haben Männer prinzipell angst vor Nähe?

Ich hab die Liebe so erfahren, dass ich nichts anderes will als dessen Nähe. Es war einfach so, wenn von beiden Seiten alles passt, es keine Angst gibt, weil es passiert, einfach passiert. Die Seelen schmelzen zusammen und da schwinden alle Kalkulationen und Fragen wie ist dies und jenes, die Situation dessen was ich erleben durfte hatten mich belehrt und davonlaufen so einen Gedanken gibt es da auf beiden Seiten nicht. Ich meine, wenn da ein Mann davonläuft ist eigentlich von seiner Seite aus zumindest kein Verliebtsein dahinter. ....................... es reicht eben nicht aus dazu.
............................ Wo Gefühle enorm stark sind, da gibt es kein davonlaufen, von beiden Seiten, weil das Denken dazu ausfällt, weil der/die der erste Gedanken beim aufwachen ist, der letzte Gedanke beim Einschlafen, die Seelen einander verbunden sind und es für beide der schlimmste Gedanke der Welt ist, du bist nicht mehr....
lieber ritter omlett,

grundsätzlich: sehr super beschrieben.

aber:............ ist es nicht ein normales faktum, dass ab einer gewissen lebensdauer der beziehung automatisch wieder der drang gegeben ist, erfahrungen abseits des anderen zu machen??? beziehung wird ja auch belebt durch dieses wechselspiel aus sehnsucht und zusammensein, oder nicht?
wie lange hälts du diese verschmelzung denn schon aus????
lg
 
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...Dein Urteilsvermögen würde sich erheblich verbessern!
weißt du martin, mir ist schon klar, dass wir beiden hübschen irgendwie nicht auf einer wellenlänge liegen. und ich bemerke auch, dass es gerade dir extrem schwer fällt, sarkasmus durchzuholen und du jede aber auch jede äußerung über persönliche situationen als generellen männerhass auslegst (ich wette, das spiegelt und entspringt deinem in wahrheit massiv vorhanden hass auf frauen wider, den man bei dir aus ja aus jedem posting rauslesen kann).

aber über den umfang meines urteilsvermögens bestimme immer noch ich selbst und daran kann weder 'professionelle hilfe' noch irgendein schlecht abgesetztes krishna-dings etwas ändern.

da musst du einfach durch. :D
 
lieber ritter omlett,

grundsätzlich: sehr super beschrieben.

aber:............ ist es nicht ein normales faktum, dass ab einer gewissen lebensdauer der beziehung automatisch wieder der drang gegeben ist, erfahrungen abseits des anderen zu machen??? beziehung wird ja auch belebt durch dieses wechselspiel aus sehnsucht und zusammensein, oder nicht?
wie lange hälts du diese verschmelzung denn schon aus????
lg

Hallo Abendsonne!
Ich brachte dass in Zusammenhang bei ChrisTinas Geschichte, Gefühle offenbaren und er meldet sich nicht mehr. Daher das Posting in diese Richtung, wäre die Verliebtheit in beiden Richtungen gewesen, so wäre das Davonlaufen nie gewesen, oder ich kann mir das halt einfach nicht vorstellen. Dazu 1 Jahr nicht melden, ist für mich Desinteresse, sonst gar nichts.
Für dein Posting, Abendsonne glaube ich auf alle Fälle dass das wohl so ist wie du das beschreibst, da gehts aber jetzt um was anderes als ChrisTinas Geschichte. Der Drang nach einer gewissen Zeit abseits etwas zu suchen ist wahrscheinlich bei jedem Menschen der Fall. Das ist sicher ein Wechselspiel. Dabei bleibt aber eine Verbundenheit immer bestehen. Mein Gefühl zu Tinas Beispielen der verheirateten Männer ist einfach so, man hat mal diesen Drang freien Spielraum gelassen, doch als es dann kritisch wurde hatte man dieser "altvertrauten" Verbundenheit wieder gefunden. Das ist halt Fremdgehen, oder so etwas in der Richtung, passiert oft, ob das gut ist oder nicht, weiss ich nicht, allerdings erwarten sich oft ungebundene Frauen, dass verheiratete Männer sich scheiden lassen, weil es einfach so gut klappt, aber sie machen danach die Rechnung ohne der Verschmelzung die irgendwann einmal zwischen beiden stattgefunden hat und die danach gewinnt. Oft ist es dann so, dass die neue Liebe, gegen die langjährige Verschmelzung der alten Liebe verliert. Der Mann bleibt verheiratet und vertschüst sich gegenüber der neuen Liebesflamme, geht es hart auf hart. Ich finde es fast sinnlos danach zu fragen, warum und wieso, Gefühle lassen diese Fragen nicht zu, weil sie einfach machen was sie wollen, ihr eigenes unberechenbares haben, nicht kalkulierbar, nicht zu verstehen.
Gefühle sind kein Wunschkonzert, nichts berechenbares. Gefühle nehmen keine Rücksicht auf Situation, Wohnentfernung, verheiratet oder nicht etc. sie kommen und gehen.
So sehs ich.. lg
 
Hallo holder Ritter ;-)

ok - ich geh nochmals bissale drauf ein - seh manche Dinge bissale anders ;-)

Ich brachte dass in Zusammenhang bei ChrisTinas Geschichte, Gefühle offenbaren und er meldet sich nicht mehr. Daher das Posting in diese Richtung, wäre die Verliebtheit in beiden Richtungen gewesen, so wäre das Davonlaufen nie gewesen, oder ich kann mir das halt einfach nicht vorstellen. Dazu 1 Jahr nicht melden, ist für mich Desinteresse, sonst gar nichts.

Ganz so stimmts jetzt nicht - er hat sich zwar von sich aus nicht gemeldet - das hatte er aber vorher auch nicht - nur vorher fiel es nicht auf, weil wir immer gleich fürs nächste Mal was ausgemacht hatten, weil wir 3-4 x pro Woche gemeinsam unterwegs waren - da war das "Melden" kein Thema.

Nur dann war er mal ne Woche verschollen - und da begann ich über meine Gefühle zu ihm nach zu denken - und kam letztendlich zu dem Schluss, dass ich für ihn mehr empfinde, als ich es vorher jemals für jemanden empfunden habe - ja - nach 3 gescheiterten Ehen - in denen nie auch nur annähernd was da war, was du hier von wegen Verschmelzung geschrieben hast.

Ich hatte vorher nie wirklich geliebt - und ich hatte mich auch nie einen anderen Menschen hin gegeben - behaupte ich jetzt mal so - aus dem Rückblick gesehen - und ich hätte es vor "ihm" auch gar nicht haben wollen - mir nicht mal vorstellen können, dass ich mal über sowas nachdenken würde.

Und es war ja nicht so, dass er nicht immer für mich da war - wenn ich mich meldete und etwas brauchte - aber er von sich aus meldete sich nicht - wir sahen uns trotzdem immer wieder - aber eher zufällig bei Veranstaltungen, wo wir beide eingeladen waren - und uns auch weiterhin manchmal wortlos verstanden - und uns auch immer wieder köstlich amüsierten.

Witzigerweise änderte sich das kurz vor Weihnachten 2010 - als sich meine bis dahin "beste Freundin" nach 2 Jahren vertschüsste - einfach so - und seither ist er wieder da - "zu.fällig ?" - und er kümmert sich auch um mich - und meine Tochter - er ruft von sich aus an - kommt eigentlich jetzt schon seit 2 Monaten regelmässig jeden Freitag bei mir vorbei - es ist wieder die alte Vertrautheit da - allerdings halt ohne definierte Beziehung und ohne Sex :)

Er hat - vor dem Gespräch damals - auch von sich aus festgestellt, dass zwischen uns etwas ist, was er noch nie erlebt hat - und ich ihn manchmal auch besser kenne als er sich selbst - wir sind uns gegenseitig Spiegel, die sich nicht nur brauchen, sondern sich auch hervorragend ergänzen - in vielen Bereichen.

allerdings erwarten sich oft ungebundene Frauen, dass verheiratete Männer sich scheiden lassen, weil es einfach so gut klappt, aber sie machen danach die Rechnung ohne der Verschmelzung die irgendwann einmal zwischen beiden stattgefunden hat und die danach gewinnt.

