Vergewaltigung

AW: Vergewaltigung

Lieber Andreas,

ich weiss sehr gut, dass viele Opfer auch große Angst haben vor Therapeuten,
eben genau aus diesem Grund ist es wichtig, dass Freunde und Familie, hier helfen dass, die Opfer auch den Mut haben da hin zu gehen.
Lange Zeit war ich auch sehr kritisch in Bezug auf Therapien und Therapeuten, das ich meine Meinung geändert habe verdanke ich einem Freund, der beinah am Drogenkonsum gestorben wäre, hätte er nicht durch Zufall in einem Kaffeehaus auf neutralem Boden sozusagen einen Therapeuten kennengelernt.
Ich habe ihn begleitet auf seinen Wunsch zu dem „offizellen“ Termin und ich muss gestehen
Noch nie zuvor habe ich so eine positive Veränderung wahrnehmen können, die mein Freund damals erlebt hat und soll ich Dir was verraten, er ist clean, verheiratet und hat heute drei Kinder!

“““Trotzdem klar ausleben ist gut, nur nicht, wenn das in RITZEN, ALKOHOL, DROGEN und ZIGARETTEN endet, oder?“““

richtig! So soll es sicher nicht enden. Das sind allerdings auch Süchte und Suchtverhalten, der Mensch sucht sich Ersatz für „Gefühle die er nicht bekommt“ wie Liebe, Geborgenheit, Befriedigung etc... weil er sich nicht angenommen fühlt so wie er ist oder weil er sich nicht so lieben kann wie er ist. DARUM sind Freunde wie Du schreibst so wichtig im Leben!

““““Nähe und Liebe ist immer Wichtig, egal ob es einen Gut geht, oder ob man Vergewaltigt worden ist...““““““““““

absolut!

“““““““““Außerdem sollte man immer die Gründe auch ein bisschen Beachten, klar ist soetwas meist unbegreifbar und unverzeihbar, trotzden kein Mensch ist "perfekt". „““““

auch richtig, wir sind nicht perfekt, das ist auch gut so sonst wären wir nicht Mensch ;-)

„“““Ich weiß, dass klingt jetzt irgendwie total beschi****, aber es stimmt, denn JEDER egal ob Mörder, Verbrecher, Liebender oder anderer ist etwas BESONDERES, etwas EINZIGARTIGES, und etwas was durch nichts in der WELT ERSETZBAR ist...“““““““

nein, es klingt nicht besch...*** jeder Mensch ist einzigartig! Jeder Mensch ist ein Teil unserer Gesellschaft und hat seine, so meine Ansicht, Aufgabe in dieser Gesellschaft/ Welt.
Wie er sie erfüllt und was der Einzelne aus seinem Leben machen will, kann nur der Einzelne für sich selbst entscheiden... und eben weil wir Menschen sind und nicht perfekt, passiert manches Mal etwas was wir einfach nicht verstehen können....

So, nu hab ich genug geklugscheissert *frechgrins*

wünsch Dir noch nen tollen Abend
Hexerl
 
Werbung:
AW: Vergewaltigung

Naja Klugscheißer, bist Du keiner, einfach nur ein Mensch, der sehr wissbegierig ist.
Ja, jeder ist ein Teil der Gesellschaft und mir sit es eigentlich auch wichtig, dass dies auch andere Menschen kapieren, außerdem ich liebe es, anderen Menschen zu helfen.

Außerdem Rat geben heißt nciht immer, dass derjendige/diejengie, den Rat auch annehmen muss,

Nunja Menschen können auf einen Weg geleitet werden!!
Aber den Rest müssen sie selbst schaffen.

So ich gehe für heute, ich wünsche allen noch einen schönen Abend!!

glg Andreas
 
AW: Vergewaltigung

Liebe Elladana,

ich bin begeistert von dir, deine Antworten sind so erfrischend natürlich und ehrlich, find ich total klasse-

Und sag mal ganz ehrlich, schaffst du es immer, deine Gefühle von deinen Handlungen zu trennen????

Mittlerweile ja.
Ich spreche sie offen an meine Gefühle - und sehr oft stelle ich für andere Menschen ihren Schmerz dar; represtiere ihre Ängste. Frag mich nicht warum das so ist, aber irgendwie scheint das einfach so zu sein.

Die Menschen tun mir natürlich dann auch weh - weil sie sich wehren und oft habe ich dann eine stink Wut im Bauch - weil ich die Gefühle auch zu lasse die ich dann spüre - aber ich spüre ebenso ganz genau die Grenze.
Ich WEIß in gewissen "heissen" Situationen dass ich dort und da hineinsemmeln KÖNNTE wie nur was - aber ich tu es dann nicht, weil ich genau wahr nehme dass das nicht OK wäre - nicht OK für mich und auch nicht für den anderen. Und das ist auch schon das Extremste was ich erlebe - meine eigene Wut. Mehr gibts da nicht; aber das ist oft eh ganz schön ausreichen. *lach

Hey, das find ja super, du stellst den Schmerz der anderen dar - das klingt gut, ist für mich auch total nachvollziehbar - und wäre eine absolut göttliche Eigenschaft, wenn du selbst nicht darunter leiden würdest - für mich heisst das nämlich, dass du dich zur Verfügung stellst, dass jemand anderer seinen Schmerz erstmal von aussen betrachten kann, genial - schau mal, vielleicht kriegst du das ohne eigenes Leiden hin, wenn du dich (dein Ego) dabei rausnimmst, wenn du dich in so einer Situation sozusagen in die Beobachterrolle deiner selbst begibst - dann kannst du als Spiegel fungieren, bist aber nicht total involviert.

Nein das ist nicht nötig - man braucht mich nicht mit Samthandschuhen anzufassen.
Schau liebe FS.
Dort warst Du, da bin ich. Ich hab mich von Dir zurecht gewiesen gefühlt und hatte den Eindruck dass Du mich belehren möchtest. Dann wollten wir uns unterhalten - also stand da was zwischen uns - zumindest von mir aus - also hab ich es angesprochen; mit dem einzigen Ziel, diese Trennung zwischen uns aufzuheben - und siehe da welch Freude, es ist gelungen.

Damit ist für mich die Sache gegessen und vorbei.
Wenn Du nun bei Dir hinschaun möchtest ob da was bei Dir nicht Ordnung ist, so wie Du es mir genatwortet hast, dann ist das eben Deine Art mit Dingen umzugehen - von mir aus brauchst Du das nicht zu tun - für mich biste in Ordnung und für mich steht da nix mehr zwischen uns. *freu

Danke, freu mich auch drüber

Schade ich seh das anders.
Wenn Du mir sagst - Ellad. ich hab echt ein Problem mit Dir, Du bist sowas von so und so dass ich Dir eine rein hauen könnte, dann fände ich das so ur ehrlich, dass ich nicht böse sein könnte. DU SPRICHST JA VON DIR - WIE SOLLTE ICH MICH DA ANGEGRIFFEN FÜHLEN? Ich wäre zwar erst mal ganz schön baff - klar - aber Du hast mich in dem Fall noch mit keinem Wort beschimpft oder beleidigt.
Wenn Du sagst Ellad., Du BIST so und so und deshalb kann ich Dich nicht ausstehen, dann habe ich keine Möglichkeit mehr darauf zu reagieren - und dann is Essig - Sackgasse.

Da versteh ich jetzt den Unterschied nicht - wenn ich dir sag, dass ich ein Problem mir dir hab, weil DU so und so (z.B. völlig verblödet) BIST, und das hast du in beiden Fällen geschrieben, dann sprech ich nicht NUR von mir, dann unterstell ich DIR was, das gar nicht stimmt und greif dich an. Da hab ich dich doch schon beleidigt und beschimpft????

Wenn ein Vater mit seinem Kind so reden würde,
würde das wenig bringen
- denn das Kind kann noch nicht für sich einstehen. Der Vater müsste erst mal lernen mit sich selbst so zu reden - und die Mutter in dem Fall, weil die wird gerne ausgelassen - die hätte lernen müssen ihre eigene innere Stärke zu entwicklen - dann wäre sie nämlich auch noch da und nicht irgendwie wie wegradiert.

Es geht ja nicht darum, was es bringen soll, oder????

Und da bist du auch der Ansicht, dass Vater und Mutter erst mal etwas lernen sollen, so wie ich der Meinung bin, dass jedermann lernen könnte, Meister über seine eigenen Gefühle zu sein??? Sind die jetzt in Ordnung, so wie sie sind oder nicht??? Schreib aber jetzt bitte nicht, die sind in Ordnung, aber sie müssten noch was lernen, das gilt nicht *lach*

Tja - Du hast ja recht wenn Du Dich daran stößt dass ich vom handeln spreche aber wie soll ich es denn anders ausdrücken? Ich sage eben HANDELN dazu und bin mir sehr bewusst dass auch über Gefühle REDEN bereits eine Handlung ist obwohl ich das nicht meine.

