Wie die Beziehung zu den Eltern gestalten?

Liebe Timmi,
dann erstnochmal: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag.

Warum wolltest du nicht feiern?
Bist du so ein Geburtstagsmuffel, wie ich, oder wegen deinen Eltern?

Nun aber zu Thema.
es wäre ja schön, wenn sich deine Mutter endlich (nach wie vielen Jahren???)losreisen würde, aber ich wäre erstmal ein bisschen skeptisch.
Wenn du zu enthusiastisch an die Sache rangehst und dann läuft wieder was schief, dann bist du, umso enttäuschter.
Ich kenn das von meiner Mutter.
Ist z.B. noch garnicht so lange her, da rief sie an und sagte dann irgentwann, das sie sich vorgenommen hat, jedes Wochenende mal anzurufen.
Und???
Nichts.
Aber ich bin eigentlich froh darüber, es interessiert sie sowieso nicht, was hier los ist, weil sie unseren Lebensstil nicht versteht, geschweigedenn akzeptieren würde.
Zu ihrem Geburtstag gehen wir eigentlich nur aus Anstand und weil man mal kostenlos Essen gehen kann, was wir uns sonst nicht leisten können.
Timmi, um Gottes Willen, ich will dir nicht die Freude verderben, vielleicht ist bei dir und deiner Mutter alles ganz anders...
:kiss3: liebe Grüße Alex
 
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Liebe Ulla,

danke Dir für Deine Antwort.

Also vor einem Jahr wollte ich nicht feiern, weil ich einfach nicht in der Stimmung zum Feiern war. Ich hatte insbesondere mit meinen Eltern in den Wochen davor nur angespannte Begegnungen und überhaupt keine Lust, mich mit ihnen an den Tisch zu setzen und irgendwie auf heile Welt zu machen. Ich feiere gern mit Freunden, aber auch dazu fehlte mir der Antrieb. Ich war so ziemlich in einem Stimmungstief und dabei zu erkennen, dass sich was ändern muss. Hatte ein paar Wochen vorher versucht meinen Eltern klarzumachen, dass ich eine Klingel am Zaun habe und es sehr begrüßen würde, wenn sie nicht ohne Ankündigung hinten rum plötzlich im Haus stehen würden. Abnabelungsversuche, die von ihnen sehr verständnislos aufgenommen worden waren, sie standen auf und mussten ganz plötzlich los. Das war die letzte Begegnung vor dem Geburtstag. Danach gab es dann in dieser Richtung weitere unerfreuliche Telefonate.
Sie haben mich dann wieder überrollt mit ihrer gutgemeinten Einladung. Ich habe es nicht fertiggebracht "Nein" zu sagen. Wie meist, wenn es um ihren Willen ging. Ich hätte meinen Geburtstag gerne alleine mit meiner Tochter verbracht, essen gehen oder so. Es wäre eine deutliche Absage an meine Eltern gewesen, dazu war ich zu feige. Es ging mir also nicht darum, dass ich den Aufwand nicht wollte oder so. Meine Eltern hingegen haben dann die Sache so gedreht, als würden sie mir mit ihrer Einladung Arbeit abnehmen. Ich hätte aber keine Arbeit gehabt, weil ich nicht feiern wollte.

Ich hoffe, das beschreibt die Situation auch für Außenstehende. Ich hatte keinen Bock auf meine Eltern.

In diesem Jahr habe ich wieder mit Freunden gefeiert. Wir waren 26 Leute, haben draußen gefeiert. Ende September ist immer die letzte Chance für so einen Sommerabschluss. Mit Gulaschkanone, Glühwein, Lagerfeuer bis früh um Fünfe. Von meinen Freunden macht jeder zweite Musik, da findet keiner ein Ende.

