Hallo Evy,
meine Mutter wurde in ihrer Jugend mit Sophia Loreen verglichen. Bildschön, Topfigur. Inzwischen ist sie halt stärker, aber immer total auf Äußerlichkeiten bedacht, Frisur sehr jugendlich und bei ihren 66 Jahren keine Falten. Sie wirkt ca. 10 Jahre jünger. Auf das jüngere Aussehen meiner Mutter war ich immer irgendwie stolz, auch wenn sie manchmal irgendwie total gekünstelt rüberkommt, auch so vom Verhalten, sie selbst findet sich aber sehr natürlich. Und sie redet über Liebe zu Kindern und Enkeln ohne dass es glaubhaft ist. Es wirkte auf mich immer genauso künstlich, wie ihr Auftreten. Laut und theatralisch. Mein Vater schmückt sich mit meiner Mutter, wie mit einem Edelstein und er hat sie gerne eifersüchtig gemacht. Da reicht es, wenn er auf eine schöne Frau im Fernsehn aufmerksam macht, dass sie eine Szene macht. Meine Mutter hat äußerlich viel Ähnlichkeit mit dieser Schlagertante "Paola", das hat er ihr mal gesagt, da war sie beleidigt, weil Paola ja jünger war. Mein Vater ist genauso eifersüchtig, er hat ganz zu Anfang ihrer Ehe alle Fotos, auf denen mal verflossene Freunde meiner Mutter drauf waren, aus ihrem Album gerissen und verbrannt. Alle ihre Erinnerungen verbrannt. Darüber ist meine Mutter heute noch total traurig. Sie hätte uns die Bilder gerne gezeigt. Mein Vater war nicht so ansehnlich und meine Mutter sah aus wie eine Schauspielerin, dass muss für ihn ein Riesenproblem gewesen sein.
Mich hat meine Mutter wegen Äußerlichkeiten gehänselt, ich hätte einen zu kleinen Busen, meine Mundwinkel gingen beim Lachen nicht nach oben und die Lippen wären zu schmal, das Schönste an mir seien meine Haare und daraus würde ich zu wenig machen. Ich käme eben nicht nach ihr, sondern nach meinem Vater. Außerdem musste ich seit meinem 2. Lebensjahr eine Brille tragen, weil ich anfing zu schielen, so etwas gab es in ihrer Familie nicht. Das hat mein Selbstbewusstsein nicht gerade gestärkt. Gerade in der Pubertät, wo man sowieso ständig mit sich unzufrieden ist.
Meine Mutter hat auch so agiert:
Ich habe ihr wieder und wieder gesagt, dass es mir egal ist, was ihre Bekannten über mich reden. Aber selbst diese Bekannten können offensichtlich nicht checken, dass meine Mutter nicht für mein Aussehen verantwortlich ist.
Irgendwann ist dann etwas ganz entgegengesetztes passiert. Ich habe öfter mal Treffen abgesagt, wenn ich wusste, dass außerdem Bekannte meiner Eltern dabeisind. Diese Treffen gaben mir nichts, ich hatte keine Beziehung mehr zu diesen Menschen, die ich aus meiner Kindheit kannte und die sind alle so wie meine Eltern. Stellen taktlose Fragen und lästern anschließend über die Kinder rum. Ich hatte seit Jahren Beziehungsprobleme konkret seit dem Ende meiner Ehe 1996 und wollte diese Begegnungen nicht. Das sind so Vorbildfamilien, bei denen immer alles gerade ganz toll ist.