Das ist schwer in Worte zu fassen - ich versuch es nochmal:

Vielleicht sollte ich besser REAGIEREN sagen.

Wut oder Zorn - eben negative, zerstörerische Gefühle, die in unserer Gesellschaft gemein hin unterdrückt werden und viel als Tabu gelten - und die Ursache für Verbrechen und Verletzungen und Gewalt sind.....
Solche Gefühle verleiten einen zu gewissen Handlungen. Jeder kennt das.
Ich kenne das wenn ich wütend bin. Dann ist da so ein Teufelchen im Gehirn und will mir sagen - hau dem eine rein - nutze Deine Macht, nutze Dein Wissen und semmle dem eine rein, damit endlich Ruhe ist.

Und im Herzen fühlt sich das selbe aber genau anders rum an.

DIE HANDLUNGEN DIE EINEM AUF GRUND NEGATIVER GEFÜHLE EINGEFLÜSTERT WERDEN - DIE MEINE ICH.
Diese sind zu vermeiden - zu unterlassen.

Ich versteh schon, was du meinst, aber solange du selbst (noch) wütend wirst, schickst du diese Energie - auch ohne jegliches Handeln - in die Welt und die anderen REAGIEREN wiederum darauf. Aber ich kann total gut verstehen, dass es eben im Augenblick bei dir so ist und dass du dazu stehst, find ich klasse.

Ebenso die Hanldungen, die nur getätigt werden um etwas zu bezwecken.
Ich bin so arm - und das bin ich Deinetwegen - und Du bist schuld - also trag mich und hetschle mich und tu endlich was auch immer ICH will.

Das kanns ja auch nicht sein. :-) Also rede ich von offenen und ehrlichen Handlungen. Gibt aber kein gscheites Wort dafür - wenn einer eines hat wäre ich sehr dankbar.

Offen und ehrlich zu handeln ist immer der beste Weg und zu dir zu stehen, wie du grad bist ist auch der beste Weg und ich bin ganz deiner Meinung, dass alles andere manipulativ und verlogen ist.

Es ist nix Persönliches - nichts, was einen einzelenen Menschen betrifft - wenn ich meine Gefühle zeige.
Sicher wurde dies und das durch denjenigen oder diejenige ausgelöst - aber ich hab ganz bestimmt gegen niemanden einen Groll in mir - nicht gegen den Menschen der dahinter steht.

Diese Haltung find ich sehr schön.


Es ist nur so, dass ich es wichtig finde da etwas zu leben, was noch nicht ganz so üblich ist. Einerseits fühle ich mich dabei suawohl (tut mir also gut) und ich bin davon überzeugt, dass unsere Gesellschaft anders ausschaun tät wenn die Menschen sich mit ihren Gefühlen beschäftigen "müssten". Solange sie das mit ihren eigenen Gefühlen nicht tun, stelle ich mich gerne mit den meinen zur Verfügung. *gg

Ja, da ist es schon wieder, dieses zur Verfügung stellen, das ist eine ganz tolle Qualität - wenn du sie ohne Leiden leben kannst, wärs noch schöner für dich, aber da bist du sicher am Arbeiten dran.

Ich bin mir fast sicher dass Du eine solche Erwartungshaltung nicht hast. Nicht von Anfang an. Ich zeige nicht meine Gefühle damit mir geholfen wird. Ich zeige sie, damit sich Trennendes zwischen mir und diesem Menschen aufheben kann - bei uns hat es funktioniert - bei anderen funktioniert es nicht.
Dort wo es nicht funktioniert, stelle ich für den anderen seinen Schmerz dar. Der setzt mich und seinen Schmerz völlig gleich. Deshalb geht man mit mir auch oft so um wie mit seinem eigenen inneren Schmerz. Das weiß ich mittlerweile aus Beobachtungen.

In letzterem Fall schade, denn dann haut es ERST MAL nicht hin - aber es kommt auch vor, dass mich der andere irgendwann viel viel später mal anspricht - und weißt Du was dann passiert?
In dem Moment wo der das tut - und der muss da ganz schön was überwinden; das weiß ich - in dem Moment wendet er sich unter Umständen sogar das erste mal seinem Schmerz zu - den ja ich darstelle - und das ist einfach überwältigend schön und heilsam ohne Ende.

Und doch mit der Erwartung, Trennendes aufzuheben, so schön sie auch ist, es ist eine Erwartung. Und die Geschichte mit dem Schmerz finde ich sehr berührend und ja, heilsam ohne Ende. Dank dir dafür.

Überleg mal, wie würdest du reagieren, wenn du jemanden offen deine Gefühle sagst (ganz ohne etwas erreichen oder bewirken zu wollen) und derjenige sagt drauf: ok, gut so, fein, dass du dir deiner Gefühle bewusst bist - dreht sich um und geht.

Jo - gute Frage. * ha ha ha
Dann war es wohl nicht nötig etwas Trennendes aufzuheben - *lach


Wenn du dich dann freuen könntest, dass er dir Lob gezollt hat, weil du dir deiner bewusst bist, dann und nur dann könntest du wirklich behaupten, dass du ohne jegliche Erwartungshaltung warst.

Ich schwöre Dir, ich hab einfach genatwortet ohne weiter zu lesen ...

Das glaub ich dir aufs Wort, weil du vorhin schon geschrieben hast, dass du nur Trennendes aufheben willst und auch aus den vorigen Antworten sehen konnte, dass du nicht weitergelesen hast.


Ich bin mir sicher, dass wir beide den gleichen Weg in Richtung Liebe und Wertschätzung gehen und ich geb dir vollkommen recht, dass die Frage "was hat das mit dir zu tun" nicht angebracht ist, solange jemand nicht selbst nachfragt.

Ist das nun eine Anspielung oder einfach nur eine Aussage?

Das ist eine Aussage, weil ich mich selbst öfter dabei ertappe, jemandem genau mit dieser Frage weiterhelfen zu wollen und dann an seiner Reaktion gleich merke, dass er das gar nicht will.

Ja, das glaube ich Dir - in diesem Punkt teile ich aber die Verantwortung mit den anderen.
Weil ich eben auch nicht alleine auf dieser Welt bin und eine Freundschaft kann ich auch nicht alleine führen und eine Unterhaltung ebenso nicht.
Eine heilsame Begegnung gestaltet sich auch immer aus zwei oder mehr Personen usw....

Natürlich gehören immer zwei oder mehrere dazu, nur wenn sich alle ihrer Gefühle und ihrer Verantwortlichkeit bewusst sind, dann kommt nicht mal annähernd etwas Trennendes auf.

Ja, da bin Deiner Meinung.
Und wenn sich zwei treffen und es ergeben sich Gefühle, dann hat es schon die richtigen zwei "getroffen". *gg

Gefühle "ergeben" sich nicht, die mach ich mir, und richtig wären ja eigentlich alle, ausser es stehen "negative" Gefühle dazwischen - denn die sind der einzige Grund für Trennung.

Wenn irgendjemand anderer dafür zuständig sein soll, wie ich mich fühle, dann geb ich ihm die Macht über mich, denn mach ich mich zu seinem Opfer, dann kann er mit mir spielen und ich kann nichts ändern, und bin ihm hilflos ausgeliefert, weil ich ihm die Verantwortung übergeben habe.

Mag theoretisch richtig sein.
Das kann stimmen nur wie gesagt, so weit bin ich noch nicht - und wenn ich es irgenwann bin werde ich wissen ob es so ist.

Ja genau, nur dann wirst du es wissen, wenn du es selbst erlebt hast. Viel Spass dabei *grins*.

Ich kann (noch) nicht die ganze Macht und die ganze Verantwortung für Welt tragen. In dem Fall ein NOCH einzufügen kann auch was - nicht? *lach

Ja, das kann was *lach*, aber ich glaub, das soll nicht das Ziel sein, also mir reichts vollkommen, einmal die ganze Macht und die ganze Verantwortung für mich zu tragen - die andern dürfen auch was tun - nämlich ihre Macht und ihre Verantwortung tragen - da misch ich mich nicht ein.

Da fällt mir immer wieder Jesus oder Gandhi ein - wie konnten die ihr Leben und ihre Berufung mit diesen Hindernissen hinnehmen?

Tja- so weit bin ich noch nicht.

Ich beiweitem auch (noch) nicht, aber ich weiss, dass ich dorthin kommen kann - und zwar noch in diesem Leben, das kann auch was *grins*

Supi, macht ganz toll Spass,
liebe Grüße,
Free Spirit
 
AW: Vergewaltigung

Liebe Hexerl,
ja es wäre ganz toll, wenn sich alle Menschen, die andere verletzen, Hilfe suchen und ihre Probleme aufarbeiten würden - aber das spielts leider nicht.

Nun sind wir, die wir ja schon an uns arbeiten, und nicht mehr unter diesen Verletzungen leiden wollen, gefordert, hinzuschaun, was uns zu Opfern macht. Welche Einstellungen und Überzeugungen haben wir selbst, damit es überhaupt passieren kann, dass wir Opfer von Verletzungen werden?