Ich weiß jetzt nicht genau, welches meiner Beispiele du meinst - aber sowohl bei Libellchen als auch bei der anderen Geschichte kann ich es definitiv ausschliessen, dass da jemals etwas wie "Verschmelzung" in Bezug auf die jeweilige Ehefrau stattgefunden hätte.

Beides sind eher sowas wie "Vernunftehen" - auf der einen Seite von seinen Eltern eingefädelt - sie hatten Sex, sie haben Kinder - aber da gab es nie eine "Verschmelzung" - und auf der anderen Seite ist es die zweite Ehe, aus der nicht einmal ein Kind resultiert, weil er von Beginn an an anderer Stelle gebunden war.

Beide Männer bleiben nicht bei den Ehefrauen, weil sie diese tief und innig lieben und mal dieses von dir zitierte Gefühl der Verschmelzung hatten - sondern weils einfach der einfachere Weg ist, um in der Öffentlichkeit nicht irgendwie schräg da zu stehen - und weil man ja sowieso eben nicht diese Verschmelzung und Nähe mag, von der du ausgehst, dass sie normal sein könnte.

In deinem Fall passt das vielleicht sogar auch - aber ich persönlich kenne es nicht - hatte es noch nie erlebt - und hätte es mir bis vor 2 Jahren auch nicht vorstellen können und wollen, dass es sowas überhaupt geben könnte - von daher habe ich natürlich auch immer wieder Männer kennen gelernt, die auch gar nicht mehr von mir wollten als eben mal wieder gscheit vögeln und das wars dann wieder für ne Zeit.

Oft ist es dann so, dass die neue Liebe, gegen die langjährige Verschmelzung der alten Liebe verliert. Der Mann bleibt verheiratet und vertschüst sich gegenüber der neuen Liebesflamme, geht es hart auf hart. Ich finde es fast sinnlos danach zu fragen, warum und wieso, Gefühle lassen diese Fragen nicht zu, weil sie einfach machen was sie wollen, ihr eigenes unberechenbares haben, nicht kalkulierbar, nicht zu verstehen.

Ich möcht da jetzt noch etwas ausholen, weil es in diesem Fall auch "zufällig" passt - ich beschäftige mich ja mit der Human Design Matrix - und da unterschieden wir vieles - auch, ob das Emotionalzentrum offen oder definiert ist.

Ein definiertes Emotionalzentrum bedeutet, dass dieser Mensch seine festgelegte Art hat, wie er mit seinen ureigensten Gefühlen umgeht - sie/er schwingt auf einer Welle - und wir sagen auch, Menschen mit definiertem Emotionalzentrum sollten "alles überschlafen", weil diese emotionale Kurve eben ziemlich genau nen Tag dauert, bis sie wieder am gleichen Punkt ist.

Ok - ich hab ein offenes Emotionalzentrum - ich bin emotional eher cool und nüchtern - ich habe keine emotionalen Schwankungen - und wenn, dann meist heftig - aber rückblickend, wenn ich mir die Charts der beteiligten Personen anschau - war ich zu diesen Zeitpunkten immer mit Menschen mit definiertem Emotionalzentrum zusammen.

Ich kenn "das System" erst seit 4 Jahren - aber ich habe alle meine bisherigen Beziehungen aus diesem Licht nochmals beleuchtet - und für mich passts - absolut - meine Eltern machten mich fertig - ich hatte Stimmungsschwankungen bis zum Abwinken - aber ich hab ein offenes Emotionalzentrum - sie haben beide ein definiertes, d.h. ich nahm immer ihre Emotionen wahr und dachte, es wären meine.

Meine 3 Ehemänner hatten alle ein offenes Emotionalzentrum - die wollten alle keine Verschmelzung mit mir - weil sie selbst auch gar nicht wussten, was das sein könnte. Der Mann, denn ich jetzt liebe hat ein definiertes Emotionalzentrum, von daher kann es auch sein, dass ich einfach sein Wissen um das, was möglich wäre - in mir spüre.

Und zu den beiden Ehemännern, die sich gegen die Geliebte entschieden haben - ja - genau - beide Männer haben ein offenes Emotionalzentrum - und beider Ehefrauen haben ein definiertes - sie schwingen auf deren Wellen - wenn sie "nicht zu Hause sind" - geben sie sich voll der Schwingung der anderen Partnerin hin - aber sobald sie wieder bei ihren Frauen sind, schwingen sie sich in deren Emotion ein - unbewusst.

Ich kann jetzt nur von dem Anderen reden, nicht von Libellchens - weil mit dem habe ich schon Stunden drüber diskutiert, warum er genau das tut, was er tut - und seine Aussage - wortwörtlich - "ich glaub, ich bin nicht beziehungsfähig und meine Frau will das auch gar nicht von mir" - sie lässt ihn in Ruhe - sie will keine Nähe und keine Verschmelzung.

Gefühle sind kein Wunschkonzert, nichts berechenbares. Gefühle nehmen keine Rücksicht auf Situation, Wohnentfernung, verheiratet oder nicht etc. sie kommen und gehen.
So sehs ich.. lg

Könnte ich mir vorstellen, dass du recht hast - aber - wie gesagt - derartige Gefühle kenne ich nicht - bzw. kannte sie nicht bis zu dem Moment, wo ich drüber nachdachte, warum mir dieser eine Mensch so nahe geht, wie ers tat und noch immer tut.

Drum hatte ich auch "seufz" geschrieben - weil - ich kenne das nicht - ich hab vor 2 Jahren eine Ahnung davon bekommen, wie es sein könnte - aber ich bin zurück gewiesen worden - und habe seither auch niemand anderen gefunden, mit dem ich diese Verschmelzung zelebrieren möchte.

Ich greif auf das zurück, was ich kenne - fallweise körperliche Befriedigung mit einem Menschen, den ich mag und dem ich relativ viel vertraue - ich würde mich bei ihm aber nie wirklich ganz fallen lassen - ich behalte die Kontrolle - auch, wen er manchmal den Eindruck hat, dass dem nicht so sein könnte - aber das ist (m)ein Spiel - aber keine wirklich tiefe Liebe, welche jemals zur Verschmelzung führen kann und wird.
 
Hi ChrisTina,

dachte mir schon, dass Du gelegentlich ein stück übern Tellerrand hinausguckst und Fragen stellen kannst. :)

Und das sind genau die richtigen Fragen, die mal beantwortet werden müssen.

Ich weiß - Generalisierung - aber irgendwie hätte ich da jetzt gern n paar - und wenns geht sogar männliche - Gegenmeldungen ;-)

Es ist mir ein Vergnügen.

Ich werd diesen thread hier jetzt nicht komplett lesen, sondern nur Deine Fragen beantworten. Ich hab nämlich grad diesen neuen Thread hier gelesen, https://www.lebensfragen.com/threads/weiß-nicht-mehr-weiter.3984/
und mich gefragt, was passiert da und wieso ist das ein Muster von dem man immer wieder hört.

Und ich denk, beides hängt zusammen und hat dieselbe Ursache.

Ich hab seit meiner Scheidung im Herbst 2008 einen Bekannten, mit dem ich zu Beginn viel unternommen hatte - wir waren sozusagen "ein Herz und eine Seele" - aber es war alles immer nur irgendwie "platonisch". [...]ich stellte fest, dass ich ihn liebe. Blöderweise habe ich das auch kommuniziert, dass ich persönlich mir auch "mehr" vorstellen könnte - wonach er die Kurve kratzte
...
die junge Frau würde gerne eine "richtige Familie" mit ihm gründen
...

Jetzt sitz ich da und frag mich - ist das wirklich grundsätzlich so, dass Männer die Panik schieben, wenn sie sich vorstellen, eine Frau an ihrer Seite zu haben, die sich nach Nähe und Gemeinschaft sehnt?

Nein, das bestimmt nicht. Es ist nur so dass es da regelmäßig nicht nur um "Nähe und Gemeinschaft" geht, sondern viel mehr als nur das erwartet wird.

ChrisTina, glaubs mir oder glaubs mir nicht - als ich da hinten in der gegend von Papua war, da haben mich die Menschenfresser gefragt ob ich nicht bei ihnen bleiben und mit ihnen leben will. Und ich habs nur deshalb nicht gemacht, weil meine Zähnchen nicht ganz okay sind und da gelegentlich der Zahnklempner ran muss. (Ärzte oder sowas gibts da ja nicht.)