Im letzten Jahr luden mich meine Eltern zum Grillen ein, ganz unverbindlich, sagten sie aber wenn ich komme, dann zu 12.00 Uhr. Ich hatte die Handwerker und habe kurzfristig abgesagt. Bei der Gelegenheit sagte sie mir, das ist aber schade, weil die und die sind nämlich auch da..... Ich war sauer und habe gefragt, warum sie mir das nicht vorher gesagt hat. Antwort: "Dann wärest Du vielleicht nicht gekommen". Das fand ich ziemlich stark, wenn ich jemanden einlade, sage ich doch an, wer noch kommt. In dem Fall wäre ich garantiert in verdreckten Arbeitssachen aufgeschlagen, nicht zurechtgemacht. Meine Mutter sagte nur, es sei ihre Entscheidung, mir das nicht zu sagen. Ich: o.k., dann lade mich nicht mehr ein. Das ging im letzten Sommer nur so. Ich habe versucht konkrete Ansagen zu machen und es ging in die Hose.
Meine Mutter konnte z.B. "nicht verstehen", dass ich es nicht mehr wollte, dass meine Eltern ohne sich anzukündigen oder wenigstens am Tor zu klingeln auf einmal hinten bei mir in der Küche standen. Ob ich etwas zu verbergen hätte. Ich meinte dass dies nichts damit zu tun hätte, es sei mir nicht recht. Ich hätte auch Lebensbereiche, die sie nichts angingen, Situationen, in denen ich keinen Besuch möchte. Meine Eltern sind nach diesem Gespräch sofort gegangen, beleidigt. Sie gingen einfach davon aus, dass sie alles in meinem Leben was angeht und sie einen Anspruch darauf haben, alles zu wissen. Wenn sie stören würden, könnten sie ja wieder gehen. Witz, witz... Dann stehe ich damit da, dass ich ihnenn erklären muss, warum sie stören. Ich weiß nicht, warum sie es immer wieder darauf anlegen, in enttäuschende Situationen zu kommen.
Das bezeichnen sie als Interesse und Anteilnahme. Ich sehe es anders. Aber ich fange an mich zu wiederholen. Immer die alte Leier.
O.K. Evy, und übrigens hast Du ja eine furchtbare Zeit für eine Computerstunde gewählt. Gruselig früh!
Liebe Grüße
:kiss3:
Andrea
meine Mutter wurde in ihrer Jugend mit Sophia Loreen verglichen. Bildschön, Topfigur. Inzwischen ist sie halt stärker, aber immer total auf Äußerlichkeiten bedacht, Frisur sehr jugendlich und bei ihren 66 Jahren keine Falten. Sie wirkt ca. 10 Jahre jünger. Auf das jüngere Aussehen meiner Mutter war ich immer irgendwie stolz, auch wenn sie manchmal irgendwie total gekünstelt rüberkommt, auch so vom Verhalten, sie selbst findet sich aber sehr natürlich. Und sie redet über Liebe zu Kindern und Enkeln ohne dass es glaubhaft ist. Es wirkte auf mich immer genauso künstlich, wie ihr Auftreten. Laut und theatralisch. Mein Vater schmückt sich mit meiner Mutter, wie mit einem Edelstein und er hat sie gerne eifersüchtig gemacht. Da reicht es, wenn er auf eine schöne Frau im Fernsehn aufmerksam macht, dass sie eine Szene macht. Meine Mutter hat äußerlich viel Ähnlichkeit mit dieser Schlagertante "Paola", das hat er ihr mal gesagt, da war sie beleidigt, weil Paola ja jünger war. Mein Vater ist genauso eifersüchtig, er hat ganz zu Anfang ihrer Ehe alle Fotos, auf denen mal verflossene Freunde meiner Mutter drauf waren, aus ihrem Album gerissen und verbrannt. Alle ihre Erinnerungen verbrannt. Darüber ist meine Mutter heute noch total traurig. Sie hätte uns die Bilder gerne gezeigt. Mein Vater war nicht so ansehnlich und meine Mutter sah aus wie eine Schauspielerin, dass muss für ihn ein Riesenproblem gewesen sein.