Meinen Weg raus auf dem Opfer sein kann ich dir schildern - ich hab mir dieses Thema schon ganz genau unter die Lupe genommen und mein Knackpunkt war, mich selbst dafür verantwortlich zu erklären, jemandes Opfer zu sein. Solange ich die Schuld und die Verantwortung beim vermeintlichen Täter gesucht habe, kam ich nicht raus aus der Nummer, denn den Täter kann ich nicht verändern. Als ich mir angeschaut hab, was es mit mir zu tun hat, dass ich Opfer bin, hab ich ganz tolle Feststellungen gemacht. Ich hatte in mir einige Überzeugungen die z.B. lauteten: Ich bin schwach, ich bin hilflos, ich bin schlecht, ich verdiene es nicht besser, ich bin arm......usw. All das hat mich zum Opfer gemacht.

Als ich diese Überzeugungen aufgelöst hatte (ich kann dir hier nicht schreiben, wie, das würde zu lange dauern und ist auch schriftlich nicht möglich, weil mans leben und erleben, also fühlen und empfinden und damit integrieren muss) hörte sich jegliches Opfer-Sein auf - wie ein Wunder, auf einmal war da keiner mehr, der mich verletzt hat - nicht weil ich nicht mehr verletzbar bin, ganz im Gegenteil, ich kann jetzt viel offener und damit verletzlicher, also empfindsamer sein, aber da kam keiner mehr, der mich verletzt hätte. Ich hab sozusagen die Täter nicht mehr eingeladen, nicht mehr angezogen durch meine Überzeugungen und die dazugehörigen Gefühle.
Und damit brauch ich auch (fast, ich bin nicht perfekt *grins*) niemanden mehr zu verletzen, weil ich mich nicht mehr wehren muss, weil ich mich nicht mehr schützen muss, weil ich nichts mehr verteidigen muss.

Ich weiss nicht, ob das nachvollziehbar ist, denn auch für mich wars einfach wie ein Wunder, aber da ich es selbst erlebt habe und noch immer erlebe, ist es meine Realität und für mich stimmts daher.

Das war für mich der Weg raus aus fast jeder Verlogenheit (ich lüg mich selbst kaum mehr an) UND Verletzung (ich verletz kaum jemanden anderen). Wie gesagt, nicht immer, aber viiiieeelll weniger als früher.

Liebe Grüße,
Free Spirit
 
AW: Vergewaltigung

Guten Morgen liebe Free Spirit !


Nun erst mal will ich Dir dazu was sagen:

Ich hab sozusagen die Täter nicht mehr eingeladen, nicht mehr angezogen durch meine Überzeugungen und die dazugehörigen Gefühle.

Tut mir leid, ich sehe es nicht als „Einladung“ des Opfers, denn, was ist wenn Mann sich an Kindern vergreift??
Auch viele Frauen, denke ich kennen oft ihre Täter nicht...

Meinen Weg raus auf dem Opfer sein kann ich dir schildern - ich hab mir dieses Thema schon ganz genau unter die Lupe genommen und mein Knackpunkt war, mich selbst dafür verantwortlich zu erklären, jemandes Opfer zu sein. Solange ich die Schuld und die Verantwortung beim vermeintlichen Täter gesucht habe, kam ich nicht raus aus der Nummer, denn den Täter kann ich nicht verändern. .

Das Du selbst Opfer warst, tut mir sehr leid!
Ein solches Erlebnis prägt sicher für ein ganzes Leben!

Nun, den Täter verändern? Hm, weiss nicht ob es möglich wäre?

Ob Du als Opfer, ( ich weiss ja nicht in welchen Alter, Du das erleben musstest, ) dafür wirklich verantwortlich warst, will ich gar nicht beurteilen, es steht mir nicht zu!

Als ich mir angeschaut hab, was es mit mir zu tun hat, dass ich Opfer bin, hab ich ganz tolle Feststellungen gemacht. Ich hatte in mir einige Überzeugungen die z.B. lauteten: Ich bin schwach, ich bin hilflos, ich bin schlecht, ich verdiene es nicht besser, ich bin arm......usw. All das hat mich zum Opfer gemacht. .

Puh, nun, erst mal ich freu mich dass, Du damit was anfangen konntest und auch umsetzen!
Nur, Diese Überzeugungen kommen doch erst durch dieses Erlebnis?
Hat es Dich als Opfer das wohl so sehen lassen, weil Du Dich dafür verantwortlich fühltest was man Dir antat...?
Nur ich sehe es nach wie vor so, dass der „ Täter“ krank ist und das schon in sich hatte.
Ich bin auch nach wie vor der Überzeugung, dass das Opfer, nicht dafür verantwortlich zu machen ist!


Und damit brauch ich auch (fast, ich bin nicht perfekt *grins*) niemanden mehr zu verletzen, weil ich mich nicht mehr wehren muss, weil ich mich nicht mehr schützen muss, weil ich nichts mehr verteidigen muss.

hmm, Du brauchst fast niemanden mehr zu verletzen? In wie fern meinst Du das?

Weißt Du, liebe Free Spirit so ein gsunder Selbstschutz, der schadet doch nichts ;-) und
Vorsatz keinen zu verletzen, den haben wir alle denke ich. Irgendwo so kleine Verletzungen durch unbedachte Worte, geschehen sicher immer wieder und auch wir sind nicht davor gefeit, klar wehren und verteidigen wir uns auch, das ist doch finde ich etwas ganz Normales, denn wie sonst sollte es möglich sein, sich auch mal ein Stück weit abzugrenzen?


Ich weiss nicht, ob das nachvollziehbar ist, denn auch für mich wars einfach wie ein Wunder, aber da ich es selbst erlebt habe und noch immer erlebe, ist es meine Realität und für mich stimmts daher.

liebe Free Spirit, nachvollziehbar und stimmig muss es ganz allein für Dich sein, denn so ist es für Dich richtig und so kannst Du damit umgehen, was ich wieder sehr bewundernswert finde ist Deine Ehrlichkeit und Deinen Weg den Du für Dich gefunden hast mit diesem Erlebnis klar zu werden. Auch weiterhin dafür alles Liebe!

Liebe Grüße ,
Hexerl
 
AW: Vergewaltigung

Liebe Elladana,

ich bin begeistert von dir, deine Antworten sind so erfrischend natürlich und ehrlich, find ich total klasse-


Liebe Free Spirit!
Vielen Dank – so was höre ich selten – unsere Unterhaltung taugt mir auch total!

Zitat:
Hey, das find ja super, du stellst den Schmerz der anderen dar - das klingt gut, ist für mich auch total nachvollziehbar - und wäre eine absolut göttliche Eigenschaft, wenn du selbst nicht darunter leiden würdest - für mich heisst das nämlich, dass du dich zur Verfügung stellst, dass jemand anderer seinen Schmerz erstmal von aussen betrachten kann, genial - schau mal, vielleicht kriegst du das ohne eigenes Leiden hin, wenn du dich (dein Ego) dabei rausnimmst, wenn du dich in so einer Situation sozusagen in die Beobachterrolle deiner selbst begibst - dann kannst du als Spiegel fungieren, bist aber nicht total involviert.


Erst mal erlebe ich das nun zum ersten mal, dass das jemand nachvollziehen kann. Weißt Du, es klingt ja ganz logisch was Du da schreibst – aber wie soll ich denn das umsetzen? Hab keine Ahnung wie ich das machen soll. Wie nehme ich mich raus – wenn ich attakiert und beschimpft werde?

Zitat:
Da versteh ich jetzt den Unterschied nicht - wenn ich dir sag, dass ich ein Problem mir dir hab, weil DU so und so (z.B. völlig verblödet) BIST, und das hast du in beiden Fällen geschrieben, dann sprech ich nicht NUR von mir, dann unterstell ich DIR was, das gar nicht stimmt und greif dich an. Da hab ich dich doch schon beleidigt und beschimpft????


Den Untersvhied kannste auch nicht verstehen, weil ich mich vergoggelt hab. Natürlich meinte ich es genau anders rum. Wenn Du mir sagen tätst dass Du ein Problem mit mir hast, weil Du Dich so und so fühlst – eben sagst wie es Dir geht – dann wäre das kein Problem für mich.
Überhaupt ist es meiner Ansicht nach ein Irrtum zu glauben, dass solche Aussagen zu Verletzungen führen. Es ist nur nicht üblich dass Gefühle angesprochen werden und sicher sind wir darin somit auch nicht geübt – aber es wäre sicher möglich eine ehrliche Gesellschaft zu haben in der man sich nicht weh tut.

Zitat:
Es geht ja nicht darum, was es bringen soll, oder????