Und das nenne ich Leben: Abenteuer, raus aus dem Wohnzimmer, rein ins Vergnügen! Das ist hier ein phantastischer, total spannender Planet, und man kann hier sooo viel erleben, so viel Unsinn treiben, Scheisse bauen, spannende Sachen mitkriegen.

Aber glaubst Du, ne Frau hätte irgendwie Lust auf ne Urwald-Expedition durch Sumatra? Wenn da die rede ist von handtellergroßen Spinnen, und dass das Laken im Hotel bestimmt ein Vierteljahr nicht gewechselt ist, dann ist das Thema doch schon gegessen!
Frauen haben da wohl ne ganz andere Vorstellung von Leben, die sieht scheinbar so aus: schön brav jeden Tag arbeiten gehen, höchstens abends mal innen Kegelclub oder zum Essen ins Restaurant, Urlaub auf Mallorca, ne solide bürgerliche Existenz im kleinen Kreis, aufpassen dass die Nachbarn nicht tuscheln, ein hübsches kleines Häuschen, die Fenster schön geputzt, ne Vase mit Blümchen aufm Tisch... - alles mit nem ganz kleinen Horizont - und die Welt da draussen ist ja so bedrohlich, da will sie nix von mitkriegen, das macht Angst, das sieht man ja schon im Fernseher.

Wie sieht dann das Leben für den Typ aus: Hochzeit in weiß, dann brav arbeiten gehen, Häuschen bauen und daheim aufs Sofa hocken und sich bemuttern lassen. Und natürlich schön Kindlein machen (als wären sieben Milliarden nicht genug) und sich ordentlich um die Kindlein kümmern. Und dann kann er drüber diskutieren ob er denn wenigstens so lang vom Haushalt frei kriegt dass er auf WACKEN gehen darf...

Der Knackpunkt ist da gar nicht die "Nähe und Gemeinschaft" - denn danach sehnt sich wohl jeder Mensch. Sondern der Knackpunkt ist die Vorleistung, von der diese "Nähe und Gemeinschaft" abhängig gemacht wird: ein braver, angepasster Bürger zu werden, und die eigene Kraft, Stärke und Tatendrang in den engen kleinen Horizont von "traues Heim, Glück zu zwei'n" einzusperren. Und das ist der Horror, vor dem man am liebsten davonlaufen möchte - denn dann sitzt man nur noch auf dem Sofa, vor dem Fernseher, und wird ggfs. mit der Bierflasche ruhiggestellt.

Aber eben: das Ding mit "Nähe und Gemeinschaft" (und natürlich Sex!) ist ne total intensive Sache! Dafür macht man dann halt auch große Zugeständnisse. Und so entstehen dann diese Ehen. Oder, andere Variante, Frau wird halt "versehentlich" schwanger, und dann wird er schon "seiner Verpflichtung nachkommen"...
Nur, du kannst doch nicht davon ausgehen, dass du nen Tiger in den Käfig der stinklangweiligen bürgerlichen Existenz sperrst, dich dazusetzt, ihn aus der Whiskas-Dose fütterst und denkst "hach, ist das alles schön friedlich und romantisch"... Über kurz oder lang geht das schief und der Tiger wird bösartig - klarer Fall von Hospitalisierung. :(

Jetzt müsste man mal fragen: warum sind die Ladies so scharf drauf, sich selber in dieses bürgerliche Korsett aus gepflegter Langeweile einzusperren? Das ist nämlich das was ich nicht versteh...

Und noch was wichtiges: das, was ich eben beschrieben hab, muss nicht unbedingt die zwei konkreten Menschen betreffen, die sich begegnen - es sind vielmehr so "Images", die die ganze Gesellschaft durchziehen und dementsprechend in unserem Bewusstsein rumschwirren und unser Verhalten beeinflussen.
 
Hi sovio,

danke für dein Postings, ich möchts jetzt nicht irgendwie zerlegen, sondern global antworten ;-)

Ich erzähl einfach, wie es zwischenzeitlich weiter ging - in allen drei Fällen - ist ja zwischenzeitlich auch fast schon wieder ein halbes Jahr her ;-)

Ich beginn mit dem 3. "Fall" :)
Fast unverändert - sie liebt ihn, klammert sich an ihn - er bleibt weiterhin auf Distanz - je mehr sie klammert, desto mehr distanziert er sich und reduziert den Kontakt.

2. "Fall"
Nach dem Outing gegenüber seiner Frau hat sie ihm erklärt - entweder du stehst zu mir, oder du lässt es bleiben - sie lebt ihr Leben - geniesst es - entdeckt grad ihre alten Hobbies wieder - er wills nicht wahrhaben - spricht sie immer wieder drauf an, dass jetzt Sex ganz toll wär - und sie verweist ihn auf sich selbst - ist sich auch nicht mehr sicher, ob sie ihn jetzt noch "haben möchte" - so wirklich als Partner mit dem sie zusammen leben und eine Familie gründen möchte.

Mein Thema:
Es war von Beginn an klar, dass ich weder mit einem Menschen fix zusammen leben möchte - noch, jemals wieder heiraten. Als ich damals sagte "ich könnte mir mehr vorstellen" wars auch für ihn klar, dass es nicht darum geht, bei mir eingesperrt zu werden, sondern schlicht und einfach darum, auch mal zu schauen, ob es nicht auch sexuell passen könnte.

Nach meiner Aussage damals war er über ein Jahr nur mehr sporadisch anwesend - seit Weihnachten hat sich der Kontakt nicht nur wieder eingestellt, sondern auch noch heftig intensiviert. Letztens meinte meine Tochter "Kann man das jetzt wirklich noch als *Besuch* bezeichnen, wenn er jede Woche mindestens 1x bei dir ist?"

Zwischenzeitlich kenne ich seine Kinder, bin mit seiner Mutter per du, und weiß, dass mich auch sein Vater mag. Ich gehöre irgendwie zur Familie - allerdings ohne irgendwelche "Verpflichtung seinerseits" wobei er die auch nie in der von dir geschilderten Form eingehen hätte müssen.

Und er gehört zu meiner Familie, also sowohl meine Tochter als auch ihre Freundinnen und Freunde kennen und mögen ihn - er ist einfach Teil von uns. Nein, meine Eltern kennen ihn nicht - werden ihn auch nicht kennen lernen - weil sie sind einfach zu alt und verbohrt, als dass ich ihm das zumuten würde ;-)

Wir hatten noch immer keinen Sex - und wir werden auch keinen haben - das Thema ist eigentlich zwischenzeitlich auch ausgesprochen. Ich darf bei "ihm" kuscheln - es kommt sehr viel zurück - rein emotional - solange ich nicht eben "mehr" möchte.

Mittlerweile ist auch der Mann wieder aufgetaucht, mit dem genau das Thema schon seit Jahrzehnten immer wieder perfekt geklappt hat :) Und seit "er" weiß, dass der andere diesen Part jetzt auch (wieder) abdeckt, ist "er" mir gegenüber auch noch weit entspannter.

Ich habe mich damit abgefunden, dass wir halt "nur" gute Freunde sind - vielleicht sogar Seelenpartner - und dass wir uns halt "nur" gegenseitig unterstützen und uns gegenseitig beistehen - in jeder Situation - also meist steht er mir bei - er selbst würde es auch jetzt noch nicht zulassen können und wollen - aber ist ok für mich - ich hab gelernt, es einfach dankbar an zu nehmen, ohne mich revanchieren zu wollen.

Mein Resumée zu allen 3 Fällen:
3. Fall - sie möchte ihn mit Haut und Haaren - und auch verändern - mit ihm zusammen leben und alles zusammen unternehmen - er spürt das, verehrt sie zwar und hat ab und an auch gern Sex mit ihr - aber ne echte Beziehung kann er sich nicht vorstellen.

2. Fall - sie hat ihn aus der Liste der Väter ihrer Kinder gestrichen - und wendet sich wieder dem eigenen Leben zu - ist offen für neue Bekanntschaften - und wenn ein Mann in ihr Leben schneit, der auch noch eine Familie gründen möchte, wird sie zwar kurz überlegen, aber wenns passt, sicher nicht nein sagen :)

Ich - hatte nach "seinem" Rückzug damals gemeint, wenn ich jemals wieder eine Beziehung mit einem Mann eingehe, dann muss der irgendwie die Vorzüge von "ihm" und meinem jahrelangen Verhältnis vereinen - ich bleibe dabei - aktuell hab ich wieder ihn und mein jlV - falls jetzt irgendwann einer kommt, der ne Mischung aus beiden ist, werd ich den voraussichtlich auch nicht weg schicken.

