Kämpfen oder auf das Schicksal vertrauen??

liebe niki,

Niki schrieb:
...und obwohl viel davon Träumerei war, glaub ich nicht, dass ich mich mit weniger zufrieden geben würde. Ich würde wahrscheinlich immer nach dieser tiefen Liebe suchen....

ich glaube, das ist nur menschlich, eine ur-sehnsucht. die habe ich auch und ich muss sagen, ich beneide diejenigen, welche das ein einziges mal nur in ihrem leben spüren durften, ich nenne das immer für mich - sich im erkennenden blick des gegenübers wiederfinden. ich selbst habe das nur mal ein paar sekunden lang erlebt und trotzdem ist mir die macht dieses gefühls bewusst geworden. es ist schlimm, wenn man erfährt, dass man lieben kann und - auf deutsch gesagt - niemand für diese eigene und individuelle liebe empfänglich ist. wobei das auch meist die eigene wahrnehmung betrifft. ein fürchterliches gefühl der verloren- und verlassenheit. ich selbst traue der verliebtheit nicht, sie hat mich bis zum heutigen tag IMMER in die irre geführt und mir aufgedeckt, was für falsche ideale und massive projektionen ich habe. ich weiss nicht, ob dieses leben reichen wird, das abzubauen.
ich glaube, du bist schon sehr weit, wobei das zerdenken vielleicht auch manchmal ein netz im kopf hervorruft.

kopf hoch, alles hat seinen sinn.
lg
pisces
 
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pisces schrieb:
...... ich selbst habe das nur mal ein paar sekunden lang erlebt und trotzdem ist mir die macht dieses gefühls bewusst geworden. es ist schlimm, wenn man erfährt, dass man lieben kann und - auf deutsch gesagt - niemand für diese eigene und individuelle liebe empfänglich ist.
.... der nagel auf dem kopf!!!!! so ist es!!
pisces schrieb:
wütend auf deinen mann kannst du doch eigentlich nicht sein, denn DU bist diejenige, welche bei ihm geblieben ist, OBWOHL dir etwas gefehlt hat. er konnte dich nur so lieben, wie es seine art ist, nicht anders.
.... auch wenn die wut ev. nicht berechtigt sein könnte, dann tut sie dennoch gut. denn diese wut befreit von schuldgefühlen, bzw.
dieses erkennen, dass nicht mal wut da ist, weil man einfach nur tief enttäuscht ist (@ wasserfall), befreit von schuldgefühlen.
....wenn niki sich die beziehung zu ihrem mann ansieht, dann hat sie ihm oberflächlich wahrscheinlich nichts vorzuwerfen. genau hingeschaut gabs da aber bisher verborgend dennoch etwas:
Wasserfall schrieb:
kann es sein, dass du eine "stinkwut" hast auf deinen mann ? deshalb, weil du dich jahrelang von ihm im grunde lieblos behandelt fühlst ? weil du den eindruck hattest, als mensch "funktionieren" so sollen, statt mit deinen bedürfnissen und gefühlen wahr genommen zu werden ? als mensch und frau ?

und dass er dir im grunde gerade "nicht mal wut wert" zu sein scheint ?
dass du im grunde gerade sehr enttäuscht bist...davon, wie es gekommen ist mit euch.
der verstand macht ihm an der oberfläche keinen vorwurf. und das herz ?

alles liebe !

Wasserfall
Niki schrieb:
ohoh.....das hat mich aber jetzt ganz schön angesprochen, liebe Wasserfall....

an so etwas hab ich noch nie gedacht, aber du könntest echt rechthaben....

wenn ich so ein bisschen nachsinniere, ist da schon ein Zorn in mir....der sich aber sehr gut tarnt - als Mitleid für ihn, als Aggression gegen ihn, welche sich in Machtkämpfen zeigt....

na wow, da hast jetzt aber etwas angestochen in mir....
ist gut, dem echt mal nachzugehen, und das werd ich auch tun.

