Spiritualität & Sexualität

Sexualität und Spiritualität?

  • Sex behindert die spirituelle Entwicklung, ist dem Geist abträglich

    Stimmen: 15 6,3%
  • Sexualität kann wundervolle, mystische Erlebnisse erfahrbar machen

    Stimmen: 140 58,3%
  • Weder noch, es ist einfach was es ist, nur nicht all zu wichtig nehmen

    Stimmen: 55 22,9%
  • Sonstiges

    Stimmen: 30 12,5%

  • Umfrageteilnehmer
    240
Also mich würde wirklich mal schwer interressieren, wie Gerrit seine hochgepriesene Enthaltsamkeit mit seiner eigenen Webseite in Einklang bringt. Osho sagt hier, das der Liebesorgasmus ein kurzer "Blick" in die Unendlichkeit (Wirklichkeit) ist. Also quasi ein momentanes Verlieren des Kopfes und somit aller Gedanken... und darum geht es auch letztendlich im meditativen Bewusstsein

http://members.fortunecity.de/osho1/nichtdenken/
 
Werbung:
Hallo, alle hier! Hab nicht alles durchgelesen, aber nach den letzten Seiten muß ich meinen Senf einfach dazu gehen. Ich bin der Überzeugung, daß Gott uns liebt und ein liebender Gott würde uns doch nie zu etwas zwingen um die Erleuchtung zu erlangen. Also gehe ich davon aus, wenn ich meinen Partner liebe und mich in der schönsten Form unserer Menschlichkeit öffne ist das Erleuchtung der Partnerschaftlichen Liebe uns hat überhaupt nichts damit zu tun nicht Erleuchtet, Gott verbunden zu sein. Um mich selbst zu finden ist enthaltsamkeit eine gute Methode, da ich ja aus schlechten Erfahrungen heraus handle, aber wir sollten uns auch wieder öffnen und den Menschen zuwenden und uns lieben, wenn das uns ausmacht. Jeder kann aber auch die entscheidung treffen keinen Sex mehr zu haben, wenn er mit der Enthaltsamkeit glücklich ist, aber es ist nicht voraussetzung für die Erleuchtung. Keiner muß sich was aufbürden, was er nicht aus ganzem Herzen will, jeder hat das Recht so zu leben wie er fühlt, empfindet und wie er ECHT ist. Also lieben wir uns, haben Sex und Orgasmen, wenn es uns gefällt. Leben wir Enthaltsam, wenn es uns gefällt. Wir sind ja eins mit dem gottlichen Geist, egal wie wir leben :kiss3: :kiss4: :guru:

Alles Liebe +1
 
Hallo plusEins

Du hast recht, jeder muss natürlich selber entscheiden, ob er enthaltsam lebt oder nicht. Aber ich möchte dir widersprechen, wenn Du sagst, dass Erleuchtung nichts mit Enthaltsamkeit zu tun hat.

Warum lebte Jesus wohl enthaltsam? Ich wette, er lebte enthaltsam, jedenfalls deuten einige Bibelzitate darauf hin. Warum lebte Buddha enthaltsam? Warum leben alle Yogis enthaltsam? Jesus und Buddha waren in meinen Augen nichts anderes als Yogis.

Du meinst, enthaltsam leben, sei sich etwas aufzubürden? Das ist es keinesfalls, jedenfalls nicht dann, wenn man es freiwillig macht. Es ist zwar einige Monate recht anstrengend, sich dem permanenten Verlangen zu widersetzen. Am Ende dieses Weges aber steht die Vollkomene Auflösung aller erotischen Bedürfnisse. Und das ist ein sehr angenehmer Zustand, zumal man dann die sexuelle Energie nicht mehr vergeudet, sondern sie für sein spirituelles Wachstum nutzen kann.

Alles Liebe. Gerrit
 
Ich denke Jesus lebte alleine, da er die reine Liebe war und wußte wann er sterben mußte und nicht Frau und Kinder diesem Leiden unterziehen wollte sonder er starb für die Menschen, für die Lieber in uns. Wir sind nicht Jesus.

Alles liebe +1
 
Es war deine Entscheidung die Spirituallität auf diese Weise zu erfahren und hast es geschafft. Aber das heißt nicht das es auf einen andern Weg nicht geht, wir sind eins und erschaffen unser Leben und den Verlauf selbst. daß hast du bestimmt auch erfahren.

Alles Liebe +1
 
Hallo plusEins

Für mich stellt sich Jesus etwas anders dar. Aber ich möchte hier keine religiöse Debatte führen. Das, was Jesus auszeichnete, besitzen wir alle. Wir müssen es nur verwirklichen.