Was ich gerne hätte wäre ein offizielles Bekenntnis, mit mir in irgend einer Form zusammen zu sein - ich will niemanden mehr bei mir wohnen haben - aber es wäre einfach schön, jemanden jederzeit anrufen zu können, um mal ne Zeit zusammen zu telefonieren.

Wonach ich mich sehne ist ein Mann, der mich abends anruft und mit sagt, dass er mich vermisst, der mich ab und zu mal schön zum Essen ausführt und mich von sich aus umarmt und küsst. Mit dem ich gemeinsame Stunden verbringe - vielleicht auch eine Nacht Pro Woche - oder mal ein paar Tage Urlaub - den Rest der Zeit soll jede.r von uns sein/mein Leben leben.

Ich will mit niemanden zusammen wohnen - aber ich möchte wissen, dass ich zu jemanden "gehöre" - das wäre das gewesen, was ich damals unter "mehr" gewollt hätte - das "zu mir stehen" - mich als seine Freundin vor zu stellen - sich zu mir zu bekennen. Er braucht mich weder erhalten noch versorgen noch heiraten und Kinder will ich sicher auch keine mehr :)

Ich hatte oftmals Beziehungen zu verheirateten Männern - "er" war geschieden und ungebunden - es wäre nicht schwer gewesen, mir dieses Gefühl zu geben, wonach ich mich so gesehnt hätte - aber er hat abgeblockt - genau das wollte und will "er" nicht - "er" besteht auf seiner Freiheit und Ungebundenheit.

Wenn es irgendwann mal einen Mann gibt, der mir das gibt, was mir jetzt diese beiden Männer zusammen geben, dann ist es auch kein Thema für mich, den Sex mit meinem jlV wieder ab zu brechen - aber solange mein Traummann nicht erscheint, begnüge ich mich halt mit den aufgeteilten Rollen von zweien :)
 
Hi ChrisTina!

Da hats mi doch gestern, als ich meinte was mow sinnvolles geschrieben zu haben, glatt den Browser gecrasht - und der Text ist nicht im sessionstore :( Okay, sollte wohl so sein - ich glaub ich hab jetzt auch ne Idee worauf Du hinauswillst...
im folgenden ein paar Gedanken die mir in den Sinn gekommen sind - ob die Hand und Fuß haben, das wär noch zu prüfen.

Fast unverändert - sie liebt ihn, klammert sich an ihn - er bleibt weiterhin auf Distanz - je mehr sie klammert, desto mehr distanziert er sich und reduziert den Kontakt.

Na logisch - wenn jemand "klammert" würd ich auch schnell das weite suchen.

Ich glaub wir sollten uns den Begriff "Nähe" ein bischen genauer anschauen. Auf den ersten Blick scheint es ja so zu sein: wenn jemand "klammert" dann wünscht der/die sich mehr Nähe - in nem ganz praktischen Sinn (sich jeden Tag sehen, einander von allem was man tut erzählen, dauernd telefonieren, usw.).

Aber stimmt das wirklich? Ich sehe es eher so: wenn jemand den Partner so "nah" haben will, dann ist das eher eine Art von Bedürftigkeit - ein "nicht allein sein wollen/können". Wenn dieses Bedürfnis dann nur von einem der beiden empfunden wird, dann werden sie schwerlich auf gleicher Augenhöhe miteinander umgehen können - und dann besteht eben dadurch schon ein Unterschied, eine art "ideelle" Distanz - die Erwartungen an Beziehung sind unterschiedlich. (Wenn dagegen beide "aufeinander hocken" und alles nur gemeinsam machen wollen, dann ist gibt das ne hübsche Abhängigkeitsbeziehung, die wenig persönliche Weiterentwicklung ermöglicht.)

Ich denk, wenn man sich im Alltag immer sehr nah sein will, dann muss das gar nicht heissen, dass man sich dabei auch seelisch sehr nah kommt. Im Gegenteil, "Beziehung" kann auch zur Verdrängung taugen, um sein Seelenleben nichtmal selber gar zu genau anschauen zu brauchen - man ist dann vollauf beschäftigt mit dem Alltag und dem Zusammensein und sich Banalitäten zu erzählen usw.
Und andersrum, wenn man sich seelisch-emotional sehr intensiv begegnet (wozu man natürlich erstmal die Selbstsicherheit braucht um sich auf solche Begegnung einlassen zu können), dann ist das Bedürfnis sich jeden Tag zu sehen vielleicht gar nicht mehr so groß - weil man dann weiß dass man eine Verbindung miteinander hat, und nicht mehr dauernd die physische Bestätigung dafür braucht...

So wie ich es verstehe, ist "Nähe" eher etwas, was "im Moment", im jeweiligen Augenblick stattfindet - zB (vorsicht plattes Klischee) ein Kerzenschein-Dinner wo man sich "ganz nah" fühlt. Dagegen das, was man mit "klammern", "haben wollen" umschreiben kann, hat eher mit einem Sicherheitsbedürfnis zu tun - und wenn man da dran kratzt, dann könnten drunter auch Zukunftsängste und Unsicherheiten liegen.

Ich will mit niemanden zusammen wohnen - aber ich möchte wissen, dass ich zu jemanden "gehöre" - das wäre das gewesen, was ich damals unter "mehr" gewollt hätte - das "zu mir stehen" - mich als seine Freundin vor zu stellen - sich zu mir zu bekennen.

Oha! Tja, dann hab ich offenbar ein falsches Bild von der Realität...
Denn *das* hatte ich immer als so eine art Grundvoraussetzung verstanden, die da sein muss bevor eine Frau sich auch nur anfassen läßt. (Und dass es mindestens ein ernsthaftes Heiratsversprechen -und nen Kinderwunsch- braucht, bevor sie das Lager mit einem teilen mag.)
Hm, offenbar laufen da noch ganz andere Dinge, die allerdings völlig an mir vorbeigegangen sind...

"er" besteht auf seiner Freiheit und Ungebundenheit.

Hm, sinnier... so wie Du das beschreibst würdest Du ihm ja die "Freiheit" lassen... Vielleicht ist der Knackpunkt eher Angst vor Verbindlichkeit. Verbindlichkeit und Freiheit muss sich gar nicht unbedingt widersprechen, aber der Trick dabei ist wohl, dass man zuerst das eigene "Sicherheitsbedürfnis" loswird - also dass man tatsächlich frei sein kann.
Und das betrifft gewissermaßen beide Spielarten: sowohl den Wunsch, die "Versicherung" frei zu bleiben, wie auch die "Versicherung" fest zusammen zu sein.

lieben Gruß ;)
 
So wie ich es verstehe, ist "Nähe" eher etwas, was "im Moment", im jeweiligen Augenblick stattfindet - zB (vorsicht plattes Klischee) ein Kerzenschein-Dinner wo man sich "ganz nah" fühlt.

Genau das "vermisse" ich zur Zeit - solche Kerzenscheindinner mit Händchen halten und tief in die Augen schauen - sich küssen und zärtlich sein.

Dagegen das, was man mit "klammern", "haben wollen" umschreiben kann, hat eher mit einem Sicherheitsbedürfnis zu tun - und wenn man da dran kratzt, dann könnten drunter auch Zukunftsängste und Unsicherheiten liegen.

Isses sogar ganz sicher ;-)

Oha! Tja, dann hab ich offenbar ein falsches Bild von der Realität...
Denn *das* hatte ich immer als so eine art Grundvoraussetzung verstanden, die da sein muss bevor eine Frau sich auch nur anfassen läßt. (Und dass es mindestens ein ernsthaftes Heiratsversprechen -und nen Kinderwunsch- braucht, bevor sie das Lager mit einem teilen mag.)
Hm, offenbar laufen da noch ganz andere Dinge, die allerdings völlig an mir vorbeigegangen sind...