Mich hat meine Mutter wegen Äußerlichkeiten gehänselt, ich hätte einen zu kleinen Busen, meine Mundwinkel gingen beim Lachen nicht nach oben und die Lippen wären zu schmal, das Schönste an mir seien meine Haare und daraus würde ich zu wenig machen. Ich käme eben nicht nach ihr, sondern nach meinem Vater. Außerdem musste ich seit meinem 2. Lebensjahr eine Brille tragen, weil ich anfing zu schielen, so etwas gab es in ihrer Familie nicht. Das hat mein Selbstbewusstsein nicht gerade gestärkt. Gerade in der Pubertät, wo man sowieso ständig mit sich unzufrieden ist.
Meine Mutter hat auch so agiert:
,,mach dich recht schön, dass ich auf dich stolz sein kann",
Ich habe ihr wieder und wieder gesagt, dass es mir egal ist, was ihre Bekannten über mich reden. Aber selbst diese Bekannten können offensichtlich nicht checken, dass meine Mutter nicht für mein Aussehen verantwortlich ist.
Irgendwann ist dann etwas ganz entgegengesetztes passiert. Ich habe öfter mal Treffen abgesagt, wenn ich wusste, dass außerdem Bekannte meiner Eltern dabeisind. Diese Treffen gaben mir nichts, ich hatte keine Beziehung mehr zu diesen Menschen, die ich aus meiner Kindheit kannte und die sind alle so wie meine Eltern. Stellen taktlose Fragen und lästern anschließend über die Kinder rum. Ich hatte seit Jahren Beziehungsprobleme konkret seit dem Ende meiner Ehe 1996 und wollte diese Begegnungen nicht. Das sind so Vorbildfamilien, bei denen immer alles gerade ganz toll ist.
Im letzten Jahr luden mich meine Eltern zum Grillen ein, ganz unverbindlich, sagten sie aber wenn ich komme, dann zu 12.00 Uhr. Ich hatte die Handwerker und habe kurzfristig abgesagt. Bei der Gelegenheit sagte sie mir, das ist aber schade, weil die und die sind nämlich auch da..... Ich war sauer und habe gefragt, warum sie mir das nicht vorher gesagt hat. Antwort: "Dann wärest Du vielleicht nicht gekommen". Das fand ich ziemlich stark, wenn ich jemanden einlade, sage ich doch an, wer noch kommt. In dem Fall wäre ich garantiert in verdreckten Arbeitssachen aufgeschlagen, nicht zurechtgemacht. Meine Mutter sagte nur, es sei ihre Entscheidung, mir das nicht zu sagen. Ich: o.k., dann lade mich nicht mehr ein. Das ging im letzten Sommer nur so. Ich habe versucht konkrete Ansagen zu machen und es ging in die Hose.
Meine Mutter konnte z.B. "nicht verstehen", dass ich es nicht mehr wollte, dass meine Eltern ohne sich anzukündigen oder wenigstens am Tor zu klingeln auf einmal hinten bei mir in der Küche standen. Ob ich etwas zu verbergen hätte. Ich meinte dass dies nichts damit zu tun hätte, es sei mir nicht recht. Ich hätte auch Lebensbereiche, die sie nichts angingen, Situationen, in denen ich keinen Besuch möchte. Meine Eltern sind nach diesem Gespräch sofort gegangen, beleidigt. Sie gingen einfach davon aus, dass sie alles in meinem Leben was angeht und sie einen Anspruch darauf haben, alles zu wissen. Wenn sie stören würden, könnten sie ja wieder gehen. Witz, witz... Dann stehe ich damit da, dass ich ihnenn erklären muss, warum sie stören. Ich weiß nicht, warum sie es immer wieder darauf anlegen, in enttäuschende Situationen zu kommen.
Das bezeichnen sie als Interesse und Anteilnahme. Ich sehe es anders. Aber ich fange an mich zu wiederholen. Immer die alte Leier.
O.K. Evy, und übrigens hast Du ja eine furchtbare Zeit für eine Computerstunde gewählt. Gruselig früh!
Liebe Grüße
:kiss3:
Andrea