Lieber Manfred, ich gebe dir vollkommen recht!
Jesus, war bei den seinen Nächsten und seinen Anhängern - wir würden heute wahrscheinlich Fans dazu sagen - sehr beliebt und geachtet. Er hatte viele Zuhörer, er war ein begnadeter Redner, der eine Botschaft hatte, die er sehr plausibel verkünden konnte. Siehe: Bergpredigt z. B.
Unbeliebt, eher gefürchtet, war er bei den politischen Machthabern im Lande. Sie duldeten niemanden, der das Volk aufwiegelte. Denn Jesu Botschaft war, wie auch du forderst, die Umverteilung der Güter, die Nächstenliebe und die Verkündung von Gottes Botschaft. viele Menschen begannen das zu leben.
Daß konnte den reichen jüdischen Machthabern zu der Zeit nicht gefallen. Ebenso war es den Besetzern des Landes, den Römern ein Dorn im Lande. Sie wollten keine Revolution.
Nun, jeder weiß, wie die Jesus´Leben hier auf der Erde endete.
Jesus war klar, daß sich niemand der sog Machthaber, sein Wirken und seine Botschaft lange anhören bzw. gefallen lassen würde. Mit Revoluzzern machte man damals schnellen Prozeß. Er wußte das, er hatte Angst davor. Trotzdem machte er weiter. Er erzählte den Leuten WAS er meinte und WIE die Menschen leben KÖNNTEN um ein gutes Leben zu führen. Er sprach mit Achtung und Liebe zu seinen Zeitgenossen.
Er ist für seine Sache gekreuzigt worden.
Viele Menschen, die einen ähnlichen Weg gingen und unbequem in ihrem Denken waren, sind für ihre Überzeugung und ihrem Glauben in den Tod gegangen. Ich denke da an Johannes den Täufer, Simon Petrus - aus dem direkten Umfeld Jesus´, später z. B. Johanna von Orleons und viele andere Frauen und Männer, die das Wort Gottes verkündeten und damit unbequem wurden. Ich erinnere an Edith Stein und Dietrich Bonhoeffer, die ihren Glauben auch im Angesicht des Todes nicht verloren.
All diese Menschen hatte Ideale. Sie standen mit ihrem Leben ein für ihre gute Sache und können uns ein Vorbild sein.
Sie sprachen in guten und verständlichen Worten von ihrem tiefen Glauben, von der Liebe zu Gott und der Nächstenliebe. Sie lebten vor, wie Glaube und Nächstenliebe funktioniert. Ihre Worte waren verständlich, liebevoll und voller Wissen. Jeder, der wollte, konnte sie verstehen.
Alle hatten sie eines gemeinsam: sie wurden von Fanatisten umgebracht, die so von sich und ihrer eigenen Sache überzeugt waren, daß sie glaubten das Recht und die Weisheit gepachtet zu haben. Sie duldeten keine freie Meinungsäußerung und keinen anderen Glauben, als ihren eigenen, beschränkten. Sie fanden viele Anhänger, die gerne bereit waren diesen Irrsinn mitzumachen. Wir wissen alle wieviele unschuldige Menschen im Namen des Glaubens sterben mußten.
Der Glaube ist stets eine Ausrede, wenn Fanatisten sich durchsetzen wollen. Fanatisten sind überzeugt die eine Wahrheit zu haben. Jeder, der eine andere Meinung vertritt, wird mundtot gemacht.
Am Anfang steht oft eine verbale Auseinandersetzung und verschieden Standpunkte. Dabei wird oft gar nicht erkannt, daß aus einer sachlichen Diskussion ein heftiger Streit erwächst. Meistens bleibt es, gottlob, beim Zank. Aber nicht immer. Daran hat sich auch heute nicht viel geändert. Siehe den krieg im ehemaligen Jugoslawien.
Niemand hat das alleinige Recht des Wissens für sich gepachtet. Schon gar nicht, wenn es um einen Glauben geht. Der Glaube an Gott bedeutet auch das Wissen und die Akzeptanz der Vielfalt des Glaubens. Mag ich auch denken, der muslimische Glaube kann nicht meine Sache sein, ist es doch für jemand anderem das einzig lebbare. Das habe ich dann so hinzunehmen.
Liebe Clara , Du hast fast in allem recht , was Du schreibst . Einige kleine Korrekturen : Jesus hatte auch sehr harte Worte ( ihr Otterngezücht ... ) und sogar Taten ( Tempelreinigung ) .
Und er liess keinerlei Korrekturen an seiner Auffassung zu !!! ( Er war völlig davon überzeugt )
Es gab einige gute Vorbilder - aber die haben nicht gewirkt .
Beim Glauben möchte ich Dir widersprechen : es gibt so viel Falsches , was geglaubt wird : extrem Islamisten , aber auch vieles im Christentum und anderen Religionen ist sehr schädlich .
Die 3 Sätze , die ich aus allen Religionen extrahiert habe , reichen völlig - und überfordern uns noch enorm . LG Manfred