Spiritualität & Sexualität

Sexualität und Spiritualität?

  • Sex behindert die spirituelle Entwicklung, ist dem Geist abträglich

    Stimmen: 15 6,3%
  • Sexualität kann wundervolle, mystische Erlebnisse erfahrbar machen

    Stimmen: 140 58,3%
  • Weder noch, es ist einfach was es ist, nur nicht all zu wichtig nehmen

    Stimmen: 55 22,9%
  • Sonstiges

    Stimmen: 30 12,5%

  • Umfrageteilnehmer
    240
goamic schrieb:
Wir brauchen unsere sexuelle Energie um sie zu sublimieren , umzuwandeln in spirituelle Energie.
Aber wenn es doch nur eine Energie gibt, wie können wir dann sexuelle Energie in spirituelle Energie umwandeln? :dontknow:
 
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Hallo fckw

die Energie ist eben nicht die gleiche ob sie vor der Sublimation (Transzendenz) besteht, oder später. Man kann es mit dem Zähneputzen vergleichen, es sind die selben Zähne, aber vor dem Putzen ist es nicht das gleiche wie nach dem Putzen.

Der Transzendierungsprozess ist immer eine Befreiung der Energie, beziehungsweise der vorher bestehenden Bindungen. Vor der Transzendierung ist die Energie zwar schon da, aber noch in Bindungen verhaftet. In der Transzendierung werden diese Bindungen gelöst, die Energie wird frei und kann fortan für alle Zwecke eingesetzt werden.
 
Lotusz schrieb:
Hallo

Warum glaubt ihr, sagt die Yoga-Philosophie, dass man enthaltsam leben soll?
Warum glaubt ihr, leben alle Yogis, Weisen und Heiligen enthaltsam?

Antworten findet ihr bei Patanjali, bei Swami Chidananda, bei Yogananda, bei Swami Sivananda und sicher noch an vielen anderen Stellen.

Alles Liebe. Gerrit

Hallo Lieber Gerrit,

ich weiss nicht, ob Dir Baghwan Shree Rajneesh, von seinen Jüngern Osho genannt, bekannt ist.
Dieser Guru erklärte, er wäre ein Erleuchteter, erklärte, dass er nicht den Wunsch habe, Anhänger anzuziehen und doch jahrelang als spirituelles Oberhaupt Tausender Männer und Frauen deren ausschließliche Hingabe forderte. Der sich als Entsagender präsentierte, die Reichen und Einflussreichen aber bevorzugte, einen Fuhrpark von 93!! Rolls-Royce-Lemousinen besaß. Er behauptete, völlig erleuchtet zu sein und hatte doch das Bedürfnis, regelmäßig Lachgas zu nehmen.
Er verwandelte seinen Ashram von Zeit zu Zeit in ein Arbeitslager mit unaufhörlichen Forderungen nach noch mehr Anstrengungen seiner Anhänger,
bis diese vor Erschöpfung zusammenbrachen.
Sexueller Missbrauch war an der Tagesordnung, wobei der Meister sich bei den weiblichen Anhängern im Ashram selbstverständlich bediente. Er wählte die Frauen übrigens nach ihrer Oberweite aus und nur die großbusigen Frauen konnten sich "Hoffnungen" machen, in seine Eleitegruppe aufgenommen zu werden. Ich enthalte mich hier einer Bewertung. Denke selbst nach.

Erleutet hin oder her, ich glaube ganz einfach, dass es ein frommer Wunsch ist,
ohne körperliche Liebe auszukommen.
Nicht umsonst hat die Katholische Kirche genau da ihren Hebel angesetzt(Zölibat), um die Menschen zu knebeln und unter Druck zu setzen.

Mein Zitat von Schiller: Der Mensch ist frei geboren und lege er auch in Fesseln.


Alles Liebe

Urajup
 
Hi Urajup

Zu deinem Osho-Bild: ich war in Poona als dort Sex noch zur normalen zwischenmenschlichen Kommunikation gehörte, hab aber selber nichts (von diesem Sex) mitbekommen. Die Stimmung war in der Regel sehr liebevoll, herzlich und vor allem offen. Es konnte auch schmerzvoll sein, wenn man auf seine eigenen Problempunkte gestossen wurde. Die Anhänger von Osho waren auch keine unförmige Masse, es gab unterschiedliche Strömungen und viele Individualisten. Weltbilder verschoben sich, Glaubenssätze wurden entmachtet. Für mich war es der Durchbruch zu neuen Ufern.

