Realität entbehren, das glaubt kein Mensch.

Diese Attacken haben sich, weil mein Vater oft beruflich weg war, sehr sehr oft gegen mich gerichtet. Für mich unvorhersehbar. Wegen schief stehender Schuhe, zum Beispiel (sie standen sogar an der richtigen Stelle, aber halt nicht gerade).

lg
B.
 
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