Ich mache mir hinsichtlich meiner Mutter keine besonderen Hoffnungen. Ich habe keine Erwartungen an meine Eltern momentan. Ich beobachte und bewerte und fühle mich nach wie vor ziemlich befreit, weil ich nicht mehr bei allem was ich plane irgendwie für meine Eltern mitdenken muss. Der Druck ist weg. Es war ja auch eine verkehrte Welt. Ich habe mir die Jacke ihrer Erwartungen angezogen und mich darin nicht wohlgefühlt und sie trotzdem jahrelang geschleppt.
Ich finde es einfach nachdenkenswert, dass in diesem Fall meine Mutter eine eigene Meinung hat und sie auch offen dokumentiert. Mehr nicht.

Solche Absprachen, wie ihr sie getroffen habt, mit dem Telefonat am Wochenende klingen doch irgendwie auch nach Zwang. Ist schon ein Zeichen dafür, dass es eben keine harmonische Beziehung ist, die von gegenseitigem Verstehen und Akzeptanz getragen ist. Bei mir läuft irgendwie sowieso was schief, wenn ich weiß, dass irgendwas von mir erwartet wird. Dann habe ich große Probleme dieses auch zu tun, selbst wenn es nichts Schlimmes ist. Ich fühle mich dann sofort bevormundet und habe keine Lust mehr.

So, das war es für's Erste. Momentan scheinen viele "Dauerbrenner" nicht mehr ans Netz zu gehen. Irgendwie ein bischen schade. Oder das Thema ist nicht mehr heiß genug. Es ist eben ein langer Weg. Habe gestern nochmal den Anfang vom Talk gelesen. Ist schon markant, der fängt nach dem letzten Geburtstag 2004 an.

L.G.
:danke:
Timmi
 
timmi schrieb:
Ich sehe darin, dass meine Mutter allein geschrieben hat einen ersten Schritt dafür, dass sie sich eigene Gedanken macht und angefangen hat, sich nicht nur von seiner Meinung abhängig zu machen. Meine Eltern waren für mich immer so eine Art Doppelwesen. Meine Mutter ist sich nicht mal alleine eine Bluse kaufen gegangen. Es ist wirklich das erste Mal, dass meine Mutter in irgendeiner Art einen Alleingang macht.
liebe timmi,
das ist doch schon was! sie beweist endlich auch mal stärke und gibt sich nicht immer nur unterwürfig und klein ihm gegenüber. sie stellt sich hinter dich und somit endlich mal gegen ihn. das würde meine achtung ihr gegenüber schlagartig erhöhen.
der vater, der wird halt versuchen, seinen prinzipienm, die er von anfang an hatte, noch immer treu zu bleiben, auch wenn sich seine meinung ev. schon geändert hat und er sein verhalten in frage stellt. für mich wäre das zukommen ihrerseits der erste schritt zu einem verzeihen - sofern ein verzeihen überhaupt möglich ist!
wegen dem geburtstag: es waren bei mir immer diese situationen, wo ich mich nachher schlecht fühlte: dass ich mich wieder "fangen" ließ und so tat, als wäre nie etwas gewesen (weihnachten....). es war noch vor einigen monaten so.
ich bin jetzt endlich so weit, dass ich dieses problem nicht mehr habe. ich konnte nach jahren (jahrzehnten) alles transformieren. es hat sich so viel aufgelöst, und es ging nur übers verzeihen. es funktionierte bei mir aber nicht übers verdrängen, sondern - wie bei dir - übers handeln. ich hab mich einfach in diesem forum mit der thematik auseinandergesetzt. ich hab mich in die rolle des vaters versetzt und versucht, sein verhalten zu verstehen. es hat funktioniert. das hauptthema ist bereinigt.
es ist, als wäre es ein anderes leben jetzt. eine riesenlast ist abgefallen, aber wie gesagt, es ging nur übers verzeihen.

lg chira
 
Liebe timmi,

erstmal nachträglich herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag! :sekt: :geburtsta

Ulla meint, du solltest jetzt nicht euphorisch werden und überzogene Erwartungen hegen. Das ist sicherlich eine berechtigte Anmerkung, allerdings glaube ich nicht, daß du diesbezüglich wirklich "anfällig" bist, nach allem, was geschehen und was nicht geschehen ist.