Schade für dich, dass du Osho nur aus der Bildzeitungsperspektive siehst. Lotusz hat sehr schöne Texte auf seiner Seite, schau dir die mal an. Auch hier im Forum gab es schon einen Haufen Threats zu dem Thema. Vor allem empfehlenswert von Regina S. im Bereich Meditation "Osho einmal anders gesehen". Versuch mal nicht zu rational da ranzugehen - wer sagte da mal: "nur mit dem Herzen sieht man gut"?
Liebe Grüße Inti
 
Hallo Urajup

Ich kenne Osho recht gut, allerdings nicht persönlich. Ich habe eine gewisse Sympathie für ihn, weil ich seine rebellische Art liebe, seine phantasievollen Texte und seinen Humor. Aber es gibt auch einige Dinge, die mir an ihm nicht gefallen. Ich halte ihn nicht unbedingt für einen Erleuchteten sondern eher für einen liebenswerten Scharlatan.

Osho's Verdienst besteht wohl in erster Linie darin, dass er der Welt spirituelle Inhalte nahe brachte. Dies geschah in einer Zeit, als als die Jugend der Welt gegen die alten Werte aufbegehrte und nach neuen sinnvolleren Lebensinhalten suchte. Osho war ein sehr geschickter Rhetoriker, der es verstand, die intelligente, lebensbejahende und kritische Jugend für seine Philosophie zu interessieren.

Selbstverständlich stimme ich mit dir überein, dass es einiges an Osho zu kritisieren gibt, so z.B. sein Fuhrpark. Ich weiss nicht, was er sich dabei gedacht hat. Irgendjemand hier im Forum hat einmal erzählt, dass Osho diesen Fuhrpark später der indischen Gesellschaft geschenkt hat. Damit sollen dann soziale Einrichtungen, Schulen, Gesundheitszentren, Krankenhäuser usw. gebaut worden sein. Ob das stimmt, kann ich allerdings nicht sagen.

Genauso wenig weiss ich, ob er regelmässig Lachgas nahm. Ich halte es aber eher gesagt für eine Unterstellung. Auf keinen Fall würde ich es gutheissen, wenn es wirklich so gewesen ist. Das er seinen Ashram in ein Arbeitslager verwandelte, müsstest Du schon etwas näher beschreiben. Mir ist davon nichts bekannt. Diese Frage könnten sicherlich die beantworten, die längere Zeit in Poona gelebt haben. Aber ich halte auch diese Behauptung für eine Lüge. Sie entspricht eigentlich nicht Osho's Mentalität.

Das sexueller Missbrauch an der Tagesordnung war, kann ich mir nicht vorstellen. Sicherlich ist es vereinzelt bei solch einer grossen Menschenmenge nicht auszuschliessen. Ich glaube, Sexualität war auch in Poona eine Frage des Geldes. Es gab Leute mit sehr viel Geld in Poona. Sie konnten sich natürlich die Workshops leisten, in denen die freie Liebe praktiziert wurde.

Auch soll es in Poona zu Prostitution unter den Osho-Sympathisanten gekommen sein. Jemand der selber in Poona lebte, sagte mir, dass es mitunter wie im Freudenhaus dort zuging. Aber für diese Umstände kann man nur bedingt Osho verantwortlich machen.

Mir ist nicht bekannt, dass Osho selber irgendwelche sexuellen Orgien hatte. Ich halte das für ein Gerücht. Wäre es wirklich so, dann würde ich das genau so verurteilen wie Du. Ich finde es auch sehr schade, dass solche sexuellen Exzesse immer wieder in spirituellen Gemeinschaften geschehen, die sich ja eigentlich ihren spirituellen Zielen verschrieben haben. Aber man weiss ja um die Abgründe der menschlichen Schwächen.

Erleuchtet hin oder her, ich glaube ganz einfach, dass es ein frommer Wunsch ist, ohne körperliche Liebe auszukommen. Nicht umsonst hat die Katholische Kirche genau da ihren Hebel angesetzt (Zölibat), um die Menschen zu knebeln und unter Druck zu setzen.