lg Niki
...das erinnert mich alles an mein eigenes "erkennen", ausgelöst durch ein bestimmtes posting in meinem eigenen thread. da fragte mich jemand... - ich glaube es war k. , - ob es sein kann, dass ich meinen mann unbewusst "bestrafe"..... .
und tatsächlich, es war irgendwie so.... . ich verwehre ihm ja schon jahrelang eine intakte sexuelle begegnung, bzw. er nimmt das auch einfach in kauf.
vordergründig betrachtet sah ich immer nur dieses: "ich muss ihm dankbar sein, dass er das alles akzeptiert, ich muss ihm dankbar sein, dass er mich nicht betrügt". er der gute, ich die schlechte in dieser beziehung.... . er der gute,weil er akzeptiert, mich respektiert, so wie ich bin.... . ich die schlechte, die sich nicht in die ehe einbringt, so wie es für einen mann erfüllend wäre.

siehe da, es wird tatsächlich so gewesen sein, wie k. meinte: dass ich meinen mann "bestrafte" - :
dafür, dass er sich nicht die mühe machte, in die tieferen ebenen mit mir vorzudringen, und gemeinsam mit mir nach den ursachen für mein angewidert-sein in diesem bereich zu suchen..... . was leicht ging, nahm er an, alles andere erschien ihm keine mühe wert zu sein.

meine strafe war dann: so erst recht nichts von mir!! die schuldgefühle waren dennoch irgendwo da, weil sich das alles ja nur unbewusst abgespielt hat..... .

lg chira
 
puh, euer thread hats ja echt in sich. hab versucht, mich von vorne bis hinten durchzulesen, hab das aber nicht geschafft....falls ich was schreiben sollte, was irgendwie schon 10x geschrieben wurde oder was nicht weiß, weil ich seite 14-34 nicht gelesen hab dann sorry...
würde trotzdem gerne ein paar gedanken äußern...hoffe, das ist ok.

eine frage an dich niki: möchtest du mit deinem freund einen alltag haben? so wie ich es gelesen habe, spürst du eine sehr tiefe verbindung zu ihm. ist für so eine verbindung eine "normale", irdische beziehung, das richtige "werkzeug"? ist es nicht vielleicht so, dass eine "normale" beziehung, mit allem alltäglichen (als mutter brauche ich dir da wohl nichts zu erzählen), dem nicht gerecht würde?

ich frage dich das, weil ich bis jetzt unterschiedliche erfahrungen gemacht habe, die mich zu der überzeugung kommen ließen, dass es nicht unbedingt richtig/notwendig/gut ist, dass eine beziehung rauskommt.
ich will dir ein bisschen davon erzählen: das intensivste war ungefähr vor 1,5 jahren. ich habe einen mann kennengelernt, es hat auf den ersten blick gefunkt, es war einfach der hammer. ich zwar solo, er aber in beziehung mit kleinen kindern. es gab ungefähr einen monat lang absolutes chaos, mit schönsten liebeserklärungen überhaupt, momente des eins seins, in denen wir irgendwie miteinander verschmolzen sind (wir hatten keinen sex!) bis hin zu morddrohungen an mich durch seine freundin. er hat sich dann entschieden, bei seiner freundin zu bleiben, mit der er eine neue basis gefunden hatte, aufbauend auf der, die sie mal hatten. wir haben vereinbart, keinen kontakt mehr zueinander zu haben. daran haben wir uns auch gehalten, bis auf einen nachtrag meinerseits. soweit die kurzform dazu. für kurze zeit hat mir diese entscheidung den boden unter den füßen weggezogen, nach und nach hab ich dann aber erkannt, dass für diese art der verbindung, die ich zu ihm habe, die scheinbar alle wünsche nach geliebt werden usw. erfüllt, in der "normalen" welt nicht lebbar ist, wir kein adäquates mittel haben, damit umzugehen, weil es schier unsere menschlichen grenzen sprengt. inzwischen habe ich das akzeptiert, gestehe mir zu ihn immer noch zu lieben (das werde ich auch immer tun), aber ich muss diese liebe nicht aktiv leben. ganz selten, so 2-3 mal seither hat es mich noch fast zerissen vor traurigkeit, dass ich keine möglichkeit habe, irgendwie diese verbindung zu leben. aber im grunde genommen weiß und fühle ich, dass das schlicht nicht möglich ist in unserer welt, auch wenns jammerschade ist.
das hat mir einen erweiterten blick auf liebe gegeben. ich glaube nicht, dass frau nur einen mann lieben kann. ich habe weiter überlegt und zu dem obigen noch zwei männer in meinem leben, mit denen mich auch irgendwas verbindet, mit denen der kontakt (sehr selten, 1-2x pro jahr) sofort intensiv und geistig sehr nah wird (auch körperliche anziehung ist immer da, aber haben wir nur ganz kurz aufblitzen lassen und seither nicht mehr gelebt) und die ich irgendwie liebe. und ich darf sie lieben, weil liebe nicht eindimensional ist. sie haben ihren platz in meinem herzen und die liebe ist latent da und darf, wenn wir mal telefonieren oder so, einfach ein bisschen aufblitzen um dann wieder zu ruhen. ein sehr friedlicher zustand für mich. und ein beziehungsförderlicher. nachdem ich das nämlich so auf die reihe bekommen habe, konnte ich meinen freund kennenlernen, mit dem ich eigentlich sehr glücklich bin.

