Kämpfen oder auf das Schicksal vertrauen??

Das was du da gerade geschrieben hast, steht beinahe genauso in meiner Tagebuch vor rd. 4 Jahren. Heute sind mein Mann und ich wieder ein Paar, allerdings unter völlig anderen Voraussetzungen, nie habe ich mich so frei bewegt.
Liebe Niki, die ernüchternde Wahrheit ist, dass wir dieses freie Leben nur erlernen können, wenn wir Partner haben, die uns scheinbar in vielerlei Hinsicht eingrenzen (in Wahrheit tun wir das nämlich ganz allein). Nur wir können uns daran hindern das zu tun wonach uns ist, niemand sonst. Was uns hindert ist die Tatsache, dass unser Tun Folgen hat, die unangenehm sein können, wie Wut des Partners, Vorwürfe der Eltern, Kinder, Geschwister etc.
Der Wunsch anders zu leben, als es im Programmheft der Eltern steht, kostet unendlich viel Kraft und fordert sehr viel Kritik in der näheren Umgebung heraus, das gilt es m.E. zu lernen, damit umzugehen.

Meine vorsichtige Vermutung ist,dass du auch bei dem nächsten Mann irgendwann auf ähnliche Probleme stösst.
Alles Liebe
Elke
 
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Hi ;)
wie wahr, wie wahr....

Meine vorsichtige Vermutung ist,dass du auch bei dem nächsten Mann irgendwann auf ähnliche Probleme stösst.

nix da! ;)
Mir ist diese Problematik bewusst - und ich möchte im Falle einer Trennung bewusst einige Jahre alleine leben - um nicht wieder in das selbe Programm reinzufallen!

Lg Niki
 
Niki schrieb:
Hi ;)
wie wahr, wie wahr....



nix da! ;)
Mir ist diese Problematik bewusst - und ich möchte im Falle einer Trennung bewusst einige Jahre alleine leben - um nicht wieder in das selbe Programm reinzufallen!

Lg Niki
In der Zeit wirst du mit Sicherheit merken was du überhaupt wirklich willst, was dir wichtig ist. Ich habe das oft im Beziehungsgetümmel garnicht gemerkt, bzw. auch heute noch brauche ich hin und wieder eine Taktik, die mich wieder zu mir zurück bringt.
Auf jeden Fall drück ich dir die Daumen, wenn du magst, für deine Zukunft und deine Gegenwart natürlich auch :liebe1:
 
Hi, danke liebe Elke!
ich kann jedes Daumen drücken dringend brauchen ;)

Schon komisch - ich befinde mich in einem Umbruch, der einerseits irrsinnig weh tut - andererseits objektiv betrachtet total spannend ist - und auch Freude bringt, vor allem wenn man sich bewusst macht, was die Zukunft für Möglichkeiten bringt, wenn man viele Altlasten hinter sich lässt.

Und wenn ich die letzten Monate zurückblicke - das letzte Jahr - die letzten Jahre - hat sich schon irrsinnig viel getan. Jeden Tag tut sich etwas in der Entwicklung, was mich wieder einen Schritt vorwärts bringt. Nur ist das Meiste erst rückwirkend betrachtet zu sehen und im Moment, wo man drinsteckt, sieht man es nicht.

Naja, das macht ja Hoffnung für die Zukunft.

Alles Liebe auch allen, die hier lesen, und auch dir, liebe Elke ;)
Niki
 
Hi ;)

Zitat:
Zitat von Niki

Und wenn ich die letzten Monate zurückblicke - das letzte Jahr - die letzten Jahre - hat sich schon irrsinnig viel getan.


Wenn wir das nur aml öfter wahrnehmen könnten, gelle?

Ja.....das würde manche Situation viel mehr entspannen.

Ich hatte heute wieder eine ziemlich emotionale Nacht hinter mir. Ich las einen sehr tiefgreifenden Roman - und hab immer wieder (in vielen Absätzen) mich selbst erkannt (wie sollte es auch anders sein)....
ich hab fast durchgehend geheult - 3,5 Stunden lang.