Ich denke, hier muss man zwei Dinge unterscheiden. Das eine ist die Enthaltsamkeit und das andere ist das Verhalten der Kirche. Es ist nicht wahr, wenn Du behauptest, es sei ein frommer Wunsch ohne Liebe (Sexualität) zu leben. Viele Menschen verzichten ganz bewusst auf Sexualität, weil ihnen ihr spirituelles Fortkommen wichtiger ist.

Was ist denn Sexualität? Es ist ein aussergewöhnlich schönes Erlebnis, welches allerdings nur von sehr kurzer Dauer ist. Wenn man allerdings seine sexuelle Energie nicht vergeudet, sondern sie umwandelt, dann kann es geschehen, dass man permanent die Seligkeit empfindet, die der normale Mensch vielleicht für ein paar Sekunden beim Orgasmus empfindet. Warum also so viel Geschrei um Sexualität, wenn man permanente Seligkeit besitzen kann?

Und ich stimme dir zu, dass die Kirche, sich auch der Sexualität bediente, um die Menschen zu unterdrücken. Genau so wie sie über Jahrhunderte die Frauen unterdrückte und es heute noch macht. Aber das machen leider alle Religionen. Und darum müssten eigentlich alle Religionen dringend reformiert werden.

Weil Osho aber wunderbare Reden gehalten hat, die alle schriftlich festgehalten wurden, möchte ich dich auf einige Texte von Osho hinweisen. Es lohnt sich, den einen oder anderen Text von osho einmal zu lesen.

Alles Liebe. Gerrit
 
Hallo

Und wenn ich schon sage, dass alle Religionen die ich kenne frauenfeindlich sind. Dann sollte natürlich nicht unerwähnt bleiben, dass Osho der erste Religionsgründer war, wenn man es einmal so nennen will, der versucht hat, jede Frauenfeindlichkeit zu vermeiden.

Alles Liebe. Gerrit
 
Gurus und Erleuchtete

Hallo Gerrit, Hallo Inti,

vielen Dank für Eure Anregungen.

Im Rahmen einer Studie über den Planeten Neptun (Hobby-Astrologie) habe ich natürlich viele Sachen gelesen, aber Inti, die Bildzeitung war nicht dabei, ich schwöre es!
Unter anderem bezog ich meine Informationen von George Feuerstein. Und somit nochmals zum Thema:
Zumindest muss man sich die Frage stellen, jedenfalls stelle ich sie mir, warum dieser Guru so viele Menschen dazu gebracht hat, freiwillig jedes individuelle Gefühl von Selbstwert und Selbststimmung aufzugeben, nur weil sie eine überwältigende, zugleich spirituelle und infantile Sehnsucht nach Erlösung(Neptun!) fühlten.
Man mag argumentieren, dass diese Abhängigkeit in einer Guru-Jünger-Beziehung notwendig ist und das der Guru, wenn er wirklich erleuchtet ist, den Jüngern über die Mutter-Kleinkind-Bindung hinaus zur ERkenntnis einer inneren Quelle der Weisheit und Glückseeligkeit zu führen vermag.

Gleichwohl darf man entgegnen, dass es in der Verantwortung des Individiums liegt, die eigene, innere Wahrheit s e l b s t zu entdecken.

Diese Gurus ziehen zahlreiche unglückliche, unzufriedene Menschen an, die den saturnischen Anteil unserer westlichen Kultur als unerträglich schmerzhaft, bedrückend und sinnentleert empfinden.
Sie suchen in irgendeiner Weise den Erlöser, was an und für sich ganz in Ordnung geht. Wenn aber diese "Erleuchteten" ihren Anhängern Wasser predigen und selbst nicht einhalten können, handelt es sich nicht um göttliche Sendung, sondern um einen entfesselnden Neptun. Diese spirituellen Führer haben oft eine enorme Vorstellungskraft, Feinheit und Empfänglichkeit für die unausgespochenen Gefühle und emotionalen Bedürfnisse anderer unnd somit die manipulativen Gaben eines hervorragenden Meinungsmachers.
Ich glaube, Osho war ein besonders schlauer Hochstapler, aber in den 70iger und 80iger Jahren war eben auch die Zeit gekommen, um die leichtgläubige westliche Psyche zu erreichen. Die Zeit war reif, um die Saat zu streuen.