ups, das ist jetzt viel mehr meine geschichte geworden, als dass ich auf eure sachen geantwortet hätte. ich wollte nur sagen, dass ich denke, dass liebe nicht gleich liebe ist und dass aus liebe nicht unbedingt beziehung resultieren muss. leider haben wir kein "werkzeug" um anders damit umzugehen...ich hoffe, es kommt da irgendwann ein umdenken.

so, jetzt hör ich aber wirklich auf, euch mit off-topic sachen zuzumüllen. aber vielleicht könnt ihr ja auch ein bisschen was damit anfangen.

a guats nächtle,
die traumtänzerin
 
@traumtänzerin,

da bist du aber schon weit, wenn du diese Erkenntnis so zufrieden eben kannst, wie du sie beschreibst.
Der Weg dahin ist schwer.

Im Prinzip ist es ja bewusst, was gelebt werden kann und was nicht.
Auch bei Nikki ist das so.
Es geht einzig und allein darum, wie jeder Betroffene damit umgeht, oder lernt, damit umzugehen.
Genau das ist das SChwierige.
Akzeptiere ich, das ich die Verbindung nicht leben kann?
Liebe ich trotzdem, oder stellt sich das irgendwann ab?
Ist es vernünftig, oder beschneidet man sich sebst?

Fragen über Fragen, die sich nicht so leicht aus dem Kopf schieben lassen.

Natürlich überlegt man, ist mit dem Freund ein Alltag möglich?
Und bei diesem Gedanken kommt sicher ein merkwürdiges Gefühl hoch.
Würde es standhalten?
Oder würde man eine Enttäuschung erleben?

Das weis weder Nikki noch Ich noch andere Betroffene.
Das könnten wir nur durch ausprobieren herausfinden, was sehr viele andere Konseqenzen hinter sich hertragen würde, von denen wir nicht wissen, ob wir bereit(oder zu diesem Zeitpunkt) bereit sind, das zu tragen.

Als wir noch jünger waren(hört sich doof an) und vorbehaltrslos in so eine Beziehung hinein konnten, da war das noch einfacher.
Wir haben allein unsere Konsequenz getragen.
Und das können wir verantworten.

Da durfte probiert werden.

Aber, das geschah sehr viel unbewusster als es heute geschieht(mein Empfinden),
und das ist gemein.
Aber es ist so.

Damals ging es darum,
einen Freund zu finden, mit dem man sich versteht, mit dem man sich vorstellen kann, zusammenzuleben, Spaß zu haben.......
sicher zu sein, einen Mann an der Seite zu haben.
Da ist so vieles, was sich einfach so entwickelt hat.

Heute stellen wir auf einmal fest, das es noch tiefere Verbindungen geben muss.
Und dann geht die Überlegerei los, in Bezug auf das, was man bisher erlebt hat.

Wenn du sagst, du siehst diese Menschen nicht mehr,.oder 1 Mal im Jahr,
und du lebst zufrieden damit,
dann Hut ab!

Mir jedenfalls fällt es unglaublich schwer,
nicht dann den Kontakt aufzunehmen wenn ich es brauche, oder etwas mitteilen möchte,
sondern abzuwarten, bis sich ein geeigneter Zeitpunkt ergibt.