Ich hatte danach so das Gefühl: dieses "Haben-wollen" dieses Mannes ist lächerlich.....
ICH LIEBE IHN - also lass ich ihn frei, damit er das tun kann, was seine Aufgabe ist. Bei seinen Kindern zu sein. (wobei das für ihn nicht nur Aufgabe ist - sondern ER braucht auch die Kinder für sein Seelenheil.....aber bei wem ist das schon anders...)

Ich konnte wirklich diese Liebe spüren, die dahintersteht.....

Und dabei habe ich ANgst, ihn zu verletzen, wenn ich ihn loslasse - weil ich denke, er braucht auch mich - für sein Seelenheil....
ich weiß das hört sich jetzt bescheuert an - ich sollte hierbei an mich denken; aber dieser Gedanke ist trotzdem da:
Er wäre sehr verletzt, würde ich "Schluss machen"....

Ich werd heute wieder 2 Stunden in den Wald gehen. Ich brauche diese Zeit momentan einfach für mich.....allein zu sein.....und zu beten.

Und wenn ich ihn loslasse, so sehe ich das vor mir, was sehr wichtig für mich ist: Nämlich auf mich selbst zu achten.
Auf mein Herz zu hören, in meiner Mitte zu sein - mich nicht ablenken zu lassen, und das zu tun, was ich als das Beste empfinde.
Und dabei das Leben durch mich hindurchfließen zu lassen - nichts festhalten zu wollen, weil das sowieso nicht geht - nicht zu kontrollieren und zu manipulieren - sondern sich dem Leben anvertrauen.....

Das hört sich leicht an, ist es aber nicht. Für mich nicht. Deshalb brauch ich die Zeit im Wald für mich allein.
Sch****...ich wünschte, ich könnte das Leben leichter nehmen....!!!

Ach ja, noch etwas:
Ich stell mir die Frage: Wenn ich nun in meiner Ehe bleibe - und auf mich selbst achte - ist es legitim und sinnvoll, eine Beziehung anzustreben wie ich sie schon so oft hier beschrieben habe?
Oder soll ich diesen Wunschvorstellungen gar nicht diese Wertigkeit beimessen.....

Beim Stellen dieser Frage beantwortet sich diese eh schon fast selbst für mich, aber ich würde trotzdem gerne eure Meinung dazu hören.

lg Niki
 
Liebe Niki,
tue das was dein Herz dir sagt.
Du kannst auch dein inneres Gremium fragen.
Ein Freund erzählte mir von dieser wundervollen Möglichkeit.

Du bestehst ja aus vielen, vielen inneren Stimmen. Die eine befürwortet dein jetziges Tun, anderen ist es egal und wieder andere gewichten mit Recht, Ordnung, Loyalität etc..
Stelle dir vor du schaust dieses Gremium deiner inneren Stimmen an und fragst, was haltet ihr davon. Dann werden sich welche zu Wort melden, ihre Vorbehalte oder ihre Zustimmung zeigen. Geh tiefer und frag nach möglichen Wegen... so eine Art innere Mediation = Konfliktmanager.
LG
Elke
 
Hi, Elke,
danke – ich wird das ausprobieren mit dem inneren Gremium. Ich hab diese Methode auch schon mal kennengelernt, als ich die Coaching-Ausbildung gemacht habe. Ich wird mich wiederum damit auseinandersetzen, obwohl ich eh schon vermute, was rauskommen wird – aber einfach um noch einmal klarer zu sehen.