Das Osho sehr intelligent war, steht wohl außer Frage, schließlich war er Professor für Philosophie und lehrte 9 Jahre an einer Uni in Indien, bevor er diesen Posten aufgab, um sich der Erneuerung des spirituellen Lebens zu widmen. Um so schlimmer ist es aber meiner Meinung nach, wenn jemand seine
Intelligenz und sein Charisma dazu mißbraucht, seine Anhänger einer autoritären Behandlung auszusetzen. Ich denke, so etwas nennt man den Wolf im Schafspelz?
Nach dem Zusammenbruch seines spirituellen Imperiums befanden sich viele seiner Jünger in einer tiefen, seelischen Krise. Gurus können suchtbildend sein!
(Neptun).
Es stellt sich nun die Frage: Bei wem liegt die Verantwortung? Guru oder Jünger? Neptuns Sehnsucht nach Erlösung ist in der Passivität vieler (Esoterik)Anhänger sogenannter "Erleuchteter" deutlich erkennbar, denn sie suchen nach der göttlichen Quelle, mit einem Wort: Sie wollen heim zu Gott.

Was meint Ihr?

Liebe Grüße

Urajup
 
Hallo Urajup

Ich würde nicht sagen, dass Osho die Menschen dazu gebracht hat ihr Selbstwertgefühl aufzugeben. Es wird vielfach von Aussenstehenden so interpretiert. Aber ich halte diesen Vorwurf nicht für berechtigt. Die meisten Menschen, die sich von Osho angezogen fühlten, waren sehr gebildet, sehr selbstbewusst und sehr weltoffen. Ich würde sogar vermuten, sie hatten mehr Selbstbewusstsein als der normale Durchschnittsmensch.

Aber sie hatten natürlich eine grosse Sehnsucht nach Erlösung. Die 60er Jahre hatten den alten Mief weggeblasen, man lebte ausserdem in recht guten finanziellen Verhältnissen, war neuen Ideen sehr aufgeschlossen und vor allen Dingen lebte man in einer sehr revolutionären Zeit, die die Zukunft in den schönsten Farben darstellte.

Innerlich aber sah es anders aus. Dort fühlte man die Angst unter der man Tag für Tag litt. Die Zeit der 60er war auch eine Zeit der sexuellen Revolution. Man sehnte sich nach mehr sexuellen Freiheiten. Man sehnte sich danach, seine erotischen Träume auszuleben. Und dann kam Osho auf die Bildfläche. Er "versprach" den Menschen sexuelle Freiheiten und suggerierte ihnen, wie leicht es sei, durch Tantra den Weg zur Erlösung zu finden. Das passte natürlich alles wie die Faust auf's Auge. Er brauchte gar keine grosse Werbung, die Leute liefen ihm in Scharen zu.

Sie glaubten dem, was Osho ihnen erzählte. Er war ja auch ein Meister der Erzählkunst. Er hatte Hunderte von Diskussionswettbewerbe gewonnen. Ausserdem, wie sollten sie überprüfen, ob das stimmte, was Osho ihnen erzählte. Sie hatten sich nie ernsthaft mit Tantra, Yoga, Buddhismus usw. auseinandergesetzt. Und da wird so jemand wie Osho natürlich schnell zum Gott erhoben. Aber er erzählte den Menschen auch nicht nur Unsinn. Er setze seine Finger auf die Wunden der westlichen Welt, die seine Anhänger als lieblos, egoistisch und oberflächlich kennen gelernt hatten.

Du hast natürlich recht, wenn Du meinst, dass man seine Individualität nicht dem Guru übergeben sollte. Es sollte immer eine kritische Distanz bewahrt bleiben. Mitunter kann ich auch nur den Kopf schütteln, wie fanatisch manche Osho-Sympatisanten sind. Aber es gibt immer solche und solche. Anderseits habe ich auch ein gewisses Verständnis dafür, wenn man sich einem Guru einfach einmal übergibt. Das hat etwas von einer Liebesbeziehung an sich. Vielleicht haben die Menschen nie vorher in ihrem Leben so etwas wie Liebe erfahren. Und nun haben sie das Gefühl, dass da jemand ist, der ihnen ihre ganze Liebe schenkt. Das kann vielleicht so manche Wunde heilen. Aber es sollte auch nicht in einer Abhängigkeit enden.