*gggggg*
du - ich bin milieugeschädigt - hab drei gescheiterte Ehen hinter mir - wo ich jedes Mal dachte, dass es das jetzt sein könnte - rückblickend betrachtet war da nie was von dieser Art von Nähe, was ich eben "vermisse" - und das zwar schon ewig ;-)

Wobei dieser "Nähe" allerdings auch ehrlich sein muss - von beiden Seiten - und das hab ich bisher überhaupt erst einmal erlebt - wobei dieser Mann überhaupt in allen Belangen "gepasst" hätte - und ich auch immer wieder mit ihm "zusammen gekommen" war - über einen mehr oder weniger langen Zeitraum hinweg.

Und es ist auch heute noch so - er nimmt meine Hand, schaut mir tief in die Augen - und das nächste ist ein leidenschaftlicher Kuss - mit und ohne Kerzenschein - es passt einfach alles - und doch hätte ich mir das von jemanden erhofft, der eben nicht anderwärtig gebunden ist.

Ich habe drei Ehen "absolviert", wo nicht die Schmetterlinge geflogen sind, jedes Mal, wenn er mich in den Arm nahm - und ich hab ein Vierteljahrhundert mit Männern zusammen gelebt, die mich nicht zum fliegen gebracht haben - es waren - rückblickend betrachtet - Vernunftbeziehungen - und ich möchte sowas nie wieder eingehen wollen.

Mein NichtLover stellte mir mal die Frage, ob ich meine letzten zwei Ehen vielleicht nur deshalb eingegangen bin, weil eben der "Erstbeste" nicht zur Verfügung stand - ob ich schon mal überlegt hatte, dass ich einfach in beiden Fällen immer nur den "Zweitbesten" genommen hatte - und ich kann dem nicht wirklich widersprechen.

Jetzt ist die Situation wieder - es gibt nen Mann, mit dem ich gern mehr Nähe erleben möchte - und auf der anderen Seite wieder den, mit dem ich genau das immer und immer wieder erleben durfte - aber nur gelegentlich - und immer nur heimlich.

Und eigentlich will ich das nicht mehr - drum bin ich jetzt aktuell am Überleben - geb ich mir die Kombi von den beiden weiter? Oder beende ich es wieder - um frei für einen zu sein, der alles in sich vereint. Ich bin noch nicht sicher *zugeb* irgendwie hoffe ich offensichtlich noch immer, dass sich die Situation mit meinem NichtLover in eine Richtung ent.wickelt, mit der ich das alleinige Auslangen finde ;-)

Hm, sinnier... so wie Du das beschreibst würdest Du ihm ja die "Freiheit" lassen... Vielleicht ist der Knackpunkt eher Angst vor Verbindlichkeit. Verbindlichkeit und Freiheit muss sich gar nicht unbedingt widersprechen, aber der Trick dabei ist wohl, dass man zuerst das eigene "Sicherheitsbedürfnis" loswird - also dass man tatsächlich frei sein kann.
Und das betrifft gewissermaßen beide Spielarten: sowohl den Wunsch, die "Versicherung" frei zu bleiben, wie auch die "Versicherung" fest zusammen zu sein.

Verbindlichkeit war jetzt ein super Stichwort - danke - genau das ist es - er spiegelt mir etwas - allerdings in einer extremen Ausprägung - was sicher auch meins war und ist. Ich war zu Beginn von Beziehungen immer treu - unabhängig davon, ob es mein Gegenüber erwartet und/oder verlangt hätte oder auch nicht - es war eine gewisse Art von Verbindlichkeit - von mir zu ihm.

Aber wenn dann etwas vorgefallen war, wo ich diese Verbindlichkeit nicht mehr als selbstverständlich erachtet hatte - wo ich für mich begann, diese Verbindung zu hinterfragen - dann fühlte ich mich auch nicht mehr verpflichtet, treu zu sein - und interessanterweise brachten mich immer Männer dazu, die aktuellen Verbindungen zu hinterfragen, die mir eben genau das gaben, was ich in meinen Ehen nicht bekam - nicht auf Dauer - dieses mit mir reden - Händchen haltend im Cafe zu sitzen und zu flirten.

Das ist es, was ich wieder will

Danke, dass du dazu beigetragen hast, dass ich wieder mal für mich selbst eine Entscheidung getroffen habe - heute ist ein guter Tag - hab heut früh schon gehört, was mein mich hindernder Glaubenssatz ist:

"Ich muss mich anpassen und meine Individualität unterdrücken um nicht ausgeschlossen zu werden."

Und es stimmt - ich habe mich jahrzehntelang angepasst, meine Individualtiät unterdrückt - hatte funktioniert - manchmal war ich ausbgebrochen - aber immer angeregt durch dem selben Typ von Lover, der mich als mich selbst wahrgenommen hatte - und nicht sein Bild von mir.
 
Hi ChrisTina!

Genau das "vermisse" ich zur Zeit - solche Kerzenscheindinner mit Händchen halten und tief in die Augen schauen - sich küssen und zärtlich sein.

Ach sieh an *schmunzel*

*gggggg*
du - ich bin milieugeschädigt - hab drei gescheiterte Ehen hinter mir

Ach - Du? Ich täte da eher sagen ich bin milieugeschädigt, gewissermaßen *lach*. Ich bin in einem Umfeld aufgewachsen, wo vergeistigte Wahrhaftigkeit alles war, und weder wilde Lust noch romantische Sinnlichkeit nennenswerte Bedeutung hatten. Und irgendwann hab ich gemerkt dass mir wohl so einiges von dem entgeht, was den meisten Menschen wichtig ist. Und so staune ich vor allem, wie es Leute in meinem Alter fertiggebracht haben, an drei Ehen zu kommen.

Wobei dieser "Nähe" allerdings auch ehrlich sein muss - von beiden Seiten - und das hab ich bisher überhaupt erst einmal erlebt

Tja, was ist "ehrlich"? Aber ja, Du hast recht, man kann diese Stimmung auch schauspielern - und manche haben ein Talent dazu, die Sehnsüchte anderer Menschen zu erkennen und ihnen das Gefühl von Nähe zu geben.

Aber wenn dann etwas vorgefallen war, wo ich diese Verbindlichkeit nicht mehr als selbstverständlich erachtet hatte - wo ich für mich begann, diese Verbindung zu hinterfragen - dann fühlte ich mich auch nicht mehr verpflichtet, treu zu sein -

Das mit der "Treue" ist noch ne ganz eigene Sache. Ich stolpere schon über das Wort: man sagt "Treue" und meint doch eher "Ausschließlichkeit": denn wenn ich jemandem Freundschaft schwöre, heisst das ja auch nicht, dass ich dann keinen anderen Freund mehr haben darf.
Aber diese Art "Treue" dann als "Verpflichtung" zu sehen, das halte ich erst recht für Unsinn.

Ein recht weiser Soziologieprofessor hat mal gesagt, die wesentliche Frage ist eher, wievielen Menschen man denn wirklich gerecht werden kann - eher eine Ressourcenfrage. Also, wenn man erfüllt und ergriffen ist von dem was sich in einer Beziehung erschließt, dann hat man womöglich gar nicht mehr die Kraft für eine weitere Beziehung von ähnlicher Tiefe. Und das ist der einzige Aspekt den ich da für berechtigt sehe - alles andere sind Moralismen und Besitzansprüche.

was ich in meinen Ehen nicht bekam - nicht auf Dauer - dieses mit mir reden - Händchen haltend im Cafe zu sitzen und zu flirten.

Das ist es, was ich wieder will

Und was wirst Du damit tun, wenn Du es findest? Hast Du das schon mal gefragt?
Denn - man kann etwas damit tun: "Wenn zwei eins werden, sollen sie zum Berg sagen bewege dich, und der Berg wird sich bewegen." (Logion 106)

Und es stimmt - ich habe mich jahrzehntelang angepasst, meine Individualtiät unterdrückt - hatfunktioniert - manchmal war ich ausbgebrochen - aber immer angeregt durch dem selben Typ von Lover, der mich als mich selbst wahrgenommen hatte - und nicht sein Bild von mir.

Genau. :) Da liegt eine Kraft, die uns hilft, unserer Bestimmung näher zu kommen.

lieben Gruß
 
*gggggg*
du - ich bin milieugeschädigt - hab drei gescheiterte Ehen hinter mir
Ach - Du? Ich täte da eher sagen ich bin milieugeschädigt, gewissermaßen *lach*. Ich bin in einem Umfeld aufgewachsen, wo vergeistigte Wahrhaftigkeit alles war, und weder wilde Lust noch romantische Sinnlichkeit nennenswerte Bedeutung hatten. Und irgendwann hab ich gemerkt dass mir wohl so einiges von dem entgeht, was den meisten Menschen wichtig ist.