Ich hatte ein ziemlich schlimmes Wochenende – mein Mann spricht derzeit nicht mit mir.
Erstens: weil ich am Freitag keinen Sex wollte…..
Zweitens: am Samstag waren wir bei Freunden Geburtstag feiern. Es war sehr gemütlich und als er nach Hause wollte, wollte ich noch bleiben. Da diese Feier nur ein paar Häuser von uns zu Hause entfernt war, dachte ich mir, er solle halt allein nach Hause gehen.
Er ging dann widerwillig – stand aber nach einer ¼ Stunde wieder da, nur um mich aufzufordern, SOFORT mit ihm nach Hause zu gehen.
Ich sagte ihm, dass ich aber noch gerne bleiben wolle, weil es wirklich gemütlich war und alle unsere Freunde noch da waren. Nach einer gewissen Zeit ging er plötzlich wieder allein nach Hause.
Ich kam sehr, sehr spät nach Hause. Er schlief jedoch nicht, sondern schrie mich fast an, was ich mir eigentlich erlaube usw.
Ich erklärte ihm, dass ich ihm doch nicht weh tun wollte, ich es einfach nur urgemütlich fand und mich amüsieren wollte.

Seitdem redet er nicht mehr mit mir. Ich versuchte dann gestern nachmittag noch eine Aussprache mit ihm. Ich hab ihm in der Kürze erklärt, warum er mich verändert findet usw.
Ich sagte ihm, dass ich in meinem Leben immer versucht hab, mich anzupassen – schon in meiner Herkunftsfamilie – dann an ihn – und dass ich mir oft vorkomme wie ein Baum, den man in ein zu enges Gefäß gepflanzt hat. Ich verzichtete immer auf sehr viele Dinge, die ich für mich gerne getan hätte, nur um keinen Konflikt heraufzubeschwören, um selbst angenommen zu werden.
Einige Ereignisse (wie z.B. der Tod eines engen Freundes) brachten mich dazu, das Leben wirklich LEBEN zu wollen – und nicht nur dahinzuvegetieren…..

Mein Freund ist hierbei nicht die Ursache, nur jemand, der mir viele Dinge auch bewusst gemacht hat…

Mein Mann sagt zu dem ganzen Thema nichts, er meint es gäbe nichts zu sagen.
Obwohl ich weiß, dass er sich total alleine fühlt, ungeliebt, Angst um mich hat……
Ich hab das alles angesprochen, als ich mit ihm sprach. Er sagt jedoch nichts dazu. Ich hab ihm gesagt, eine Beziehung kann nur funktionieren, wenn man sich gegenseitige Freiheit lässt und den anderen eher fördert – als unterdrückt…..

Ich weiß nicht, ob er damit klarkommt.
Ich weiß, dass ich SEINE Spielregeln verletzt habe – doch die Spielregeln müssen neu aufgesetzt werden in unserer Ehe. Und ich weiß nicht, ob wir uns bei den Verhandlungen über die Spielregeln einig werden können. Ich weiß nicht, ob er so weit ist, mir die Freiheit und Unterstützung zu gewähren, die ich verlangen werde – er ist innerlich nicht so gestärkt, mir das geben zu können – glaube ich halt.
Ich bin sicherlich ein sehr temperamentvoller und aktiver Mensch und ich kann mir vorstellen, dass da jemand nicht so leicht Schritt halten kann – trotzdem bin ich so wie ich bin und möchte mir nicht rundherum die Äste abzwicken lassen, sehe ich das so falsch???

Ich bin bereit, ihn zu fördern und zu unterstützen, jedoch kann ich ihm nicht diese leidenschaftliche warmherzige und unterwürfige (!) Liebe entgegenbringen, die er gerne hätte. Das geht nicht.

Zuletzt ist es jedoch trotzdem und noch immer ein Wunsch und ein Ziel von mir, in einer Beziehung das zu erleben, was ich eh hier schon so oft erwähnt habe – einfach angenommen werden, so wie ich bin – keine Angst zu haben, mich falsch zu benehmen und dann bestraft zu werden, mich wohl zu fühlen, echte Nähe zu erleben usw…..

Sagt mir doch – ist mein Weg so verkehrt….???