Wir erleben das verliebtsein, und können es nicht leben, so wie es eigentlich
sein sollte,.
Dadurch wird die Liebe degradiert.
So mein Empfinden.

Aber,
es gehören auch immer 2 dazu.

Immerhin führt es zu einem Überdenken der aktuellen Situation, und birgt eine Weiterentwicklung.

Naja,
ich bin gespannt, wo mein Weg mich noch hinführt.

LG light
 
liebe light,

ich wollte nicht sagen, dass es einfach ist oder dass ich euch nicht verstehen kann und mitfühlen kann, wie ihr kämpft. ich habe hochachtung dafür, wie ihr euch hier mit euch und diesem thema auseinandersetzt. ich stecke auch nicht drin in euerer situation und kann nur von außen zulesen. beim lesen merke ich aber, dass mich eure geschichten berühren und ich wollte euch einfach ein paar überlegungen von außen mit reingeben.

ich finde nämlich schlicht, dass es wir beigebracht bekommen: ich kann nur einen menschen (mann) wirklich lieben. folglich muss es auch immer ein entweder/oder geben.

und, soweit ich euch verstehe, könnt ihr euch, verständlicherweise, bei dem rattenschwanz an konsquenzen, weder für entweder noch für oder entscheiden.

vielleicht, so meine überlegung, ist dies aber gar nicht zwingend nötig, wenn es ein sowohl, als auch geben kann. hört sich sehr theoretisch an, ich weiß. kann meiner meinung nach aber den druck nehmen, sich entscheiden zu müssen. wie ein sowohl als auch vielleicht realisierbar ist, ist eine andere frage, das ist sicher nicht einfach, sondern sehr schwierig, ich glaube aber möglich.

meiner erfahrung nach verschwindet liebe nicht. sie ist nicht mehr so präsent, steht nicht akut im raum. was auch gut so ist, weil zumindest ich würde sonst durchdrehen. aber wenn sie leben darf ist sie genauso da wie zuvor, sie ist zeitlos.

ich wünsche euch viel kraft und schicke ganz liebe grüße,
traumtänzerin
 
liebe traumtänzerin.
Danke für dein Posting.
Ich hab das jetzt auch nicht als negativ empfunden, was du geschrieben hast.
Ich wünschte nur, ich wäre auch schon soweit, das ich so damit umgehen kann.
Es ist so, wie du sagst.
Vieles ist in einem drin, ohne das man es loswird.
Was man darf und was nicht.

Mein grösstes Problem dabei ist, das ich weis, mit all dem was in mir vorgeht, und was ich tue,
verletze ich meinen Mann zutiefst, denn er hat die Idee von der einen und der grossen Liebe.
Was, wenn er nach Jahren herausfindet, das es schon lange noch jemanden gegeben hat, dem ich mein Herz gegeben habe?

Ich sehe es nicht als Vergleich, denn beide lösen in mir Dinge aus, die sich nicht vergleichen lassen.
Was nicht heissen soll das eins besser oder schlechter ist.

Bloß
wir setzen uns jetzt schon so lannge mit diesem Thema auseinander,
der Partner aber nicht.
Er wird sozusagen völlig vor den Kopf gestossen sein.

Gut, jetzt kann man sagen,drüber reden!
Wie aber soll man das machen, ich bin mir sicher, er wird es nicht verstehen.
Das ich so viel Liebe in mir habe, die ich nicht nur allein ihm schenken kann und will.
Alles ist ok, Liebe kann man geben-
an Freundinnen, an Familie, an Kinder
aber Liebe an einen anderen Mann?

Da hört es bei vielen auf, und irgendwie kann ich das auch verstehen.
Es nimmt etwas weg, von dieser Besonderheit, die die Beziehung ausmacht.
Sexualität, die nur mit einem Menschen geteilt wird und damit zu einem unverwechselbaren Ritual wird.

aber, was soll ich tun, jetzt wo ich festgestellt habe, das in mir tatsächlich solch (schlechte.....)Eigenschaften stecken?
 