Irgendwann hatte mein 2.Ex mal gemeint "damals warst du noch nicht mal ein geiler Gedanke" um sich gleich drauf zu korrigieren "Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass deine Mutter jemals auch nur annähernd was wie einen geilen Gedanken gehabt haben könnte" - und das beschreibt meine "Erziehung" ganz gut.

Meine Mutter hätte nie im Leben mit mir über Sex gesprochen - und mein Vater durfte sich mir gegenüber nicht mal nackt zeigen - wir hatten WC und Bad in einem Raum - und wenn ich mal austreten musste, während mein Vater in der Badewanne lag, musste ich anklopfen, damit er "sein Ding verstecken konnte".

Von wegen wilde Lust und romantische Sinnlichkeit - für mich war Sex ein Tabuthema - bis ich selbst beschloss, es jetzt mal wissen zu wollen - und das führte letztendlich unweigerlich zu meiner Schwangerschaft - ich hatte echt mit 18 keine Ahnung, dass "die Pille", welche ich durch meine Mutter vom Arzt bekommen hatte kein Verhütungsmittel war sondern nur etwas, um meine Periode zu regulieren.

Und so staune ich vor allem, wie es Leute in meinem Alter fertiggebracht haben, an drei Ehen zu kommen.

Das ist ganz einfach erklärt - ich war im 4. Monat schwanger als ich maturierte, half in der Firma meiner damals noch nicht Schwiegereltern - und es war eine Vernunftentscheidung, das Kind ehelich auf die Welt zu bringen - nach nicht mal 3 Jahren sahen wir beide ein, dass es ein grosser Fehler war, so früh zu heiraten.

Dann lebte ich 4 Jahre alleine, baute mir eine neue und eigene Existenz auf - und lernte dann einen Arbeitskollegen näher kennen, der so ganz anders war wie mein 1.Ex. Nachdem wir bald zusammen zogen, willigte seine Frau nach 2 Jahren in die Scheidung ein - und auch da wars irgendwie total unromantisch - eigentlich könnten wir ja auch heiraten, wo wir doch eh schon 2 Jahre zusammen leben.

7 Jahre später begann es zu kriseln - ich machte mich selbständig, traf meinen Traummann wieder - und begann neuerlich ein Verhältnis mit ihn - welches diesmal fast 6 Jahre anhielt - ein weiteres Jahr später lernte ich einen anderen Mann kennen, wo ich jetzt endlich an die wirklich grosse Liebe glaubte - und verliess den 2.

Nach einem Jahr kauften wir ein gemeinsames Haus - und auch da wars eher pragmatisch - wenn wir schon ein Haus zusammen haben - könnten wir eigentlich auch heiraten - naja, 7 Jahre später dann die 3. Scheidung - diesmal ohne neuen Mann - weil ich hatte endlich meine Muster der letzten beiden Ehen erkannt und für mich gelöst.

Seither werde ich wieder immer mehr zu dem Menschen, der ich zwischen 1. und 2. Ehe war - und es gibt auch nicht mehr viel, was mich noch reizen könnte, es auszuprobieren. Und vor allem hab ich eines gelernt, nichts ist für die Ewigkeit - ich hatte 3x gedacht, den Mann an meiner Seite zu lieben - ich weiß heute, dass ich keinen der 3 jemals wirklich "mit Haut und Haaren geliebt und begehrt" hatte - es waren Vernunftentscheidungen, die allesamt letztendlich in die Hose gingen.

Was ich jetzt noch gern erleben würde ist eine Beziehung, die eben "mehr" ist als all das, was ich bisher erleben durfte - eine Innigkeit und Vertrautheit in allen Lebenslagen. Sollte so etwas mit einem einzigen Menschen möglich sein, wird er mir irgendwann über den Weg laufen - wenn nicht, ist es auch ok, dann lebe ich die Vertrautheit mit meinem "Freund" - und den Sex mit meinem jahrzehntelangen und immer wiederkehrenden Lover.

Tja, was ist "ehrlich"? Aber ja, Du hast recht, man kann diese Stimmung auch schauspielern - und manche haben ein Talent dazu, die Sehnsüchte anderer Menschen zu erkennen und ihnen das Gefühl von Nähe zu geben.

Ich erzähl dir ein Beispiel - also da gibts die beiden Männer in meinem Leben, die mir die Tür aufhalten, in den Mantel helfen, mich umarmen und fest halten, wenn ich mal eine starke Schulter zum anlehnen brauche - und beide tun es, weil es ihnen ein Bedürfnis ist - naja, mit einem der beiden gibts auch noch echt guten Sex - und auch das hat schon immer gepasst - ohne, dass wir irgendwas absprechen haben müssen.

Und dann lernte ich irgendwann einen Mann kennen, der mir die Tür aufhielt, mir in den Mantel half, der mir bei Kerzenschein und romantischer Musik den Arm um die Schultern legte - und mir dann nach einiger Zeit erklärte, dass Mann halt manchmal auch Dinge tun muss, damit Frau ihm dann auch das gibt, was er gerne möchte - es war am Vortag übrigens das letzte Mal, dass wir Sex miteinander hatten - es war für mich wie eine mentale Ohrfeige - wir sehen uns noch fallweise und frühstücken zusammen - aber ich könnte mir nicht mehr vorstellen, mit diesem Mann nochmals irgend was intimeres zu haben - ich könnte ihm nicht mehr voll vertrauen.

Das mit der "Treue" ist noch ne ganz eigene Sache. Ich stolpere schon über das Wort: man sagt "Treue" und meint doch eher "Ausschließlichkeit": denn wenn ich jemandem Freundschaft schwöre, heisst das ja auch nicht, dass ich dann keinen anderen Freund mehr haben darf.
Aber diese Art "Treue" dann als "Verpflichtung" zu sehen, das halte ich erst recht für Unsinn.

Ein recht weiser Soziologieprofessor hat mal gesagt, die wesentliche Frage ist eher, wievielen Menschen man denn wirklich gerecht werden kann - eher eine Ressourcenfrage. Also, wenn man erfüllt und ergriffen ist von dem was sich in einer Beziehung erschließt, dann hat man womöglich gar nicht mehr die Kraft für eine weitere Beziehung von ähnlicher Tiefe. Und das ist der einzige Aspekt den ich da für berechtigt sehe - alles andere sind Moralismen und Besitzansprüche.

Dem kann ich was abgewinnen - ich hatte es jetzt eher nicht so gemeint, dass ich von jemanden Treue "verlange" - oder mir vorschreiben lasse, jemanden "treu" zu sein - aber mir ist aus mir selbst heraus oftmals ein Bedürfnis gewesen, treu zu sein.

Und für mich wars immer ein Zeichen davon, dass die Beziehung am kippen ist, wenn ich (wieder) nach anderen Männern (naja, eigentlich eh immer nach dem gleichen) Lust verspürte ;-) Für mich gehört es zusammen - wenn ich jemanden liebe (oder zumindest glaube, ihn zu lieben) - und wir auch offiziell "zusammen sind", dass ich zwar mit anderen rede und vielleicht auch flirte - aber nie mit nem anderen Sex haben würde.

was ich in meinen Ehen nicht bekam - nicht auf Dauer - dieses mit mir reden - Händchen haltend im Cafe zu sitzen und zu flirten.
Das ist es, was ich wieder will

Und was wirst Du damit tun, wenn Du es findest? Hast Du das schon mal gefragt?
Denn - man kann etwas damit tun: "Wenn zwei eins werden, sollen sie zum Berg sagen bewege dich, und der Berg wird sich bewegen." (Logion 106)

Ich werde es geniessen - solange es dauert

Und es stimmt - ich habe mich jahrzehntelang angepasst, meine Individualtiät unterdrückt - hatfunktioniert - manchmal war ich ausbgebrochen - aber immer angeregt durch dem selben Typ von Lover, der mich als mich selbst wahrgenommen hatte - und nicht sein Bild von mir.
Genau. :) Da liegt eine Kraft, die uns hilft, unserer Bestimmung näher zu kommen.

Ich muss meine ursprüngliche Aussage revidieren - sicher nimmt auch der eine mich auf seine Art wahr - aber es passt trotzdem - ich hatte und habe nie das Gefühl gehabt, dass er sich verstellt, um von mir das zu bekommen, was er möchte - er hats sowieso bekommen - und es kam für mich mehr zurück, als ichs jemals von meinen Ehemännern bekommen habe.