Alles Liebe. Gerrit
 
Wer sagt das Jesus rein enthaltsam gelebt hat? Vielleicht hat er seine Sexualität sehr privat und für sich gelebt und hatte nichts mit seiner Mission zu tun. Jede Lebensweise verdient akzeptanz und Respekt, den jeder muß für sich entscheiden wie er leben möchte. Es wäre für mich schön wenn wir es schaffen würden alle ein Leben in Frieden und Liebe zu erzeugen und da ist Akzeptanz und Respekt für jedes und alles was geschied und kommt sehr wichtig.

Alles Liebe +1
 
halli hallo.
warum glaubt ihr das weise, yogis und heilige ohne sex leben??? das haben euch doch bestimmt eure eltern erzählt oder menschen die keinen zum sex mehr haben und dehalb sex anderen auch net gönnen.

so ein quatsch natürlich haben die heiligen, weisen und yogis sex ... ich kenne doch meine kollegen :lachen: :liebe1: (ich habe natürlich auch noch sex und es hat mich in meiner geistigen entwicklung noch nie eingeschränkt..)
versucht net beim sex enthaltsam zu sein sondern eher bein alkohol :lachen:
 
nun, wie wir alle wissen ist sex ein trieb den wir mit der tierwelt gemeinsam haben. ein animalischer trieb sozusagen. man(n) wird automatisch 'scharf' beim anblick nackter körper, das hirn setzt aus = triebsteuerung.

echte spirituelle und besonders echte erleuchtete haben es geschafft sich über diese animalischen triebe zu erheben. dadurch wurde ihr horizont erweitert ihre sinne geschärft. somit haben sie sich von allen schranken die ihre geistige entwicklung behindern befreit.

sex behindert eindeutig die spirituelle entwicklung und ist tatsächlich dem geist abträglich. wahre spiritualität ist nur durch den verzicht auf sex erreichbar. jeder wahre erleuchtete bestätigt dies.
 
Sexualität vs. Enthaltsamkeit

Hallöchen zusammen!

also ich hab hier viele sehr unterschiedliche Meinungen gelesen. Aber ich halte es da wie Ereschkigal.

Sex ist etwas sehr schönes, das uns von Gott mitgegeben als etwas wurde, für mehr als nur für reine Fortpflanzung. Das zu verleungnen hat keinen Sinn und führt sowohl Sex haben als auch Sex nicht haben sicher nicht zur Erleuchtung. Aber es ist da und das hat seinen Grund. Ich glaube nicht an Zufälle und ich denke ihr auch nicht.

Wir haben unsere Sexualität um sie zu leben, ob jetzt in einer festen Partnerschaft oder mit wechselnden Partnern ist ganz egal es immer im beiderseitigem Einverständnis erfolgt und sich beide dabei wohlfühlen. Sex bewirkt doch nur, daß wir mal völlig entspannen und den Alltagsballast abwerfen.

Liebe Grüße, Katze3 :kiss3:

Ereschkigal schrieb:
Lieber Chris,

ich sehe es so, daß in unserer heutigen Gesellschaft die Sexualiät zu allen Möglichkeiten mißbraucht wird. Die sexuellen Wünsche der Menschen werden für alles mögliche ausgenutzt. Dabei wird die eigentliche Kraft aber weiter unterdrückt und der Mensch verbindet mit seiner Sexualität tausend andere Dinge als sie selbst, sie wird ständig bewertet entweder moralisch oder wenn man das und das nicht macht ist man altmodisch, unfrei ... Auf der einen Seite wird zu viel über Sexualität definiert und auf der anderen Seite kennen die Menschen ihre eigenen sexuellen Bedürfnisse zu wenig. Sie ist eben nicht einfach wertfrei, wie sie ist oder eben bei sehr wenigen.

Ich meine auch nicht, daß es die einzige treibende bzw. DIE Kraft im Leben ist, wie Freud es gesehen hat.

....... Sexualität zu nehmen, wie sie ist ohne tausend Bewertungen, ist vieles leichter geworden.

Mir geht es nicht darum, daß ich sie gegen alle seelischen Bindungen auslebe. Das würde mich zerstören. Die sexuellen Wünsche sind da und ich entscheide, wo ich sie lebe, ohne sie verdrängen oder hochjubeln zu müssen.