Dennoch, wenn ich mir den Thread in Teilen noch mal anschaue und alles noch mal Revue passieren lasse, ist es in meiner Wahrnehmung eine ganz markante Bewegung bei deiner Mutter, die man keinesfalls geringschätzen sollte!
Zumal ich davon ausgehe, daß sie wahrscheinlich niemanden hat, mit dem sie sich darüber austauschen kann (Forum, Freunde, Therapeut etc.), der ihr zuhört und ihr andere Perspektiven von außen aufzeigt. Da ist eine solche Bewegung um ein Vielfaches schwerer und um so bemerkenswerter!
Für Außenstehende und selbst für dich mag es ein kleiner Schritt sein. Für sie ist es vielleicht ein ganz riesiger, aus ihrer Perspektive und gemessen an ihrem bisherigen Denken und Fühlen!

Das mit dem "nichts erwarten wollen", ist, denke ich, eine gute Herangehensweisevon dir, solange sie nicht zu Gleichgültigkeit führt. Aber da habe ich keine Bedenken bei dir.

Was die relative Stille und Ruhe im Thread betrifft: ich denke, es ist einfach sehr vieles schon gesagt worden und zum zweiten hat die Abtrennung der "Lebensfragen" vom Esoterikforum zu einem deutlich gesunkenen Traffic hier geführt. Was sowohl positive als auch negative Aspekte hat.
Ich schaue z.B. auch nicht mehr jeden Tag hier vorbei, an dem ich im eso-Forum bin, obwohl's ja eigentlich nur ein-zwei Klicks mehr sind als früher.

Ich wünsch' euch was; genießt die schönen Spätsommer/Herbsttage,

alles liebe

Stephan
 
Hallo Chira, hallo Stephan,


Dennoch, wenn ich mir den Thread in Teilen noch mal anschaue und alles noch mal Revue passieren lasse, ist es in meiner Wahrnehmung eine ganz markante Bewegung bei deiner Mutter, die man keinesfalls geringschätzen sollte!
Zumal ich davon ausgehe, daß sie wahrscheinlich niemanden hat, mit dem sie sich darüber austauschen kann (Forum, Freunde, Therapeut etc.), der ihr zuhört und ihr andere Perspektiven von außen aufzeigt. Da ist eine solche Bewegung um ein Vielfaches schwerer und um so bemerkenswerter!

Genauso sehe ich es auch. Es ist eine Entwicklung, die mir deutlich sagt, dass mein Vater stagniert und meine Mutter offenbar zumindest zwischen dem Brief und dem Empfinden, dass ich immer noch ihre Tochter bin, trennt.

Ja, Chira, ich bin objektiv - d.h. ich erwarte nicht, dass sie sich ändern und ich werfe ihnen die Vergangenheit nicht vor. Ich habe die Vergangenheit aus meiner Sicht dargestellt und ans Licht gezogen - das wird mir verübelt. Es gibt nicht mal etwas, dass ich verzeihen könnte. Es ist geschehen und vorbei. So wie sich meine Eltern jetzt verhalten, weiß ich allerdings nicht, was ich an der Situation ändern könnte, ohne zurückzurudern.

z.B. ist die Karte meiner Mutter gerade weil sie ein Alleingang ist, sicher eine Antwort wert. Aber normalerweise muss man eine Geburtstagskarte nicht beantworten. Nun ist die Situation nicht normal, aber ich möchte auch keine falschen Erwartungen wecken, wenn ich jetzt darauf einsteige, als hätte ich nur auf eine Gelegenheit gewartet, den Kontakt wieder aufzunehmen.


?????????????