Lg Niki
 
Niki, genau aus diesem Grund haben mein Mann und ich seit drei Jahren getrennte Wohnungen und es tut uns sooo gut. Ich habe das was du leben willst ebenfalls für mich haben wollen und brachte es in häuslicher Gemeinschaft nicht fertig das durchzusetzen. Es hat viel viel Krach gegeben und etliche Trennungen, jetzt sprechen wir davon in absehbarer Zeit wieder zusammen zu ziehen, mit der klaren Vereinbarung uns unsere Freiheiten zu lassen. Ich bin gespannt, das dürfte noch mal eine turbulente Zeit werden.

Das Pascha-gebaren deines Mannes ist für mich grausig, aber ihr habt vor langem den Vertrag zwischen euch so geschlossen und wenn du jetzt deine Vereinbarung nicht mehr einhalten willst, ist klar, dass ihn das aus der Bahn wirft. Er ist aber erwachsen und wird es überleben.

Eines kannst du meiner Meinung nach nicht erwarten, nämlich dass er dich in deinem Tun unterstützt. Er würde genau das tun, was du nicht mehr möchtest, nämlich seinen eigenen Schmerz ignorieren und dir bei deiner Entwicklung zur Seite stehen.
Mach dein Ding, aber kalkuliere mit ein, dass er die Dinge anders sieht als du.
Ihr müsst euch nicht einig sein um Dinge zu tun, das geht auch gegen den Willen und den Wunsch des Anderen.
Du wirst unter Umständen mal hier und da Schuldgefühle haben, aber auch die kann dir keiner nehmen.
Es ist hart und teilweise sehr einsam solch einen Weg zu gehn, nur ich finde es lohnt sich.
LG
Elke
 
Hi liebe Elke,
danke für deine Worte - ich kann diese grad sehr gut gebrauchen!!!

Es ist sehr sehr schwierig, diesen Zustand momentan auszuhalten. Manchmal wär es leichter, diesen Weg nicht zu gehen - und einfach wieder zurück in den "Käfig" zu gehen....das kanns aber auch nicht sein, oder?
Wenn ich so im Zweifel bin, frag ich mich manchmal, ob sich das alles lohnt....ob mein Weg der Richtige ist....???

Aber im Innersten weiß ich, dass es in Ordnung so ist - dass ich das Recht auf Liebe und Freude und Freiheit habe!

Ich bin meinem Mann auf einer höheren Ebene dankbar, dass er mir derzeit zeigt, was ich "nicht will" - denn damit kann ich auch sehen, was ich "will". Ich glaube du weißt, wie ich das meine.
Von einer spirituellen Ebene her gesehen, gibt er sich momentan dafür her, mir im Sinne der Polarität zu zeigen, welchen Zustand ich nicht mehr länger will.
Wenn ich davon ausgehe, dass wir uns das VOR unserem derzeitigen Leben schon ausgemacht haben, bin ich ihm dankbar dafür. Ich kann diese Situation in Liebe annehmen und ihn entlasten.

Aber es ist ein einsamer Weg - und ein steiniger.....und er macht Angst....

lg Niki
 
Meine Güte wie ähnlich deine Worte den meinigen sind. Gerade diese Dankbarkeit dem Schicksal und meinem Mann gegenüber, aber auch meinen vorherigen Partner, ist mir nach etlichen Jahren so klar geworden. Ohne diese Menschen hätte ich ja garkeine Veranlassung gehabt über mich, mein Tun und mein Leben nachzudenken.
Ich habe damals immer irgend ein Fernziel gehabt, ohne Anspruch auf einen zeitlichen Rahmen. Ich habe sie alle erreicht, unter anderem den Weg aus der Bulimie zu finden und mit meinem Mann den Weg weiter gehen zu dürfen.

Ja der Weg ist steinig und schwer, das Lied von Xavier Naidoo bringt mir das so oft ins Gedächtnis! Ich bin jetzt 50 Jahre und täglich gibt es Neues und Spannendes, nicht mehr ganz so anstrengend wie noch vor einigen Jahren aber es geht immer weiter.