Und da bist du auch der Ansicht, dass Vater und Mutter erst mal etwas lernen sollen, so wie ich der Meinung bin, dass jedermann lernen könnte, Meister über seine eigenen Gefühle zu sein??? Sind die jetzt in Ordnung, so wie sie sind oder nicht??? Schreib aber jetzt bitte nicht, die sind in Ordnung, aber sie müssten noch was lernen, das gilt nicht *lach*


*griiiins

Wenn es was bringen soll, dann doch eine offene und ehrliche Gesellschaft. Das war doch der Ausgangspunkt unserer Unterhaltung. *g

Ja sicher bin ich der Meinung dass die Menschen lernen sollen mit ihren Gefühlen umzugehen. Nur wird das nix mit rumhirnen und Selbstbefragung. Gefühle kann man nur zulassen, sich vornehmen erst mal nicht zu handeln und dann erlebt es jeder selbst wie weit Gefühle und Handlungen für den Menschen in Ordnung sind oder eben nicht.
In Ordnung ist das, wo sich der Mensch eben noch wohl fühlt. Geht ja um Gefühle – also darum wie man sich fühlt. Ich tät mich unwohl fühlen bis dreckig, wenn ich dem kleinen Teufelchen nachgeben tät. Das weiß ich aus Erfahrung. Ein anderer hat vielleicht eine andere Hemmschwelle.

Zitat:
Ich versteh schon, was du meinst, aber solange du selbst (noch) wütend wirst, schickst du diese Energie - auch ohne jegliches Handeln - in die Welt und die anderen REAGIEREN wiederum darauf. Aber ich kann total gut verstehen, dass es eben im Augenblick bei dir so ist und dass du dazu stehst, find ich klasse


Wie kann ich denn Gefühle auflösen? Z.B. die Wut?
Nur indem ich sie annehme und akzeptiere und zu ihr stehe – so wird sie eh immer weniger. Früher konnte ich gar nicht anders als in dieser Wut zu handeln. Erst mal ist es eben der richtige Zeitpunkt dazu zu stehen. Mehr is noch nicht drin. :-)

Zitat:
Offen und ehrlich zu handeln ist immer der beste Weg und zu dir zu stehen, wie du grad bist ist auch der beste Weg und ich bin ganz deiner Meinung, dass alles andere manipulativ und verlogen ist.


Ja, da sind wir uns einig – wi enur was! *freu

Zitat:
Ja, da ist es schon wieder, dieses zur Verfügung stellen, das ist eine ganz tolle Qualität - wenn du sie ohne Leiden leben kannst, wärs noch schöner für dich, aber da bist du sicher am Arbeiten dran.


Das wird mir erst durch unsere Unterhaltung richtig bewusst … danke Dir!

Erwartungen hatten wir noch als Thema:
Ich mach mir da keinen Kopf mehr drum – is mir egal was ich erwarte – darüber nachzudenken hilft mir nix – wenn ich Erwartungen habe, dann kommen die eh in den gegeben Situationen zu Tage – und dann bleibt mir eh nix anderes übrig als mich mit ihnen zu beschäftigen.


Zitat:
Natürlich gehören immer zwei oder mehrere dazu, nur wenn sich alle ihrer Gefühle und ihrer Verantwortlichkeit bewusst sind, dann kommt nicht mal annähernd etwas Trennendes auf.


Ja aber so weit sind wir eben noch nicht. :-)

Du hast gemeint, Du übernimmst die ganze Verantwortung für Deine Gefühle selbst. Ich hab da drüber nachgedacht – weil Du ja auch gesagt hast, dass Du das ganz ohne Opferrolle hinkriegst. Weißt, ich kann dem nicht folgen. Wie machst Du das?

Ich beschimpf Dich jetzt mal theoretisch und sage Dir Dinge, so dass Du Dich kränkst.
Wenn Du die ganze Verantwortung dafür alleine trägst dass Du Dich kränkst, dann gehst Du in die Ecke und setzt Dich still hin, leidest es aus und kommst wieder wenn es Dir besser geht. Das ist für mich aber Opfer sein – wie kommst Du denn dazu in der Ecke zu kauern? Ich kenne das nämlich ganz gut – und es dauert ganz schön lange bis man wieder am Damm ist wenn man nix tut und sich einfach ins Winkerl verzieht.

Dann gibt’s noch die Möglichkeit sich diesen Vorwürfen zu stellen – sicher kränkt man sich trotzdem – aber es dauert nicht so lange bis man sich von den Verletzungen dafangen hat – und dazu sage ich – die Verantwortung teilen. Ich sag dem Gegenüber – Halt und Stopp – ob es was hilft oder nicht – zumindest hilft es mir, dass mir schneller wieder gut geht.

Wie machst Du das - wenn Du sagst Du übernimmst die gesasmte Verantwortung für Deine Gefühle alleine?

Zitat:
Gefühle "ergeben" sich nicht, die mach ich mir, und richtig wären ja eigentlich alle, ausser es stehen "negative" Gefühle dazwischen - denn die sind der einzige Grund für Trennung


Mir ist nicht bewusst dass ich mir meine Gefühle mache – ich erlebe das so, dass sie plötzlich da sind. Bei schönen Gefühlen ist das toll – bei Negativen kann es in die Überforderung gehen. Ich weiß aber, dass ich sie verändern kann.
Gefühle sind eben ein Bereich, den man erleben, erfahren muss – alles andere ist nur Theorie.

Wir beide wissen dass wir in Ordnung sind.
Ganz ehrlich FÜHLST Du Dich deswegen immer so?

Wir schreiben ja im Thread „Vergewaltigung“ und dass wir das Thema nicht ganz aus den Augen verlieren, möchte ich noch sagen dass solche ganz schrecklichen Handlungen erst zu Tage treten, wenn ein Mensch seine Gefühle zu sehr unterdrückt hat. Anders kann ich mir das nicht vorstellen.
Um welche Gefühle es sich handelt bei Mördern und Vergewaltigern, kann ich natürlich nicht mehr nachvollziehen.

Es ist wirklich suuuuper sich mit Dir zu unterhalten.
Hab gestern immer wieder mal nachdenken „müssen“.
Und heute hast Du mir geholfen mir etwas bewusst zu machen –
boahhh da brütet jetzt was dahin und ich sag Dir ein ganz ganz dickes DANKE dafür!

Bussal und Drückerle!
Daniela
 
AW: Vergewaltigung

Liebe Elladana,

ich wollt mir grad deine Web-Seite anschaun, komm aber leider nur auf eine error-Seite???

Erst mal erlebe ich das nun zum ersten mal, dass das jemand nachvollziehen kann. Weißt Du, es klingt ja ganz logisch was Du da schreibst – aber wie soll ich denn das umsetzen? Hab keine Ahnung wie ich das machen soll. Wie nehme ich mich raus – wenn ich attakiert und beschimpft werde?

Ich nehme an, du funktionierst so ähnlich wie ich - und ich beschreib jetzt wie das bei mir ist (war), denn ich kann nicht wissen wie genau es bei dir abläuft.

Sobald mich jemand attakiert "entsteht automatisch" (da nehm ich deine Worte, weil ich sag ja, dass ich mir die Gefühle selbst mache) ein Gefühl in mir - sagen wir mal "verletzt sein" dazu, obwohl es natürlich viele verschiedene Arten davon gibt - nun, das fühlt sich sehr schwach und hilflos an und dann passiert folgendes:

Körper an Kopf: So will ich mich nicht fühlen, da bin ich wehrlos. Wie komm ich da raus???
Kopf: Weiss nicht???
Körper: fühlt sich noch schlimmer an, nicht nur wehrlos, sondern auch noch blöd.
Kopf: Na gut, ich hab da ein Mittel, ich schalt jetzt um ins Reptiliengehirn (= der entwicklungsgeschichtlich älteste Bestandteil unseres Gehirns, das hatten schon die Dinosaurier, das ist NUR auf Lebenserhaltung ausgerichtet, ohne Rücksicht auf Verluste, dort gibt es nur 2 Handlungsmöglichkeiten - Kampf oder Flucht). So jetzt schütte ich alle nötigen Hormone aus, z.B. Adrenalin, damit du, lieber Körper, ordentlich kämpfen oder schnell flüchten kannst.

DAS NENNEN WIR WUT.

Körper an Kopf: Jaaaa, das tut gut, jetzt fühl ich mich wieder stark, jetzt kann ich den, der mich in dieses schlimme Gefühl gebracht hat, Einhalt gebieten.

Kopf: Ja genau, hau ihm eine rein oder renn davon (so ist es bei völlig unbewussten Menschen) oder ja, genau, pluster dich auf und sag ihm deine Meinung (ein schon etwas bewusster Mensch) oder ja, sag STOP zu ihm und erzähl ihm, wie wütend du gerade bist (ein ehrlicher bewusster Mensch) oder
fühl ganz einfach mal, wie es dir jetzt geht, ohne gleich zu handeln (ein anderer ehrlicher bewusster Mensch oder der gleiche in einer anderen Situation) .............

Das geht alles binnen Zehntelsekunden, also kaum wahrnehmbar in uns ab.