Stephan, Du wirst Recht haben, dadurch, dass die "Lebensfragen" jetzt ein Extra-Forum sind, schauen weniger Leute vorbei. War vielleicht nicht so glücklich die Abtrennung. Bei den allgemeinen Fragen im ursprünglichen Forum findet man auch immer wieder Themen, die sich mit diesen hier kreuzen.

Also nochmals Dank für Eure moralische Unterstützung. Es hilft mir sehr, meinen Weg zu finden.

L.G.
Timmi
 
Liebe timmi,
timmi schrieb:
Genauso sehe ich es auch. Es ist eine Entwicklung, die mir deutlich sagt, dass mein Vater stagniert und meine Mutter offenbar zumindest zwischen dem Brief und dem Empfinden, dass ich immer noch ihre Tochter bin, trennt.
Ich vermute mal, auch dein Vater wird in seinem innersten dich weiter als seine Tochter sehen und empfinden. Die Frage ist nur, ob er dies auch irgendwann zuläßt oder sich selbst auf ewig zumacht und abschottet gegen jedes derartige Gefühl.

timmi schrieb:
z.B. ist die Karte meiner Mutter gerade weil sie ein Alleingang ist, sicher eine Antwort wert. Aber normalerweise muss man eine Geburtstagskarte nicht beantworten. Nun ist die Situation nicht normal, aber ich möchte auch keine falschen Erwartungen wecken, wenn ich jetzt darauf einsteige, als hätte ich nur auf eine Gelegenheit gewartet, den Kontakt wieder aufzunehmen.
die Befürchtung ist wohl berechtigt. Hinzu kommt, daß du vermeiden solltest, ihr oder deinem Vater das Gefühl zu vermitteln, daß du einen Keil zwischen beide treiben willst. Möchtest du ja nicht, aber die Wahrnehmung deiner Eltern, v.a. deines Vaters könnte dahin gehen, wenn du deine Mutter in dieser Phase zu sehr "ermunterst", ihren Kopf gegenüber deinem Vater zu entwickeln oder gar durchzusetzen.

Ich denke, ein kurze, knappe, ehrliche Antwort ist das beste.
Ein liebes Dankeschön, verbunden damit, daß dich die Karte überrascht hat und du dich sehr darüber gefreut hast, zumal du nach ihrem letzten gemeinsamen Brief damit gar nicht gerechnet hast.
Und dass es ein schönes Gefüphl für dich war, daß sie (also deine Mutter) an deinem Geburtstag an dich gedacht und dir geschrieben hat.

Mehr nicht.
Das Verhältnis zwischen deiner Mutter und deinem Vater ist aus meiner Sicht nach wie vor deren beider ureigenste Angelegenheit - es entzieht sich deinem direkten Einfluß und du solltest m.E. keinerlei Bewertungen oder Parteinahmen diesbezüglich schreiben oder auch nur andeuten. Zumindest derzeit nicht.

Abgesehen davon halte ich es keinesfalls für ausgeschlossen, daß es deinem Vater ganz tief drinnen insgeheim vielleicht sogar recht ist, daß deine Mutter einen solchen Schritt auf dich zu gemacht hat. So kann er abwarten, was passiert und verliert zugleich nicht sein Gesicht. Denn er gibt ja nicht nach und nichts zu - und falls du dich völlig ablehnend und zurückweisend verhältst, dann kassiert ja deine Mutter diese Zurückweisung, nicht er.

timmi schrieb:
Also nochmals Dank für Eure moralische Unterstützung. Es hilft mir sehr, meinen Weg zu finden.
keine Ursache. Es hilft auch mir, auch wenn meine Eltern-Thematik ja ein ganzes Stück anders gelagert ist...

alles liebe

Stephan
 
Hallo Stephan,

ich bin immer wieder beeindruckt, wie Du die Dinge auf den Punkt bringst.

