*huch zu viel geschrieben, ich muss das teilen ;-)*
Hi ihrs,
ok, bin auch grad mal wieder zu Haus ;-)
Ich weiß jetzt nicht, ob ichs hier geschrieben hatte - oder ganz wo anders - ich hatte mich 50 Jahre meines Lebens immer und immer wieder bemüht, mein Bestes zu geben - und bin in unregelmässigen Abstanden gescheitert - sowohl in meinen Beziehungen - als auch im beruflichen.
Mit 50 fand mich dann ein toller Job - ich blühte wieder auf - nach einem Jahr wurde ich gekündigt - ich stand vor dem Nichts - hatte null Perspektive - alleinstehend - mit Haus - Leasingauto, aus dem ich nicht raus kam, weil ich noch draufzahlen hätte müssen und keinen Cent hatte - und ausserdem - bei mir ohne Auto - geht gar nichts.
Ich hab den Verlag "geopfert" - war eh ne Altlast vom LetztEx - und ich hatte riesengrosses Glück dabei - dass mich die Vertriebe kurzfristig aussteigen liessen - also konnt ich Stütze beantragen - ist zwar nicht genug, um die Fixkosten zu decken, aber ich darf geringfügig dazu verdienen - und somit komm ich über die Runden.
Meine Bedürfnisse habe ich auf ein Minimum reduziert - und der Rest kommt von irgendwo.
Zur Zeit stecke ich in einer Maßnahme, in der ich lerne, wie ich mich bewerbe - was ich jetzt 12 Jahre - genau für das AMS - unterrichtet hatte - unter anderem - in meiner Selbständigkeit. Aber wisst ihr was - seit ich ganz tief unten bin - aus meiner bisherigen Lebenserfahrung betrachtet - geht es mir wesentlich besser wie vorher.
Ich war 14 Jahre nur selbständig, habe selbst und ständig gearbeitet - und habe mich zerspragelt, um irgendwie über die Runden zu kommen. Immer gab es irgendwelche riesigen Schulden, die mich belasteten - die mir das Leben schwer machten.
Vorm unselbständigen Job hab ich sogar meine Tochter und eine Freundin "angepumpt", damit ich die Sozialversicherung bezahlen kann - und als ich den job bekam schenkten mir meine Eltern Geld - und ich konnte meine Schulden zurück zahlen.
Anfang vorigen Jahres hat mir meine Tochter nochmals Geld geliehen, weil ich die Ausbildung zum PentaDesign-Coach unbedingt machen wollte - und ich habs gemacht - und danach wurde ich gekündigt - seit Ende vorigen Jahres beziehe ich Notstandsunterstützung - ist bissale höher als die Sozialhilfe - und ausserdem darf ich beim Notstand geringfügig dazu verdienen - bei der Sozialhilfe - oder wie die jetzt heisst - Mindestsicherung? irgendwie so - dürft ich das nicht.
So rein vom finanziellen Standpunkt her müsste ich knapp am Nervenzusammenbruch sein - doch - Irrtum - mir gings noch nie so gut, wie jetzt - ich habe mich - eben grad nervlich - wirder erholt - habe echt einige Zeit auf absoluter Sparflamme gekocht - bin manchmal einfach liegen geblieben und habe meinem Körper die Erholung gegönnt, die ich ihm über Jahrzehnte hinweg verweigert hatte.
Dann hab ich mich noch in einen Mann verliebt, der nichts von mir wissen will - und mir das auf eine ziemlich drastische Art mitgeteilt hat - damals wusste ich wirklich nicht mehr weiter - ich hab eine Woche lang nur geheult und mit dem Schicksal gehadert.
Genau in der Zeit hat mich ein flüchtiger Bekannter angerufen und gefragt, wie es mir geht - ich brach nieder - heulte ihm voll - am Telefon - mitten in der Nacht - am nächsten Tag fuhr ich zu ihm - und ich sass vor einer rauschenden Klamm, welche Hochwasser hatte - es war ein gewaltiges Donnern - und ich gab den Wassermassen meinen ganzen Kummer mit - ich liess los - heulte stundenlang - und hatte danach tagelang Brechdurchfall - ich liess alles los, was ich über Jahrzehnte mit mir rum geschleppt hatte.
Als ich heim fuhr fühlte ich mich das erste Mal wieder so wie vor 30 Jahren, als ich meine erste eigenen Wohnung hatte - und mich damals auch vom körperlichen her liebte - wo es mir gut ging und ich mich mit mir - und in meiner Haut wohl fühlte - und ich beschloss, dieses Gefühl wieder öfter verspüren zu wollen.
Und zwischenzeitlich lebe ich es wieder - ich bekomme noch immer Notstand - sie stecken mich in unmögliche Maßnahmen - aber ich sehe auch das als Chance - wofür auch immer - sie bringt mir ganz sicher nicht das, was man sich am Amt davon erwartet - aber sie bringt mir menschlich unheimlich viel - und ich habe auch heute im Einzelcoaching einige Anregungen mitnehmen können.
Nicht, dass ich meine Gesprächspartnerin als einen Coach respektieren würde, dem ich mich anvertrauen möchte - also so richtig therapieren lassen (um auf einen anderen Thread Bezug zu nehmen) - aber ich habe rein vom Jobtechnischen ein paar zusätzliche Anregungen mit genommen.
In meinem Leben gibt es einige wenige Menschen, von denen "ich mir was sagen lasse" - und das ist das, was ich eben nur einem von mir ausgewählten Coach zugestehe - dass er mir Anregungen gibt, was in meinem Privatbereich ev. veränderbar sein könnte.