Hi @all ;)

muss mich kurz melden. Danke für eure postings ;)
Ich habe in der Zwischenzeit wieder einige Erkenntnisse gewonnen. Es ist schon immer toll, wenn ich zurücksehe - merke ich, dass ich schon total viele Erkenntnisse gewonnen habe ;)

Seit Ende Juni/Anfang Juli bin ich irgendwie realistischer. Durch sein ständiges Zurückziehen in der letzten Zeit (die letzten Monate) habe ich mich selbst immer wieder sehr verletzt, indem ich Erwartungen an Zärtlichkeiten in ihn gesetzt habe (meinen Freund). Er konnte sie nicht erfüllen - sicherlich war die Geburt des Kindes ein wichtiger Umstand diesbezüglich.
Doch ich hab aufgehört, mir selbst wehzutun. Nachdem ich eines Abends bei strömenden Regen spazieren gegangen bin und dabei auch selbst "Rotz und Wasser" geheult habe, ist mir endgültig bewusst geworden, dass es keinen Sinn hat, weiterhin in dieser Illusion mit ihm zu leben.
Und eine Affäre nebenbei - die verletzt mich selbst so tief - dass wahrscheinlich irgendwann keine normale Freundschaft mehr möglich wäre.

Da er mir als Mensch wirklich sehr sehr wertvoll ist, habe ich beschlossen, ich werde von mir aus keine Annäherungsversuche mehr machen. Ich liebe ihn - aber für eine echte Freundschaft ist es nicht notwendig, ihn andauernd zu provozieren, weder sexuell noch durch irgendwelche anderen Spielchen, welche darauf abzielen, Nähe zu bekommen.

Mein grundlegendster Wunsch ist es ja, geliebt zu werden, so wie ich bin....

Es fällt zwar sehr schwer - ich habe Phasen tiefer Traurigkeit......doch es geht. Und er ruft öfter an als zuvor, bezw. sucht den Kontakt mit mir. Wir haben weiterhin eine sehr tiefe innige Beziehung und intensiven Kontakt - nur meine ERwartungshaltung hat sich verändert - und das entspannt mich zusehends.

Meine Therapie hilft mir weiters, nicht sooo arg auf ihn fixiert zu sein.
Ich habe mich damit auseinandergesetzt, wie es wäre, ihn ganz zu verlieren - und habe bemerkt, dass die Welt deswegen nicht untergehen würde. Mein Gefühl gegenüber ihm kann ich immer haben - das wird auch nicht vergehen.

Das habe ich auch vor einigen Monaten bemerkt. Ich traf eine alte Liebe wieder - jemanden den ich auch sehr geliebt habe, und loslassen musste/wollte, weil ich mich damals für meine Familie entschieden hatte. Das ist jetzt 8 Jahre her, doch das Gefühl dieser Verbundenheit und der erotischen Anziehungskraft war sofort wieder da.
Auch andere Freunde, die ich sehr geliebt habe bzw. noch immer liebe, sind da - auch wenn ich sie sehr selten sehe. Also verlasse ich mich darauf, dass ich nicht irgendwo mutterseelenallein enden werde, wenn er mal gar nicht mehr da wäre. Und selbst wenn ich ganz allein wäre - ich hätte immer noch mich....;)

Ich lerne gerade, mich selbst als meinen wichtigsten Freund und Vertrauten "kennenzulernen" - und mir zu vertrauen.....gar nicht so leicht, aber spannend ;)

Weiters habe ich plötzlich eingesehen, warum ich so einen Groll gegenüber meinen Mann hege.....
Ich habe meinen Mann sehr oft bekämpft, negativ hingestellt usw.....
dabei wurde mir irgendwann bewusst, dass ich das brauchte, um einen Grund zu haben, von ihm gehen zu können.
Doch seit kurzem fühle ich mich eigenartigerweise "frei" - ich weiß, dass ich eigentlich frei bin - und mich durch ihn nicht einschränken lassen muss....
Es führt dazu, dass ich nicht mehr gegen ihn ankämpfe, eigentlich habe ich nur Mitleid für ihn - und versuche, die Situation auch gegenüber ihm möglichst fair zu lösen.
Ich habe viel dazu beigetragen, dass unsere Ehe so ist, wie sie ist...
Habt ihr schon mal etwas von "Co-Abhängigkeit" gehört - oder Beziehungssucht? Irgendwo da war ich gefangen...
Ich ließ mich von ihm kontrollieren, manipulieren - weil ich das brauchte....um nicht auf mich selbst blicken zu müssen. Er musste immer her halten als der schwierige Ehemann - und so hab ich 18 Jahre lang vermeiden können, einen Blick in MEIN Inneres zu werfen. Damit ist es jetzt vorbei.