Meine vorsichtige Einschätzung, deine Zukunft wird eine emotionale Freiheit sein, die du dir heute nur erträumen kannst. Es gibt viel weniger zu verlieren als zu gewinnen.
Alles Liebe
Elke
 
Hi ;)
Ich hatte gestern einen eher traurigen Tag. Ich hab mit meinem Freund ein sehr offenes Gespräch geführt und wir haben uns beide die Realität vor Augen geführt - also dass wir im Moment keine (sexuelle) Beziehung haben können neben unserer Ehe - weil wir das beide nicht aushalten können.
Diese Zwiespältigkeit würden wir auf Dauer nicht aushalten. Vor allem geht es darum - wenn SEINE Ehe in die Brüche geht - denn er hat zwei ganz kleine Kinder, und er würde es nicht aushalten, von ihnen getrennt zu sein. Und Trennung von seiner Frau bedeutet in seinem Fall auch Trennung von seinen Kindern....
es ist nun mal so - und das bedeutet: so lange die Kinder nicht groß ist, dürfen wir uns nicht offiziell zu unserer Liebe bekennen -
und da wir aber eine echte Affäre nicht führen wollen - und aus psychischen Gründen auch nicht durchdrücken würden - heißt das: Freundschaft/platonische Liebe.....oder wie man es nennen mag.

Obwohl ich total einverstanden bin mit dieser Lösung - ich bin ja auch mit einer echten Affäre nicht einverstanden - macht es mir doch bewusst, dass ich mir ein Luftschloss gebaut habe.

Die Liebe ist da - auf beiden Seiten - das ist gar keine Frage. Aber die Zukunftsträume sind derzeit einfach Träume.
Nur - ich bin draufgekommen, dass mir diese Träume geholfen haben, mich auf eigene Füße zu stellen - und selbstbewusst für MICH einzustehen - in meiner Ehe.

Es macht mich traurig, dass ich auf mich alleine getellt bin. In Wirklichkeit ist nichts passiert - es ist nur die ILLUSION von einer Beziehung kaputt. Die Realität - dass wir uns lieb haben - bleibt ja bestehen und wir werden genauso viel Kontakt haben wie bisher. Vielleicht ein bisschen weniger - aber dafür intensiver.

Gleichzeitig hat dieses Gespräch wieder die Intensität unserer Gefühle füreinander vertieft. Ich für meinen Teil hab so das Gefühl, dass wir uns beide ganz tief innen verbunden wissen.
Es ist irrsinnig schön, diese Verbundenheit zu spüren!!!

LG Niki
 
:liebe1:
Niki schrieb:
In Wirklichkeit ist nichts passiert - es ist nur die ILLUSION von einer Beziehung kaputt.
liebe niki,

es ist sehr viel passiert.
lies mal, wie viel tiefgreifendes und schönes du zum ausdruck bringen konntest in diesem thread.... .
danke dafür

chira
 
Lieber ......

sorry an alle die hier lesen, das ist ein Brief an meinen "Freund" oder wie immer man das nun nennen mag.....ich muss nur mal wo etwas niederschreiben.....

Unser Gespräch letzte Woche ist mir sehr nahegegangen. Du hast gespürt, wie traurig ich war. Du hast recht - ich hab zuviele Erwartungen in dich gesetzt. Ich lebte die Illusion von einer gemeinsamen Zukunft - so wie du sie anfangs oft beschrieben hast. Mit der Schwangerschaft deiner Frau und mit der Geburt deiner Tochter wurdest du in die Realität zurückgeholt. Ich hab das befürchtet, wir haben oft darüber gesprochen.....und so wie der Bauch deiner Frau wuchs, so zogst du dich zurück.
Es ist okay, wirklich. Ich kann dich so gut verstehen. Trotzdem bin ich im Moment bodenlos traurig ob dem, was zwischen uns sein könnte. Blödsinn - es IST ja eh....nicht was sein könnte.....ich bin traurig ob der geplatzten Zukunftsträume. Es ist verwirrend:
Ich wusste die ganze Zeit, dass es so kommen wird - es war mir vollkommen klar - und wenn wir über die Zukunft sprachen, dann ja auch erst über eine Zukunft in 15 - 20 Jahren....