Seit ich mich mit der Human Design Matrix beschäftige, kann ich auch konkret sagen, worum es geht - ich habe ein offenes Emotionalzentrum - und alle meine 3 Ehemänner haben die gleiche Veranlagung - da ist keine tiefe und überschäumende Emotion - Menschen mit offenem Emotionalzentrum sind von sich aucs cool und nüchtern.

Mein Freund (NichtLover) und mein Lover haben beide ein definiertes Emotionalzentrum - die haben da irgendwie mehr emotionale Power - aus sich selbst heraus - und interessanterweise haben es noch 2 weitere Männer (der aus der Geschichte mit dem Frühstück und ein leider nur ONS), die in den letzten Jahren eine Rolle in meinem Leben gespielt hatten.

Sie geben mir den "emotionalen Kick", den ich in meinem nüchternen und verstandesbestimmten Leben ab und zu brauche, um wieder mal was Neues kennen zu lernen. Das ist aber auch der Grund, warum ich mit keinem anderen Menschen auf Dauer zusammenleben möchte - weils mir auf Dauer wahrscheinlich zu stressig werden würde :)
 
Hallo ChrisTina,

ich habe hier nur teilweise mitgelesen und hoffe, dass ich jetzt nicht einen totalen Mist schreibe.

Zunächst:
Ich habe schon Angst vor Nähe.... aber darauf möchte ich hier garnicht eingehen.....

Was ich dich fragen wollte:
Glaubst du nicht, dass du selbst eine ganz ganz große Portion "Angst von Nähe" hast, wenn du dir immer genau die Männer aussuchst, die sich nicht so tief einlassen können oder wollen.
Ich meine: Das ist ja bequem - denn dann sind die Männer ja schuld, und du kannst dich zurücklehnen und auf andere zeigen.

Einen lieben Gruß

Innere Freiheit
 
Hi Christina!

Irgendwann hatte mein 2.Ex mal gemeint "damals warst du noch nicht mal ein geiler Gedanke" um sich gleich drauf zu korrigieren "Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass deine Mutter jemals auch nur annähernd was wie einen geilen Gedanken gehabt haben könnte" - und das beschreibt meine "Erziehung" ganz gut.

Oh. Hoppla.

Meine Mutter hätte nie im Leben mit mir über Sex gesprochen - und mein Vater durfte sich mir gegenüber nicht mal nackt zeigen - wir hatten WC und Bad in einem Raum - und wenn ich mal austreten musste, während mein Vater in der Badewanne lag, musste ich anklopfen, damit er "sein Ding verstecken konnte".

Das ist dann wohl das was man Prüderie nennt - verstecken, verdrängen. Ich kenns ein bischen anders - für meine Eltern wars wohl kein so bedeutsames Thema; da war nichts zu verstecken, die hatten viel mehr andere Interessen&Gemeinsamkeiten. (Ich mein, wenn man was verstecken will, dann ist es ja offenbar wichtig genug um versteckt zu werden)
Und ich fand es dann ganz unverständlich, dass es offenbar für ganz viele Menschen ein wichtiges Thema ist, UND gleichzeitig nicht offen drüber geredet wird - also ne total widersprüchliche Kommunikation läuft.
Ich mein, wenn mir was wichtig ist, dann red ich drüber - und zwar Klartext (vorausgesetzt da ist ein Gegenüber wo Klartext abkann).

Seither werde ich wieder immer mehr zu dem Menschen, der ich zwischen 1. und 2. Ehe war - und es gibt auch nicht mehr viel, was mich noch reizen könnte, es auszuprobieren. Und vor allem hab ich eines gelernt, nichts ist für die Ewigkeit

Hm, da wär ich mir nicht so sicher. Vielleicht können wir uns drauf einigen, dass diese "bürgerliche Idee von Ehe" nur ein gepredigtes Konzept ist, ohne Funktionsgarantie. Wenn man etwas will, was funktioniert, dann, vermute ich, muss man es sich auch selber erfinden - es nur zu glauben genügt oft nicht. Und dazu muss man erstmal genau wissen was man will...

Was ich jetzt noch gern erleben würde ist eine Beziehung, die eben "mehr" ist als all das, was ich bisher erleben durfte - eine Innigkeit und Vertrautheit in allen Lebenslagen.

Ich wünsch Dir dass Du's findest. Allerdings könnte es sein dass sowas nicht einfach vom Himmel fällt.

Ich erzähl dir ein Beispiel - also da gibts die beiden Männer in meinem Leben, die mir die Tür aufhalten, in den Mantel helfen, mich umarmen und fest halten, wenn ich mal eine starke Schulter zum anlehnen brauche - und beide tun es, weil es ihnen ein Bedürfnis ist - naja, mit einem der beiden gibts auch noch echt guten Sex - und auch das hat schon immer gepasst - ohne, dass wir irgendwas absprechen haben müssen.

Und dann lernte ich irgendwann einen Mann kennen, der mir die Tür aufhielt, mir in den Mantel half, der mir bei Kerzenschein und romantischer Musik den Arm um die Schultern legte - und mir dann nach einiger Zeit erklärte, dass Mann halt manchmal auch Dinge tun muss, damit Frau ihm dann auch das gibt, was er gerne möchte - es war am Vortag übrigens das letzte Mal, dass wir Sex miteinander hatten - es war für mich wie eine mentale Ohrfeige - wir sehen uns noch fallweise und frühstücken zusammen - aber ich könnte mir nicht mehr vorstellen, mit diesem Mann nochmals irgend was intimeres zu haben - ich könnte ihm nicht mehr voll vertrauen.

Das sind zwei Varianten, ja. Wobei ich die zweite gar nicht mal so übel finde wenn er das offen zugibt. Ich halte es eh meistens so: ich vertraue Menschen dahingehend, dass sie sind was sie eben sind. Jeder Mensch hat seine Grenzen, seine Schwächen.
Und dann ist das wohl eines dieser Spiele, die so gespielt werden: wo meistens beide sich von vorneherein klar darüber sind, dass das was Du "Innigkeit und Vertrautheit" nennst, sowieso nicht läuft... :(

Es mag freilich noch eine dritte Variante geben - wo dann das Tür-aufhalten usw. nur noch schön ist und nicht mehr allzu bedeutsam - weil auch Geschlechtlichkeit dabei nicht mehr das allerwichtigste ist: wenn du völlig nackig vor jemandem stehen kannst ohne dich zu schämen - und ich meine da auch eher seelisch nackig - denn dann ist es für die Ewigkeit - egal was man draus macht. Und das sind dann Bereiche wo ich auch angst kriegen möchte...

Ich werde es geniessen - solange es dauert

und wenn das nicht genug wäre?

lieben Gruss
 
Was ich jetzt noch gern erleben würde ist eine Beziehung, die eben "mehr" ist als all das, was ich bisher erleben durfte - eine Innigkeit und Vertrautheit in allen Lebenslagen.


Ich wünsch Dir dass Du's findest. Allerdings könnte es sein dass sowas nicht einfach vom Himmel fällt.

Doch - sie wird vom Himmel fallen - in Form einer Person - sobald die Zeit wirklich reif dafür ist :)

Und solange sie das nicht tut - geniesse ich das, was ich habe - und teile die Innigkeit und Vertrautheit in unterschiedlichen Lebenslagen halt mit unterschiedlichen Personen :)

Ich erzähl dir ein Beispiel - also da gibts die beiden Männer in meinem Leben, die mir die Tür aufhalten, in den Mantel helfen, mich umarmen und fest halten, wenn ich mal eine starke Schulter zum anlehnen brauche - und beide tun es, weil es ihnen ein Bedürfnis ist - naja, mit einem der beiden gibts auch noch echt guten Sex - und auch das hat schon immer gepasst - ohne, dass wir irgendwas absprechen haben müssen.


Es mag freilich noch eine dritte Variante geben - wo dann das Tür-aufhalten usw. nur noch schön ist und nicht mehr allzu bedeutsam - weil auch Geschlechtlichkeit dabei nicht mehr das allerwichtigste ist: wenn du völlig nackig vor jemandem stehen kannst ohne dich zu schämen - und ich meine da auch eher seelisch nackig - denn dann ist es für die Ewigkeit - egal was man draus macht. Und das sind dann Bereiche wo ich auch angst kriegen möchte...

