Reinfriede
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Liebe Pisces!
Diese Dinge kann ich in meinem Bekanntenkreis auch beobachten. Das heisst aber nicht zwingend, dass deshalb Callboys für die Frauen interessanter werden würden, sondern das geht eher in die Richtung, dass Dinge beim Namen genannt werden, die früher totgeschwiegen wurden. Und das finde ich gut.
Ich denke, das sind zwei völlig verschiedene Perspektiven, die wir beide haben. Für mich ist Sexualität etwas sehr persönliches, sehr verletzbares und sehr mit Emotionen verbunden. Ich würde mir total schwer tun, erfüllte Sexualität auf der wirtschaftlichen Ebene zu betrachten.
Das wäre so, wie wenn ich einen Preis dafür festlegen müsste, was mein Weinen kosten könnte oder traurig zu sein, zu lachen, zu lieben. Es sind Gefühle, die sind für mich nicht preislich kalkulierbar.
Es ist ja nicht umsonst das Dilemma, dass man Gefühle nicht kaufen kann. Und ohne Gefühle könnte ich mir (für mich) guten Sex nicht vorstellen, das hätte was von Maschine an sich.
Wenn Du wählen könntest zwischen einem schwachen Mann und einem, der Dir Paroli bieten kann - wer wäre sexuell interessanter für Dich?
In welche Kategorie würde der Callboy fallen?
Das kann ich absolut nachvollziehen -ich stell bei sowas auch die Nackenhaare auf. Und nicht nur ich - viele meiner Freundinnen geben ziemlich schnell Fersengeld (oder entsprechende Antworten), wenn ihnen Mr. Allwissend Monologe halten möchte.
Aber: Wenn die Männer ein Problem damit haben, dass ich mehr verdiene, dann lass ich mich eben in der Riege blicken, wo die Männer eben mehr verdienen (jetzt nicht als Beispiel, sondern von der Symbolik her betrachtet).
Ich mein damit, es wird immer jemanden geben, der "stärker" ist, eine Schulter zum Anlehnen bietet. Soferne frau das selbst möchte.
Wieso war das für Dich verblüffend? Irgendwie passt es zu dem, was Du über Dich geschrieben hast. Du hast offensichtlich in Deinem Männerbekanntenkreis einen höheren Level als die Männer. Da ist es nur verständlich, wenn Dich ein Mann als "bossy" empfindet.
Ja und nein. Einerseits ist es für mich jetzt teilweise wesentlich besser nachvollziehbar, andererseits nur bis zu einem gewissen Grad.
Die Grenze ist glaube ich, das Gefühl, das für mich untrennbar mit Sexualität verbunden ist - alles andere wäre für mich mechanisch. Und ich glaube, Du siehst das anders, vielleicht weniger von der emotionellen Seite her.
Wenn ich mit jemandem schlafe, dann fühle ich hauptsächlich. Die Gedanken sind abgeschaltet und das Fühlen hat Macht. Dazu gehört für mich z.B. auch Vertrauen, Nähe, Liebe.
Und diese Gefühle könnte ich einem Callboy nicht entgegenbringen und würde sie auch von ihm nicht spüren. Und damit wäre der Sex für mich kein richtiger Sex, sondern erniedrigend für beide Teile.
Aber ich denke, ich brauch das nicht zu erklären, Du wirst sicher verstehen, was ich damit meine und dass unsere Einstellungen da auseinanderklaffen.
Eine Frage noch dazu: Würdest Du lieber die Art von Sex haben, die ich vorziehen würde und würdest Du Dir einen Callboy engagieren, weil er dann als Ersatz fungieren würde oder meinst Du, dass er Dir mit der Zeit lieber sein könnte als Sex mit Gefühl, weils für Dich praktisch ist?
Danke auch für Deine Bereitschaft, so offen darüber zu diskutieren.
Liebe Grüße
Reinfriede
ich kann immer nur für mich sprechen, meine verhältnis zu mir selbst, zu männern als sexual- und lebenspartner, mein erfahrungshintergrund und meine motivation sind sicher sehr speziell und nicht einem 'typ frau' zugehörig. aber - zwei andere frauen aus meinem freundeskreis würden das zumindest mal ausprobieren, wir haben uns ein paarmal darüber unterhalten und sie waren von der idee angetan. die beiden haben auch nicht die herzigsten erfahrungen mit dem männlichen geschlecht gemacht. was ich in meinem umfeld generell beobachte ist, dass es mehr und mehr frauen gibt, die unabhängiger werden, auch in sexueller hinsicht. die sich von männern nicht mehr alles gefallen lassen und in jeder beziehung ihre eigenen wege gehen. das finde ich gut.
Diese Dinge kann ich in meinem Bekanntenkreis auch beobachten. Das heisst aber nicht zwingend, dass deshalb Callboys für die Frauen interessanter werden würden, sondern das geht eher in die Richtung, dass Dinge beim Namen genannt werden, die früher totgeschwiegen wurden. Und das finde ich gut.
der callboy ist ein dienstleister und erhält dafür eine vergütung. als dienstleister bist du auf kundschaft angewiesen, und wenn die wiederkommen soll, muss er ihre wünsche erfüllen oder als problemlöser fungieren. das war bei den meisten internet-börsenmännern, die ich privat kennengelernt habe überhaupt nicht der fall. die hielten sich für unwiederstehlich, woltlen sich ausleben und ob das der frau dann auch spass macht, war mehr als sekundär.