Ich hoffe, das war verständlich. Nun im ersten Schritt geht es darum, diese Konversation schon mitten drin umzugestalten, damit der Kopf gar nicht auf Reptiliengehirn umschalten braucht.

Also, Attake kommt, Körper fühlt sich schwach - STOP, dort entscheiden, DIESES Gefühl fühlen zu wollen, ansprechen zu wollen, also nicht raus aus der Schwäche, sondern durch, dem anderen sagen: du, ich fühl mich jetzt total schwach und hilflos und weiss nicht weiter, ich komm mir vor, als wär ich dir total ausgeliefert - und wenn du bereit bist, DAS zu fühlen und damit aufzulösen, dann kann keine Wut mehr entstehen.

Nächster Schritt und das mein ich, wenn ich davon rede, meine Gefühle selbst zu machen und dafür verantwortlich zu sein. Ich weiss genau, dass mein Gefühl der Schwäche NUR deswegen überhaupt entsteht (ichs mir mache), weil es da irgendwo innen drin in mir einen Glaubenssatz, eine Überzeugung, eine Bewertung über mich selbst gibt, die so ungefähr lautet:
Ich bin schwach, ich bin hilflos, ich bin ausgeliefert.......und diese ganzen (transparenten, weil nicht gleich offensichtlichen) Überzeugungen hab ich mir angeschaut, gefühlt und aufgelöst, integriert ..... da bin ich immer noch dabei, weil davon gibt es hunderte in mir, die es erst alle zu finden gilt (ich hab das alles auf Selbsterfahrungskursen gelernt, die eine Woche lang dauern, da kann ich dir leider nicht jetzt in kurzen Worten beschreiben, wie ich das genau mache) Aber sobald diese Überzeugungen und Bewertungen nicht mehr da sind, und mich jemand attakiert, kann das Gefühl der Schwäche nicht mehr entstehen und der ganze Rattenschwanz danach hat sich auch erübrigt - somit auch die Wut, die ja nur ein Folgeprodukt ist.

So, ich hoffe, ich hab dich nicht total verwirrt, denn es ist gar nicht so leicht, all das in verständliche Worte zu fassen.


Wenn es was bringen soll, dann doch eine offene und ehrliche Gesellschaft. Das war doch der Ausgangspunkt unserer Unterhaltung. *g

Ja sicher bin ich der Meinung dass die Menschen lernen sollen mit ihren Gefühlen umzugehen. Nur wird das nix mit rumhirnen und Selbstbefragung. Gefühle kann man nur zulassen, sich vornehmen erst mal nicht zu handeln und dann erlebt es jeder selbst wie weit Gefühle und Handlungen für den Menschen in Ordnung sind oder eben nicht.
In Ordnung ist das, wo sich der Mensch eben noch wohl fühlt. Geht ja um Gefühle – also darum wie man sich fühlt. Ich tät mich unwohl fühlen bis dreckig, wenn ich dem kleinen Teufelchen nachgeben tät. Das weiß ich aus Erfahrung. Ein anderer hat vielleicht eine andere Hemmschwelle.

Genauso seh ich das auch, siehe oben.

Wie kann ich denn Gefühle auflösen? Z.B. die Wut?
Nur indem ich sie annehme und akzeptiere und zu ihr stehe – so wird sie eh immer weniger. Früher konnte ich gar nicht anders als in dieser Wut zu handeln. Erst mal ist es eben der richtige Zeitpunkt dazu zu stehen. Mehr is noch nicht drin. :-)

Völlig richtig und völlig ehrlich.

Erwartungen hatten wir noch als Thema:
Ich mach mir da keinen Kopf mehr drum – is mir egal was ich erwarte – darüber nachzudenken hilft mir nix – wenn ich Erwartungen habe, dann kommen die eh in den gegeben Situationen zu Tage – und dann bleibt mir eh nix anderes übrig als mich mit ihnen zu beschäftigen.

Ja genau, es kommt immer dann, wenn es passt und wenn du dich dann damit beschäftigst, dann gehsts du deinen Weg in deinem Tempo, du kannst dich sowieso nie selbst überholen.

Du hast gemeint, Du übernimmst die ganze Verantwortung für Deine Gefühle selbst. Ich hab da drüber nachgedacht – weil Du ja auch gesagt hast, dass Du das ganz ohne Opferrolle hinkriegst. Weißt, ich kann dem nicht folgen. Wie machst Du das?

Hab ich oben beschrieben, wenn du Fragen hast, stell sie, kann sein, dass ich etwas verwirrend geschrieben hab, weil es sich für mich so leicht anfühlt, das zu tun, einfach weils schon so selbstverständlich in meinen Alltag integriert ist.

Ich beschimpf Dich jetzt mal theoretisch und sage Dir Dinge, so dass Du Dich kränkst.
Wenn Du die ganze Verantwortung dafür alleine trägst dass Du Dich kränkst, dann gehst Du in die Ecke und setzt Dich still hin, leidest es aus und kommst wieder wenn es Dir besser geht. Das ist für mich aber Opfer sein – wie kommst Du denn dazu in der Ecke zu kauern? Ich kenne das nämlich ganz gut – und es dauert ganz schön lange bis man wieder am Damm ist wenn man nix tut und sich einfach ins Winkerl verzieht.

Eben nicht, ich geh dann nicht in die Ecke, entweder ich steh offen dazu, dass ich grad leide - siehe 1. Schritt oben, das ist in Situationen, in welchen noch Überzeugungen und Bewertungen meiner selbst da sind, dann fühl ich die Schwäche und wenn ich mich nicht dagegen wehre, also keinen Widerstand hab, dieses Gefühl zu fühlen, ist es binnen Sekunden weg. Immer wenn ein Gefühl ohne jeglichen Widerstand gefühlt wird, dann löst es sich gleich auf, dann wandelt sich die gesamte Energie schnell um - auf fachchinesisch heisst das Transformation. Nur wenn Widerstand da ist, dann komm ich nicht raus und muss zuerst den Widerstand fühlen, vielleicht auch vorher noch den Widerstand auf den Wiederstand....., aber das genau zu erklären, bin ich jetzt nicht im Stande, es würde auch nichts helfen, denn wie wir schon überein gekommen sind, es geht nur, wenn man es selbst erlebt.

Dann gibt’s noch die Möglichkeit sich diesen Vorwürfen zu stellen – sicher kränkt man sich trotzdem – aber es dauert nicht so lange bis man sich von den Verletzungen dafangen hat – und dazu sage ich – die Verantwortung teilen. Ich sag dem Gegenüber – Halt und Stopp – ob es was hilft oder nicht – zumindest hilft es mir, dass mir schneller wieder gut geht.

Ja, machst du super, und du hast recht, das ist Verantwortung teilen.

Wie machst Du das - wenn Du sagst Du übernimmst die gesasmte Verantwortung für Deine Gefühle alleine?

Ich weiss genau, dass meine Gefühle NUR durch meine mir innewohnenden Überzeugungen und Bewertungen meiner selbst entstehen, ich sie mir also mittels dieser "Gedanken" erzeuge. Es gibt somit nichts auf dieser Welt, das mir widerfahren könnte oder das ich erleben könnte, das nichts mit diesen, meinen Bewertungen über mich selbst zu tun hat. Wie innen so aussen. Wenn ich also etwas erlebe, dann frag ich mich: hey, Free Spirit, wie hast du denn das jetzt geschafft - was war deine Überzeugung, die dich in diese Situation gebracht hat, die dieses Gefühl verursacht hat? Natürlich frag ich mich das nicht immer in der Situation selbst, aber immer im nachhinein und dann find ich immer wieder neue Überzeugungen in mir und die lös ich dann durch fühlen auf. Das funktioniert, weil ich ich es dann erlebe, dass ich auf einmal gar nicht mehr in solche Situationen komm - also die Menschen mich auf einmal ganz anders behandeln, weil ich MEINE Überzeugungen aufgelöst hab.

Gefühle sind eben ein Bereich, den man erleben, erfahren muss – alles andere ist nur Theorie.

Genau, alles geht nur immer darüber, die Gefühle anzunehmen und zu fühlen.

Wir beide wissen dass wir in Ordnung sind.
Ganz ehrlich FÜHLST Du Dich deswegen immer so?

Nicht immer, aber immer öfter *lach

Wir schreiben ja im Thread „Vergewaltigung“ und dass wir das Thema nicht ganz aus den Augen verlieren, möchte ich noch sagen dass solche ganz schrecklichen Handlungen erst zu Tage treten, wenn ein Mensch seine Gefühle zu sehr unterdrückt hat. Anders kann ich mir das nicht vorstellen.
Um welche Gefühle es sich handelt bei Mördern und Vergewaltigern, kann ich natürlich nicht mehr nachvollziehen.

