hallo guten morgen,
naja, heute bin ich RICHTIG in stimmung. war doch gestern wieder ein gegebener anlass......
timmi, ich kann alles von dir total nachvollziehen. oftmals beim lesen deiner/eurer beiträge dachte ich, das gibt es nicht, absolut die gleichen verhaltensweisen, wie sie meine mutter an den Tag legt. unsere eltern sind sich bestimmt nicht bewusst, welche last sie uns aufbürden mit ihrem "ewig-über-den-dingen-stehen-WOLLEN", nicht nur dass sie das darstellen, sie fordern auch noch eine dauernde bestätigung für die brillianz ihres verhaltens ein.
aber das hast du ja treffend beschrieben:
Ihre ständigen Vorhaltungen, ich würde mich nicht genug für sie interessieren und ihre permanenten Erwartungen nach Dankbarkeit für alles und jedes und sie hätten ja soooo viel für mich getan kommen mir heute nur noch vor wie purer Egoismus.
wir wären ja glaub ich gerne bereit, doch mehr auf sie einzugehen und die positiven dinge, die es ja mit absoluter sicherheit gegeben hat, zu unterstreichen, aber es sollte eben auch ein ausgleich gewährt sein. immer nur zu hören: „aha, du kochst nicht jeden tag richtig..... ICH habe für 8 leute gekocht.....“, „ ach, kind (zu meiner tochter), wie siehst du denn schon wieder aus: ICH habe euch immer schön frisiert“... derer beispiele gäbe es tausende. meine mutter lobt sich selber schon genug, zumindest im bezug darauf, wie fleißig sie war, dass ich ihr meinerseits gar keine bestätigung geben KANN, wenn sie immer nur herummäkelt an mir und eigentlich nie ein positives wort übrig hat. andauernd rennt sie mit einer mitleidsmiene herum, einen leidvollen blick aufgesetzt (schaut mal, was ICH mir schon mitgemacht habe), ohne mal ein lächeln tritt sie den leuten gegenüber und wundert sich dann, dass sie dauernd gleiches erntet. dann müssen wir uns ihre total ausschweifenden destruktivgeschichten anhören, was sie nicht alles mitmacht in dieser welt. natürlich ist die resonanz unsererseits nicht die, die sie erwartet. .....wenn etwas wesentliches ansteht, etwas, das wirklich von bedeutung ist, werden wir aber nicht zur entscheidungsfindung herangezogen (z.b. hat meine mutter eine klage gegen meinen vater eingereicht, die sich letztendlich gegen uns richtet, da sagt sie kein wort).
naja, dann ist es auch genauso, wie du empfindest:
...Ich habe nicht darum gebeten auf die Welt zu kommen. Und seine Kinder zu ernähren, zu kleiden und ihnen ein zu Hause zu geben ist für mich selbstverständlich, wenn ich ein Kind geboren habe. Dafür erwarte ich doch keine Dankbarkeit. Entweder ist man dankbar, aber wenn es eingefordert und bei jeder Gelegenheit als Druckmittel für Leistung oder Hilfe herangezogen wird, dann ist es einfach zerstörend
das ist es!! meine mutter hat im grunde ihr ganzes leben nur funktioniert. sie hat mit meinem vater einen betrieb aufgebaut, nur gekocht, geputzt, gewaschen, gearbeitet. wir kinder wurden abgeschoben, wann immer es ging, (meine schwester wurde weggegeben 6 jahre lang, meine mutter durfte sie tw. nicht mal besuchen, weil mein vater am wochenende lieber ausflüge alleine machte) oder sind einfach "mitgelaufen", so nebenher. dafür sollen wir jetzt dankbar sein. sie beschwert sich dauernd hinter unserem rücken, dass wir dies und jenes tun/nicht tun... direkt ansprechen tut sie uns selten. wenn ich offen und ehrlich bin, höre ich "ich hätte mich zu meiner mutter nie was sagen getraut". es läuft von ihrer seite alles hinten rum. wir können einfach nicht