Hallo Clara,
lieben Dank für deine herzliche Antwort.
Im Grunde bin ich bereit, die ganzen Kränkungen durch meine Mutter ruhen zu lassen, um ihr die notwendige Hilfe organisieren zu helfen. Im Kopf ist sie noch fit, aber ansonsten geht es nicht mehr so gut - schon länger. Sie hat Wasser im Körper, geht nicht zum Arzt, nimmt keine Medikamente, lässt alle Kommentare bezüglich ihrer gesundheitlichen Verfassung lapidar abblitzen... Mehr als gut zureden kann man nicht.
Meine Mutter blockiert mich und sie begründet es mit diversen Kränkungen, die ich ihr angeblich zugefügt habe, und über die sie nicht weg sehen kann.
Ich habe sicherlich häufig sehr emotional reagiert.
Auch hätte ich angeblich schon meine Hilfe abgelehnt, was sie ja lediglich nur akzeptiert.
Diese Ablehnung der Hilfe war durch ihr eigenes Verhalten erzwungen, weil ich mich irgendwann ausgenutzt gefühlt habe. Immer muss ich leisten, ohne nennenswerte Gegenleistung von ihr. Dankbarkeit, lobende Erwähnung - wäre für mich ja völlig ausreichen. Freiwillig gibt sie das nicht, nur wenn ich sie energisch einfordere... Immer wieder kommt sie mit neuen Wünschen.
Oder sie macht Andeutungen, Leidbekundungen um mich zum Handeln zu triggern, meine Hilfe ihr anzubieten...
Ich habe 500 km einfachen Weg - das macht mal schnell 1000 km an einem Wochenende, inkl. der entsprechenden Spritkosten.
Darf ich dafür nicht wenigstens einen ruhigen Schlafplatz erwarten? Ich campiere auf der Couch und sie sitzt daneben im Sessel und schaut bis in die frühen Morgenstunden Fernseher, das Geflimmer und der Ton lassen mich nicht schlafen. Tagsüber dann ihre Mitleidstour ohne Unterbrechung.
Ohne wirkliche Pause von einer Arbeitswoche in die Nächste kann ich nicht mehr... Um Grundbedürfnisse muss ich mit ihr streiten! Unglaublich!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Unmöglich!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Und die kostbare Zeit rinnt davon, wird für solche Unwichtigkeiten verschwendet. Ist meine emotionale Reaktion vor diesem Hintergrund nicht verständlich?
Ich bin so oft schon völlig in Tränen aufgelöst vor ihr gestanden und sie schaut mich nur mit großen kalten Augen an "Ja, was hast Du denn nun schon wieder?" Es ist so frustrierend.
Ihre Vorwürfe treffen mich inzwischen nicht mehr so sehr, aber die grundsätzliche Situation ist für mich einfach nicht zu ertragen. Aber ich kann auch nicht mehr länger gegen ihre Mauer anlaufen und wieder scheitern.
Früher bin ich aller zwei Monate zu Besuch gefahren, habe das immer weiter reduziert, weil eben nicht der erhoffte Dank zurück kommt. Ich habe schon häufiger Urlaubstage genommen um bei ihr zu helfen.
Meine Hilfsbereitschaft muss ich wirklich nicht mehr unter Beweis stellen! Trotzdem stichelt sie mich genau damit, wenn ich mal nicht so Zeit habe oder will, eben weil ich mich ausgenutzt fühle. Wenn ich ihr das sage, rastet sie aus. Es ist ein reines Minenfeld, ein falsches Wort und sie explodiert.
An wen kann ich mich für Unterstützung wenden?