Wer weiß, was bis dahin ist. Und trotzdem bin ich traurig, denn wie du richtig gesagt hast: dein Blick liegt nun auf deine Kinder gerichtet - und es ist schwer, mit einem Baby im Arm an den Sex mit einer anderen Frau vor 2 Stunden zu denken. Ich hab das auch schon mal erlebt - früher - und ich habs nicht durchgedrückt. Ich kann dich deswegen so gut verstehen.

Uns ist beiden klar, dass die Gefühle bleiben - und dass wir trotzdem intensiven Kontakt haben werden auch in der nächsten Zeit. Doch ich glaube nicht, dass ich mich dann auf Sex mit dir zwischendurch einlassen kann lieber..., denn das würde in mir sofort den Wunsch nach mehr wecken: mehr von Dir - und wenn das dann nicht erfüllt wird, dann würde ich tieftraurig sein.
Warum muss das so sein? Warum müssen wir aufeinander verzichten????
Soll ich daraus lernen, wirklich bedingungslos zu lieben?
Ich habe bis jetzt daraus gelernt, dass ich mir eine andere Beziehung als die zu meinem Mann wünschen würde. Und ich werde zu gegebenem Zeitpunkt gehen. Der Zeitpunkt ist davon abhängig, wie sich mein Mann nun in unserer Ehe verhält.
Er ist gefordert, mich nicht mehr einzuengen - ansonsten kann es nicht gehen. Ich bin ein freies Wesen - und als dieses habe ich mich dazu entschieden, frei und verantwortungsbewusst für mich selbst einzustehen und die Spielchen in meiner Ehe zu beenden. Falls mein Mann da nicht mitspielt und mich einzusperren versucht, bin ich weg. Falls die Auseinandersetzungen konstruktiv und erträglich bleiben, bin ich zumindest noch so lange in meiner Ehe, bis die Kinder halbwegs draußen sind. Das kann noch ca. 6 - 7 Jahre dauern - vielleicht auch 8 Jahre.
In der Zwischenzeit werde ich den Wunsch nach einer erfüllten romantischen Beziehung hinten anstellen.

Es tut so weh! Und es ist gleichzeitig so blöd: obwohl du GESAGT hast, du tust dir einfach schwer mit einer richtigen Affäre - und ich diese ja auch nicht will; und du gesagt hast, du liebst mich - und ich dich auch; und obwohl sich ja nicht viel ändern wird, außer dass ich meine Erwartungshaltung an dich herunterschraube, tut es mir irrsinnig weh - und es ist wie ein Abschied.

Du warst gestern auch so traurig. Ich glaube, du hast nun auch die Bedeutung deiner Worte erkannt. Ich vermute, dass du jetzt die ganze Zeit zu Hause sitzt und grübelst - und beschließt, wieder mal den Märtyrer zu spielen - für deine Familie.
Es ist deine Entscheidung, lieber......;
ich werde dich nicht irgendwo hinlotsen, wo du nicht selber hinwillst - um dann zu hören, ICH wollte das ja.

Du weißt, dass ich dich liebe. Ich werde dich bestimmt nicht irgendwie bedrängen - das würde in die falsche Richtung gehen.
Ich weiß nur noch nicht, wie ich mit meinen Gefühlen umgehen soll, wenn du bei mir bist. Wir werden weiterhin viel zusammen sein, essen gehen, viel telefonieren, viel reden über alles mögliche......
und dabei werde ich im Hinterkopf behalten, dass ich im Moment selber KEINE Beziehung eingehen möchte. Ich möchte lernen, für mich selbst einzustehen, und mich nicht von meiner Ehe in die nächste Beziehung werfen, in der ich genauso abhängig bin.
Dort liegt nämlich meine Gefahr.

