Bachstelze
Well-Known Member
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liebe ludmilla,
wenn du selbst von ad(h)s, suchterkrankungen und depressionen betroffen warst bzw. bist, dann wundere ich mich, denn solche krankheiten sind mit existenziellen erfahrungen der eigenen ohnmacht und hilflosigkeit verbunden. da hat man keine wahl sich einen 'konstruktiven' umgang mit kränkungen, berührt-sein, triggern whatever zu wählen. es reichen keine selbststudien, philosophischen konstrukte undundund, sondern man kommt da ohne professionelle hilfe von aussen allein nicht wieder raus.
erfährt man passende unterstützung, dauert es eine zeit, erstmal überhaupt wieder ein stadium der aufnahmefähigkeit zu erreichen. ist das geschafft, kann man sich unter weiterer inanspruchnahme von hilfe einen anderen umgang mit der disposition, den emotionen und auch den auslösern erarbeiten. und es dann jeden tag aufs neue versuchen, mal mit mehr oder weniger erfolg. ob das bedeutet, dass man 'die wahl' hat, lasse ich einmal dahingestellt.
Ich wünsche dir, dass du niemals in eine solche situation gerätst. und das ist ebenfalls ehrlich gemeint.
Ich glaube, so viel anders hat Ludmilla es gar nicht gemeint.
Sie hat ja nicht behauptet, dass es sofort und ohne Einschränkung funktioniert.
Aber indem man immer mehr über sich selbst herausfindet, mit professioneller Hilfe oder allein (ich hatte und habe auch welche) hat man irgendwann immer mehr und immer öfter die Wahl.
lg
B.