die Befürchtung ist wohl berechtigt. Hinzu kommt, daß du vermeiden solltest, ihr oder deinem Vater das Gefühl zu vermitteln, daß du einen Keil zwischen beide treiben willst. Möchtest du ja nicht, aber die Wahrnehmung deiner Eltern, v.a. deines Vaters könnte dahin gehen, wenn du deine Mutter in dieser Phase zu sehr "ermunterst", ihren Kopf gegenüber deinem Vater zu entwickeln oder gar durchzusetzen.
Auch daran habe ich schon gedacht. Es ist nicht in meinem Interesse zu meiner Mutter so eine Art neue Beziehung aufzubauen und zu meinem Vater nicht. Womöglich noch um den Preis,dass die beiden miteinander Probleme haben.
Ein liebes Dankeschön, verbunden damit, daß dich die Karte überrascht hat und du dich sehr darüber gefreut hast, zumal du nach ihrem letzten gemeinsamen Brief damit gar nicht gerechnet hast.
Da muss ich mal drüber schlafen, klingt gut würde auch insoweit sinnvoll sein:

Abgesehen davon halte ich es keinesfalls für ausgeschlossen, daß es deinem Vater ganz tief drinnen insgeheim vielleicht sogar recht ist, daß deine Mutter einen solchen Schritt auf dich zu gemacht hat. So kann er abwarten, was passiert und verliert zugleich nicht sein Gesicht. Denn er gibt ja nicht nach und nichts zu - und falls du dich völlig ablehnend und zurückweisend verhältst, dann kassiert ja deine Mutter diese Zurückweisung, nicht er.
dass mein Vater nicht sagen kann, ich würde nicht reagieren. Im Prinzip muss ich also sogar antworten, um meine Mutter zu stärken. Es widerspricht auch nicht meinem Gefühl und ist somit o.k.

Lediglich ein Punkt stimmt so nicht, ich habe definitiv mit einer neutralen Geburtstagskarte von ihnen gerechnet, von beiden. Ich habe auch meinem Vater im Februar eine geschickt. Insofern ist die Karte - nur von meiner Mutter - für mich eher ein weiterer Schock gewesen, wie verhärtet die Fronten seitens meines Vaters sind. Das war allerdings eine Überraschung, eher eine böse. Es ist schön, dass meine Mutter es anders sieht, aber bei meinem Vater ist es somit schlimmer, als ich dachte.

Obwohl, im April hat er ja wie geschrieben zu meiner Schwester am Telefon gesagt, dass er mich rausschmeißen würde, falls ich es wagen würde, spontan bei ihnen vorbeizukommen. Gut gebrüllt, wenn der 66jährige Vater meint er könne seine 42jährige Tochter rausschmeißen. So liegen die Dinge in Sachen Akzeptanz und Gleichberechtigung bei meinem Vater.

Also :danke: und
l.G.
Timmi
 
Liebe timmi,

timmi schrieb:
ich bin immer wieder beeindruckt, wie Du die Dinge auf den Punkt bringst.
dankeschön! :) :kiss4:

kurze Anmerkung noch zu deinem letzten Beitrag:
timmi schrieb:
Lediglich ein Punkt stimmt so nicht, ich habe definitiv mit einer neutralen Geburtstagskarte von ihnen gerechnet, von beiden. Ich habe auch meinem Vater im Februar eine geschickt.
ah, also doch eine Art von "Erwartungshaltung" bei dir?! ;)

Worauf ich eigentlich hin will: Daß du von beiden eine neutrale Karte erwartet hast, ist zunächst mal allein deine Sache.
Wenn du dich nun darüber freust und angenehm überrascht zeigst, trotz ihres letzten Briefes eine Geburtstagskarte von deiner Mutter bekommen zu haben - so what?
Zwischen den Zeilen könnten sie doch andererseits auch indirekt daraus ablesen, wie du ihren letzten Brief empfunden hast ?!

alles liebe

Stephan
 
Hallo Stephan, auch ich muß sagen, das du sehr gute Argumente hast, ehrlich und in anständigem Ton schreibst.