Du hast recht, dass es natürlich unter den Gurus auch so manchen Scharlatan gibt, der weniger am Seelenheil seiner Jünger interessiert ist, sondern an seinem eigenen Wohlergehen. Bei Osho kam wohl beides zusammen. Er war sicherlich von seiner Mission überzeugt. Vielleicht hatte er wirklich so etwas wie Erleuchtung erfahren. Als seine Bewegung dann aber diese Ausmasse annahm, kam vielleicht doch die eine oder andere Eitelkeit zum Vorschein, die dem ganzen einen etwas bitteren Beigeschmack gaben.

Sicherlich kann man manches an der Oshobewegung kritisieren. Aber sie hat einiges in Gang gesetzt. Und wenn man nicht auf dieser Ebene stehen bleibt, sondern zu den Wurzeln geht, sprich zum Yoga, zum Tantra, zum Budhismus, zur Meditation usw., so finde ich das persönlich sehr gut. Was ich aber sehr schade finde, ist, dass die Menschen heute solchen Fragen nicht mehr so offen gegenüberstehen.

Mir ging es nie so sehr um Osho. Eigentlich kann ich über ihn persönlich nicht viel sagen. Ich habe ihn nie persönlich kennen gelernt. Mir ging es immer um seine Texte, um seine Ideen. Und die sind manchmal ein kleiner Juwel.

Alles Liebe. Gerrit
 
Hi

was lotusz schreibt sehe ich so ähnlich. Osho hat immer wieder gesagt, es geht nicht um Anhängerschaft, er wollte freie Menschen aber ob er es erreichte, lag an den Schülern, nicht an ihm, er hat seine Schüler immer wieder aufgeschreckt, in den Hintern getreten, oder aufgebaut, was gerade dran war. er hat niemanden dazu aufgefordert ihm zu folgen, er hat aufgefordert sich ins Ungewisse zu stürzen, Neues auszuprobieren alte verhaftungen aufzugeben usw. Sannyas zu nehmen bedeutete nicht, sein Anhänger zu sein und ihm blind zu folgen ( was aber einige taten) - sondern bedeutete, seine alten Verhaftungen aufzugeben, sich auch der Umwelt anders zu präsentieren, indem man gelbe, orangene oder auch rote Kleidung trug. Wenn kinder auf Baumstämmen balancieren, brauchen sie erst mal eine stützende Hand danach geht es auch allein. Osho streckte jedem seine hand hin aber hielt niemanden fest. Er brachte die Bewusstwerdung der Seele, er erleuchtete die Gefühlswelt, brachte Klarheit in die dunklen kellergewölbe unserer Seele. er war aber nur der Katalysator, der Prozess passiert in jedem einzelnen. Ich erlebte viele, die Sannyas nahmen und als nicht das eintrat was sie erwarteten, sie wutentbrannt die Mala verbrannten um dann später doch wieder dazuzukommen (oder auch nicht). Es geht nicht darum was im Aussen passiert sonder nur was in DÌR passiert. Ich war dort 2 Monate, hatte ein Darshan mit Osho, nahm aber kein Sannyas, trotzdem war es die einschneidenste Veränderung in meinem Leben und das ist das was zählt.
Liebe Grüße Inti
 
Hallo Inti, hallo Gerrit,

vielen Dank für Euer Feedback.

Insbesondere Gerrit hat sehr liebevoll über die Texte von Osho gespriochen, so dass ich mir diese einmal anlesen werde.

Dieser Osho scheint wirklich ein etwas "anderer" spiritueller Führer gewesen zu sein, da er aller Welt predigte, dass Sex etwas Natürliches und Göttliches sei. Ich weiss nicht, ob es stimmt: Er soll Gandi einen Masochisten und hinduistischen Chauvinisten genannt haben?
Nun, ich denke, er hatte auch etwas von einem Rebell an sich und konnte mit seiner Einstellung bei vielen Menschen dieser Zeit auf den "richtigen Knopf" drücken.

Die meisten spirituellen Führer aber (katholische Kirche?) mag die Bürde eines sündhaft irdischen Lebens unerträglich scheinen, und Entsagung ist der Schlüssel zu dem von dem Engel mit dem flammenden Schwert bewachten Tor. Diese Sehnsucht nach der Rückkehr ins Paradies geht unvermeidlich mit einem tiefen Schuldgefühl einher - und diese Schuld hat mit der Erfahrung des physischen Körpers zu tun - ein Thema, das in der gesamten spirituellen und religiösen Literatur immer wieder zutage tritt. Somit kann diese archetypische "Schuld" das Selbstwertgefühl eines Menschen unter sich begraben.