Da bin ich ganz deiner Meinung und einiges kann ich sicher nachvollziehen, da ich auch schon mit derartigen Tätern gearbeitet hab - es ist ein sehr langer und schwerer Weg für einen Täter da raus zu kommen - genauso schwer wie für ein Opfer und auch wenn mir das jetzt keiner glaubt - dem Täter gehts nach so einer Tat genauso schlecht wie dem Opfer. Ich will hier auf keinen Fall Partei für die Täter ergreifen, aber ich hab halt eine ganz andere Einstellung wie die meisten (armes Opfer - böser Täter gibts in meiner Welt nicht mehr), da hab ich viiieell lernen und auflösen müssen in dieser Richtung, sonst hätte ich niemals mit einem Täter arbeiten können, und wenn da keiner ist, der auch einem Täter helfen kann, dann macht die Aussage: die sollen doch eine Therapie machen, wenig Sinn - wenn keiner da ist, bei dem sie das machen können und ich könnte aber niemals mit jemanden arbeiten, den ich als böse bewerte und deswegen verachte.

Es ist wirklich suuuuper sich mit Dir zu unterhalten.
Hab gestern immer wieder mal nachdenken „müssen“.
Und heute hast Du mir geholfen mir etwas bewusst zu machen –
boahhh da brütet jetzt was dahin und ich sag Dir ein ganz ganz dickes DANKE dafür!

Bussal und Drückerle!
Daniela

Geb ich alles gleich retour, danke dir.

Bussal,
Free Spirit
 
AW: Vergewaltigung

Hallo Free Spirit!

Du bist deswegen nicht in meine HP gekommen, weil ich die wieder weg getan hab. Ich hab ne Zeit lang energetisch gearbeitet - nebenbei - habs dann aber wieder gelassen, weil es - denke ich - noch zu früh war. Das war nach meiner Gesundung - da wollte ich all mein Glück mit der Welt teilen .... *gg

Das wie Du das alles beschreibst - Signal vom Körper ins Gehirn und das Reptiliengehirn mit dazu, das kann ich alles sehr sehr gut nachvollziehen. Das ist gar nicht verwirrend, sondern klingt echt nach einer Schilderung die ich annehmen und glauben und erfassen kann. Nicht nur das, sie ist genial!

Denn ja - es ist genial - sich einfach einen Schritt vorher in den Ablauf einzuklinken - sicher - das kann funktionieren. Vielen Dank - jetzt bedanke ich mich schon dauernd bei Dir - aber Du hast recht, das ist es - und Deine Schilderung ist ja ganz schön ausführlich. Echt toll dass Du Dir die Mühe machst! Ich werd das ausprobieren - das is fix.

Sicher so wie ich denke, so fühle ich und so wie ich mich fühle so geht es mir. Das ist mir schon klar. Und wie ändere ich meine Denke? Indem ich was anderes glaube. Damit sind wir bei den Glaubenssätzen - die eben auf die Gedankenwelt einwirken. Is mir alles bekannt ... *g

Nur mag ich mich wie gesagt mit diesen Dingen zur Zeit gar nicht auseinander setzen. Ich finde es zur Zeit einfach enorm wichtig, sich das alles mal aus der Sicht der Gefühle anzuschaun. Das was ich gelernt hab lege ich ganz bewusst zur Seite.

Der Emotionalkörper ist sehr instabil - bei den meisten Menschen und so ist es auch bei mir. Ich kann gut denken, klar und scharf überlegen, schnell kombinieren. Ich konnte mit Herz und Hirn affimieren - transformieren - und sogar manifestieren. Wirklich - das geht.
Aber da ist noch der Emotionalkörper und wenn der hinter her hinkt, dann ist alles nicht erfüllend, nicht beglückend, nicht authentisch - ich kanns nicht recht beschreiben.

Mir ist zur Zeit wichtig, die Gefühle zu stärken, zu stabilisieren - zu schaun wie die Welt und wie die (eventuell selben) Zusammenhänge aus der emotionalen Weltsicht heraus ausschaut.
Das ist voll interessant - da gibts keine Glaubenssätze, keine Erwartungen - da hat alles ganz andere Ursachen. Und es gibt keine Seminare und keine Vorgaben und das ist spitze!

Ich bin schwach, ich bin hilflos, ich bin ausgeliefert.......und diese ganzen (transparenten, weil nicht gleich offensichtlichen) Überzeugungen hab ich mir angeschaut, gefühlt und aufgelöst, integriert ..... da bin ich immer noch dabei, weil davon gibt es hunderte in mir, die es erst alle zu finden gilt.

Siehst Du und wieder sprichst Du was an, wo ich gesagt hab, das kann so nicht sein. Ich werd ja nie fertig wenn ich so eins nach dem anderen bearbeite. Dann bearbeite ich mich ja nur mehr. Das kanns nicht sein. Denn wenn ich an mir arbeite - bin ich ja dauernd in dem Grundgefühl - auch in dem Grundgedanken drin, dass ich nicht OK bin so wie ich bin - wozu müsste ich mich denn sonst dauernd bearbeiten? Weißt Du wie ich das meine?

Also hab ich alles hingeschmissen - und bins nochmal von vorne angegangen. *gg
Von der Gefühlsseite her - und da steh ich eben - nun. :-)
Hab alles was ich gelernt habe (ich hab ne Energetiker Ausbildung gemacht) über Bord geworfen und hab echt nochmal von vorne angefangen. Und ich freu mich total, dass man mir nix mehr anmerkt - dass ich unendlich viele Bücher gelesen hab und auch auf - ich weiß nicht wie viele Stunden Unterricht und Seminare komme. *lach

Vergewaltiger und Täter:
Das glaube ich Dir sofort dass es dem Täter bei solch einer Sache hinterher auch nicht gut geht. Das kann ich mir sogar sehr lebhaft vorstellen.
Es muss irgendwie so sein wie mit Drogen. Erst nimmt ein Mensch sie, dann erlebt der ein Hoch. Wenn die Wirkung nachlässt gehts den Menschen schlechter als vorher und weil ihm nix besseres einfällt, nimmt er sie wieder die Drogen - damit er es irgenwie erträglicher macht für sich.

Dass Du mit "Tätern" gearbeitet hast und noch arbeitest finde ich klasse! Ich könnte nicht aus meinem Sein heraus. Erst wenn ich etwas nachfühlen kann, kann ich mit meinem ganzen Sein dabei sein. Vielleicht kann ich mich nicht einfühlen, weil ich mich nicht einfühlen mag - weil ich es ablehne - gut möglich.
Sich so einzufühlen - ist das Deine Art? Ich frag Dich deswegen, weil ich es sehr gerne so mache und gleichzeitig immer wieder zweifle ob das der richtige Weg ist - auf diese Weise anderen bei zu stehen.

Ich glaub, dass es meines ist auf die Welt mit allem was sie beinhaltet gefühlsmäßig zu zugehen. Nix aus dem Wissen heraus, nix mental. Das hab ich früher getan und ich hatte auch gute Erfolge. Nur das war es für mich irgendwie nicht. Ich hab da eher was nachgemacht - als meines gemacht - weißt Du was ich meine?
So steh ich zur Zeit eben ohne klaren Weg da - was das betrifft. Irgendwie hänge ich in der Luft - habe keine Ahnung was ich eigentlich machen soll - und durch die Unterhaltung mit Dir hat sich da was aufgetan - eine völlig neue Alternative - das würde auch eine völlig andere Richtung bedeuten als früher. Mal sehen .... :-)

Auf jeden Fall ist es genial - weil es einfach ist - ich liebe die Einfachheit - sich einen Schritt vorher ein zu klinken in den Wutanfallaufbauablauf (tolles Wort - nicht ? *gg).

Ich dank Dir nochmal.
Und nun hab ich viel zu brüten. *lach
UND DU BIST SCHULD !!! *lach

Schönen Tag!
Elladana
 
AW: Vergewaltigung

Liebes Hexerl,

Nun erst mal will ich Dir dazu was sagen:

Tut mir leid, ich sehe es nicht als „Einladung“ des Opfers, denn, was ist wenn Mann sich an Kindern vergreift??
Auch viele Frauen, denke ich kennen oft ihre Täter nicht...

Kann ich total verstehen, ich würde auch niemals einem Opfer, das die Tat noch nicht verarbeitet hat, sagen: du hast den Täter eingeladen oder schau dir an, was es mit dir zu tun hat, dass du das erlebt hast - da gelten andere Regeln, da braucht das Opfer erst mal gute Unterstützung, viel Mitgefühl, viel Trost, um das alles verarbeiten zu können, die Wut, die Trauer, die Scham, die Schuld, etc.... - so wars nicht gemeint, und wenn das bei dir so angekommen ist, tut es mir leid. Ich hab dich nicht als Opfer wahrgenommen und deshalb meine Meinung, die sicher sehr provokativ ist, weil die meisten Menschen einfach in der Bewertung "armes Opfer - böser Täter" denken, frei raus gesagt.