Stephan schrieb:
Ich denke, ein kurze, knappe, ehrliche Antwort ist das beste.
Ein liebes Dankeschön, verbunden damit, daß dich die Karte überrascht hat und du dich sehr darüber gefreut hast, zumal du nach ihrem letzten gemeinsamen Brief damit gar nicht gerechnet hast.
Und dass es ein schönes Gefüphl für dich war, daß sie (also deine Mutter) an deinem Geburtstag an dich gedacht und dir geschrieben hat.

-hat jetzt nichts mit Timmi zu tun-
wenn ich sowas machen wurde, wäre es eine einzige Lüge

Abgesehen davon halte ich es keinesfalls für ausgeschlossen, daß es deinem Vater ganz tief drinnen insgeheim vielleicht sogar recht ist, daß deine Mutter einen solchen Schritt auf dich zu gemacht hat. So kann er abwarten, was passiert und verliert zugleich nicht sein Gesicht. Denn er gibt ja nicht nach und nichts zu - und falls du dich völlig ablehnend und zurückweisend verhältst, dann kassiert ja deine Mutter diese Zurückweisung, nicht er.

das mag schon möglich sein, fände ich aber dann außerst feige

Ist schon nicht so einfach, mit manchen Eltern.
liebe Grüße Alex
 
Hallo Alex,
Ulla405 schrieb:
Hallo Stephan, auch ich muß sagen, das du sehr gute Argumente hast, ehrlich und in anständigem Ton schreibst.
:danke:

Ulla405 schrieb:
-hat jetzt nichts mit Timmi zu tun-
wenn ich sowas machen wurde, wäre es eine einzige Lüge
hm, es waren natürlich meine eigenen Empfindungen bei diesem Vorschlag mit dabei - d.h. meine Wahrnehmung, daß sich timmi durchaus darüber gefreut hat (trotz der Einschränkungen) und die Tatsache, daß ich mich an timmis Stelle wohl gefreut hätte (bei allen Beschränkungen, die ich natürlich habe, mich voll hineinzuversetzen).
Es sollte natürlich keinesfalls eine Vorgabe sein.
Ulla405 schrieb:
das mag schon möglich sein, fände ich aber dann außerst feige
hm, das könnte man durchaus so sehen und bewerten. andererseits: was bringt solch eine Bewertung in der Sache?
Und warum bewertet man es so?

Es ist eine empörte Bewertung, dieses: "es wäre feige". Es ist ein Wert-Urteil über einen anderen Menschen und seine Handlungen, den man nicht kennt und in dessen Haut man nicht steckt. Und zugleich eine Bewertung aus einer moralisierenden, d.h. selbst-erhöhten Position.

Es ist doch offenkundig so, daß er im Moment nicht anders zu handeln vermag, als er es tut.
Was letztlich für jede/n in jeder beliebigen Situation gilt... ;) :schaukel:

Ulla405 schrieb:
Ist schon nicht so einfach, mit manchen Eltern.
liebe Grüße Alex
ja, das ist es wohl.

ich halte allerdings jede Wette, daß "manche Eltern" das genauso sehen - in bezug auf "manche Kinder" ... :schaukel: ;)

liebe Grüße

Stephan
 
Hallo Ihr Lieben,

die Erwartung, die ich ja wohl doch hatte, war ziemlich leidenschaftslos. Es ist für mich keine Enttäuschung, weil meine Erwartung nicht eintraft, eher wieder ein Meilenstein auf dem Weg. Ein Stück Bewegung, etwas Neues auf das ich reagieren kann oder eben nicht.