Ich frage mich manchmal, ob du mich wirklich liebst, wenn du eine wirkliche Partnerschaft mit mir zur Zeit nicht eingehen willst? Diese Frage ist vielleicht unfair.....und kindisch......trotzdem ist sie da.

Ich hab nur Angst davor, dass du irgendwann jemand anderen kennenlernst, in die du dich verliebst, und mit dieser Frau dann eine Beziehung eingehst.

Dieser Gedanke tut mir sehr weh. Ich hoffe, dass es nicht so weit kommt. So kann ich wenigstens die Illusion aufrecht erhalten, dass du mich wirklich liebst, und dass es wegen der Umstände halt nicht geht, zusammenzukommen.

Du sagst, es liegt nicht an mir. Darf ich dir das glauben - oder ist das nur ein Strohhalm für mich?

Wie kann man mit 35 noch so verliebt sein wie ein Teenager - und solche tiefen Gefühle erfahren.

Mein lieber ....., ab nun tritt eine andere Zeit für uns heran. Wir werden zusammen sein, doch die Zeit der Illusionen ist vorbei. Vielleicht werden wir nun ehrlicher - auch uns gegenüber, in dem wir die Realität anerkennen und unsere Beziehung auf eine Ebene der Realität setzen. Bis jetzt war ja die Illusion geheim - nun kann eine echte Freundschaft in der Realität entstehen.
Okay, ich gebe mich geschlagen.

Ich bitte Gott um Führung. Es ist gut so wie es ist - denn ich habe um Führung gebeten, und ich hab sie erhalten.
Ich werd dich ewig in meinem Herzen tragen.
Und nun werd ich versuchen, wieder ein bisschen unabhängiger zu leben - unabhängig von dir - und WIRKLICH eigenständig zu werden.
Gott wird uns in die richtige Richtung lenken.
Ich liebe dich.....

Niki
 
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Hello, ich bin wieder mal da.
Ich benütze das Forum schon wieder mal als Tagebuch....;)

Mein Wochenende war geprägt von "Abschied nehmen"....
und zwar Abschied von meinem Traum und von meiner Illusion, ein gemeinsames Leben mit meinem Freund führen zu können.
Er hat mir ja vorige Woche in unserem Gespräch gesagt, dass er ALLES tun würde, um seine Familie nicht zu verlieren.
Es war ein total liebes offenes Gespräch und ich war total froh über seine Ehrlichkeit! Nur ist mir halt bewusst geworden:
Ich bin keine Zweitfrau!!!
Ich weiß, dass er mich sehr lieb hat - und ich hab ihn auch sehr lieb....
aber ich vermute, er braucht mich dazu - und seine Träume von mir - um aus seiner Realität zu flüchten. Die Realität zu ändern - das will er nicht - das wäre für ihn zu anstrengend und zu belastend.
Ich bin ihm nicht böse deswegen - überhaupt nicht - es ist einfach zu anstrengend für ihn und ich muss das akzeptieren. Es muss nicht gleich jede Liebe in einer Lebensgemeinschaft enden.
Nur ist für mich jetzt klar - es hat keinen Sinn, weiter auf "dieses Pferd" zu setzen!
Unsere Beziehung ist dadurch nicht zerstört - im Gegenteil - wir sind wieder offener zueinander - besonders von seiner Seite her. Ich nehme an, es hat ihn schon lange belastet, dass ich zu viel Druck gemacht habe - und nun ist er froh, endlich etwas ausgesprochen zu haben, was ihn schon lange belastet.

Nur wie gesagt: für mich ist ganz klar:
Im Moment gibt es keine gemeinsame Partnerschaft. Ist okay. Wir lieben uns trotzdem und haben halt eine innige Freundschaft.

Nur - ich weiß noch nicht recht, wie ich jetzt weitertun soll?

LG Niki
 
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