Die kalifornischen Chirurgen glauben, damit den Beweis erbracht zu haben, dass die Chirurgie mit weit weniger Bluttransfusionen auskommen kann, als bislang. Quelle: medica.de
Obwohl Zeugen Jehovas Bluttransfusionen aus religiösen Gründen ablehnen, war das postoperative Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko nach herzchirurgischen Eingriffen an einer renommierten US-Klinik niedriger als bei anderen Patienten. Dies kam jetzt in einer Studie … heraus. Quelle: aerzteblatt.de
Es handelt sich hier um wissenschaftliche Studien, welche die Notwendigkeit von
Bluttransfusionen unter gewissen Voraussetzungen in Frage stellen.
Nicht mehr und nicht weniger.
Das hat mit der Einstellung der ZJ rein gar nichts zu tun.
Denn für diese müssen biblische Zitate herhalten.
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Liebe Lucille,
als ich vor über zwanzig Jahren wegen des Knochentumors operiert werden mußte, bekam ich mehrere Blutkonserven. Das ging gar nicht anders. Mir hat es damals geholfen. Ohne wäre es gar nicht gegangen.
Als ich nun vor ein paar Tagen die Bestätigung des OP-Termins bekam, war auch ein Fragebogen von der Medizinischen Hochschule dabei. Dort kann ich mir vor der OP Eigenblut 'abzapfen' lassen. Ich hatte schon vorher gehört, daß das heute üblich ist, vor größeren Eingriffen.
Meistens wird ja bei Operationen gar kein zusätzliches Blut benötigt. Aber es gibt Notfälle, wie bei mir damals.
Deshalb werde ich mich in den nächsten Wochen auf den Weg machen.
Im Übrigen bekam ich viele Informationen von den Ärzten bzw. vom Krankenhaus. Es gibt einige Risiken(Narkose, z. B.), die wesentlich größer sind, als die Gefahr die durch Fremdblut entstehen könnte.
Liebe Ella,
an dem Tag, an dem meine Mutter gerade gestorben war, mußte ich noch einmal ins Krankenhaus, um ihre persönlichen Dinge abzuholen. Ich war sehr traurig und unendlich müde.
Wir hatten Tage und Nächte am Sterbebett unserer Mutter gewacht.
Als es dann schließlich so weit war, blieb bei mir eine unendliche Leere und Trauer nach diesem langjährigen Kampf meiner Mutter gegen den Krebs, zurück.
An der Straße, vor dem Krankenhaus, wurde ich von Mitgliedern der ZJ angesprochen. Sie hatten mir meine Trauer wohl sofort angesehen. Ich fühlte mich so hilflos und verlassen und konnte diese Leute einfach nicht dazu bewegen, mich alleine zu lassen. Erst als ein älterer Herr ihnen bedeutete, mich doch in Ruhe zu lassen, gingen sie.
Meine Mutter, hatte mir schon Jahre vor ihrem Tod gesagt, ich möchte einen Priester rufen, der ihr die letzte Ölung geben sollte, wenn es so weit sei bei ihr - und wenn es möglich sei.
Meine Geschwister waren dagegen. Keiner von uns gehört mehr der katholischen Kirche an. Sie waren sehr wütend, als ich ihnen diesen Wunsch unserer Mutter vortrug.
Als es dann so weit war bei meiner Ma, fragte mich die Oberschwester des Krankenhauses, eine ältere Nonne, ob wir den Wunsch hätten den Priester zu sehen. Ich bejahte das.
Mein Mann und ich sprachen mit unserer Tochter. Die ging mit meinen Geschwistern in die Cafeteria und wir waren mit unserer Ma alleine.
Zufällig hatte an diesem Tag ein alter Bekannter unserer Mutter Dienst. Er war(und ist immer noch)einer der Gemeindepfarrer in der Nähe.
Ich sagte ihm, wie unsicher ich mir sei, weil ich doch keiner Religionsgemeinschaft angehöre und ich auch Angst hätte, wegen meiner Mutter, vor dem Sterben(ihrem und überhaupt).
Er nahm mir diese Angst. Wir hatten eine wunderschöne Stunde am Krankenbett meiner Mutter. Wir erzählten uns von unseren Ängsten und Nöten. Meine Mutter berichtete von ihren Sorgen von dem "Danach".
Der Priester schaffte es uns - und vor allen Dingen - unserer Mutter - zu beruhigen und ihr Mut zuzusprechen. Er sprach mit uns von seinem Glauben. Er betete mit uns, er gab ihr die Sterbesakramente. Zum ersten Mal seit Jahren konnte ich mit Gott prechen. Ganz einfach, mit meinen eigenen Worten. Ich verstand plötzlich worum es beim Glauben geht.
Sogar das eine oder andere befreiende Lachen war von uns zu hören.
Aus den Worten des Pastors klang seine Liebe zu Gott und zu den Menschen, die er betreute. Er gab uns so viel Mut und Zuversicht.
Meiner Mutter ging es wohl ebenso. Sie war ganz heiter und sprach noch sehr lange mit uns.
Wir beide hatten uns ja nie so gut verstanden(ich schrieb ja schon an anderer Stelle davon). Aber damals schafften wir, es unseren Frieden miteinander zu machen.
An diese schwere - aber auch gute - Zeit - denke ich noch oft zurück. Sie gibt mir noch heut sehr viel.
Liebe Ella, schön, daß es deinem Sohn(und damit euch allen)heute wieder gut geht. Ich kann mir vorstellen, welch eine schwerer Kampf das war.
Und eines noch: deine positive Lebenseinstellung, die kritischen Worte von Lucille und die bejahende fröhliche Lebensart von Christina, sind für mich viel mehr wert, als jedes hohle Rezitieren von Bibelsprüchen. Denn aus ihnen spricht die Freude am Leben und am Hiersein.
Tja und wenn ich die Bibel nicht zu meiner täglichen Lektüre mache, und daher keine Allgemeinbildung habe(trotz Abitur und Studium), so ist mir das doch piep-egal. Dann bin ich also eben ungebildet.
Gott wird es mir nachsehen
. Daran glaube ich ganz fest.
Euch allen einen schönen Tag! Ich klinke mich hier jetzt auch aus.