Liebe Grüße
Ereschkigal
 
hi

Lotusz:
Sagtest Du nicht, Du bist dem Zen sehr zugeneigt? Warum leben denn die Zen-Mönche enthaltsam
Ja, ich bin dem Zen sehr zugeneigt und warum die Mönche enthaltsam leben? Vielleicht haben sie den Glaubenssatz: Nur mit Enthaltsamkeit werde ich erleuchtet? Ich muss doch nicht alle Glaubenssätze übernehmen, nur weil ich vom Zen fasziniert bin. Ich sage auch nicht, dass Enthaltsamkeit keine Wirkung hätte, natürlich wirkt sie. Wenn ich mich von sinnlichen Bedürfnissen befreie, kann ich meine Aufmerksamkeit anderen Inhalten zuwenden. Aber beides hat so seine Stolpersteine. Wenn ich mich mit Gewalt von den Sinnen losreissen will, werden sie mich um so stärker verfolgen, ausserdem ist eine Negation der Sinne dann fast nicht auszuschliessen und das ist mit Sicherheit nachteilig für das spirituelle Wachstum. Du kennst sicher die Stelle in der Gita: "Denken an Sinnenziel bindet an Sinnenziel" - hier wird eine Abfolge dargestellt, die auch so sehe, aber es werden die Sinne nicht negiert und es wird auch nicht gesagt, dass spirituelles Wachstum ohne das Sinnliche nicht geht. Wenn eine Abhängigkeit vom Sinnlichen besteht, mag es das spirituelle Wachstum "behindern" aber nicht ausschliessen. Es ist meiner Meinung nach aber auch möglich "das Sinnliche" zu praktizieren ohne dass ich in einer Abhängigkeit dazu bin. Ausserdem ist das "Sinnliche" durchaus auch eine Fähigkeit, die ich erkenntnismäßig durchleuchten und für mich nutzen kann. Sexualität muss auch nicht nur eine "animalische Abreaktion" sein, sondern könnte man auch als eine Art Kommunikation bezeichnen.

"Niemand" hat das schöne Fensterbeispiel erwähnt - ich will mal daran weiterbasteln. Wenn wir schon immer in einem Raum ohne Fenster leben, werden wir nicht auf die Idee kommen, dass es ausserhalb diesen Raumes etwas anderes geben könnte. Wenn wir dann aber auf einmal ein Fenster entdecken, werden wir wissen, es gibt ein "Außen". Dieses Fenster wurde nie benutzt, deshalb ist es natürlich total dreckig und man kann kaum rausschauen. Dieser Schmutz könnte z.B. unsere Anhaftung an die Sinne symbolisieren. D.h. Sexualität wäre in diesem Fall das "nicht durch das Fenster sehen können". Jetzt kann ich mich natürlich dranmachen und das Fenster wienern, ich überlegt mir, wie ich diesen Schmutz (Sexualität) wegbekomme, recherschiere wie andere Menschen ihre Fenstzer säubern (z.B. Jesus, Zenmönche etc.) anstatt mir zu überlegen wie ich das Fenster aufbekomme und herauslaufe. Und wenn ich draußen bin, sehe ich vielleicht, daß die Wände des Raumes gar nicht echt waren, sondern einfach nur (mit kleinem Trick) zu durchschreiten waren.

So nun noch mal zu den Heiligen die alle keusch waren- ersten wissen wir das nicht wirklich, zum anderen könnte es auch sein, dass diese Heiligen erst MIT der Erleuchtung keusch wurden, dass dieses einfach von ihnen abfiel. Jeder hatte natürlich immer wieder mal seine Fastenzeiten, die ja auch wirklich reinigend wirken, immer mal wieder ein paar Wochen Kloster oder Fastenzeit macht den Geist klar, ist ein Innehalten des Alltags und löst Wachstumsprozesse aus. Bei einem Mönch bewirkt das dann wohl eher mal eine Zeit außerhalb des Klosters so wie in dem Film "Vaja con dios".
Liebe Grüße Inti
 
sex vs. enthaltsamkeit

moin,
das Thema sexuelle Enthaltsamkeit ist, wie ich finde, hoch spannend.
Habe dazu früher mal ein Buch gelesen von Elisabeth Haich, es heißt Sexualkraft und Yoga.
Die Autorin spricht sich in dem Text recht offen und unumwunden für die Enthaltsamkeit aus. Sie spricht auch nicht aus irgendeiner Theorie heraus, sondern aufgrund eigener Erfahrung. Kann jetzt schlecht den Inhalt nachzeichnen, ist schon zu lange her, klang aber recht überzeugend.
In dem Buch wurden auch Übungen beschrieben, wie man die sexuelle Energie im Körper umwandeln kann usw.
Vielleich hilft die Lektüre des Buches ja dem einen oder anderen weiter.
MFG namor
 
Hallo Inti

Wenn ich mich mit Gewalt von den Sinnen losreissen will, werden sie mich um so stärker verfolgen

Woher willst Du es wissen? Hast Du es ausprobiert? Aber ich kann dir sagen, wie es in der Realität aussieht. Ich habe diesen Weg bereits zwei mal beschritten. In den ersten Monaten der Enthaltsamkeit ist es wirklich sehr schwer, dem ständigen Drängen zu widerstehen. Aber irgendwann kommt der Punkt, da fällt jegliches sexuelle Begehren von einem ab. Und das empfindet man als sehr angenehm. Aber ich muss zugeben, dieser Weg ist nicht leicht. Er erfordert einiges an Kraft und Geduld. Die Entscheidung enthaltsam leben zu wollen, sollte aus Überzeugung und Einsicht geboren werden.