Bis dahin also.....

schlaft gut.

Urajup
 
Hallo Urajup

Ich weiss nicht, warum Osho so über Gandhi gesprochen hat. In meinen Augen war es einer seiner grössten Fehler. Jeder, der sich etwas näher mit Gandhi beschäftigt hat, weiss, was Gandhi ein wundervoller Mensch war. Aber Gandhi repräsentierte für Osho die Tradition des Hindu und des Yoga, der Osho nicht immer sehr wohlwollend gegenüberstand. Mitunter hat Osho in seinen Reden den Yoga (und den Hinduismus) dermassen verteufelt, dass ich nur mit dem Kopf geschüttelt habe. Im nächsten Moment hat er den Yoga in den siebten Himmel gelobt. Ich weiss auch nicht, welcher Teufel ihn da geritten hat.

Aber der grösste Fehler, den Osho in meinen Augen gemacht hat, war, dass er den Leuten suggerierte, dass die Erleuchtung durch Tantra ganz leicht zu bewerkstelligen sei. Und da bin ich ganz anderer Meinung. Ich selber beschreite allerdings den Weg des Yoga. Und Yoga sagt, man sollte vollkommen auf Sexualität verzichten. Für Osho allerdings war Tantra das Lockmittel, von dem sich viele seiner Jünger anlocken liessen. Hätte Osho allerdings etwas mehr Verantwortung gehabt, so hätte er den Leuten klipp und klar gesagt, wie schwer der Weg des Tantra wirklich zu praktizieren ist. Aber ich habe diese deutlichen Worte nirgendwo bei ihm gefunden. Und das macht den Unterschied zwischen einem wirklich verantwortungsvollem Guru und einem Schlitzohr aus.

Im Tantra sind intime Vereinigungen durchaus erlaubt. Aber auch im Tantra sollte man den Orgasmus weitestgehend vermeiden. Vielmehr geht es darum, dass man die Kundalini, die im Basischakra ruht, während der sexuellen Vereinigung zum Schädelchakra hinaufleitet. Und diese Technik ist in meinen Augen viel, viel schwieriger, als die Enthaltsamkeit, die der Yogi sich auferlegt, weil 99,99 Prozent aller Menschen, die Tantra praktizieren, es unter dem Aspekt der sexuellen Lust betrachten und sich immer wieder in den Orgasmus fallen lassen. Dadurch aber geht die sexuelle Energie verloren und kann nicht mehr umgewandelt werden.

Diese Sehnsucht nach der Rückkehr ins Paradies geht unvermeidlich mit einem tiefen Schuldgefühl einher.

Wie meinst Du das? Beziehst Du dich mit dieser Aussage auf die Bibel?

Alles Liebe. Gerrit
 
" so wie die sexuelle energie dem menschen vom spirituellen zustand in den
körper verholfen hat, kann sie ihm auch helfen, sich seines ursprünglichen zustands von göttlicher ganzheit wieder voll bewusst zu werden"

wer weiss von wem diese worte stammen? ich habe sie handgeschrieben von
meinem geliebten, verstorbenen vater ,in einem seiner bücher gefunden.
ich weiss, dass meine eltern tantra schätzten und dass es hierbei um erfahrung
verschiedener orgasmen geht. das mit der orgasmusvermeidung überrascht
mich deshalb etwas.
nach einem jahr tod meiner eltern fange ich an in ihren sachen zu stöbern
bisher schmerzte es zu sehr. aber ich weiss dass ich nicht umhinkomme
mich jetzt mit dingen die ihr leben bestimmten zu beschäftigen. ich weiss
dass ich über ihren tod hinaus von ihnen lernen kann.
wäre schön wenn jemand diese sätze kennt und wenn ich auf meiner stilen
suche auf anderes aus diesem bereich stosse würde ich gerne wieder nach
antworten her suchen dürfen.
gruß silke

hier deshalb.
 
Warum glaubt ihr, sagt die Yoga-Philosophie, dass man enthaltsam leben soll?
Warum glaubt ihr, leben alle Yogis, Weisen und Heiligen enthaltsam?

warum bist du so eng drauf bei dem thema?
gruss mora
 
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Sagen die Yogis wirklich, dass jeder von uns enthaltsam leben soll? Oder gilt das nur für diejenigen Yoga praktizieren wollen?

Liebe Grüße,
Paul
 
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