wyrm:
Liebe Grüße Inti
Sehr richtig - nicht die technik machts - sondern die Erkenntnis über unsere Verhaftung und da ist es egal ob wir uns an den Sex klammern oder an die Keuschheit - die Klammer sollte gelöst werden.jemand, der enthaltsam lebt, sollte diese abwerfen, um erleuchtung zu erlangen. - jemand, der nicht enthaltsam lebt, sollte enthaltsam leben, um erleuchtung zu erlangen.
Ja und nein - Ich hatte schon öfter mal ein Jahr lang kein Sex, aber da das so passierte war das nicht schlimm für mich - hätte ich es mir verboten, wäre meine Aufmerksamkeit sicher immer wieder dorthingewandert. Beim Fasten hab ich das erlebt und das sind ja vergleichbare Bedürfnisse. Ich habe immer mal wieder gefastet - mit Saft, Tees und Brühe, da hab ich mir das Essen verboten und - - natürlich permanet ans Essen gedacht - die Sinne, wurden sehr scharf was Essen anging - ich konnte dann einen Bäcker schon auf Kilometer riechen und mir vorstellen was es da alles gab.Inti:Wenn ich mich mit Gewalt von den Sinnen losreissen will, werden sie mich um so stärker verfolgenLotusz:Woher willst Du es wissen? Hast Du es ausprobiert?
Na toll - gut für dich - hat aber nichts mit mir zu tun, da ich das momentan nicht so tun will, ich kann mich auch momentan mit Sex angenehm fühlen.Aber irgendwann kommt der Punkt, da fällt jegliches sexuelle Begehren von einem ab. Und das empfindet man als sehr angenehm.
Jeder muss wissen wofür er seine Kraft und seine Zeit einsetzt.Er erfordert einiges an Kraft und Geduld.
Dieser Energiezuwachs kann auch als Individuation als Weg ins Ego-sein gedeutet werden - du spaltest dich ab. Ich bin dankbar für meinen Körper und werde bestimmte Funktionen nicht einfach schlecht machen.Ausserdem ist eine Negation der Sinne dann fast nicht auszuschliessen und das ist mit Sicherheit nachteilig für das spirituelle Wachstum.Woher willst Du es wissen? Es ist definitiv falsch. Man bekommt einen sehr grossen Energiezuwachs, der sich sehr positiv bemerkbar macht.
Das ist deine Interpretation - meine ist folgende: "Denken an Sinnenziel" ist etwas völlig anderes als "denken an die Sinne". Das Sinnenziel ist die Befriedigung, das "negative" Gefühl das damit zusammenhängt ist die Gier nach Befriedigung. Und daran sollte man nicht denken (oder besser: sich nicht auf dieses Gefühl einlassen), d.h. wenn ich Sex habe, sollte es nicht um die Befriedigung meiner Gier gehen, sondern um "Kommunikation" oder auch um "Kommunion".Wenn die Gita sagt, dass das "Denken an Sinnenzielen ans Sinnenziel bindet", dann sagt sie damit aus, dass das Denken an die Sinne, also zum Beispiel das Denken an die Sexualität selber bindet.
Auch da denkst du meiner Meinung nach zu kurz, es geht um die Gier, das "Haben wollen" das dahinter steht - "ich will dies oder jenes haben" die Gier nach irgendwas und das kann auch durchaus im spirituellen Bereich liegen, wie z.B. Erleuchtung haben wollen, oder irgendwelche sensationellen Erlebnisse.Genau so wie das Denken ans Essen, ans Essen bindet.
das genau ist der Punkt - von den Verhaftungen befreien, das sind innere Zustände und nicht äußere Praktiken.Ist es nicht einleuchtend, dass man wirkliche spirituelle Fortschritte nur macht, wenn man sich von allen Verhaftungen befreit?
Genau - die Gier nach Befriedigung und nicht die praktische Ausübung an sich.Die sexuelle Verhaftung ist eine der stärksten Verhaftungen des Menschen.
ich glaub ich muss mich hier mal loben (wenns sonst schon keiner tut :brav: ) - ich find das total gut - wobei ich zugeben muss, dass schon Platon diese Idee hatte, allerdings kannte er anscheinend noch keine Fenster.Sorry, aber das Beispiel mit dem Fenster halte ich für unangebracht
Na dann pass mal auf, daß du damit nicht das interessanteste wegschmeisst - merk dir wenigstens wohin du das schmeisst, damit du es bei Sinneswandel wiederfindestLeider hat der Yoga seine Erkenntnisse in mystische und religiöse Theorien gepackt, die zu vielerlei Missverständnissen führen können. Darum wird es Zeit, die Yoga-Philosophie von allen mystischen und religiösen Vorstellungen zu befreien.
Als wichtigstes muss man wohl irgendwelche Wuntertaten vollbringen - Keuschheit ist da soviel ich weisss kein Muss.Leider sind mir die persönlichen Wege der christlichen Heiligen nicht bekannt.
da kann ich dir eingeschränkt zustimmen - ich halte Erleuchtung auch für etwas, was in jedem drin ist und was jeder sicher schon mal erlebt hat, es aber nicht so interpretiert, oder es gar nicht richtig wahrgenommen hat, es wieder vergessen hat etc. und die Seligkeit naja das ist wohl auch eher nur eine Bedürfnisbefriedigung.Erleuchtung aber ist nichts anderes als unser Normalzustand und der ist gekennzeichnet von Seligkeit.
Liebe Grüße Inti