Ich denke, das sind zwei völlig verschiedene Perspektiven, die wir beide haben. Für mich ist Sexualität etwas sehr persönliches, sehr verletzbares und sehr mit Emotionen verbunden. Ich würde mir total schwer tun, erfüllte Sexualität auf der wirtschaftlichen Ebene zu betrachten.
Das wäre so, wie wenn ich einen Preis dafür festlegen müsste, was mein Weinen kosten könnte oder traurig zu sein, zu lachen, zu lieben. Es sind Gefühle, die sind für mich nicht preislich kalkulierbar.
Es ist ja nicht umsonst das Dilemma, dass man Gefühle nicht kaufen kann. Und ohne Gefühle könnte ich mir (für mich) guten Sex nicht vorstellen, das hätte was von Maschine an sich.
weisst du, ich habe so selten die gelegenheit, schwach zu sein, bzw. wenn ich das sein will, mich emotional öffne oder mich führen lassen und anlehnen will, nehmen die kerle reissaus . ich bin ein emotionaler und meine stimme ist trainiert, habe schon aufgrund meiner fülligen figur präsenz und bin dazu noch emotional extrovertiert. das kommt bei vielen männern absolut nicht gut an, wenn überhaupt nur bei männern, die selbst instabil und schwach sind und nicht bei gesunden positiven männern.
Wenn Du wählen könntest zwischen einem schwachen Mann und einem, der Dir Paroli bieten kann - wer wäre sexuell interessanter für Dich?
In welche Kategorie würde der Callboy fallen?
und an solche männer kann ich mich nicht anlehnen - im gegenteil, die energie und kraft geht in die abgrenzung. und das greift die eigenen reserven an, weil gerade so schwache männer emotional ein problem damit haben, wenn eine frau mehr verdient als sie und ansonsten auch viele lebensbereiche gut auf die reihe kriegt.
und - ich kann es nicht leiden, wenn männer mir die welt erklären wollen. wahrscheinlich ist das ein balzritual, ich finde das aber ziemlich anmassend und fühle mich nicht wahrgenommen, das ist übergriffig.
Das kann ich absolut nachvollziehen -ich stell bei sowas auch die Nackenhaare auf. Und nicht nur ich - viele meiner Freundinnen geben ziemlich schnell Fersengeld (oder entsprechende Antworten), wenn ihnen Mr. Allwissend Monologe halten möchte.
Aber: Wenn die Männer ein Problem damit haben, dass ich mehr verdiene, dann lass ich mich eben in der Riege blicken, wo die Männer eben mehr verdienen (jetzt nicht als Beispiel, sondern von der Symbolik her betrachtet).
Ich mein damit, es wird immer jemanden geben, der "stärker" ist, eine Schulter zum Anlehnen bietet. Soferne frau das selbst möchte.
du hast nach beispielen gefragt:
ein beispiel: ich habe vor zwei jahren für einen event mit einem damals neuen kollegen zusammengearbeitet, den ich sehr attraktiv fand. er spielt gitarre, ich singe (ein großes hobby von mir) und wir haben zusammen zwei musikstücke zum vortragen erarbeitet. der war echt nett am anfang, hat sich dann aber komplett zurückgezogen. er fand mich 'bossy' und extrovertiert. und dann hat er sich einer anderen kollegin zugewandt.
das war z.b. eine der verblüffenden äusserungen.
Wieso war das für Dich verblüffend? Irgendwie passt es zu dem, was Du über Dich geschrieben hast. Du hast offensichtlich in Deinem Männerbekanntenkreis einen höheren Level als die Männer. Da ist es nur verständlich, wenn Dich ein Mann als "bossy" empfindet.
jetzt habe ich wieder viel geschrieben und bin ein wenig vom eigentlichen theme abgekommen. aber vielleicht trägt es ja etwas zum verständnis meiner haltung bei.
Ja und nein. Einerseits ist es für mich jetzt teilweise wesentlich besser nachvollziehbar, andererseits nur bis zu einem gewissen Grad.
Die Grenze ist glaube ich, das Gefühl, das für mich untrennbar mit Sexualität verbunden ist - alles andere wäre für mich mechanisch. Und ich glaube, Du siehst das anders, vielleicht weniger von der emotionellen Seite her.
Wenn ich mit jemandem schlafe, dann fühle ich hauptsächlich. Die Gedanken sind abgeschaltet und das Fühlen hat Macht. Dazu gehört für mich z.B. auch Vertrauen, Nähe, Liebe.
Und diese Gefühle könnte ich einem Callboy nicht entgegenbringen und würde sie auch von ihm nicht spüren. Und damit wäre der Sex für mich kein richtiger Sex, sondern erniedrigend für beide Teile.
Aber ich denke, ich brauch das nicht zu erklären, Du wirst sicher verstehen, was ich damit meine und dass unsere Einstellungen da auseinanderklaffen.
Eine Frage noch dazu: Würdest Du lieber die Art von Sex haben, die ich vorziehen würde und würdest Du Dir einen Callboy engagieren, weil er dann als Ersatz fungieren würde oder meinst Du, dass er Dir mit der Zeit lieber sein könnte als Sex mit Gefühl, weils für Dich praktisch ist?
Danke auch für Deine Bereitschaft, so offen darüber zu diskutieren.
Liebe Grüße
Reinfriede