Diese Schranke jedoch, die im Bewusstsein der meisten Menschen ist, ist die größte Hürde, aus dem Opfer-Sein rauszukommen. Solange ich mich selbst als arm, hilflos, wehrlos wahrnehme und die ganze Verantwortung und Schuld dem Täter zuschreibe, gibt es keinen (zumindest ist mir keiner bekannt) Weg raus. Leider ist dabei das Schuld-Thema die größte Herausforderung, denn solange ich glaube, dass es "Schuld" überhaupt gibt, kann ich meine Verantwortung nicht wahrnehmen, denn dann heisst das ja für mich - "ich bin schuld" - und nicht "ich bin verantwortlich" und fühl mal rein, was diese beiden Sätze mit dir machen, was der Gefühlsunterschied ist, wenn du zuerst "ich bin schuld" (oder religiös gesagt: "Ich bin schuldig") und dann "ich bin verantwortlich" denkst. Sobald ich mich schuldig fühle für etwas, muss ich jemandem anderen diese Schuld zuschieben, da dieses Gefühl kaum auszuhalten ist oder aber ich brauch Erlösung daraus von der Kirche oder wen auch immer im christlichen Glaubensbereich. Und da wirds jetzt sehr schwierig, diese Schuld, dieses schuldig sein und schuldig fühlen, anzunehmen und aufzulösen, weil es in unserer westlichen Welt einfach Generationen über Generationen mit dem christlichen Glauben weitergegeben wurde. Daher steh ich jetzt einfach an, den Weg raus zu beschreiben, der dauerte bei mir über einige Jahre und viele, viele, viele Verletzungen, Erfahrungen und Erkenntnisse.

Hätte ich aber diesen Weg nicht gefunden, dann wär ich erstens mal heute noch Opfer, weil schuld, weil arm, weil hilflos und zweitens hätte ich niemals die Möglichkeit, mit Tätern zu arbeiten, Tätern helfen zu können und so einen wichtigen Beitrag zur Hilfe, weil Prävention zu leisten.

Das Du selbst Opfer warst, tut mir sehr leid!
Ein solches Erlebnis prägt sicher für ein ganzes Leben!

Es braucht dir nicht leid tun, ich war Opfer in der Kindheit und ja, vielleicht war das der Grund, die Prägung, warum ich heute da stehe, wo ich stehe - in Freiheit, Selbstbestimmung, Verantwortlichkeit, Liebe und Wertschätzung zu allen Menschen, vielleicht war genau das der Antriebsmotor, der mir dazu verholfen hat, heute ein glückliches Leben zu führen. Vielleicht war es ein Geschenk, weil ich sonst nicht aufgewacht wäre, nicht an mir gearbeitet hätte, und daher niemals ein Leben wie mein derzeitiges führen hätte können. (Ui, das mit dem Geschenk ist ja wieder ein "ver-rückter" Ansatz, aber ehrlich, ich empfinde es so)

Und das mit den Kindern, das ist wieder ein eigenes Kapitel, da gibt es z.B. Mütter, die schauen weg, wenn sowas passiert (völlig unbewusst natürlich - das würde doch keiner freiwillig und bewusst machen, aber so nach dem Motto - es kann nicht sein, was nicht sein darf). Ich sag aber jetzt nicht, dass die Mütter "schuld" (bei mir gibts keine Schuld) also verantwortlich sind, da gehören immer zwei dazu, also die Mutter, die mitspielt, die wegschaut, die ihrem Mann oder Freund mehr vertraut als ihrem Kind, einfach weil sie sich von ihm abhängig glaubt und den eigentlichen Täter, das ist ein ganz kompliziertes System von Abhängigkeiten, das auf dem Rücken eines Kindes ausgetragen wird.

Nun, den Täter verändern? Hm, weiss nicht ob es möglich wäre?

Den Täter kannst du erst mal nur verurteilen, ich mein jetzt von Gesetzes wegen, und einsperren. Dann sollte er aber die Möglichkeit haben, eine Therapie zu machen, aber nur wenn er das will, denn sonst ist jeder Versuch, jemanden therapieren zu wollen, völlig sinnlos. Aber da brauchts dann Menschen, die fähig sind, einem Täter zu helfen und das kann nur dann gut gehen, wenn die eigene Einstellung nicht mehr lautet: Der ist böse, der ist ein schlechter Mensch, der gehört........nein, das ist genauso ein Mensch, der auf seine Art und Weise Liebe sucht, aber durch seine Geschichte, meistens seine eigene Kindheit und dadurch dass er bis jetzt eben auch keine Verantwortung für seine Gefühle übernommen hat, zu diesem Täter wurde. Wenn du ihn mit deiner Bewertung noch mehr ins Abseits drängst, dann hat er niemals eine Chance, den Weg raus zu finden, deswegen haben es Täter ja so schwer sich zu ändern, deswegen ist ja die Angst so gross, sich von jemandem helfen zu lassen, weil die Täter doch auch selbst die Einstellung haben, dass sie böse und verachtenswert sind.


Ob Du als Opfer, ( ich weiss ja nicht in welchen Alter, Du das erleben musstest, ) dafür wirklich verantwortlich warst, will ich gar nicht beurteilen, es steht mir nicht zu!

In meiner Kindheit war ich sicher nicht dafür verantwortlich, das hab ich oben schon beschrieben, wie das in Familien laufen kann und Kinder sind niemals für so was verantwortlich, nur aus ihrer bedingungslosen Liebe den Eltern gegenüer stellen sie sich einfach (unbewusst natürlich) zu deren Verfügung und versuchen auf ihre kindliche Art und Weise den Eltern zu helfen und nehmen damit die ganze Last, die sie niemals tragen können, auf sich.

Aber als Erwachsene sehe ich mich dafür verantwortlich, alle Gefühle, die ich aus dem Missbrauch in der Kindheit mitschleppe anzuschaun und aufzulösen, damit ich das alles nicht weitergeben muss, an meine Mitmenschen und vor allem an meine eigenen Kinder.

Puh, nun, erst mal ich freu mich dass, Du damit was anfangen konntest und auch umsetzen!
Nur, Diese Überzeugungen kommen doch erst durch dieses Erlebnis?

Woher auch immer diese Überzeugungen kommen, ist doch gleich, sie sind da und jetzt kann ich was tun damit, was hilfts mir zu sagen, der oder der ist dafür verantwortlich, dass ich diese Überzeugungen jetzt habe, der oder der kann doch meine Überzeugungen und Bewertungen über mich selbst nicht auflösen, nicht verändern, das kann ich nur selbst. Es ist doch völlig gleich, woher die kommen, es hat doch im Endeffekt noch niemandem wirklich geholfen, jemanden anderen als Buhmann herzunehmen, das kann vorübergehend einmal etwas erleichternd sein, wenn ich sehe, dass mir etwas angetan wurde und ich nicht dafür verantwortlich bin, nun gut, dann ists leicher zu tragen, aber doch nicht gelöst. Ich sitz ja dann noch immer im Opfer-Sein und fühl mich dementsprechend und da hilft mir kein anderer, sei er noch so verantwortlich dafür, heraus.

Hat es Dich als Opfer das wohl so sehen lassen, weil Du Dich dafür verantwortlich fühltest was man Dir antat...?
Nur ich sehe es nach wie vor so, dass der „ Täter“ krank ist und das schon in sich hatte.
Ich bin auch nach wie vor der Überzeugung, dass das Opfer, nicht dafür verantwortlich zu machen ist!

Ja, du hast recht, das Opfer kann man niemals dafür verantwortlich MACHEN, denn Verantwortung ist etwas, das man keinem anderen GEBEN kann. Ich kann Verantwortung nur NEHMEN, selbst übernehmen, wenn ich bereit dazu bin und das ist aber dann MEIN Weg raus aus dem Opfer-Sein.


hmm, Du brauchst fast niemanden mehr zu verletzen? In wie fern meinst Du das?

Weißt Du, liebe Free Spirit so ein gsunder Selbstschutz, der schadet doch nichts ;-) und
Vorsatz keinen zu verletzen, den haben wir alle denke ich. Irgendwo so kleine Verletzungen durch unbedachte Worte, geschehen sicher immer wieder und auch wir sind nicht davor gefeit, klar wehren und verteidigen wir uns auch, das ist doch finde ich etwas ganz Normales, denn wie sonst sollte es möglich sein, sich auch mal ein Stück weit abzugrenzen?

Ja natürlich brauchst du Selbstschutz und Abgrenzung und Verteidigung und Wehrhaftigkeit - aber meint nicht auch Präsident Bush genau das zu brauchen?? und damit im Recht zu sein mit seinen Handlungen (ui, schon wieder so eine Ver-rückt-heit?!?!?) Das soll jetzt kein wie immer gearteter Seitenhieb auf dich sein, ich würde dich niemals mit ihm vergleichen wollen, dass sollte bitte, bitte nur mal zum Nachdenken darüber sein, was wir alles hier als normal bezeichnen und welche drastischen Auswüchse das dann bei einzelnen haben kann.