Fakt ist, dass ich wohl auf eine "normale" gemeinsame Karte nicht reagiert hätte, genauso wenig, wie meine Eltern auf ihre Karten von mir. Die bekommt man und steckt sie weg. Ist eigentlich keine große Arie.
Ich finde auch nicht, dass es ein Entgegenkommen vermittelt, eine Geburtstagskarte zu schreiben. Ich bin für mich überein gekommen, dass mein Brief an meine Eltern die eine Sache ist und dass sie Geburtstage und Weihnachtsfeste feiern, zu denen ich ihnen als meine Eltern einen Glückwunsch schicke, die andere Sache. Das ist genau der Punkt. Indem ich sauber trenne, bleibe ich handlungsfähig und der Kontakt ist eben nicht absolut weg.

So wie es aussah, konnten meine Eltern bisher nicht trennen. Sie haben den Kontakt abgebrochen und mich quasi von ihrer Bildfläche gestrichen. Das dies Selbstverletzung ist, wissen wir hier im Forum - meine Eltern stehen auf einer ganz anderen Stufe der Erkenntnis.
Insofern ist die Karte meiner Mutter ein Schritt, der eine Trennung zeigt. Ich sollte vielleicht wirklich reagieren.

Wir wissen, ich gehe mal davon aus, dass sich die Widersprüche mit meinen Eltern nicht lösen lassen werden. Sie sehen es aus ihrer Sicht, ich aus meiner. Damit kommen wir nie zusammen. Also können wir nur auf der Ebene kommunizieren, dass diese Probleme nicht ausdiskutiert werden müssen. Wir sind miteinander verbunden und werden es bleiben. Trotz allem. Dieses Stück Erkenntnis müssen meine Eltern jedoch erst erreichen. Sonst wird es nicht funktionieren. So glaube ich jedenfalls. Momentan sind sie ja wohl nicht bereit zu kommunizieren, weil sie verletzt sind. Da ist nach wie vor guter Rat teuer.

L.G.
Timmi
 
Stephan, du hast in allen Punkten recht.
Wenn du mir jetzt noch folgende Frage beantworten kannst:
Warum sind wir Menschen so?
Machen alles umständlich, als es sein müßte.
Ein Hund wedelt mit dem Schwanz und jeder andere Hund weiß, das er sich freut und jetzt nichts Schlimmes passiert...

In diser gefühl-zeig-Richtung liegen wir Mensche trotz, oder gerade, wegen unserer "Intelligenz" weit hinter den Tieren.
liebe Grüße Alex
 
Hi Alex (sorry für die ulla von vorhin, war etwas kurzsichtig)

Also ich denke, das liegt an der grauen Masse, die wir im Kopf haben. Wir sind so programmiert, dass wir mit Ursache und Wirkung Erkenntnisse erreichen. Und das geht einfach ein bischen weiter als Schwanzwedeln und teilen in Gut und Böse.

Da kommt z.B. das kleine Ego (in vielen Talks ein Thema) und hängt sich irgendwo dazwischen und dann wird es schon mal kompliziert. Dann kommt die Monogamie (auch die spielt bei den Schwanzwedlern kaum eine Rolle) und dann kommt da noch die Demokratie (auch die spielt....) und dann kommt da noch die Gleichberechtigung (auch die.....) D.h. würde man sich auf ein mittelalterliches Nieveau des menschlichen Zusammenlebens (außer Monogamie) einlassen und die Regeln anstandslos akzeptieren, dann wäre die Welt in Ordnung.

Männer wären Familienvorstände
Frauen hätten prinzipiell nichts zu sagen
Eltern wären unantastbare Autoritäten
Keiner würde nach Höherem streben (Schuster bleib bei Deinen Leisten)

... und darum ist alles so kompliziert. Und ich glaube, dass es gut ist. :kiss4:

L.G.
Timmi
 
timmi schrieb:
Männer wären Familienvorstände
Frauen hätten prinzipiell nichts zu sagen
Eltern wären unantastbare Autoritäten
Keiner würde nach Höherem streben (Schuster bleib bei Deinen Leisten)
Timmi

och nö, das tu nicht Not... :rolleyes:

aber in manchen Situationen find ich das menschliche Verhalten trotzdem bekloppt ; aber ich will ehrlich sein, in manchen Situationen, könnte ich auch nicht so reagieren, wie ich es eigentlich vorhin ins Thema gestellt hab, also ehrlich - dann eben mal wieder, um des Friedens Willen - gute Mine zum bösen Spiel etc.
liebe Grüße Alex
 