Ausserdem ist eine Negation der Sinne dann fast nicht auszuschliessen und das ist mit Sicherheit nachteilig für das spirituelle Wachstum.

Woher willst Du es wissen? Es ist definitiv falsch. Man bekommt einen sehr grossen Energiezuwachs, der sich sehr positiv bemerkbar macht.

Was ich von der Gita halte, habe ich im Religions-Threat "Bhagavad Gita" dargestellt. Die Gita spricht sich eindeutig für die Enthaltsamkei der Mönche aus. Wenn die Gita sagt, dass das "Denken an Sinnenzielen am Sinnenziel bindet", dann sagt sie damit aus, dass das Denken an die Sinne, also zum Beispiel das Denken an die Sexualität, an die Sexualität selber bindet. Genau so wie das Denken ans Essen, ans Essen bindet. Darum soll man z.B. wenn man sich entschlossen hat, enthaltsam zu leben, jeden Gedanken an die Sexualität sofort beiseite schieben, weil man sich sonst allzu schnell in die Sexualität verlieren könnte.

Wenn eine Abhängigkeit an die Sinne besteht, dann schliesst das zwar einen spirituellen Fortschritt nicht aus. Es stellt sich zwar eine gewisse Zufriedenheit ein, Seligkeit wird man allerdings nicht erreichen.

Natürlich ist auch ein spiritueller Weg mit tantrischen Praktiken denkbar. Aber dieser Weg ist sehr viel schwerer zu beschreiten als der yogische Weg der Enthaltsamkeit. Swami Chidananda sagte nicht umsonst, dass es nur einem von einer Millionen Menschen gelingt, auf dem tantrischen Weg Erleuchtung zu erlangen. (siehe. Spiritualität und Sexualität)

Ist es nicht einleuchtend, dass man wirkliche spirituelle Fortschritte nur macht, wenn man sich von allen Verhaftungen befreit? Die sexuelle Verhaftung ist eine der stärksten Verhaftungen des Menschen.

Sorry, aber das Beispiel mit dem Fenster halte ich für unangebracht. Die Leute denken sich alles mögliche aus, ihre sinnliche Verhaftung zu begründen. Für mich ist die Enthaltsamkeit das Fensteröffnen. Ausserdem kann ich mir alle möglichen Theorien einfallen lassen. So zum Beispiel, dass die Welt nicht real ist. Ich halte solche Theorien für wenig hilfreich. Ausserdem wundert es mich immer wieder, was die Menschen immer wieder ohne zu hinterfragen übernehmen.

Wenn Du selber den Weg der Enthaltsamkeit gehen würdest, so würdest Du sehr bald feststellen, dass die spirituelle Entwicklung und die Enthaltsamkeit miteinander zusammenhängen, dass sie einem Naturgesetz entsprechen. Und genau das haben die Yogis erkannt. Diesen Weg haben schon viele Yogis beschritten. Leider hat der Yoga seine Erkenntnisse in mystische und religiöse Theorien gepackt, die zu vielerlei Missverständnissen führen können. Darum wird es Zeit, die Yoga-Philosophie von allen mystischen und religiösen Vorstellungen zu befreien.

Aber genau so wie es schon viele Yogis gegeben hat, die Erleuchtung erlangt haben, hat es natürlich auch schon viele Heilige im Christentum oder in anderen Religionen gegeben, die Erleuchtung erlangt haben. Leider sind mir die persönlichen Wege der christlichen Heiligen nicht bekannt.

Ich möchte auch einmal sagen, dass der Begriff der Erleuchtung immer wieder falsch interpretiert wird. Das liegt hauptsächlich daran, dass die Yogis, die in der Regel der hunduistischen Religion angehörten, eine blühende Phantasie hatten und Erleuchtung in den schillernsten Farben ausmalten. Erleuchtung aber ist nichts anderes als unser Normalzustand und der ist gekennzeichnet von Seligkeit. Aber wir richten unser ganzes Leben gegen unsere eigene Natur. Und das hat zur Folge, das wir alle mehr oder weniger unglücklich sind. Beschreibungen wie Erleuchtete oder Heilige verzehren daher die Wirklichkeit.

Alles Liebe. Gerrit
 
Werbung:
hier ein kleiner koan:

jemand, der enthaltsam lebt, sollte diese abwerfen, um erleuchtung zu erlangen.
jemand, der nicht enthaltsam lebt, sollte enthaltsam leben, um erleuchtung zu erlangen.
 
Zurück
Oben