Ja, es ist normal und deswegen schaut unsere Welt so aus wie sie ausschaut, es ist auch dringend notwendig, es so zu handhaben, solange du dich nicht anders verhalten kannst, aber es sollte nie der Weisheit letzter Schluss sein, eben weil es "normal" ist und es alle tun, da drin zu verharren. Und weil es mir wichtig ist, mal zum Nachdenken anzuregen und vielleicht einigen einen Weg raus aus dem ewig "normalen" Kampf und Krampf aufzuzeigen, den ich schon teilweise gegangen bin, schreib ich hier meine Ansichten, auch wenns einige nicht ganz nachvollziehen können und mich vielleicht als ver-rückt erklären. (Ver-rückt so wie wenn du mit dem Sessel zur Seite rückst und dann auf einmal etwas sehen kannst, was vorher nicht in deinem Blickfeld war).

Somit also mal ver-rückte Grüße,

Free Spirit
 
AW: Vergewaltigung

Liebe Elladana,

ich geh jetzt nur mehr kurz auf deine Fragen bzw. Statements ein, weil ich irgendwie spüre, dass unsere Wege immer mehr zusammenführen bzw. vielleicht sogar schon einer sind und wir nur mit der Sprache, die ja interpretativ ist, noch eine Trennung aufrechterhalten, die es gar nicht mehr gibt.

Siehst Du und wieder sprichst Du was an, wo ich gesagt hab, das kann so nicht sein. Ich werd ja nie fertig wenn ich so eins nach dem anderen bearbeite. Dann bearbeite ich mich ja nur mehr. Das kanns nicht sein. Denn wenn ich an mir arbeite - bin ich ja dauernd in dem Grundgefühl - auch in dem Grundgedanken drin, dass ich nicht OK bin so wie ich bin - wozu müsste ich mich denn sonst dauernd bearbeiten? Weißt Du wie ich das meine?

Ich versteh voll und ganz wie du das meinst, und bin völlig deiner Meinung, und mach genau dasselbe wie du, nur wenn ich hier schreib: Hallo Leute, ich fühl einfach den ganzen Tag lang was es da in mir alles zu fühlen gibt und nachdenken tu ich gar nicht drüber, dann lassen die mich hier höchstens in die Irrenanstalt einliefern. Kennst du überigens das Buch "Mary" von Bodo Deletz? Ich weiss ja schon ob der ganzen Hintergründe und warum Fühlen die Lösung von allem ist, aber wie kann ich das jemandem erklären, ohne auch auf die Gedanken und das ganze Zusammenspiel in uns hinzuweisen, das diese Gefühle auslöst. Wenn ich jemanden helfen will, dann kann ich nur versuchen, denjenigen dort abzuholen, wo er grad steht und dann gibts immer einen anderen Ort, wohin ich gehe und einen anderen Weg, den ich vorschlage.

Also hab ich alles hingeschmissen - und bins nochmal von vorne angegangen. *gg
Von der Gefühlsseite her - und da steh ich eben - nun. :-)
Hab alles was ich gelernt habe (ich hab ne Energetiker Ausbildung gemacht) über Bord geworfen und hab echt nochmal von vorne angefangen. Und ich freu mich total, dass man mir nix mehr anmerkt - dass ich unendlich viele Bücher gelesen hab und auch auf - ich weiß nicht wie viele Stunden Unterricht und Seminare komme. *lach

Wow, alles konnte ich noch nicht über Bord werfen, aber auch da bin ich genauso vorgegangen wie du. Und ich hau mich grad fürchterlich drüber ab, dass es hier nochjemanden gibt, der sich drüber freut, dass man ihm nicht anmerkt, dass er "gescheit" ist. Ja, ich weiss, dass ich nix weiss und daher kann ich nur fühlen, was sich gerade tut, denn Wissen ist nicht wirklich hilfreich, aber ich hab noch keinen Weg gefunden, anderen zu helfen, mögliche Wege aufzuzeigen, ganz ohne Wissen, das wäre dann nämlich auch ohne Worte - weil Gefühle kommen klar an aber Worte sind immer der eigenen Interpretation unterlegen -und wie soll ich hier ohne Wissen und ohne Worte agieren???:dontknow:

Sich so einzufühlen - ist das Deine Art? Ich frag Dich deswegen, weil ich es sehr gerne so mache und gleichzeitig immer wieder zweifle ob das der richtige Weg ist - auf diese Weise anderen bei zu stehen.

Wie denn sonst? Geht aber nur gut, wenn du gleichzeitig ganz bei dir bleiben kannst und nicht mit-LEIDEST!!! Deswegen ists so wichtig zu wissen, also nicht in Form von Wissen haben, sondern mir BEWUSST SEIN, WER ich bin, und was MEINE Gefühle sind - sonst mach ich mich kaputt dabei. Da ist wieder die Unterscheidung zwischen die Verantwortung und Macht für die ganze Welt tragen oder nur für mich.

Ich glaub, dass es meines ist auf die Welt mit allem was sie beinhaltet gefühlsmäßig zu zugehen. Nix aus dem Wissen heraus, nix mental. Das hab ich früher getan und ich hatte auch gute Erfolge. Nur das war es für mich irgendwie nicht. Ich hab da eher was nachgemacht - als meines gemacht - weißt Du was ich meine?
So steh ich zur Zeit eben ohne klaren Weg da - was das betrifft. Irgendwie hänge ich in der Luft - habe keine Ahnung was ich eigentlich machen soll - und durch die Unterhaltung mit Dir hat sich da was aufgetan - eine völlig neue Alternative - das würde auch eine völlig andere Richtung bedeuten als früher. Mal sehen .... :-)

Glaub ich nicht, ich sehs eher so, dass du von einer Polarität (denken) in die andere (fühlen) geschleudert bist und dass sich das Pendel jetzt vielleicht schön langsam einpendelt. Wir sind beides, und wenn das im Einklang ist, dann sind wir in unserer Mitte, natürlich geht es dann immer mehr ins Fühlen, aber das Denken ganz weglassen, wär ja auch wieder ein Vermeidungsverhalten, das nicht ewig gutgeht. Zumindest seh ich das aus heutiger Sicht so, weiss nicht was morgen ist????

Auf jeden Fall ist es genial - weil es einfach ist - ich liebe die Einfachheit - sich einen Schritt vorher ein zu klinken in den Wutanfallaufbauablauf (tolles Wort - nicht ? *gg).

Ich dank Dir nochmal.
Und nun hab ich viel zu brüten. *lach
UND DU BIST SCHULD !!! *lach

Kampfundfluchtsyndromaufbau ist auch schön. Na gut, dann leg dich mal auf die Eier, die ich dir ins Nest gesteckt hab, viel Spass, jaaaaa, ich bin schuld, ich bin schuld, ätschi bätschi, das hast du nun davon. Aber verrätst du mir dann trotzdem, welcher Art die Küken sind, die dann da rausschlüpfen??? Ich bin doch soooo neugierig.

Ich hab dich lieb.
Free Spirit
 
AW: Vergewaltigung

Hi Elladana und Free Spirit,

also - ihr zwei seid echt super!!! ;)

Ich finde eure Unterhaltung total erfrischend und kann beiden total viel abgewinnen!!! Echt guat ;)

Auch deinen Weg, Elladana - einfach die Gefühle spüren - Ja, ich glaub das ist die Essenz. Und so wie du es beschreibst, liebe Free Spirit - das am Anfang noch Worte dazu notwendig sind, das alles zu erklären - ja, da ist wahrscheinlich noch ein Umweg über unseren Verstand notwendig ;)

Freu mich jedenfalls über Euch, dass es euch gibt!!!

Ihr seid toll!!! :banane: :banane: :banane:

lg Niki
 
AW: Vergewaltigung

Hallo Niki,

schön, dass du auch hier vorbeischaust und danke für deine lieben Worte.

Ich drück dich.
FS
 
AW: Vergewaltigung

Hallo Niki!

Halb Erst - halb Spaß:
Ich bin begaaaaiiistert über Dein Posting - weil die Ankündigung, dass Free Spirit nur mehr wenig dazu senfen wird, hat in mir echt den Wunsch ausgelöst, hier ne Unterstützung zu kriegen, dass sie es sich doch vielleicht noch anders überlegt. :-)

Ich dank Dir auch für die lieben Worte!
Schön dass es dieses Platzerl hier gibt.

Freu mich sehr hier zu sein.
Danke Dir!

Elladana
 
Werbung:
AW: Vergewaltigung

Liebe Free Spirit!

Ich hatte die Antwort für Dich bis zum letzten Satz fertig, dann fuhr der PC von sich aus runter - und meinte für heute reichts. *gg

Ich antworte morgen nochmal - und wünsch Dir eine gute Nacht.

Hab mich morts über Dein "hab Dich lieb" gefreut!
Hab Dich auch lieb!

Elladana
 
Zurück
Oben