Diese Aussage fand ich jetzt interessant - weil ich kann seelisch nackt eher vor jemanden stehen denn körperlich - bzw. kommt es auf die Person drauf an - ich hab nen Masseur, dem kann ich mich ganz hingeben - seelisch - der hat mich durch eine schwere Zeit begleitet - ich hab auch kein Problem damit, mich aus zu ziehen und auf das Massagebett zu legen - ich könnte mir aber nicht vorstellen, mit ihm Sex zu haben.

Und dann gibts den Mann, mit dem ich den Sex geniessen kann, ohne mir "nackt" vor zu kommen - der weiß auch viel aus meinem Leben, aber nen richtigen Seelenstrip würd ich vor ihm auch nicht machen. Und es gibt den anderen, mit dems auch einfach nur passt, keine irgendwelchen Komplexe meinerseits vorhanden sind - also in körperlicher Hinsicht, wobei bei dem bin eher ich der bestimmende Part.

Mein NichtLover fordert mich grad eher in beruflicher und persönlicher Hinsicht - und da ist eine absolute Übereinstimmung und ein Gleichklang im Denken gegeben. Ich bin immer mehr Mitglied seiner Familie, aber es wird für mich auch immer klarer, dass das eine Beziehung ohne Sex bleiben wird - ich kann mit ihm über alles reden - er versteht mich nicht immer, aber er bemüht sich - und wir kommen jedes mal auf einen gemeinsamen Nenner - und solange das nicht ist, wirds weiter ausdiskutiert.

Je länger ich drüber nachdenk, desto klarer wird das Bild - ich brauch einfach unterschiedliche Bezugspersonen mit denen ich unterschiedliche Bereiche meines Lebens teilen kann. Einen Menschen, wo ich mich seelisch hingeben, mich ausheulen, kann, wenns mir absolut schlecht geht - und einen, der mich in dieser Hinsicht einfach nur aufmuntert und aufbaut - dann einen, bei dem ich mich sexuell hingebe - und einen, wo ich der dominante Teil bin.

Zitat von sovio:


was ich in meinen Ehen nicht bekam - nicht auf Dauer - dieses mit mir reden - Händchen haltend im Cafe zu sitzen und zu flirten.
Das ist es, was ich wieder will​
Und was wirst Du damit tun, wenn Du es findest? Hast Du das schon mal gefragt?
Denn - man kann etwas damit tun: "Wenn zwei eins werden, sollen sie zum Berg sagen bewege dich, und der Berg wird sich bewegen." (Logion 106)
Ich werde es geniessen - solange es dauert

und wenn das nicht genug wäre?

Es ist genug - und wenns nur nen kurzen Augenblick dauert - weil es ist schon genug, was ich bisher erlebt habe - also wenns da noch ne Steigerung gibt, dann werde ich einfach wirklich jede Sekunde davon auskosten - wobei ich aber auch den Rest meines Lebens geniessen werden, auch, falls es diese Steigerung nicht geben sollte - es muss nicht sein - aber wenns passiert werde ich es einfach zu.lassen ;-)

Ich hatte vor zwei Jahren bei unserer Walpurgisnachtfeier eine Vision - "Verschmelzung" - und die spürte sich so unsagbar gut an - damals bezog ich es auf meinen NichtLover, weil er auch derjenige war, der uns dieses Ritual angeleitet hatte - und es war eine tiefe und innige Vertrautheit da, die seither nur sehr selten wieder "passierte" - aber ab und zu kommen Momente davon wieder hoch.

Aber danach hatte er mir gesagt, dass ich nicht "sein Typ" sei - er sich weder eine Beziehung noch Sex mit mir vorstellen könnte - und ich glaub, ab diesem Zeitpunkt hab ich wieder begonnen, einen Zaun auf zu bauen - keine Mauer mehr - aber nen Zaun - Lattenzaun - nicht undurchsichtig, aber doch ;-)

Und ich werde jetzt einfach meine Energien aus der Thematik der Partnerschaft raus nehmen - und mich wirklich überraschen lassen - weil ich hab mir jetzt eh ne Herausforderung gefunden, wo ich auch gar keine Zeit für diese Verschmelzung mit einem anderen Menschen habe ;-)

Ich behalte den Status Quo, weil der ist in Summe weit befriedigender als das zweite Jahrhundert meines Lebens :)
 
ich brauch einfach unterschiedliche Bezugspersonen mit denen ich unterschiedliche Bereiche meines Lebens teilen kann. Einen Menschen, wo ich mich seelisch hingeben, mich ausheulen, kann, wenns mir absolut schlecht geht - und einen, der mich in dieser Hinsicht einfach nur aufmuntert und aufbaut - dann einen, bei dem ich mich sexuell hingebe - und einen, wo ich der dominante Teil bin.

Vielleicht isses ja dann das für Dich - und solang sich dabei keiner zu-kurz-gekommen fühlt isses doch okay so. Es dürfte auch kaum einfacher sein das in einen Person zu finden - diese verschiedenen Facetten wollen ja gelebt werden, und wie will man sich dabei miteinander abstimmen? ;)

Es ist genug - und wenns nur nen kurzen Augenblick dauert - weil es ist schon genug, was ich bisher erlebt habe

Ich habs nicht soherum gemeint. Vielmehr so, dass es vielleicht auch noch einen Schritt von Deiner seite braucht - eine Erkenntnis, eine Bereitschaft, eine Dimension die Du bisher noch nicht erschlossen hast... oder irgendwas in der art.

Ich hatte vor zwei Jahren bei unserer Walpurgisnachtfeier eine Vision

Ahh, Du spielst mit den Qualitäten... *schmunzel*

und die spürte sich so unsagbar gut an - damals bezog ich es auf meinen NichtLover, weil er auch derjenige war, der uns dieses Ritual angeleitet hatte

Das ist nur zu verständlich, aber oft nicht ganz treffend bei solchen Ritualen. Bzw. der Mensch der ein Ritual leitet, ist derweil -wenns gelingt- tatsächlich die Verkörperung von etwas Großartigerem (manche nennen es Götter) - und das muss nicht immer was mit seinen weltlichen, menschlichen Vorstellungen&Fähigkeiten zu tun haben.
Eigentlich sollte ne Maifeier von einem Paar geleitet werden - um solche Effekte ein bischen abzufangen.

- und es war eine tiefe und innige Vertrautheit da, die seither nur sehr selten wieder "passierte" - aber ab und zu kommen Momente davon wieder hoch.

Aber danach hatte er mir gesagt, dass ich nicht "sein Typ" sei - er sich weder eine Beziehung noch Sex mit mir vorstellen könnte - und ich glaub, ab diesem Zeitpunkt hab ich wieder begonnen, einen Zaun auf zu bauen - keine Mauer mehr - aber nen Zaun - Lattenzaun - nicht undurchsichtig, aber doch ;-)

Ich täte eher meinen, das was Du entdeckt hast gehört Dir (oder ist ein Geschenk der Gottheit an Dich) - und Du kannst es mit dem Mann verwirklichen der Dir dafür würdig erscheint - weil Du das in dem Moment ja auch schon getan hast.

Vielleicht kennst Du ja Deine eigene Rolle und Fähigkeit noch gar nicht ganz? Es ist mindestens zur Hälfte auch Dein Bewusstsein, das den Zauber einer Begegnung gestaltet...
(Das "Weibchenschema", das da behauptet Frauen hätten passiv zu sein und auf ihren "Ritter" zu warten der dann alles macht, hat uns sowieso einen Bärendienst erwiesen.)

lieben Gruss
 
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(Das "Weibchenschema", das da behauptet Frauen hätten passiv zu sein und auf ihren "Ritter" zu warten der dann alles macht, hat uns sowieso einen Bärendienst erwiesen.)

*hihihi*
also als Weibchen bin ich noch sehr selten durchgegangen *rofl*
nicht mal, wenn ichs gewollt hätte.

Aber ist gar nicht so verkehrt - weil bei und durch ihm habe ich gelernt, einfach danke zu sagen, wenn wer jederzeit für mich da ist - und mich beschenkt - das kannte ich vorher nicht - nach einem viertel Jahrhundert als die "Mutter" meiner 2 Letzt.Exen.
 
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