miteinander reden, das konnten wir nie. alles lief immer nur auf basis gehorsamkeit in meiner jugend...heute wundert sie sich aber, dass ich sie nicht einbeziehe, mir keine ratschläge hole etc. (ich bekomme dann briefe - sie schreibt IMMER briefe, wenn sie was sagen will - so mit text: „ ....aber was ist schon die meinung einer alten, dämlichen mutter.... - kommt dir sowas in der richtung bekannt vor??). ich sollte also als tochter anders sein. und sie fordert das wie bei dir geradezu ein. dauernd hören wir, wie viel sie getan hat, wieviel sie sich mitgemacht hat mit meinem vater, alles mögliche, aber EINMAL auf die idee zu kommen, dass wir es auch nicht leicht gehabt haben: .. NIE!! SIE hätte flüchten können (hat sie nicht mal nach ihrer scheidung vor 20 jahren getan, sie ist im haus mit meinem vater geblieben und jetzt schlagen sie sich fast die köpfe ein), außerdem hat sie sich diesen mann selber ausgesucht.. aber nur sie ist arm! das ich den ganzen ballast in meinem leben herumschleppe, das sieht sie nicht. immer nur ihren. alleine das beklemmende gefühl, wenn mein vater heimkam - die energie war schlagartig am boden! mein vater war/ist ein meister der ignoranz seinen kindern gegenüber. wenn er was sagte/schrie, dann waren es nur zurechtweisungen. warum kann ich mich an so viele negativphrasen erinnern (du nichtsnutz, du taugenichts.... 15 andere dinge, die mir sofort einfallen), aber an keine EINZIGE positive?? wir waren sonst einfach luft für ihn. er ging vorbei ohne einen zu sehen. und meine mutter stand immer nur daneben und hat stillschweigend alles gewähren lassen. mein bruder wurde geschlagen, meine schwester anscheindend noch was dazu, mich hat er wenigstens „nur“ mit psychoterror in form von ignoranz oder geplärre gestraft. ich hatte nie einen vater, ich seh rundherum väter, wie sie sein können und sehe mich voll leid. ich habe jetzt viel aufzuarbeiten was meinen vater betrifft (wir sind ihm noch immer total egal, zumindest nach außen hin, das einzige was er gibt sind ab und zu materielle dinge. aber da weiß ich nicht, ob er sich nicht nur "freikaufen" will). aber, und DAS ist es, was mich wundert: noch mehr leide ich unter der ewigen forderung von meiner mutter. das ist eine noch schlimmere last, weil schuldgefühle dazu kommen. meine mutter überladet mich mit dingen, von denen sie glaubt, dass ich sie brauche (ja-natürlich-gemüse etc.). also, sie ist dann wieder total GUT, tut alles mögliche, dass es meine kinder gut haben.. wenn ich einen ausgleich schaffen will, z.b. einladung zum essen, da bringt sie wieder 10 sachen mit (kuchen, obwohl ich selber einen gemacht habe z.b.). liebe kann ich nicht so geben, weil sie diese eben so einfordert, außerdem hab ich auch das nicht gelernt. daher wird die last immer größer, die sie mir aufbürdet. meine schuldgefühle kann ich nicht einfach verdrängen, sehe aber dann zeitweilen wieder gar keinen grund, welche zu haben. eigentlich will ich gar nichts anderes, als dass meine mutter auch mal MICH sieht, nicht immer nur sich selber. ich glaube, DAS ist es auch, was DU möchtest, denke ich. so einfach.
dein/euer beitrag tat mir so gut. zu sehen, dass wut berechtigt ist, „nur“ darauf begründet, dass immer etwas eingefordert wird. er half mir auch noch in anderer hinsicht, aber ich hör jetzt erst mal auf, es war ja wirklich schon genug erstmal.
heute freue ich mich schon auf einen wunderschönen sonnigen tag. wünsche euch einen ebensolchen!
liebe grüße
chira