Ich übernehme die Verantwortung für mein Handeln. Ich war/bin tief involviert - und hab diese Situation selbst gebraucht.

Damit, dass ich jetzt FREI bin (mich so fühle) und auch so handle, und von meinen Mann erwarte, dass er mich akzeptiert, wie ich bin - mich nicht mehr manipulieren und kontrollieren lasse - damit hat mein Mann große Probleme.
Seine Probleme betreffen mich jedoch nicht emotional. Ich möchte nur versuchen, es ihm nicht allzu schwer zu machen - und irgendwann in den nächsten 1 - 2 Jahren wird es soweit sein, dass wir auseinandergehen.
MIT ihm würde ich vielleicht wieder zurückfallen in mein altes Verhalten. Außerdem ist mir auch klar geworden, dass wir nicht wirklich eine innige BEziehung haben - sondern wir haben uns einfach voneinander abhängig gemacht....so wie es manche Süchtige krankhaft machen......
Hört sich jetzt blöd an, aber wer sich schon mit Sucht beschäftigt hat, der wird wahrscheinlich verstehen können, was ich meine.....

Ich bin frei - fühle mich auch so - wir werden sehen, was noch auf mich zukommt ;)

lg Niki
 
Hi,
muss noch etwas ergänzen.
Ich hab mir auch Gedanken gemacht, was wäre, wenn mit meiner Ehe Schluss wäre.
Fazit:
--> ich würde mich ziemlich befreit fühlen,
--> müsste endlich die Verantwortung für mich selbst tragen (in allen Belangen und mit allen Konsequenzen),
--> es könnte finanzielle Schwierigkeiten geben,
--> es könnte sein, dass ich nur einen kleinen Raum zum Wohnen habe,
--> ich könnte mich ziemlich allein fühlen,
--> ich könnte oft einsam sein....

....doch ich bin noch jung - und es geht wieder bergauf.
Also müsste ich wahrscheinlich durch ein Tal gehen, um dann auf einen noch höheren Berg steigen zu können.

Ich sag euch was: ich bin bereit, durch dieses Tal zu gehen - auch wenn dort eine Zeitlang keine Sonne scheint - um den nächsthöheren Gipfel besteigen zu können ;)

ich freu mich darauf! ;)

lg Niki
 
Niki schrieb:
Hi,
muss noch etwas ergänzen.
Ich hab mir auch Gedanken gemacht, was wäre, wenn mit meiner Ehe Schluss wäre.
Fazit:
--> ich würde mich ziemlich befreit fühlen,
--> müsste endlich die Verantwortung für mich selbst tragen (in allen Belangen und mit allen Konsequenzen),
--> es könnte finanzielle Schwierigkeiten geben,
--> es könnte sein, dass ich nur einen kleinen Raum zum Wohnen habe,
--> ich könnte mich ziemlich allein fühlen,
--> ich könnte oft einsam sein....

....doch ich bin noch jung - und es geht wieder bergauf.
Also müsste ich wahrscheinlich durch ein Tal gehen, um dann auf einen noch höheren Berg steigen zu können.

Ich sag euch was: ich bin bereit, durch dieses Tal zu gehen - auch wenn dort eine Zeitlang keine Sonne scheint - um den nächsthöheren Gipfel besteigen zu können ;)

ich freu mich darauf! ;)

lg Niki
liebe niki,

auch ich hab ja bezüglich meines mannes gesucht nach gründen, um mich befreit fühlen zu können, und siehe da, es lebte sich gut mit diesem befreiten gefühl.... . wären da nicht gegenheiten gewesen (gerade in der letzten zeit), die mir immer wieder vor die nase geknallt wurden, und meine entscheidung, einfach so neben ihm zu sein als beste aller lösungen, doch in frage stellten. diese gegebenheiten waren unabhängig von ihm,
zeichneten sich einfach in äußeren geschehnissen (z.b. immer viel lärm im umfeld, alles wird kaputt etc.... .). ich hab dazu drüben im eso-forum sogar mein eigenes thema gehabt..... .