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Hallo Stephan und Timmi,
jetzt brauch ich mal euren Rat
ihr erinnert euch?:
Ulla405 schrieb:
es steht auch noch ein Gespräch offen. Vor einigen Wochen hat sie mich wiedereinmal dermaßen enttäuscht, das ich einige Zeit später, in meiner Wut, ein Gespräch von ihr verlangte.
Ich sagte ihr klipp und klar (telefonisch), daß wir uns unterhalten müssen und es bloß zwei Varianten gibt.Entweder, wir gehen aufeinander zu und versuchen, uns zu verstehen oder wir brechen diese Beziehung komplett ab.
Offengestanden hatte ich aber dann soviel anderes Wichtiges zu tun, das jetzt schon ein paar Wochen vergangen sind.
Sie rief neulich an, um zu fragen, ob alles i.O. wäre, weil ich mich nicht gemeldet habe. Ich sagte ihr, was ich alles zu tun hatte (für sie wieder unverständlich, weil es mit Tieren zu tun hatte) und das ich mich melde.
Inzwischen ist die Wut verraucht, aber ich weiß, das ich das Gespräch, der Gerechtigkeithalber irgentwann führen muß.
Aber ich weiß nicht, ob ich das überhaupt noch will, weil, wir hatten sowas schonmal und es hat sich am Zustand der Beziehung nichts geändert.Man tut immer so, als ob... und keiner traut sich, alles zu beenden.
liebe Grüße Alex

später schickte ich ihr Fotos und bekam mindestens drei Wochen keine Antwort
Gut, dachte ich, dann hat sich ja alles geklärt - Arschelecken-Trallalla (sorry)

Bis auf gestern.
da rief sie wieder an, was denn los sei?
Ich darauf hab ihr gesagt, das ich Fotos geschickt hab, aber keine Antwort kam.
Angeblich war der Computer kaputt.
3Wochen!, obwohl ihr Mann nebenbei Steuerberater macht und den PC braucht???
Aber, ich war gut gelaunt und so haben wir uns bestimmt 40 Minuten unterhalten (mit Sicherheit war ihr Mann zu dem Zeitpunkt nicht zu Hause, wie immer, wenn sie länger erzählt.)
Es war auch alles locker und entspannt, von eventuellen Hintergedanken mal abgesehen)
So, und nun will sie am 13.10. her kommen, weil sie gerade in der Nähe ist.
Was soll ich davon halten???

Allerdings hab ich sie heute auch angerufen, weil ich sie was fragen wollte, wegen meinem Jüngsten,
da sie Kinderkrankenschwester ist.

Ps.zum besseren Verständnis: Ich hatte ihr mutigerweise bei dem gestrigen Gespräch unsere "neuen" Tiere "gebeichtet und versprochen, Fotos zu schicken, was ich heute früh 7.00 Uhr auch tat. Von daher keine Reaktion.

Das ist alles so bescheuert.Beim telefonieren könnte man denken, alles i.O.

aber ich trau dem Frieden nicht- da hatten wir das schon viel zu oft.

Meint ihr, sie will endlich das "Aufklärungsgespräch?
Oder meint sie es zur Abwechslung mal ehrlich?

Und ich will gleich noch gestehen, das ich doch auch schon wieder bissel Bammel hab, weil sie das Meerwasseraquarium noch nicht kennt und ich es noch nicht erzählt hab.

Och mann bin ich nur schizophren?(sorry das ist falsch geschrieben-gell)
mal denk ich, ICH steh über den Dingen und dann hab ich wieder Schiss vor ihr?
Bitte helft mir.
:danke: Alex
 
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