Es besteht ein großer Unterschied zwischen Glaubensgemeinschaften und Sekten.
Wie Chillie schon so richtig feststellte, mußte ich, als ich aus der katholischen Kirche austrat, 20Euro Bearbeitungsgebühr(beim zuständigen Standesamt)bezahlen. Damit hatte es sich dann.
Niemand hat mich anschließend je belangt und meine Entscheidung in Frage gestellt. Ich mußte sie nicht begründen.
In einer Sekte(die sich ja auch gerne Religionsgemeinschaften nennen)geht das nicht. Das liegt an der Natur der Sekten. Dort sind die Menschen eben nicht immer aus freier Entscheidung. Sie treten - vielleicht - aus freier Entscheidung einer solchen Vereinigung bei. Aber der Ausstieg ist ihnen nicht so einfach gestattet.
Mit psychischen Druck werden Mitglieder geworben, gehalten - und am Ausstieg gehindert. Manchmal auch mit pysischen Druck.
Das Denken der Mitglieder einer Sekte ist nicht frei. Sie werden beeinflußt und denken, das was ihnen vorgegeben wird.
Oftmals wissen die Sektenanhänger gar nicht, was mit ihnen geschieht - oder wollen es nicht wissen.
Deswegen finde ich es fatal eine Sekte mit einer Religionsgemeinschaft zu vergleichen. Sicher haben die großen Kirchen(allesamt)viel falsch gemacht und große Schuld auf sich geladen. Ich muß da nur an den Mißbrauchsskandal denken, der leider erst in den letzten Jahren ans Licht der Öffentlichkeit kam.
Spiritualität oder/und der Glaube an einen Gott/Allah/Manitu oder was/wen auch immer, sollte den Menschen Zuversicht und Frieden geben. Er soll den menschlichen Geist frei machen, ihn unterstützen und ihm so auch vielleicht die Angst vor dem Tode nehmen.
Niemand sollte in Angst leben müssen, vor dem "Jüngsten Gericht", weil er/sie Glaubensvorgaben der Bibel, des Korans o. ä. nicht befolgen kann oder will. Niemand sollte gezwungen werden. Glaube soll mit Freude verbunden sein - nicht mit Angst. Niemand ist "berufener" das ewige Leben zu erlangen, als andere, nur weil er einer bestimmten Sekte angehört.
Das ist ein Irrglaube.
Wenn ich den Satz 'Jedem das Seine' lese, muß ich an das große Eingangstor des Konzentrationslagers Buchenwald denken. Dieser Spruch steht nämlich dort und ist für mich an Perfidität nicht zu übertreffen.
Auch Mitglieder der Zeugen Jehovas sind von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet worden.
Das, was damals geschehen ist, können wir nie wieder gutmachen. Aber es sollte für alle Menschen eine Mahnung sein. Die Freiheit eines jeden Menschen ist ein hohes Gut - und sie endet dort, wo die Freiheit eines anderen beschnitten wird!
Glaube hin oder her. Aber es ist "nur" ein Glaube.