als ich dein posting las, dachte ich dennoch sofort wieder: erachtest du es wirklich als bessere lösung, in einer kleinen wohnung zu sein, diesbezüglich einen abstieg hinzunehmen, auch in finanziellen belangen??????
das ist ja mein thema. ich möchte es mir nicht noch schlechter machen.... .

dein letzter satz im posting hat dann alles in eine gedankliche umkehr gebracht!!! sehr schön, diese metapher!!

lg sun
 
liebe niki,

weißt du, ich habe heute etwas gelesen, das mir auch sehr gut gefällt. es geht hier um dieses vertrauen, vergleichbar mit der situation eines wellenreiters:
er grübelt nicht nach, was er jetzt am besten machen sollte. er ist im augenblick: hellwach, aufmerksam. vertraut dem intuitiven wissen seines körpers. er wartet unter umständen lange auf die richtige welle, aber wenn er sie erwischt, surft er ganz nach oben auf ihr und wird weit getragen.

wenn diese welle - um auf dein sinnbild zu kommen - mich dann an land tragen würde, dorthin wo eine zeitlang die sonne NICHT scheint, dann denke ich an deine worte.
man ist dann gerne bereit, dort zu sein, um stetig emporzugehen - ins licht!!!!


alles gute für uns alle!!

chira-sun
 
Die Sache mit dem Sex ;(

Hi ihr Lieben,
ich hab überlegt, ob ich zu diesem Thema einen neuen Thread beginnen soll, aber dieses Thema geht aus dem Grundthema hervor - also bleib ich hier in meinem Thread...

Es ist so:
Mein Mann will natürlich nach wie vor oft Sex von mir - ca. 2 - 3x die Woche. Es war früher nie ein Problem für mich, ich habs genossen.
Doch seit ich meinen Freund kenne, will ich nicht mehr mit meinem Mann schlafen. Und zwar aus dem Grund, weil ich so viel empfinde für meinen Freund - und allein der Gedanke an Sex mit meinem Freund lässt mich fühlen, als würde ich mit ihm verschmelzen.
Bei meinem Mann ist es Lust, die er biologischerweise hervorrufen kann - aber es steckt kein Gefühl dahinter (von meiner Seite). Ich kann ihm keinen echten Kuss geben, weil es mich fast ekelt - alles andere geht, wenn ich mir vorstelle, es wäre mein Freund (sorry, es ist nun mal so....)

Ich komme mir beim Sex mit meinem Mann vor wie eine Prostituierte, weil ich mich hingebe, obwohl mein Herz etwas ganz anderes sagt.
Und warum gebe ich mich hin: weil mein Mann dadurch leichter "lenkbar" ist .....
Hat er keinen Sex, dann herrscht zu Hause reine Kampfstimmung! Er bockt den ganzen Tag rum, lässt seinen Frust an mir aus...

Ich könnte ihn natürlich sofort vor die ALternative stellen:
Ich will keinen Sex mehr - und wenn du damit nicht zufrieden bist - dann schauen wir mal, was aus unserer Beziehung wird....;(.....unsere Ehe wäre dann wahrscheinlich innerhalb weniger Wochen geschieden...
Dies ginge mir wahrscheinlich zu schnell - und ich mach mir Gedanken ob das die richtige Entscheidung wäre, wegen der Kinder.

Trotzdem ich beim Sex Lust empfinde - ist es jedoch schon so weit, dass ich mich sofort nach dem Geschlechtsverkehr zur Seite drehe und weinen muss. Ich denke dann ganz intensiv an meinen Freund - träume mich zu ihm und kuschle mich in Gedanken an ihn.
Mein Mann dreht sich weg und schläft sofort ein.

Ich habe das Gefühl, für ihn ist Sex ein Mittel, um mich zu besitzen - und um seine Triebe abzureagieren - auf lustvolle Weise mit einer Partnerin, die ihn sexuell anspricht.

Ich glaub, ich halt das nicht mehr lange durch. Ich komme mir dabei so schäbig vor -
und außerdem kommen mir selbst beim Schreiben zu diesem Thema die Tränen.

Ich klemm da noch irgendwo fest und möchte dieses Thema für mich lösen.
Kann mir da jemand helfen?
LG Niki
 
Liebe Niki,
ich kann das sehr gut nachvollziehen.
Das Ganze ist grausam und du tust dir damit soviel schädliches an.
Nein, eine Lösung kann ich dir leider nicht präsentieren, nicht mal eine Idee.
An irgend einem Tag wird dir vermutlich klar werden, dass du die Entscheidung treffen musst und den Schritt wagst ihn zu verlassen. Ich denke allerdings, dass dein Freund nur Mittel zum Zweck ist, er ist nur für diesen Schritt in dein Leben getreten. Ist so meine Vermutung.
Alles Liebe
Elke
 
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Hi Elke,
danke. Einfach so - weil es gut tut, gehört zu werden.

Ja, meine Intuition sagt mir auch, dass mein Freund dazu da ist, Seiten in mir zum Anschlag zu bringen, die ich bisher gar nicht gekannt hatte - und die ich nun leben will. Einfach durch sein DA-Sein trägt er dazu bei, dass ich mein Potential LEBEN will - Liebe und Freude SEIN möchte.

Ich will Liebe geben, in Liebe und Freude leben - doch dazu muss ich erst selbst Liebe und Freude in mir selbst/durch mich selbst erfahren. Das kann ich erst, indem ich meine Möglichkeiten/Bedürfnisse in mir, welche mich Liebe und Freude spüren lassen, auch leben kann.

Ich hab bis jetzt immer auf sehr viele Dinge verzichtet, welche mir Freude gemacht hätten, um den Bedürfnissen meines Mannes zu entsprechen - um mich anzupassen - um angenommen zu werden.
Er hat mir rundherum überall ein kleines Stückchen "weggezwickt", damit ich in sein Korsett passe......nun wird mir das Korsett zu eng und ich möchte mein Potential, welches mir gegeben wurde, ausleben.

Dazu gehören so Dinge, wie zB. musizieren, meditieren, Natur genießen, Ruhe genießen, Schlaf, genügend Bewegung, tiefgehende GEspräche, Humor, Geselligkeit mit Freunden, Sinnlichkeit, Erotik, Romantik.....

In meiner Kindheit durfte ich meine Bedürfnisse nie leben - und ich habe mir einen Mann gesucht, der mir eine Beziehung bot, in der ich meine Kindheitserfahrungen fortsetzen kann.
Nun werd ich erwachsen - ich bin gerade in der Pubertät - bzw. hab sie schon fast hinter mir - weil mir schon ganz klar ist, was ich will.
Ich brauch meine Kindheit nicht mehr - und hab vor, ein Leben zu führen, in dem ich Liebe und Freude erfahren kann. Ich hab mir schon ein gutes Bild davon gemacht.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass mein Mann in meinem neuem Leben mein Partner sein kann. Ich müsste ständig gegen ihn ankämpfen, um mich befreit zu halten - das geht nicht.

Dieses Potential jedoch in mir zu entdecken, dazu hat mein Freund irrsinnig viel beigetragen. Dafür werde ich ihm auch ewig dankbar sein - und als Zeichen dafür seinen Ring tragen.
Ob ER der Mann in meinem neuem Leben sein wird, das weiß ich nicht. Er wird auf jeden Fall immer eine ganz wichtige Rolle in meinem Leben spielen!!!!

Es ist jedoch schön, zu wissen, dass auch ich ihn geheilt habe in einem gewissen Bereich was die Liebe betrifft. Es wäre jetzt aber zu ausführlich, davon zu berichten. Ganz kurz: er konnte sich durch mich von einer nie vergessenen Liebe lösen.....

Es ist im Moment einfach nur schön zu sehen, wie sich das Puzzle ineinanderfügt.
Das mit dem Sex ist noch eine Geschichte, die gelöst werden muss. Aber auch das wird sich lösen.

Lg Niki
 
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